Suche löschen...
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189904257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990425
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-25
-
Monat
1899-04
-
Jahr
1899
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Münze, mit deui Bildniß König Albert», ihre« erhabenen Kriegs kameraden, durch den Vorsteher überreicht. Für 25jähr. Mitgliedschaft bei hiesigem Kgl, Sachs. Militär- Verein wurde nachstehenden Kameraden die Jubiläumsmedaille nebst Ehrendiplom überreicht: Ernst AuerSwald hier, EmilAxmann hier, Emil Eich ler hier, Eduard Fürchtegott Georgi hier, Ernst Glaßmann jun. hier, Ernst Hcinr. Heymann in Wildensel», Gustav Jugelt hier, Friedrich Emil Vein hier, Friedrich Hermann MeichSner hier, Ernst Emil Rau hier, Friedrich Ludwig Seidel hier, Karl Hermann Seidel hier, Adolf Fürchtegott Unger hier, Ernst Unger II hier, Bernhard Unger hier, Heinrich Gottlieb Weigel hier, Fürchtegott Louis Wappler hier, Max Emil Flach hier, Herm. Ed. Zeitzer in Schönhciderhammer, Ernst Friedrich Weigel hier. Die Zahl Derjenigen, welche sich dieser Auszeichnung bereit erfreuen, beträgt weit über Hundert und ist ein beredte» Zeugniß dafür, daß der hiesige Militärvcrein ein feste» Band um alle Die jenigen schlingt, welche ihrem ehemals geleisteten Fahneneid die Treue bis zum Tode bewahren wollen. Heute Montag sand al» Nachfeier zur Geburtstagsfeier Sr. Majestät in der hiesigen Turnhalle für die Bürgerschule, im Jndustrieschulgebäude für die Handelsschule, Lateinschule und Zeichcnfchule Festaktu» statt. Desgleichen feiert der hiesige Be- amtenvcrein heute Abend den Geburtstag unsere« König« durch einen solennen Familien Abend, während die Gesellschaft Union durch eine Vorfeier am Freitag Abend, bestehend in Festessen und Tänzchen, ihren patriotischen Gefühlen Ausdruck gegeben hatte. Man kann wohl behaupten. Laß der Geburtstag unsere« allverehrten Landesherrn nirgend« allgemeiner und freudiger be gangen werden kann, al« in unserer Stadt und geben wir im Sinne aller unserer Mitbürger dem innigsten Herzenswünsche hiermit Ausdruck: Gott segne und erhalte uns noch lange unfern geliebten König Albert! — Eibenstock, 24. April. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst geruht, au« Anlaß seines diesjährigen Geburtstage« folgende Auszeichnungen zu verleihen: Das Ritterkreuz I. Klasse de« AlbrechtSorden« Herrn Fabrik- und Gutsbesitzer Han« Ebler v. Querfurlh in Schönhciderhammer, Hrn. Kaufmann Victor Oschatz, früher in Schönheide, jetzt in München und Hrn. Eisen werksbesitzer Johann Wilhelm Lattermann in Morgenröthe; sowie Hrn. Station-Verwalter II. Klasse Schlegel in Blauenthal da« AlbrechtSkrcuz. — Das „Augustusburger Wochcnbl." vom 22. d. schreibt: Herr Pastor Gebauer hielt vergangenen Sonntag, den 16. April a. c. nach beinahe 17 jähriger AmtSthLtigkcit, vor der zahlreichst versammelten bisherigen Kirchgemeinde Erd mann «darf mit KunnerSdorf und Bernsdorf seine warm empfundene Ab- schiedSprcdigt. Nach dem Gottesdienste überreichten ihm Kirchen patron, Kirchen- und Schulvorstände unter entsprechender An sprache eine Anerkennung» und DankcSurkunde für langjährige«, treue« und gesegnete« Willen um Kirche und Schule. Auch Ver eine und Private brachten Dankes- und LiebeSerweisuugen dar. Ein vom derzeitigen Gasthofsbcsitzer Herrn Knorr in Erdmanns dorf vorzüglich zubereitete« AbschicdSmahl zu Ehren de« Herrn Pastor Gebauer mit Familie, vereinigte vergangenen Dienstag nochmal« in überaus