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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 30.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189808300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-30
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Monat
1898-08
-
Jahr
1898
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die bezeichnenden Worte: .Wir haben für diese Art der Einmisch- ung, osscn gestanden, kein Berslandniß". — Hierzu bemerkt die »Deutsche Tageszeitung" Folgende«: „Diese Offenheit ist ebenso dankcnSwerth wie ergötzlich. Dafür, daß die Regierung die Pflicht empfindet, vor offenbarem faustdicken Schwindel zu warnen, hat ein Organ, daß die Interessen de« arbeitenden Volk« vertritt, kein Verständnis Daß eine solche Warnung die heimische Arbeit fördert, daß die amerikanische Schundkonkurrenz die inländischen Lohne drückt, dafür hat da« Organ der Arbeiterpartei kein Bcr- ständniß!" — München, 27. August. Die Klage BjörnsonS gegen den verantwortlichen Redakteur der „Münchener Neuesten Nach richten" Mordtmann wegen einer Kritik diese» Blatte« über den Bries BjörnsonS an Zola ist vom Amtsgericht al« unbegründet zurückgewicscn worden. — Spanien. Zur inneren Lage in Spanien wird au» Madrid, 27. August, gemeldet: Die Truppen im Distrikt Burgos sind bereit, um in kombinirten Märschen in die baskischen Pro vinzen sowie in Navarra und Logrono cinzurücken. — Die Mel dung besagt mehr, als c« aus den ersten Blick den Anschein hat. Sic läßt erkennen, daß die Earlistcnbcwcgung einen ernsteren Charakter anzunchmcn begonnen ha». Die baskischen Provinzen sowie die Provinzen "Navarra und Logrono sind von jeher der Hauptsitz der Earlistcn gewesen. An der baskischen Küste betrat Don Carlo« 1873, von Bayonne kommend, den spanischen Boden, und schlug in Cstella (Provinz Navarras sein Hauptguarticr aus, nachdem der carlistischc Aufstand schon seit Jahren dort gcwüthet hatte, ohne daß die spanischen Machthaber ihn hätten unterdrücken können. Die« gelang erst im Laufe der Jahre 1874 und 1875. — Der amtliche Bericht des Admirals Lervcra über die Seeschlacht von Santiago de Cuba bringt einige« "Neue. Biel erörtert wurde seiner Zeit, daß es den spanischen Schissen trotz ihrer größer» Geschwindigkeit nicht gelang, zu ent kommen. Wie aus der „Köln. Ztg." zu ersehen, gicbt Ccrvera an, daß sowohl die Maschinen wie auch die Feuerspritzen durch das feindliche Gcschützseucr beschädigt oder zerstört waren, noch bevor die Schifte die Bai Santiago« verlassen hatten. Die Flagge des Kreuzers „Jnsanta Maria Teresa" wurde nickt niedergeholt, sondern verbrannte. Wie der Kommandant des Kreuzers „Al- mirante Oquendo" starb, davon kann nur ein Mann berichten, der Zahlmeister des Schiffe«; denn der zweite und dritte Kom mandant, drei Schiffs-Offiziere und zwei Marinc-Jnfanteric- Licutcnants fielen schon bei Beginn de« Kampfe«. Admiral Cervcra versuchte Selbstmord, indem er sich ins Meer stürzte. Er wurde von seinem Sohne unter Mithilfe von zwei Unter offizieren gerettet. Die Amerikaner behaupteten und behaupten noch heute, die Schiffbrüchigen, die sich an« Ufer retteten, seien von den cubanischen Aufständischen angegriffen worden, sodaß die Amerikaner sie nur