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st in die I Lippen preßten sich fest übereinander und sein Blick verdunkelte r Stelle I sich. Er trat an« Fenster und starrte hinaus. Er überlegte, d. Der I es fehlte ihm an Kraft und Muth, dem Kind seines Herzens Hautver- I wehe zu thun. al- der I „Ein kräftiger Schnitt in die Wunde, wenn er zur Heilung encn... I dient," murmelte er traurig, »ich habe diese Hoffnungen genährt Paseo de I und großgezogcn, nun ist'« auch meine Pflicht, die Heilung zu um den I beginnen." er selbst I „Ritta, liebe« Kind!" er ergriff ihre beiden Hände und zog >. Auch I sie dicht an seine Seite, „es ist nicht gut, wenn man an einem us einen I Lieblingsgedanken festhält, der nur in eigenen Herzenswünschen nfe weit I wurzelt. Man baut und baut und achtet nicht auf Grund und gen hat. I Boden und plötzlich stürzt der Bau, weil e« ihm an Festigkeit se jener I gebrach. So geht'« auch häufig mit den Jugendträumen, sie >en Per- I werden zu Schattenbildern, ehe man sich'» versieht. Du bist bedeutet. I nmthig und von anderer Art, al« all' die Weiber, die meinen von den I Lebensweg gestreift. Dir ist Wahrheit Bedürfniß und so sage Muth, I ich Dir, der Oswald ist wieder fort, ohne nach jahrelanger Ab bedeutet I Wesenheit seinen alten Onkel begrüßt zu haben, er ist fort, ohne was sie I mir den geringsten Anhaltspunkt für seine Reise anzugeben. Im c haben I Bries gestand er mir, daß er liebe und nach Jahresfrist seine n unter I Auserkorene heimzusühren gedenke. Nebenbei bat er auch um > zu be- I meine Verzeihung und Genehmigung, nun weißt Du Alle«." Co. zu- I Er hatte bi« jetzt nicht auszublicken gewagt und nun, da rma bei I er c« ihat, crschrank er bi« in« Innerste über das erblichene beiden I Mädchenantlitz und den erloschenen Blick. Sie wollte etwa» :c durch I reden, doch c« kam nicht au» der Kehle und die Augen blickten seltsam starr vor sich hin. : äugen- I Er streichelte die kleinen Hände, die willenlos am Besatz >n Feder I des Kleides zupften und sagte beinahe rauh: „Ritta, mein Kind, e haben I tröste Dich, man weiß nicht, zu was e« gut ist, e« steckte etwa« ' Anzahl I von meiner Schwester Blut in ihm. Ich will bessere Bürgschaft chließen. I für Dein Glück. Er ist meinem Herzen fremd geworden." -reit die I -Roch immer schaute sie vor sich nieder, dann sagte sic, müh- t geben I sam nach Fassung ringend: „Lieber Onkel, ich bitte Dich um die unheim- I volle Wahrheit, ich kannte Euren ganzen brieflichen Verkehr, ich freute mich über jeden, der kam. Er reiste gern, aber ohne nde und I Sucht nach Abenteuern, er reiste um des Schönen willen, was >e Hoff- I er draußen sah. Ich begleitete ihn in Gedanken immer; jede und zu I Stunde, die ich der Arbeit stahl, war sein — in Einsamkeit war :e, weit I ick reich, nun bin ich arm, ganz arm! und nun, Onkel verhehle och!... I mir nichts, gar nicht«, hast Du ihm Andeutungen gemacht von >ig sein! I unser» Wünschen, irgend einen moralischen Zwang auSzuübcn gesucht, um weiter zu kommen?" Wie schmerzte ihn der angstvoll bange Blick. „Ritta! er war mein Sohn, den ich mit Liebe umgab, seit er aus sie und meine Rechtlichkeit