großer Theilnahmc die Parochianen, in Gegenwart der Herren Kircheninipektoren Amtshauptmann v. Loeben au« Flöha, Superintendent Fischer aus Chemnitz und de« Herrn Vicarius perpstuus Pastor Döhler au« Kleinolbersdorf mit Len Scheidenden, wobei denselben aufrichtig gemeinte Worte der Ver ehrung und Dankbarkeit, herzliche Glück- und Segenswünsche für ihre Zukunft dargcbracht wurden. — Reichenbach i. B., 21. April. Was bei Konkursen manchmal herauskommt, lehrt ein jetzt hier zu verzeichnender Fall. Den Gläubigern einer verkrachten Eier- und Margarinehandlung wurden, nachdem das Verfahren über ein Jahr geschwebt, >,»<« Proz. als Ausfall ausgezahlt. — Mittweida, 21. April. Infolge mancherlei Vorkomm nisse, besonder« aber wegen heftiger Angriffe, die in der Stadt verordnetensitzung am 10. Januar d. I. gegen ihn gerichtet wur den, kündigte damals Herr Bürgermeister Apelt seine Stellung, zog später aber die Kündigung zurück, doch wurde diese Rücknahme von der Mehrheit des Stadtrathe» abgelehnt. Inzwischen hat da» Kgl. Ministerium entschieden und zwar soll der bereit« vor drei Wochen ergangene Entscheid dahinlauten, daß Herr Bürger meister Apelt in seinem Amte verbleiben kann, sobald sich in einer gemeinschaftlichen Sitzung des Stadtrathe« und der Stadtverord neten die Mehrheit zu seinen Gunsten entscheidet. Die seit Wochen diskutirte Frage: „Bleibt er" oder „Bleibt er nickt" ist nun an der Entscheidung angelangt, denn gestern war die Kündigungsfrist abgelaufen und die heute abgehaltcne Sitzung de« Stadtrathe« hat sich mit der Angelegenheit befaßt, ohne daß über die Beschlüsse bi» jetzt etwa« zu erfahren gewesen wäre. — Schwarzenberg, 22. April. Se. Majestät der König haben Allcrgnädigst geruht, Herrn Bezirksassessor l)r. Perth en bei der Kgl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg den Titel und Rang al« Regierungsassessor zu verleihen. — Schwarzenberg. Der Kirchenchorverband der Ephoric Schneeberg hielt am 12. d«. Mt«. seine 7. Jahresversammlung in Beierfeld ab und eröffnete diese mit einem die heilige Passion feiernden liturgischen Gottesdienst in der schönen, neuen Kirche. Die Erledigung der für diese Versammlung angesetzten Tages ordnung erfolgte darauf im Gasthof zur goldenen Krone. Hier begrüßte im Namen und Auftrage de» am Erscheinen amtlich be hinderten Herrn Sup. lic. tkeol. Noch Herr ?. Trübcnbach al- stellvertretender Vorsitzender die Mitglieder, die in der angesichts de« herrschenden wahrhaftigen Aprilwettcr» immer noch erfreu lichen Zahl von 43 erschienen waren, und stattete dem Herrn OrtSpfarrer Seidel und dem Kirchenvorstand von Beierfeld für die gastliche Ausnahme de« Verbände», wie Herrn Kirchschullehrer Brückner und dem Kirchenchor für die musikalischen Darbietungen beim liturgischen Gottesdienst den Dank de« Verbände« ab. Nach kurzem begrüßenden Wort de» Herrn k. Seidel trug Herr Kantor Bucklisch die Jahresrechnung vor, die von 2 Mitgliedern sogleich geprüft und später von der Versammlung richtig gesprochen ward. Den Mittelpunkt der Verhandlungen bildete der nun folgende Vortrag de« Herrn Kirchschullehrer Riedel au« Rittersgrün, der zwar nicht da» ursprünglich in Aussicht gestellte Thema, sondern die bereit« in früherer Jahresversammlung angeschnittene, aber durchaus nicht zum Abschluß gelangte Frage behandelte, welche Meinung der Kirchenchorverband vertrete in der sich bemerkbar machenden Bewegung zu Gunsten der Einführung de» rhhthmischen an Stelle de« planen Choral«. Aber gerade durch die neue Behandlung