mit Noch vor dem Tode bewahren konnten. Ccrvera dagegen erklärt, daß die Aufständischen nicht nur keiner lei Feindseligkeiten zeigten, sondern mit sich den Spaniern in ein Gespräch cinließen und ihnen große Bersprcchungcn machten, falls sie in die Reihen der Aufständischen eintrcten wollten. Cervcra antwortete ihnen, sic seien Gefangene der Amerikaner, er könne nur die Dienste eine« Arzte« annehmcn, worum er sic bäte. Ein solcher war jedoch uicht zugegen. Au« dem Bericht geht unzweifelhaft hervor, daß die völlige Niederlage dem Umstande zuzuschreibcn ist, daß gleich zu Anfang des Gefecht« die Schiffs maschine» getroffen wurden. Wäre die« nicht geschehen, so würde die Fahrgeschwindigkeit der spanischen Schisse die Rettung de« einen oder anderen geworden sein. — Amerika. Die von Cuba zurückgekehrtcn amerikanischen Truppen sind nach dem Lager aus Lang Island bei New-Aork befördert worden. Die dortigen Mißstände haben sich allmählich zu einer Krisis zugespitzt. Das dortige Hospital kann keine Kranken mehr ausnchmc». Soldaten, die im cubanischen Feldzug gesund blieben, sind in Montank erkrankt. Die gelieferten Lebens mittel sind so schlecht, daß die Soldaten sie nicht essen können, und das Wasser ist gleichsall« von recht zweifelhafter Beschaffenheit. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. August. Gestern beging der hiesige Königlich Sächsische Militär-Verein die Feier seines 25jähr- igcn Fahnen-Jubiläum«. Dieselbe wurde cingeleitet durch Zapsenstrcich mit Fackelbeglcitung und den üblichen Weckruf. Das Stadt-Orchester war durch die Abthcilung eine« auswärtigen Knaben Trommlcrcorp« verstärkt worden. 'Nachdem Vormittag« der Empfang der auswärtigen Brudervereine und Gäste stattge sunden hatte, versammelten sich 'Nachmittags die Festtheilnehmer auf dem Postplatze zum Abmarsch nach dem Schulgarten, welcher als Festplatz bestimmt war. In dem Festzuge marschirten außer den Vertretern der Kaiser lichen, Königlichen und städtischen Behörden sämmtliche hiesige Vereine, der stark vertretene Militär-Verein Eibenstock, sowie die Militär-Vereine von Johanngeorgenstadt, Carlsseld, Schneeberg und Umgebung, Wolfsgrün und Umgebung, Schneeberg, Sofa, Unterstützengrün, Oberstützcngrün, Bockau, HundShübel, Schönheide, Lauter, Nemtädtcl, Aucrhammcr, Neuwelt und Untersachscnfeld, Aue I, Grenadiere Aue und 104er Aue. Im Schulgarten angelangt begrüßte zunächst Herr Bürger meister Hesse die Festtheilnehmer im 'Namen der Stadt. Herr Militär-VereinS-Vorsteher Herm. Wagner begrüßte dieselben im Namen des Verein« und dankte für ihr zahlreiche« Erscheinen. Nachdem Herr DiaconuS Rudolph in schwungvollen Worten der Zeitereignisse der vergangenen 25 Jahre, während welcher die Fahne dem Verein vorangctragen wurde, gedacht hatte, erfolgte die Ucbergabe der sehr zahlreich gestifteten Geschenke. Die hiesi gen Festjungfrauen überreichten durch Fräulein Mühlig eine prachtvolle Fahnenschleife, eine zweite Jubiläums-Schleife erhielt die Fahne vom Krieger-Verein Schneeberg. Ferner wurden an Fahncn-Nägcln überreicht, je einer von der Stadt Eibenstock, von Herrn Bürgermeister Hesse, von den hiesigen Herren Offizieren, vom Gesang-Verein Germania, von der Freiw. Feuerwehr, vom Turnverein, vom