angewiesen. Mit meinem Herzen habe ich ihn groß gezogen, als er gänzlich verwaist mein Eigenthum ge worden. Wer mir die Theucrste war nach ihm, ich sagte e« ihm deutlich, aus meinem Wünschen machte ich kein Hehl." Sie saß noch eine Weile stumm, regungslos. Sich erhebend, sagte sie mit völlig erloschener Stimme: „Verzeihe meiner Schwach heit, Onkel! Die« war der Abschied von dem Liebsten, der Ab schied von meinem Jugendtraum, der nun ein Ncbclbild geworden. Du weißt, wie ich ihn liebte, Onkel, wie er vom frühesten mit meinem Denken und Fühlen verwachsen und verwoben. So lange er frei, war'« keine Sünde. Wir waren Selbstsüchtige, Onkel, wir dachten nur an unsere, nicht an seine eigenen Wünsche. Verschließe nun Dein Her; nicht gegen sein Glück, sei ihm in Liebe zngethan, wie bisher." Der alte Herr zog sie fest in seine Arme. „Ritta, mein Liebling, die erste Stelle nimmst Du ein, so lange sich'« da drinnen noch regt. Deine Bitte ehrt Dich, entziehe ich ihm nicht ganz mein Herz, geschieht's um Deinetwillen!" „Und nun, Onkel," sie sagte es leise, mit fast erstickter Stimme, „kehre heim für heute, ich komme morgen, alle Tage hinüber zu Dir, doch heute muß ich allein sein!" An diesem Tage war Ritta für Niemand mehr sichtbar! Erst bei hereinbrechendcr Dunkelheit befahl sie ihr Reitpferd vor zuführen. Ihr Antlitz trug noch die Spuren der durchlebten Seelenkämpfe, aber sie suchte allein damit fertig zu werden, wenigstens fick innerlich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen. Darum ritt sie noch Nacht« hinan«, weiter und immer weiter am WirthShaus vorbei, wo sie eine Stunde Glück gekannt und weiter ging's im scharfen Trab. Doch die schmerzenden Gedanken zogen wie die wilde Jagd immer hinterdrein! ., — Stundenlang war sic dahingeritten in die -Nachtlust, bi« I der Frost sie schüttelte; noch immer dachte sic nicht an s Heim. v D Es war ja so öde und leer in den weiten Hallen und hohen , „ I Gemächern. Die Schwere de« Gefühl« „allein" überkam sie -eilen. I dort am stärksten. 2u für » Sie war ja stet« allein gewesen, aber früher hatte sie gläubig t, Dich I aufgeschaut zu einem Hellen Stern, dessen Schein sie für ihr Kennt- I Leben begehrt, doch er war trügerisch gewesen, er hatte ihr das dt doch I Licht versagt. ihst Du I Weiter ging's im wilden Ritt, über Stock und Stein, über knorrige Baumäste, bis da« schweißtriefende Thier Einhalt gebot. durch, I Droben am Grenzstein, wo ohnlängst Oswald von Finken- Lehrcn I stein mit Ingrimm bemerkt, daß er auf WolsenshagenscheS Ge- !, kann I biet gerathen, machte sie Halt! Sie band da« ermattete Thier D an einen der mächtigen Bäume am Weg und legte den schmcrzen- icf aus. V den Kopf an den kühlenden Grenzstein. ch aus I „Verschmäht, verschmäht, mein Glückstraum vorbei!" kam es heftig I klagend, fast ächzend von ihren Lippen, „und ich hab' ihn geliebt ach, es D mein Leben lang! Nun wird er kommen, glücklich im Besitz der für sie I Geliebten, und wird mir das letzte Herz entziehen und ick bin schwer I allein! allein!" Treue. I Von diesem Tag an herrschte ein andere« Leben aus Schloß he und I WolfcnShagen. Fest reihte sich an Fest. Jede Woche