dieser wichtigen, unsere kirchen musikalische Welt gegenwärtig lebendig beschäftigenden und so ver schiedene Beantwortung erfahrenden Frage erwarb sich der Vor tragende nur den Dank der Versammlung, die ihm vom Vorsitzen den zugleich auch für seine klaren und vvllverständlichen und dabei maßvollen Ausführungen gezollt ward. Gewiß von anregendem Interesse auch für weitere Kreise dürften die vom Vortragenden zur Besprechung gestellten Sätze sein; e« waren folgende: X. I) Au« dem Organ dl« Kirchenchorverdande« der sächsischen Landeitirche ist zu ersehen, daß mit dem Umsichgreifen der von Württemberg au« mächtig angeregte» Kirchenchorbewegung eine Begeisterung sür den rhythmischen Choral sich «ntwiltett hat, durch weiche der plan« Choral immer mehr in Mißkredit zu gerochen scheint. 2) Die« ist zum mindesten merkwürdig; denn der Urheber jener Beweg ung, Id Köstlin. der zugleich ein geistvoller Musitschriststeller ist, hat sich in seinem Werk- „Die Tonkunst" dahin ausgesprochen, daß in dem Bestreben, den heutigen Choralgesang wieder rhythmischen zu wollen, eine Verkennung der wesentlichen Eigenthümlichkeit de« kirchlichen Stil« liege. 8) E« bleibt zu erwägen: a. ob nicht Köstlin recht hat, wenn er sordert, daß der Choral zum mindesten durch da« Fehlen aller ReminiScenzen an weltliche Gelegenheiten charakterisirt sein müsse. In ob man nicht, wenn di« erste Frage zu bejahen ist, zugeben müsse, daß dem rhyth mischen dez. rhythmisch«» Choral, namentlich dem in Nheiligen Takte geschriebenen, solche Reminiscenzen anhaften. II. Der plan« Choral verdient e« nicht, au« unsren Gottesdiensten gänz sich verdrängt zu werden, I, weil er in seiner ruhigen, maßvollen Bewegung den Charakter de« kirchlichen Stils an sich trägt und keinen Anlaß zu den Bedenken giebt, die beim rhythmischen Choral al« berechtigt erscheinen, , r> weil er durch Jahrhunderte seine Macht an dem Gemüth de« evange lischen Volkes bewiesen bat, und S) weil an ihm selbst niemals die Schuld gelegen haben kann, wenn hier und dort in den Kirchen der Gemeindegesang ein schlechter zu nennen gewesen ist. Gelangte natürlich auch diesmal die Versammlung noch nicht zu einem abgeschlossenen Urtheil über die behandelte Sache, so zeigte doch die recht lebendig und anregend verlaufende Debatte schon, daß unter den Anwesenden in Uebereinstimmung mit dem Vortragenden die Stimmung für den planen, aber nicht schleppend, sondern ohne Uebertrcibung munter verlaufenden Choralgesang die vorwiegende war. Ausgesprochen ward dabei der Wunsch, Laß in der nächsten Versammlung vor Allem erst einmal eine auch für den Nichtsachmann unmißverständliche und völlig unter richtende Erklärung der technischen Ausdrücke zum Choralgesang: „plan, rhythmisch, rhythmisirt usw." zur Aufgabe gestellt werden möchte. In dem ihm zukommendcn Schlußwort empfahl der Vor tragende den musikalischen Kirchenbeamten die Beachtung der nn Organ de« Kirchenckorverbande« angcsührten Kirchcnchorliteratur. Beehrt ward die Versammlung durch da« Erscheinen mehrerer Gäste, so der Herren Schulrath a. D. Müller und Bezirksschul- inspcktor Ur. Förster au» Schwarzenberg; Herr AmtShaupimann Ur. Krug von 'Nidda war noch in den letzten Stunden vom Be such der Versammlung abgehalten worden und entbot ihr durch den Herrn OrtSpfarrer seinen Gruß. Die nächste JahrcSkonserenz soll in Oberschlema abgehalten werden. — Aue, 20. April. Von den wegen eine« Sittlichkeits verbrechen« verhafteten 10 Burschen wurden andern Tag« 11 wieder in Freiheit gesetzt, so