Radfahrer-Club und vom Gesellen-Verein Eiben stock, von den Fahnen-Trägcrn de» Verein«, den Kameraden Heinz, Tamm und Stemmlcr, von dem Vorsteher de« Verein» Herrn Hermann Wagner, von den Königl. Sächs. Militär- Vereinen: Aue I, I04er Aue, Grenadiere Aue, Cavallerie, Artillerie und Train Auerbach i. V-, Auerhammer, Albernau, Bockau, Breitenbrunn, BermSgrün, CarlSfeld, Griesbach Grün hain, HundShübel, Johanngeorgenstadt, Lauter, Neustädte!, Neu welt und Untcrsachsenscld, Kameradschaft Niederschlcma, Ober stützcngrün, Kameradschaft Pöhla, Raschau, Schneeberg und Um gebung, Sosa, Schönheide, Unterstützcngrün, WolsSgrün und Umgebung, Zelle. Außerdem ging aus abgesandte« Begrüßungs- Telegramm an Se. Majestät den König folgender Allerhöchster Dank ein: »Ich danke dem Militärvcrein zu Eibenstock kamerad schaftlich für die Mir zugesandten freundlichen Grüße. Albert." Leider wurde da« Fest durch unerwartet eingctretene ungünstige Witterung schwer beeinträchtigt. Die Uebergabe der Fahnenge- schenke war noch nicht beendet, al» ein Regenschauer nicderging. der die Zuschauer sehr schnell vom Platze vertrieb. Aber damit nicht genug, auch der größte Theil der Festtheilnehmer ergriff nach und nach vor dem unangenehmen Naß da« Hasenpanier, so daß der nach der Feier beabsichtigte festliche Umzug Lurch die Stadt thatsächlich unausführbar wurde, indem die Festtheilnehmer nach allen Richtungen hin verschwunden waren. Der am Abend stattsindcnde Ball in den 3 Sälen hiesiger Stadt mußte daher wieder gut machen, wa» der Regen am Tage verschuldet hatte und ist derselbe denn auch allenthalben zur allgemeinen Zufrieden heit verlausen. — Eibenstock, 23. August. Obwohl unser obere« Erzge birge keineswegs zu den fruchtbaren Gegenden unseres Vater landes gehört, so bringt e« zuweilen doch Naturprodukte hervor, die berechtigte« Aufsehen zu erregen geeignet sind. So sahen wir heute einen Haferhalm 180 cm lang von rohrartiger Stärke, dessen Rispe 165 Doppclkörner enthielt. Derselbe, von Herrn Kaufin. Herm. Müller erbaut, stammt von einem Pachtseldc unterhalb de« AdlcrfelsenS, welche« zum Gnücktel'schcn sogen. Stabtgut gehört. — Johanngeorgenstadt, 28. August. Vorgestern Abend gegen >0 Uhr erschreckte die Feuerglocke die hiesige Bewohner schaft. Er brannte da« gewerkschaftliche Pochwerk in WittigS- thal. Das durch und durch unmassivc, ziemlich lange Gebäude stand in wenig Minuten vollständig in Flammen und verbreitete eine bedeutende Gluth, so daß die vorüberführcndc Straße fast unpassirbar war und in der Nähe befindliche Holzstöße in Brand gcriethcn. Sehr gefährdet war da« gegenüberliegende HauS dcS Handelsmann« Graby, bei welchem an der Vorderseite zahlreiche Fensterscheiben sprangen. Da« Brandobjekt war unbewohnt. ES liegt daher die Permuthung nahe, daß Brandstiftung die Ursache de« Feuer« war. Merkwürdig ist dabei der Umstand, daß Per sonen, welche ungefähr '/« Stunde vor Ausbruch de« Brande« an dem Pochwerk vorübergingen, nichts Verdächtige« bemerkten. — Dresden, 26. August. Eine schaurige Entdeckung machte eine Schiffsmannschaft gestern Nachmittag, als da« Schiff, auf dem sie bis zum Terrassenufcr gefahren war, anlcgtc. Der Raddampfer hatte kurz zuvor durch Anzeichen Störungen gemel det. Als man zunächst den Radkasten untersuchte, sand man in demselben die Leiche eine« Manne« vor, der später al« ein ver unglückter, 34 Jahre alter Steinmetz agnvSzirt wurde. — Dresden, 26. August. Welche ungeheuere Mengen Wasser in der Woche vom 7.