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>e m Gerischer i hier L T. 280) Dem se h^er 1 S. schäbitz hier oline Müller Albert Unger Ernst Max pro 50 Kilo 1 ogis, iftslocal 1899 ab . 12. ar« sdodll. lximum. ,r Grad. smöa-«. ,28 9,13 ,38 8,23 ,53 9,38 ,06 9M ,21 10,05 ,30 10,14 ,3b 10,19 ,47 10,29 ,55 10F8 ,0« 10,52 ,15 11,01 ,26 11,08 49 — 08 — 24 - 40 — 46 — itz. rchm. Ab. 22 6,30 36 6,48 10 7,31 35 7,50 02 8,03 21 8,19 27 8,25 34 8,32 47 8,44 57 8,53 07 9,02 13 9,07 23 9,1» S9 9,28 30 9,53 21 10,14 37 10,29 18 11,01 )2 11,40 on Aue lehrende erh.9,28 9,36 , 9,46 1 9,52 10,02 10,18 nstalt: Lhemn. in. Amts- M AiizchMtt für den Abonn«m«nt viertelj. 1 M. 20 Pf. einschließl. des „Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. LIVS Donnerstag, den 15. September L8S8 Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — 45. Jahrgang. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche auf den Namen braun «»lürlruer eingetragene Grundstück, bestehend aus Wohnhaus, Feld und Wiese, Foliuni 37 des Grundbuchs, Nr. 36 des Brandkatasters, Nr. 82, 83, 87, 187, 188 des Flurbuchs für Unterftützcngrün, nach dem Flurbuche — Im 98,- n, Fläche enthaltend, mit 37,3- Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 4200 Mark, soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 2V. Mover 1898, Vormittags 11 Ayr als Anmeldetermin, ferner der 4. November 1898, Vormittags 11 Mr als Verstcigerungstermin, sowie der 18. Mvemöer 1898, Vormittags 11 Mr als Termin zu Verkündung des Vertheilungsplans anberaumt worden. Die Rcalberechtigten werden ausgefordcrt, die aus dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiedcrkehrendcn Leistungen, sowie Kostenforderungen, spätestens im Amneldetermine an zumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann nach deni Anmcldetermine in der Gerichtsschreibcrci des unterzeichneten Amts gerichts Angesehen werden. Eibenstock, am 13. September 1898. Königliches Amtsgericht. I. V.: »r. Würfel, Ass. Fr. Sonderzug Carlsseld-Wilzschhaus. Anlählich des in Carlsseld stattfindenden Festes des Vereins zur Förderung christ licher Liebcswerke für Eibenstock und Umgegend wird Sonntag, den 18. September folgender Sonderzug verkehren: Ab Carlsseld 7 Uhr 20 Minuten Nachmittag, in WilzschhauS 7 „ 50 Zur Mitsahrt berechtigen die gewöhnlichen Fahrkarten. Dresden, am 1. September 1898. Königliche Gcncraldireltion der Sächsischen Stantsciscnüahncn. v. d. Planitz. Nr. 185 des Verzeichnisses der deni Schank- und Tanzstättenverbot unterstellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, am 14. September 1898. Hesse. Müller. Konkursverfahren. lieber das Verinögcn des Mechanikers ««onx früher in Schönheide, jetzt in Brüssel, wird heute am 25. August 1898, Nachmittags '/-6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath La n drockin Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderunaen sind bis zum 17. Oktober 1888 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintrctendcn Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — aus Donnerstag den 22. September 1898, Vormittags 11 Mr und zur Prüfung der angemeldetcn Forderungen aus Donnerstag den 3. November 1898, Vormittags 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an den Gemeinschuldncr zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 17. Septbr. 1898 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreibcr: Äktuar br1e«Ii»lvl>. Am 3. und 4. Gktoöer 1898: Zahrmarkt in Johanngeorgenstadt. Bekanntmachung. Unser diesjähriges Vereinsfest wird nächsten Sonntag, den 18. September d. I., in Carlsseld abgchalten. Anfang des Gottesdienstes Nachmittag '/.,3 Uhr. Festprediger: Herr Archidiakonus Planitz aus Leipzig. Alach der Predigt wird «in« Collccte zum Besten der inneren Mission gesammelt werden. Nachm. 