brachte einige I eine andere Abwechslung. Ein Vergnügen jagte da« andere, ksichtigt I Bald gab « eine Jagd, bald einen Ball, bald ein Festmahl. Da« I Hau« war stet« voll Gäste. Sie schulde da« der Nachbarschaft, »gelebt I behauptete Ritta, sie habe sich lange genug den nachbarlichen e Dich D und gesellschaftlichen Verpflichtungen entzogen. ?" I Graf Dehnhardt erschien immer in Lindcnscl« und war ihr :cf aus I eifrigster Verehrer, ihr erklärter Kavalier. An seiner Seite zog t über > sic auf die Jagd, an seiner Seite besuchte sie die Feste der GutS- I nachbarn. Sie wurde die Fröhlichste unter den Fröhlichen, lieber W Allerdings da« Gemachte, Erkünstelte in dem übermüthigen Lachen, en im I den scharfen Spott um Mund und Augen, der daheim unnach- sührte I sichtlich mit ihren Schwächen und kleinlichen Charakterzügen in« agten « I Gericht ging, bemerkte ihre Umgebung nicht, dafür hatten sie alle lath so I kein Beiständniß. Doch I Sic wurde bald die gesuchteste, anziehendste und beliebteste Heim I Erscheinung aus allen Vergnügungen der Umgegend. Dann wieder kam c« wie eine Abspannung über sic. Tage- schaute I lang wurde Niemand angenommen. Die Fenstervorhänge blieben n um- I herabgelassen. Die Herrin war für Niemand sichtbar, um im Ueber- I nächsten Morgengrauen oder im feuchten Abendnebel wild hin- I aurzureiten oder strahlend in Schönheit und Uebermuth irgend seine I einem Fest beizuwohncn. :l. Ein in den oar das ' schlug wie be kommen, ,S Wort : würde a. ;en, die igenblick rrendeS waren nit den niedcr- > Onkel :e sanft: kel, den nd, wie egrisfcn ch bald meinen migung Nur einer erkannte die Unnatur ihre« ganzen Wesen« und die Unhaltbarkeit desselben. Er wußte, woran die schöne Seele krankte, er kannte den schmerzenden Zustand innerster Gesühl-übcr- reizung. Und doch gebot er keinen Einhalt, der alte Herr von Finkenstein. E« schnitt ihm in die Seele, daß da« warmherzige, edle Menschenkind mit seinem reichen Empfinden zu Grunde gehen sollte, verschmähter Liebe halber. So launenhaft u. herrisch sie sich häufig gegen Jeden zeigte, der alte Herr hatte darunter nicht zu leiden. Gegen ihn war sie stet« die Gleiche, voll zärtlicher Liebe und Hingebung. Nie kam sie ohne zarte Aufmerksamkeit, nie schied sie ohne solche. „Findest Du wirklich so viel Vergnügen an dem Trubel, daß Du ihm Deine ganze Gesundheit opferst?" sagte er eine» Tage« mit besorgtem Blick aus die bleichen Wangen, auf den erloschenen Glanz der Augen. „Ich brauche Zerstreuung, Onkel, sonst nicht«," sie siel ihm weinend um den Hals, „ich bin so lange allein geblieben! Wa rum soll ich nicht fröhliche Menschengesichter um mich sehen? Ich kann die Ruhe nicht vertragen, ich müßte erst wieder mit mir selbst einig werden. Dann kam c« leise, stockend von Ritta« Lippen: „Hast Du von draußen noch keine Nachricht?" „Vor einigen Tagen kam eine au» dem Süden Frankreich». Ein langer Brief voll Sehnsucht nach der, die er im Herzen trägt, nach der Hcimath und mir." „Graf Dehnhardt hat mir zum zweiten Male seinen -kamen angctragen, meinst Du, Oswald kehrt heim, wenn ich nicht mehr frei bin?" „Ritta!" im zornigen Aufschrei kam ihr Name von