—13. August seitens des städtischen Wasserwerkes an die Wasscrabnehmer geliefert werden mußten, darüber macht da« statistische Amt zu Dresden folgende Angaben. Es wurden geliefert 314,430 cbin Wasser, während in derselben Woche de« Jahres 1837 Dresden nur 266,880 ckm verbrauchte. — Dresden, 26. August. Einer der letzten historischen Punkte, welckc aus der Geschichte der deutschen Befreiungskriege bekannt sind, der Windmühlenberg an der Fürstenstraße, ver schwindet mehr und mehr. In der Schlacht bei Dresden, am 26. August 1813, bildete er wegen seiner Höhe eine beherrschende Stellung für die Verbündeten. Die Hälfte des au« Sand be stehenden Berge« ist bereit« verschwunden und zum Häuserbau verwendet. In zwei Jahren wird auch die zweite Hälfte ver schwunden sein. — Dresden. Eine hervorragende Fahrplanverbesserung wird am 1. Oktober auf der Hauptlinie Drcsdcn-Chemnitz- Reichenback i. V. in Kraft treten, und zwar durch Einführung von Nachtschncllzügcn. Die seit Jahren durch die Personen züge 10 Uhr 40 Min. Abends von DrcSden-Altstadt nach Reichen back i. V. und 1 Uhr 55 Min. früh von Reichenbach nach DrcSdcn- Altst. (Ankunft in Dresden-Altstadt 6 llhr 45 Min. Vorm.) in unvollkommener Weise vermittelten Anschlüsse an die wichtigen Lcipzig-Hof-Münchener Nachtschncllzügc und an die Hof-Nürnberger Schnellzüge sollen künftig durch Schnellzüge mit folgenden Ver- kehrSzesten bedient werden: Aus DreSden-Altst. 11 Uhr 25 Min. Abends, in Reichenbach 2 Uhr 44 Min. früh; in der Gegen richtung aus Reichenbach 2 Uhr früh, in DreSden-Altst. 5 Uhr 18 Min. früh. Beide Schnellzüge werden in Freiberg, Chemnitz, Glauchau und Zwickau halten und nur I. und ll. Klaffe führen. Sie werden a.S Durchgangszüge gebildet und daher, wie die« bei den anschließenden Schnellzügen der Strecke (Leipzig-) Reichen bach-Hof-München schon der Fall, für die Platzgebührcncrhcbung eingerichtet werden. Da jetzt in Hof Schnellzüge nach und von Nürnberg, Ulm und Friedrichshafen (Bodensee, Zürich, Luzern, Mailands anschließen, werden die neuen Schnellzüge außer durch gehende Wagen nach München und Ala auch solche von DreSben- FriedrichShasen führen, welche jetzt nur ab Hof vorhanden sind. In Dresden erhalten die neuen Schnellzüge gute Anschlüsse nach allen Richtungen, namentlich von und nach Görlitz-Zittau. Die bisherigen 'Nachtpersonenzüge sollen mit Beschränkung aus die Strecke Dresden-Zwickau beibehalten werben. — Plauen. Die Tochter einer angesehenen Familie in Kirchenlamitz ist das Opfer eine« HeirathSschwindlers geworden. Der Bräutigam war am 'Montag mit seiner Braut nach Plauen gefahren, um Ausstattungs-Gegenstände hier einzukaufen. Die Braut hatte das Geld ihrem Bräutigam in Verwahrung ge geben. Am Mittwoch ist dieser nun mit etwa 300 M. in baar und den gekauften Gegenständen im Werthe von einigen hundert Mark verschwunden. Da« arme Mädchen ist am 'Nachmittag vom oberen Bahnhof aus allein zu den Eltern zurückgefahrcn. Der Schwindler Hai angegeben, er sei Bankbuchhalter und habe sich hier in Plauen die zur Heirath nöthigen Papiere verschaffen wollen. Von hier au« wollte er mit seiner Braut einen Bruder besuchen, der angeblich in Gera wohnt. Er hat da« Mädchen ans drei Stunden verlassen wollen, um einen alten Freund auf- zusuchcn, kehrte jedoch nicht in« Hotel zurück. — Treuen, 27. August. