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ganz kleine Geschichte; aber da« sind gerade die besten. Da hat ten wir mal einen schweren Regentag in Gastein, sodaß der hohe Herr nicht in» Freie kam, und, statt draußen in den Bergen, in seinem großen Wohnzimmer seinen gewohnten Spaziergang machen mußte, so gut c« eben ging. Unter ihm aber iwa« er wußte! lag ein Schwcrkrankcr. Und nun denken Sic sich, al« ich bei deni guten alten Kaiser cintretc, sehe ich ihn, wie er da lange Käufer und Teppiche zusammenschleppt und übereinander packt, und als er mein Erstaunen sieht, sagt er mit einem unbe schreiblichen und mir unvergeßlichen Lächeln: »Ja, lieber Frommel, da unter mir liegt ein Kranker ; ich mag nicht, daß er die Em pfindung hat, ich trample ihm da so über den Kopf hin . . ." Sehen Sie, Hr. v. Stechlin, da haben Sic den alten Kaiser." — Mein Hut. Kürzlich la» ich im „B. T.", auf einer einzigen preußischen Eisenbahnstreckc seien in einem Jahre tausend Hüte von Passagieren gefunden worden. Ob sie alle vergessen waren? ES gicbt nämlich auch eine Spezie» Hüte, da« ist der »liegen lassen gewordene Hut." Es ist ein Hut, der aus der Reise dermaßen altersschwach geworden ist, der so »mitgenommen" ist, daß man ihn selbst nicht mehr mitnehmcn will. Aber die Mög lichkeit, daß sich unter jenen tausend Hüten auch eben diese Abart in vielen Exemplaren vorfindet, ist nicht groß. Denn einen solchen Hut bekommt man immer wieder. Gleich einem treuen Hunde findet er die Fährte seine« Herrn und heftet sich an seine Sehlen, wie man ihn auch mißhandeln und verleugnen mag. Es war in diesem Herbst in Kopenhagen, der letzten Station einer größeren Reise. Ich machte Inventur: kein Geld mehr, ramponirtc Sachen, darunter außer einer Rciscmütze, die den Strapazen noch am besten getrotzt hatte und sich noch in guter Kondition zeigte, noch eine zweite Kopfbedeckung, ein einst weiß gewesener und nun in Ehren grau gewordener Hut. »Ich fahr' ab," sagte ich, »Du aber kannst hier im Hotel bleiben. Leb wohl!" Ich legte ihn, damit er wenigsten« recht weich liege, aus da« Sopha de« Hotelzimmer« und ging zur Droschke, um zum Bahnhof zu fahren. „Hüh!" sagte der Kutscher, »Halt!" schrie der Hotelpiccolo, »der Herr haben etwa« vergessen!" Keuchend kam da« Zimmermädchen mit dem Hut; ich nahm ihn und gab ihr noch dreißig Oerc. Vielleicht hat der Droschkenkutscher einen Jungen mit meiner Kopfweite — den Hut lass' ich im Wagen und mach' den Mann glücklich. Wie ich da im Koupee sitze, stürzt der Mann, mit Schweiß übergossen und den Hut wie eine Fahne schwenkend, heran: »Hier, hier!" schreit er und fügt eine längere Rede in Dänisch bei, die ich nicht verstehe, von der ich aber ge nau weiß, daß da« Wort Finderlohn darin vorkommt. Mit Zähne knirschen nehm' ich da« Ding, werf' e« in da« Gepäcknetz und sage: »Da bleibst Du liegen, bi« Du schwarz wirst! Ich steige in Gjedser au«. Du nicht!" — Soll ich Ihnen noch mehr erzählen? In Gjedser wurde mir da» Monstrum in da« Zollbureau nach geschleppt, so daß die Zollbeamten mich mißtrauisch ansahcn, ob ich den Hut, der irgend welcher Schmuggelwaare zur Attrape diente, nicht mit Absicht ihren Augen hätte entziehen wollen. Ich nahm den Hut und warf ihn auf die Landungsbrücke, ehe ich da« Schiff nach Warnemünde bestieg ES war 'Rächt, al« diese