seinen Lippen, „um dieses Opfer will ich seine Heimkehr nicht! Laß Dich nicht von bösen Empfindungen beherrschen, Kind, und triff nicht Bestimmungen, die Du zeitlebens bereuen möchtest!" „Ich habe mich mit dem Gedanken, Gräfin Dehnhardt zu werden, schon ganz vertraut gemacht," lächelte sie freundlich ernst, „mein Leben ist so ziellos, zwecklos. Er ist stet» voll Rücksicht, voll Nachgiebigkeit gegen mich und begnügt sich mit den Brosamen meines Gefühls. Wir werden ein ganz modernes Ehepaar, im Winter in der Residenz, im Sommer auf unfern Gütern leben, uns gegenseitig in unfern -Neigungen nicht im Wege stehen! Ich habe mir unsere Ehe schon ganz zurecht gelegt, und den Grafen mit der Antwort an Dich gewiesen. Also, lieber Onkel, c» ist mein fester Entschluß!" Er starrte in da« schöne Mädchenangesicht, da« sinnend in die feurige Gluth des Kamins blickte und seufzte tief auf. (Fortsetzung solgti Vermischte Nachrichten. — Streiflichter auf indische Verhältnisse. Man braucht sich eigentlich nicht zu verwundern, daß in Indien die Cholera nie recht aussterben will, daß sie bald in diesem, bald in jenem Distrikte immer wieder mit erneuter Wucht emporlodert und das alte Wunderland somit zu einer ständigen Gefahr für die angrenzenden Länder und, bei der Lebhaftigkeit de« heutigen Handelsverkehrs, auch für das entlegene Europa macht. Denn wenn die Indier da« Brunnenwasser für unrein halten — wie der 30 Jahre im Innern von Indien thätig gewesene Missionar Lohr in einem Vortrage aussührtc — und statt aus Brunnen lieber an« Teichen trinken, weil „dieses Wasser vom Himmel ge fallen sei und stetig von der Sonne beschienen werde", so dürste es selbst von jedem nicht medizinisch Gebildeten unschwer einzu sehen sein, daß ein solches von schädlichen Mikroben aller Art geschwängertes Getränk einen hinlänglichen Erklärungsgrund für LaS stete Fortbestehen dieser verheerenden Volksseuche abgeben muß. Fast bei jceem Dorfe befinde sich ein Teich, und in dem selben baden nicht nur die Menschen, sondern auch das Vieh werde hineingetrieben, so daß das Wasser manchmal förmlich dick „wie zum Schneiden" ist, namentlich wenn es längere Zeit nicht geregnet hat. Eigentlich müßte man sich unter solchen Umständen viel mehr wundern, wenn einmal die Cholera in Indien nicht mehr bestehen sollte. Auch sonst bot der durch mehr als ein halbes Hundert Lichtbilder unterstützte Vortrag manches Lehrreiche. So ist bekanntlich die Verbrennung der Witlwen beim Tode de« Mannes jetzt durch ein Gesetz der englischen Regierung verboten. Diese traurige Volkssitte darf also nicht mehr auSgeübt werden. Dafür aber wählen sich die Wittwen andere Todesarten. Ent weder sic ertränken oder vergiften sich oder bringen sich sonst aus andere Weise ums Leben. Die Erklärung für diese Todessehn sucht finde man, führte der Missionar aus, in dem Umstande, daß eine Wittwe oder auch eine Verlobte (die Indier verloben ihre Töchter sehr früh, ost schon im zweiten oder dritten Lebens jahre) nach dem Tode ihre« Manne« oder Bräutigams von ihrer eigenen Familie gänzlich verachtet und auSgestoßen werbe; sic habe sich nicht mehr als zur Familie gehörig zu