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die von dem hiesigen Reich-treuen Verein beschlossene Errichtung eine« Bismarck-Denk male« im hiesigen Stadt- gcmcinderathe Widerspruch gefunden. Die Abstimmung über die in einem Schreiben de« Reichstreuen Verein« ausgesprochene Bitte: Die Stadtvertretung möge die Angelegenheit wegen Er richtung eine« Bismarck-Denkmale« in die Hand nehmen und einen Beitrag zu einem solchem Denkmale bewilligen, ergab die Ablehnung des Gesuches mit l 1 gegen 6 Stimmen. Der Antrag des Stadtverordneten Reinhold, kein Bismarckdenkmal, sondern eine BiSmarck-Stiftung zu errichten, wurde vertagt. Der Stadt verordnete Reich, Herausgeber der freisinnigen „Nachr. f. Tr." bezeichnete die BiSmarckvcrchrung al« reine Privatsache und die Mehrheit de« Collegium« stimmte ihm bei! — Kirchberg, 27. August. Ein besonderes Mißgeschick wallet über einem zu dem „Deutschen Hause" hier gehörigen Schuppcngebäude. Am 18. August 1836 entstand in den Nach- mittagSstunden unter ganz eigenen Verhältnissen in demselben Gebäude Feuer, welchem auch da« Malzhau» der Braugenoffen schaft mit zum Opfer fiel. Heute nun kam Vormittag« 10 Uhr wieder im Dachraum desselben Feuer au», durch welche» der Schuppen zerstört wurde. Al« EntstehungSursachc nennt man wieder, wie vor zwei Jahren, Selbstentzündung de» untergebrach- ten Heue». — Rochlitz. Donnerstag Nachmittag wurde der Pfarrer und Superintendent Theodor Mcrbach wegen Unterschlagung erheblicher Geldbeträge, die er zum Theil in amtlicher Eigenschaft in Gewahrsam hatte, vom Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgerichte in Chemnitz in Untersuchungshaft genommen. — Schneeberg, 25. August. Bei dem gestern Nach mittag in hiesiger Gegend auftretenden Gewitter traf im nahen Bockau ein Blitzstrahl da» Gruner'sche GutSgebäudc, da» voll ständig niederbrannte. — Rautenkranz. Die hiesige Kirche soll noch in diesem Jahre mit einer Heizungsanlage versehen werden. Mit dem Bau einer neuen Leichenhalle ist Herr Baumeister Schenk in OelSnitz betraut worden. — Die Alldeutsche Sedanfeicr in Plauen i. V. Einen großen Umfang nimmt die von den Alldeutschen zu Plauen für Sonntag, den 4. September, geplante alldeutsche Sedanseier an, die insbesondere der Förderung de« alldeutschen Gedanken« dienen soll. Zusagen von Theilnehmcrn sind bereit« in großer Zahl eingegangen, so von vielen Alldeutschen, die zum Theil aus weiter Ferne kommen, von verschiedenen studentischen Vereinig ungen, von Schützen, Sängern u. s. w. Au« Eger wie aus Asch bringen Sonderzüge zahlreiche Festtheilnehmer nach Plauen. Unter den bisher angcmeldcten Rednern befinden sich die Herren RcichS- tagSabgcordneter l)r. Lehr au« Berlin, Geschäftsführer Le« All deutschen Verband«, Major v. Pfister-Schweighusen an« Darm stadt, Schriftleiter Eichler au« Berlin, NeichStagSabgeordneter Wolf au« Wien, Landtagsabgeordneter l)r. Reiniger aus