zweistündige Seereise vor sich ging. Ich stieg in die Kajüte und schlief ein, als eine dröhnende Stimme mich weckte, ob einer der Herren vielleicht beim Besteigen des ScknsseS seinen Hut ver loren hätte. Ich wollte thun, al« ob ich von nichts wüßte; da sagte einer der Mitreisenden, der im Zollbureau neben mir ge ¬ standen hatte: »Aber natürlich, dem Herrn da gehört er!" Da hatte ich ihn wieder, den lieben Hut. In Warnemünde brachte man ihn mir au« dem Bahnhof«restaurant nach an den Zug nach Berlin. Endlich machte ich glatten Tisch. Gegen Morgen, al« wir un» Berlin näherten, warf ich ihn zum Koupcefcnstcr hinaus. Nun flog er, Gott sei Dank, weit weg. Hohnlächeln» beugte ich mich hinaus und sah ihm nach. Da kam ein Windstoß und riß mir meine schöne Reiscmütze vom Kopf .... — Kindermund. „Ach, geben Sie mir doch noch eine Schachtel von den Pillen, Herr Provisor, die Sie meinem Vater gestern gegeben haben." — „Sie thun ihm also gut, mein Junge?" — „Da« weiß ich nicht; aber mir thun sie gute Dienste, ich stecke sic immer in mein Pusterohr!" Wittheikange» des Kiimgl. Standesamts Eibenstock vom 26. Oktober bis mit 1. November 1898. Aufgebote: a. hiesige: 57) Der Maurer Ernst August Staab hier mit Pauline Emilie Radecker hier. 58) Der Schlosser Paul Gustav Lehmann in Lichtentanne mit Olga Albine Tittel hier. 1». auswärtige: 15) Der Bergarbeiter Otto Hugo Wappler in Wilkau mit der Stickerin Helene Marie Heinz daselbst. Eheschließungen: 62» Der Zimmermann Earl Friedrich Reichel hier mit der Wirthschasterin Wilhelmine Anna Walther hier. Gedurtssällc: 261) Olga Frieda. T. des Nadelmachers Ernst Felix Gruner in Wildenthal. 26?) Hans Willy, S. des Straßenwärters Earl Hermann Riedel hier. 268) Clara Helene, T. des Maschinenstickers Karl Gustav Mühlig hier. 264) Wilhelm Otto Alfred, S. des Kaufmanns Earl Otto Hammer hier. Hierüber . 265) und 266) unehel. Geburten. Lterbefälle: 170) Johanne Gertrud. T. des verstorbenen Maschinen stickers Friedrich Eduard Martin hier, 5 M. 20 T. 1 oierlelj. 1 des,Jll: o. der Hz blasen" r unfern 2 Rei Morgen Ireilag, von Dormitlag 9 Mr an in Hotel Schwan, Schönheide. Während des Jahrmarktes: Großes Humorist. Concert von den 5 Langsans, wozu freundlichst cinladet Jelbschlößchen. Jahrmarkts- Dienstag: Groß. Schlachtfest Vormittag Wellfleisch, Abends frische Wurst mit Sauerkraut. Es ladet ergebenst ein Lin» Eine Wohnung, bestehend aus 2 zweifenstrigen Zimmern, Küche und sonstigem Zubehör ab I. April zu vermiclhen. Näheres zu erfahren bei Herrn klinll NlSiiel«. leLUZdSM'L D Lrüparirt «us trtaestei» D uinl »Ilerkeitei» I »en. 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Oktbr. -p 4,0 Grad 4" 11,0 Grad. I. Novbr.-s- 2,- , -j- 10,o » Ueb geb. Nah: Konkurs» Der Kon Es die Beste! Konkurs» und zur s vor dem > Alle zur Konkr zu verabfi und von spruch nel In ein verseh in Masch 1919, 19l 1940, 19i 1955, 195 2041. Fl tags 4 Uh Eil Aus „Polte Zuw strafgesctz-! werden. Eib und zwar sc Ucbcrall in Irei« regt ei daß da« bri In Halifc erhalten Hal stecken. In schiffe nachg britischen W werden. Ji schiss von H Greenock, de Ichiffrbauki Schlachtschif wacht, und Bantry-Bai Thätigkeit h »Agamcmno Anlä Marktes w 1) Der Je 2) An der waaren 3) Nach B von der muh s, und ge; 4) Das Fi concessn 5) Buden kel«, Z 6) Zuwide stehende Hast bil Eibe