4 Uhr Nachversammlung im dortigen Gasthofe. — Noch wird bemerkt, daß an diesem Tage 7 Uhr 20 Min. Abends ein Extrazug von Carls- fcld abgeht. Um zahlreiche Betheiligung bittet Eibenstock, den 12. September 1898. Der Vorstand dcs Zwcigvcreins zur Förderung christl. Licbcswcrke Eibenstock und Umgegend. Böttrich, b. serin war sehr heiter und bei bester raune und ausgezeichnetem Wohlbefinden. Um 1', Uhr verließen wir das Hotel und gingen nach dem Landungsplatz. Wir schritten ruhig auf dem Trottoir de« Quai Mont Blanc am See dahin. Da sah ich, wie ein Mann raschen Schrittes seewärts an uns hcrankam, sich der Kaiserin näherte und rasch einen Baum, welcher zwischen ihm und der Kaiserin staub, passirtc. Gan; nahe der Kaiserin schien er zu straucheln und machte eine Bewegung mit der Hand, ich meinte, um sich aufrecht zu halten. Dann lief er weiter. Die Kaiserin hatte eine Bewegung nach rückwärts gemacht und sank zusammen. Ich sing sic in meinen Armen auf. „Ist Majestät nicht wohl?" fragte ich. Die Kaiserin antwortete: „Ich weiß nicht!" „Das ist wohl vom Schrecken," erwiderte ich mid fügte hinzu: „Wollen doch Majestät meinen Arm nehmen?" Die Kai serin meinte: „Danke, nein." Ich versuchte doch sic zu stützen, aber cs war kaum nöthig. Wir bestiegen nun da« Schiff. Dort angelangk, fragte mich die Kaiserin: „Bin ich blaß?" „Jawohl, Majestät!" „Das ist die Aufregung!" Da sank die Kaiserin neuerlich zusammen und verlor das Bewußtsein. Ich und einige Damen auf dem Schiff labten die Kranke. Ich hielt das Un wohlsein für einen vorübergehenden 'Nervenanfall: an ein Attentat dachte ich nicht. Der Vorgang auf dem Quai-Trottoir spielte sich nämlich sehr rasch ab. Ich sah keine Waffe in den Händen de« Mörders. Al« wir die Kleider der Kaiserin lösten, um ihr Luft zu schaffen, bemerkten wir keine Blutspuren. Die Kaiserin kam zu sich, erhob sich dann und sagte mit klarer Stimme: „Was ist denn geschehen?" Das waren ihre letzten Worte. Darauf sank sie zurück. Leichcnblässe bedeckte ihr Antlitz; der Athem wurde schwer, dann ging er in Röcheln über. Das Schiff war abgcdampst. Ich bat den Kapitän zurückzufahrcn. Bald langten wir bei dem Hafen wieder an. Die Kaiserin, welche vollkommen bewußtlos war, wurde nach einem Zimmer de« Hotels gebracht, wo sic nach wenigen Minuten den Geist aufgab. Sic starb, ohne erfahren zu haben, daß sie da« Opfer eine« Attentat« gewesen; auch ich erfuhr cs erst, nachdem die Kaiserin tobt und entkleidet war. Die Kaiserin Halle nur wenig Blut verloren. Genf, 1l. September. Um 2 Uhr begann die Autopsie der Leiche der Kaiserin Elisabeth, wie sic hier vorgeschrieben ist, nachdem der Kaiser die Erlaubniß hierzu gegeben und zugcstimmt hatte, daß ganz nach den hier geltenden Gesetzen verfahren werde. Die Autopsie ergab da« überraschende Resultat, daß die Waffe 8,3 ein lies cingedrungcn ist und das Herz ganz durchbohrt hat, sodaß die Spitze aus der anderen Seite des Herzen« herauStrat. Es ist den Acrzten deshalb ein Räthicl, baß die Kaiserin noch 60 bi« 80 Schritte bi« zum Dampfer gehen konnte, und sie schreiben dies der ganz besonderen Energie und Willenskraft der Kaiserin zu. Die Wunde ist klein und Hai nur 4 mm Querschnitt. Kaiserin Ekisavely von Hclierreich Starres Entsetzen lähmt noch alle Gemüthcr infolge der Genfer Schreckensnachricht. Man kann cS nicht fassen, nicht be greifen, was den Mordbuben veranlaßt haben kann, seine Waffe gegen eine nicht« ahnende, wehrlose Frau zu wenden, deren einzige« Verbrechen in seinen Augen darin bestand, die Gemahlin eines Kaisers zu sein. Als die Glieder de« greisen Alexander, vom Sprenggeschosse de« Nihilisten zerrissen, zuckten, al« Earnot unterm Dolche endete, La hatten die ruchlosen Mörder die Repräsentanten ihrer feind lichen Macht zum Opfer gefordert. Man vermag sich in diesen Fällen wenigstens in den Gcdankcngang der mordenden Fanatiker zu versetzen, wenn man auch ihre Gründe und Ziele auf« tiefste verabscheuen muß. Aber eine Frau! Eine leidende Fran, die Niemand Leide« zugcfügt, eine stille Frau mit grauem Haare....! Die Welt erschauert vor dieser That. Niemals hat die Kaiserin Elisabeth sich in die Politik einzu mischen auck, nnr versucht. In ihren früheren Jahren war sic nur Gattin und Mutter, eine treue, liebende Mutter, die sich wie jede gute Bürgers-, Bauer«- oder Arbeiterfrau die Erziehung und Pflege ihrer Kinder angelegen sein ließ. Dann kamen die Katastrophen über das Haus Habsburg-Lothringen. Dcs Ge mahls Bruder wurde in Queretaro erschossen. Der