betrachten, be komme ihre ärmliche, in Wasser gekochte Portion Reis auf einem Pflanzenblatte ganz für sich allein, meist draußen vor der HauS- thüre und werde von der ganzen Gemeinde gemieden und verab scheut. Kein Wunder daher, wenn ein solches arme« Menschen kind seinem beklagcnSwerthen Dasein durch einen selbstgewählten Tod ein Ende mache. — Ueber die Ursachen der steigenden Nervosität unserer Zeit finden sich in der letzten Nummer der „Wiener klinischen Rundschau" ebenso lehrreiche wie geistvolle Ausführ ungen eines Würzburger medizinischen Gelehrten, die es wohl werlh sind, weiteren Kreisen bekannt zu werden. — Zu keiner Zeit wurde so wie heute für das Wohl de« Einzelnen gesorgt; die Hhgieine, die ein ganz besonderer, weit auSgcbauter Zweig der Gesammtmcdizin geworden ist, hat staatlicherseits die weitgehendste Berücksichtigung gesunden, die in Vorschriften über Sonntagsruhe, Beschränkung der Arbeitszeit ic. ihren segensreichen Ausdruck ge sunden hat. Und trotzdem steht unsere Zeit wie keine andre un ter dem Zeichen der Nervosität. Es ist ja wahr, da« Hasten und Jagen nach Erfolg stellt an die geistigen Fähigkeiten des Menschen heute größere Anforderungen al» je, die seine Kräfte vorzeitig aufreibcn und ihn schließlich fortwährender Unruhe, Unzufrieden heit, Schlaflosigkeit, kurz der Nervosität zum Opfer fallen lassen. Doch da« thut'S nicht allein; Arbeit an sich ist nicht schuld da ran. ES kommt vielmehr, so meint der Würzburger Gelehrte, noch ein zweite«, negative« Moment hinzu, welche» den Ausschlag giebt: da« ist da« Sinken der Ideale. So lange der Mensch nur irdischen Zielen nachjagt, so lange er in vergänglichem Er folg sein Glück sucht, kann er nicht zu dem gelangen, was allein geeignet ist, seinem Geiste harmonische Ruhe zu bringen, da« ist die wahre innere Befriedigung. So lange der krasse Materia lismus unserer Zeit den Stempel ausdrückt, wird auch die -Ner vosität ein Grundübel der heutigen Generation sein. Da« Schwin den der Religion au« dem Volle, ohne Ersatz in Gestalt anderer, gleichwerthiger Ideale, wie z. B. der Kunst, die dem breiten Volke leider noch ziemlich verschlossen ist, schafft ein Mißvcrhältniß zwi schen Idealität und Realität, dessen Folge die -Nervosität ist. — Da« Reinigen de» Fahrrade« ist eine sehr unan ¬ genehme und zeitraubende Beschäftigung und wird daher in Rad- sahrerkreiseu eine im In- und Auslande zum Patente angemeldete Fahrradhülle willkommen sein, welche dem Verstauben de» Rade« außer Gebrauch Vorbeugen soll. Nachdem »er Radfahrer sein Rad ordnungsgemäß gesäubert hat, genügt e« nach einer Mit- thcilung de» Patentbureau« von H. L W. Paiaky, Berlin, die erwähnte Fahrradhülle über das Fahrrad zu ziehen und zuzuknöp- sen, um ein Eindringen des Staube« in die Lager und ein Ab lagern desselben aus dem Rahmen -c. unmöglich zu machen. Zwei Stahlschienen verwehren der Hülle sich auf den Pneumatik aus zulcgen und läßt sich die Hülse ferner mittelst einiger Knöpfe «Heil weise zurückschlagen, sodaß den Pedalen Bewegungsfreiheit ver liehen wird, und kann man daher auch da» Rad beim Umzug, Transport per Bahn ,c. auf der Straße führen, und durch