Eger, Rechts anwalt Lurtz au« Kronstadt u. A. m. Einen Glanzpunkt des Festes dürste der große Festzug bilden, der sich Vormittags von II Uhr an durch die Straßen der Stadt bewegt. Am 'Nach mittag finden in zwei großen Festhallen aus dem Ichützenplatz alldeutsche Commerse statt, für welche eine gleiche Ordnung auf gestellt ist. Festtheilnehmer, die Freiquartiere zu erhalten wünschen, haben sich spätesten« bi« zum 31. August an Herrn Kaufmann Moritz Bauer in Plauen, Bahnhofstraße IO, zu wenden, von dem auch jede weitere Auskunft gern erthcilt wird. — Festkarten ü 50 Pf., mit ausführlichem Programm, welche zum Besuch der sämmtliche» Veranstaltungen, Commerse, Concerte :c. berechtigen, sind im Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock zu haben. — Die seit Anfang November v. I. bei der RcichSpostvcr- waltung zur Einführung gekommenen Kartcnbricfe erfreuen sich nicht mehr so der rechten Benutzung Seiten« de« Publikums wie in der ersten Zeit. Der Reiz der Neuheit ist vorbei, die Markcnsammler sind gesättigt und nun erst könnten Schlüsse auf die Bedürfnißfrage gezogen werden. Und hierfür ist die jetzige geringe Benutzung ein recht bedenkliche« Zeichen. Der Heim gegangene große Postrcformator Stephan wird wohl Recht be halten mit seiner oft geäußerten Meinung, daß zur Einführung der Kartenbriefc für die Reichspost kein Bedürfniß bestand. — Dl- Frau und ihre Stellung im Leben bildet einen nicht bock ge nug zu schätzenden Faktor in einer Nation. Ist sie ihrer Ausgabe gewachsen sowohl in Bezug aus Charakter. Sitte und Bildung, io wird es um die Zu kunft eines Volkes gut bestellt sein. Kann das Haus selbst nicht allenthalben diese Erziehung geben, so sind geeignete Bildungsstätten ein Bedürfniß. Für die Töchter aus wohlhabenden Familien mögen Bildungsstätten genug be stehen, nicht aber für Töchter mittleren Standes. Hier gilt es für gediegene Vorbildung zu sorgen, und da den Eltern in der Regel keine hohen Mittel zur Verfügung stehen, so muß solche Vorbildung billig sein. Aus dieser Er- kenntniß heraus ist in Radeburg eine Bildungs- u. Haushaltung«- sckulc für Töchter mittleren Standes ins Leben gerufen worden. Sie bezweckt außer Erweiterung in den Schulkenntnisfen, Förderung von Anstand und Sitte, ganz besonders die Erlernung aller Arbeuen und Fertig keiten eines mittleren Hausstandes. Kursus-Beginn zu Michaelis. Die Stadt- Gedenktage zum 25 jährigen Aiegierungs-Auvitän» «König Alverts von Sachse». 30. August. ld-70. Die Maas-Armee unter dem Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen schlägt die Franzosen bei Beaumont. 31. August. Kaiser Wilhelms il. Die Dame mit dem Hodtenkopf. Historischer Roman von E. H. v. Ded e » r o th. (il. Fortsetzung.) XVIII. Wir lassen wieder einen Zeitraum von einigen Jahren vor übergeben. Die Gräfin T. hatte mit ihrem Gefolge außer MurS- kofs, der verschwunden blieb, Berlin einige Wochen nach der Ope ration verlassen, um den Erfolg derselben in einer Heilanstalt der Schweiz abzuwarten, sie schieb, nachdem sie die befriedigende Kunde erhalten, daß Hoffnung sei, den schwerverwundetcn Herrn v. Trota dem Leben zu erhalten, und deponirtc für ihn eine sehr bedeutende Summe mit einem Schreiben, in dem sie erklärte, daß sie jetzt