Vetter der Kaiserin, der hochsinnige Ludwig von Bayern, fiel in Wahnsinn und endete in den Fluthen des Starnberger SceS. Der einzige Sohn des Kaiserpaars fand in dem immer noch in Dunkel ge hüllten Drama in Mcherling ein tragisches Ende. Die Schwester der Kaiserin, die Herzogin von Alcnyon, fand bei dem Bazar brande in Paris den jchreckensvollcn Flammentod. Das war zu viel für die ohnehin krankhaft veranlagte kaiserliche Frau, sic floh vor sich selbst und sand nirgend Ruhe. Endlich schien es, als ob die Badekur in Nauheim, die sic bi« vor wenigen Tagen ge braucht harte, wenigsten« ihr körperliche« Befinden gebessert und gehoben habe. Die Rekonvaleszentin wollte noch eine 'Nachkur am Genfer See durchmachcn und um der lästigen Pflicht der Repräsentanz ledig zu sein, reiste sic inkognito und nur mit kleinem Gefolge. Im Begriffe, sich auf ein Dampfboot zu begeben, wird sie da« Opfer eine« tückischen Buben, der mit kurzem, kräftigen Dolchstoß ihr Herz durchbohrt und dann entflieht! Wie das entsetzliche Ercigniß auf die Gestaltung der inneren Entwickelung Oesterreich«, insofern sic zu einem wesentlichen Theile von der Stimmung dcs Monarchen beeinflußt wird, zurückwirken mag, cmzicht sich vorläufig der Bcurtheilung. Eine weitere Frage aber crgiebt sich, wen» wir die Blutthat unter den: völkerrecht lichen Gesichtspunkt betrachten. Sie ist auf schweizerischem Ge biete von einem dort lebenden oder doch dort verweilenden italie ¬ nischen Anarchisten begangen worden, und der Zweifel liegt nahe, ob die eidgenössischen Behörden in diesem Falle allen dem neu tralen Lande obliegenden Pflichten der Ucbcrwachung der gefähr lichen Bande, die sich mit Vorliebe der republikanischen Freiheit und Ungcbundenheit erfreut, nachgckommen sind. Es soll nicht eine voreilige Anklage erhoben werden; aber es crgiebt sich doch au« manchen früheren Erfahrungen, daß die schweizerischen Be hörden nicht gerade mit besonderem Eifer darauf bedacht sind, politische Verbrecher, die sich grundsätzlich über da« Straf gesetz hinwegsctzcn, unter das erforderliche scharfe Augenmerk zu nehmen. Die Trauer dcs österreichischen Volke« um seine Kaiserin, die überall im Volk beliebt war, ist groß. Die Blätter aller Partcirichtungcn geben die ticstraurigc Stimmung und die liebe volle Sympathie der Bevölkerung für den Monarchen wieder; sic preisen die Hingeschiedene Kaiserin als Muster einer Frau. Sämmt- liche Blätter, die init Trauerrand erscheinen, bringen ein aus führliches Lebensbild der Kaiserin und verweilen auf« eingehendste bei den zahlreichen rührenden Zügen ihrer HcrzcnSgüte und wcrk- thätigen Barmherzigkeit für alle Bedürftigen nnd Kranken. In den politischen und gesellschaftlichen Klubs Ungarn« wird eine große Trauerkundgebung besprochen, welche der Liebe der Nation zu ihrer Königin würdigen Ausdruck verleihen soll. Der Königin soll in Budapest ein Denkmal errichtet werden. Ergreifend ist die TodeSklagc Maurus Jokais im „Nemzet", der in einem poetisch tief empfundenen Nachruf ausruft: „Wenn diese erhabene Gestalt, die ihr ganze« Leben hindurch vom Throne herab nur Segen auSgestrcut hat, vom Himmel nicht beschirmt worden ist, an wen sollen wir in unserer Herzensnoth wohl uns wenden, um Trost für den tiefbctrüblcn Herrscher und für die verwaiste Nation zu erlangen? Möge das vergossene Blut Krone und Nation noch enger aneinander knüpfen!" lieber die Vorgänge vor und nach deni Mordanschlagc wird noch berichtet: Wien, l I. September. Die „Neue Freie Presse" meldet au« Gens: Die Gräfin Sztaray, die Hofdame der Kaiserin, welche Augenzeugin der schrecklichen That war, gab einem Korre spondenten der „Neuen Freien Presse" folgende Darstellung: Wir waren Freitag Mittag in Genf angclangt und im Hotel Beaurivagc abgcstiegcn. Die Kaiserin wollte, wie im vorigen Jahre, Genf besichtigen, machte Promenaden am See und besuchte auch den Park und die Villa de« Baron» Adolf von Rothschild. Sonnabend wollten wir mit dem Dampfer über Tcrriket nach Eaux zurückkehrcn. Die Kaiserin zog immer die Fahrt mit dem Dampfer vor, während die Herren dcs Gefolges die Eisenbahn benutzten. Gegen 2 Uhr sollte der Dampfer abgehen. Die Kai-