die Hülle vor Beschmutzung sichern. Auch bei Versand« per Bahn wird die Hülle gute Dienste leisten. Außer Gebrauch kann sic bequem zusammengelegt werden, sodaß sie nur wenig Raum be anspruch«. Diese Neuerung dürfte sich sehr rasch allgemein Ein gang verschaffen. — Eine Weltausstellung zu St. Louis. Im Jahre 1003 vollzieht sich ein Jahrhundert, daß der damalige Konsul von Frankreich, der spätere Kaiser Napoleon l„ die französische Besitzung Louisiana, welche alles zwischen dem Mississippi und den Fclscngebirgen gelegene Gebiet umfaßte, für die Summe von >2 Millionen Dollars an die Vereinigten Staaten verkaufte. Zur Erinnerung an dies wichtige Ereigniß soll im Jahre 1903 in St. LouiS eine Weltausstellung veranstaltet werden. Die Kosten derselben sind auf 8 bi« 10 Millionen Dollar« veranschlagt. — Glück bei Frauen. Zur Zeit ist kein Name in den Vereinigten Staaten von Amerika so populär wie derjenige des Herrn Lar« Andersen, der in NcwNjork mit der Millionenerbin Miß Isabella PerkinS den Bund für s Leben geschlossen hat. Andersens Großvater war -Norweger und lebte bis vor Kurzem als ehrlicher Bauer aus einem norwegischen Gebirgshose in der herrlichen Landschaft Valdern. Nun hat er aufgchört, ein schlich ter Landmann zu sein. Dank der vorzüglichen Partie seines En kels ist er plötzlich zu einem -Nachkommen der alten norwegischen Könige avancirt, und die amerikanische Presse hat bereits die Chancen ausgerechnet, die der Aermste besitzt, um über kurz oder lang den Thron seiner Väter zu besteigen! Mit der Ehe de« jungen Andersen hat es folgende Bewandtniß. Er ist im Jahre I87b in Washington geboren, wo sein Vater als friedlicher Schneidermeister lebte. Er erhielt eine gute Erziehung und sollte studiren. Da aber brach Krieg aus, Lar« wurde Lieutenant und damit gar bald der Liebling der Damenwelt. Auf ein Mitglied derselben, Miß Isabella PerkinS, machte der junge Krieger mit den blonden Locken, den blauen Augen und der schmucken Uni form schon beim Ausbruch des spanischen Krieges einen tiefen Eindruck. Sie befestigte, al« er in den Krieg zog, eine leuchtend rothc Rose an seinem Waffenrocke, steckte einen strahlenden Dia mantring an seine linke Hand und wünschte ihm mit patriotischen Thränen glückliche Heimkehr. Fünf Monate später war der spa nisch-amerikanische Feldzug zu Ende, und Lars kehrte mit einer Medaille aus der Brust nach Washington zurück. Die erste Dame, die er sah, war Miß PerkinS, und die erste Begrüßung war ein Kuß von ihren Rosenlippen. Im Handumdrehen war er mit ihr verlobt und verheirathet! Der Vater der Braut war über die Partie zwar weniger erbaut, als er aber erfuhr, daß sein Schwiegersohn von den alten nordischen Königen abstamme, gab er wohl oder übel seine Zustimmung und arrangirte eine Hoch zeit, wie sie eines mehrfachen Millionär« würdig ist. Aber da« unerwartete Glück hat LarS Andersen seiner breiten Brust, seinen blauen Augen und — seiner schmucken Uniform zu danken. — Vom alten Wränget. Der alte Wränget wurde Oberstkommandirender einer neuen Garnison. Nachdem die Ba- taillonSkommandeurc zum ersten -Male die Konduitenliste für ihr Offizierkorps cingercicht und