ein Recht habe, ihm nach Kräften da« Loo« zu er leichtern, zu welchem ihn die verbrecherische Thal ihres Sekretär» verdammt. Doktor Dieffenbach, der Georg behandelte, hatte die Befürch tung ausgesprochen, daß Georg siech bleiben werde, wenn er überhaupt zu retten sei; aber seine geschickte Hand, die kräftige Natur Georgs ließen mit der Zeit auch diese Befürchtung schwin den, und der Umstand, daß Georg die Mittel erhalten, einige Monate im Süden leben zu können, trug viel dazu bei, daß er Hoffnung auf völlige Wiederherstellung gewann. König Friedrich Wilhelm III. sah mit Betrübniß, daß die Ehe de« Kronprinzen kinderlos blieb, dem Stamm der Hohen- zollern fehlten die jungen Triebe, die Thronfolge in direkter Linie völlig sicherzustellen, und er drängte dahin, daß sein zweiter Sohn Wilhelm sich entschließe, eine deutsche Fürstcntochtcr zum Altäre zu führen. Der alternde Monarch hatte das Unglück gehabt, das Bein zu brechen. Als er nach langem Krankenlager zum ersten Male wieder, ohne daß die Berliner e« vorher wußten, das Opernhaus besuchte, war gerade die berühmte Catalan! in Berlin und da» Hau« gedrückt voll. Da« Publikum wünschte von ihr, nachdem sie eine Cantate vorgctragen, da« Lied: „Kock save tlie King" zu hören. Sie trat aus die Bühne, ging bi« an'» Orchester vor und schaute sich um. Ihr Blick fiel auf die kleine Ecklogc rechter Hand unmittelbar neben der Bühne, und plötzlich sichtbar über rascht, verneigte sich die Sängerin dreimal tief nach jener Rich tung hin. Sie hatte den König erkannt, der sich im dunklen Hintergründe der Loge verborgen gehalten. Er trat jetzt vor und dankte. „Der König!" ging c« von Mund zu Mund, da« Publikum erhob sich wie ein Mann. „Er lebe! Er lebe noch lange, ewig hoch!" donnerte e« jubelnd durch'« Theater, da» Jauchzen wollte nicht enden, al» der Monarch in sichtlicher Rühr ung dankte. Da erhob sich die Stimme der Catalani, und al» die begeisterte Sängerin ihr „6ock save tke King" geendet, er tönte der Chor de» Publikum»: „Heil Dir im Siegcrkranz, Vater de» Vaterland«!" — Der dritte John de« König», Prinz Karl, hatte bereit» eine Ei al« das Prinzen Erzieht» Jena h sohn voi sizire ui D« PotSdan Tode so reichen. Gr Jntenda das der weißen vordere» der Gen De blitzt, de Donner mceres um die! um der Im sich Nici krönen l fache zu siechte hi der War In blichen, schein Di Traume dieselbe i Am Konstant aus den der Freu fundcn, Augen si Gefilde > Den Freundin auf dem Jemand Stunden Al« ihm aus mußte, s zugcdacht zu überm hatte Ian, Stimmt» Herrn w> Gruß ni Kranken Herrn da Dlg, der sie si Kranken und Zud: wcrth hie Olg. Vorwurf, bitterer g Achtung Opfer ei Tage« — Prinzessin der keine: ungSrath worden; erhalten, > jetzt leich welche ma daß man die Regier Gcnugthu er Georg derselbe vi macht, uw gegen sein- So > seine Carr Ansichten dankt. D Nähere er ES s Mann ver Folkmar h drigcr Am wa« sie m ihre Seele Fürst in der Be rächen, da' sie jetzt da Georg vor ein Herz schlagen u> Alles auf Sie > Wied, Gräfin T. die Kunde, dem Todtei seiner Kun Man crzäl litz durchai noch etwa« Scheu meh sie schon e sogar zu il E« w dringend z Olga behu Namen „L Fürstin ». Sei« I ihre etwais stehen müss
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