sie wieder zurückbekommen haben, bemerkt ein Oberst, daß der General hinter dem Namen eine« seiner tüchtigsten Offiziere die Bemerkung gemacht hat: „Sehr feig." — Sofort begiebt sich der Oberst zum General. „Exzellenz haben bei dem X. bemerkt: Sehr feig. Mein tüchtigster Offizier; jedenfalls Versehen." — Exzellenz: „Sehr feig? Nicht, daß ich wüßte." — Oberst: „Aber doch, Exzellenz, bitte, überzeugen Sie sich." — Exzellenz: „Zum Kuckuck, können Sie nicht lesen? Hier steht ja ganz deutlich: „f-e-i-g", sehr fähig." — Verschnappt. Richter: Sind Sie schon Mal wegen Diebstahls bestraft? — Angeklagter: Bestraft noch nickt. Standepamtliche Nachrichten van Hchönheide vom so. Oktober bis mit ->. November 1898. Geboren: 842) Dem Lehrer Carl Richarl^Peitzsch hier I T. 34») Dem Bürstenfabrikarbeiter Carl Edmund Zimmermann hier L S. 344) Dem Handarbeiter LouiS Richard Gerisch hier I S. 348) Dem Bürstensabrik- arbeiter Carl Eduard Klötzer in Neuheide l S. 346) Dem ans. Tischler meister Friedrich Albin Mothes hier 1 S. 347) Dem Bürstensabrikarbeiter Fran, Rudolph Gehrisch in Neuheide I T. 348> Dem Bürstenverpacker Christian Friedrich Seidel hier l T. 349) Dem Bürstensabrikarbeiter Fried rich LouiS Keller hier l T. 36V) Dem Bürstensabrikarbeiter Friedrich Eduard Fickel hier 1 T. 381) Dem Eisengießer Herm. LouiS Neudeck hier I S. 382) Dem Bauunternehmer Gottlieb Friedrich Martin hier I S. 383) Dem Biir- stenfabrikarbeiter Hermann Alban Wittig hier I T. 354) Dem Werkführer Arthur Hugo Lenk hier I T. 358) Dem Papierfabrikarbeiter Franz Ludwig Hahn hier I S. 386 l Den, Eisengießer Gustav Paul Klein hier l T. 357) Dem Eisengießer Louis Emil Schlesinger hier 1 T. Aufgebote: u. hiesige: 58: Der Bürstenverpacker Friedrich Möckel hier mit der Wirthschastsgehilfin Emma Kämpse hier. 56) Der Bürstenfabrik- arbeiter Otto Johanne» Röder hier mit der Stepperin Hedwig Emilie Schle singer hier. 57) Der Papiersabrikarbeiter Carl Arno Meine! hier mit der Stepperin Anna Marie Reißmann hier. 58) Der Wollwaarendrucker Fran, Albert Mal, i» Unlerstützengrün mit der Bürsteneinzieherin Clara Helene Lenk hier. l>. auswärtige: 20) Der Bürstensabrikarbeiter Bernhard Reinhold Schäd lich in Oberwiesenthal mit der Gorlnäherin Henriette Agathe Illing in Ober wiesenthal. Eheschließungen: 55) Der Bürstensabrikarbeiter Friedrich August Man- uel hier, ein Wittwer, mit der Fädlerin Ida Mildner hier. Gestorben: 189) Anna Gertrud, T. des Wolltvaarendruckers Gustav William Maschke hier, 3 M. IW) Dem Schweizer Georg Eßwein in Schön, heiderhammer 1 T , todtgeb. Vhemultzer Marktpreis« vom ö. -November 1898. Weizen, fremde Sorten « sächsischer. 8 Mk. 25 Pf. bis 9 Mk. 75 Pf. pro 50 Kilo 8 , 70 * » 8 . 90 loggen, nieder!., sächs. u. preuß. 8 , !0 - , 8 . 25 r , » , ' hiesiger 7 » 50 « « 7 . 75 « fremder 8 » lO . . 8 . 40 Braugerste, fremde 8 » 75 » » 9 » 75 ' sächsische » 90 » » 8 - 20 bj A U M b E ^afer, sächsischer u. preußischer 7 . 10 . r 7 . 45 » fremder 7 , 10 . , 7 . 45 Kocherbsen 8 » 50 » » 9 , 50 Mahl- und Futtererbsen 6 » 50 » » 7 . 25 Leu 3 « — r 9 4 » — Stroh 2 , 40 . , 2 - 80 Kartoffeln 2 2 , 25 Butter 2 , 20 . . 2 . 70 . 1 -