daß sich gegenwärtig nur noch 8 Mann in Haft befinden. — Auerbach, 22. April. Seit dem 15. d«. Mt«. ist der 13 jährige Sohn der hiesigen Familie Graupner verschollen. Derselbe hat am l5. da« väterliche Heim verlassen, war am 16. bi« 17. bei Verwandten in Lauter, von wo ab jede Spur fehlt. Der Knabe trug grünen Hut und wollenes Vorhemd. — Falkcnstein, 20. April. Im benachbarten Ellefeld kam ein I2jähriger Knabe, als er von einem anderen gestoßen wurde, zu Falle und brach ein Bein. Trotz seines geringen Alter« hat der Knabe bereits 10 Knochenbrüche erlitten. - Eine StandeSordnung für Aerzte im Königreich Sackscn ist jetzt veröffentlicht worden. Jeder Arzt ist nach ihr verpflichtet, durch gewissenhafte Ausübung des Beruf» und durch sein ganzer Verhallen Ehre und Ansehen de« Stande« zu wahren. Als der Würde de« Standes nicht entsprechend ist Reklame in jeder Form untersagt. Der Kauf und Verkauf der Praxis ist nicht statthaft, ebenso nicht die mißbräuchliche Bezeichnung al« „Spezialist" und die briefliche Behandlung von Kranken. Die Uebernahme eines Kranken au« der Behandlung eine« anderen Arzte» ist nur dann zulässig, wenn der letztere rechtzeitig davon benachrichtigt wurde. Die Zuziehung eine« zweiten Arzte» darf von dem behandelnden Arzte nicht abgelehnt, die Wahl jedoch nur in Uebereinstimmung mit ihm erfolgen. In bringenden Fällen darf zin Arzt dem anderen die erbetene Assistenz nicht verweigern. Linen StandeSgenosscn durch das Anbieten billigerer oder unentgeltlicher Hilfe oder durch unlautere Mittel zu ver drängen, ist unzulässig, ebenso die Behandlungsweise eine« Arzte» Laien gegenüber rücksichtslos oder leichtfertig zu beurtheilen. Anderen irgendwelche Vortheile anzubicten, um sich Praxis zu verschaffen, ist unstatthaft. E» steht dem Arzte frei, unbemittelten Kranken va» Honorar ganz oder theilweise zu erlassen; der Stell ung de» Arztes nicht würdig ist es jedoch, zahlungsfähigen Per son:» das Honorar zu erlassen, oder unter die Mindestsätze herab zugehen, um sich anderweit Vortheile zu verschaffen. Ueber die Wirkung sog. Geheimmittel Zeugnisse auSzustellcn oder mit Nicht ärzten zusammen Kranke zu behandeln ist gleichfalls verboten. Amtliche Mittheilungen aus der Hitzung des Stadtrat-s zu chibenstoL. vom 23. März 1899. Anwesend ä RaihSmiiglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hetze. I) Dem Beschlutze de« BauauSschutzes von der Anlegung eine« Bassins im Schulbrausebad abzulehen und die Blechkäftcn daselbst bi« aus Wei teres zu beiaffen, tritt man bei. L) Einschätzung zu den Sladtanlagen. S) beschließt man, einen Weg als „öffentlichen" einzuzieben und da« Areal an die anliegenden Grundstücksbesitzer gegen Entschädigung abzugeben. ES soll deshalb zunächst mit Letzteren verhandelt werden. 4) Mil der sosortigen Entlassung de« Lehrer« JunghannS, welcher in Leip zig eine Lehrcrslelle übernehmen will, ist man einverstanden, ebenso mit der Ausschreibung der Stelle. L) Betreffs der Ausstellung eines Bebauungsplanes für die Nordstraße beschließt man, den Plan gleichzeitig aus die Schul- u. Oststraße, sowie aus den Windischweg mit zu erstrecken. 8> Herr Bürgermeister Setze giebt dem Rache Kenntniß von dem Ergebniß der am 20. dss. Mts. stattgefundenen Verhandlungen über die Mulden überbrückung am Bahnhose. ES soll zunächst ein Projekt auSgearbntet und ein Kostenanschlag aufgestellt werden. 7) wird der Freihandschützengesellschajt die Genehmigung zur Anlegung eine« neuen Schießstande« am Schützenhaust unter den vom BauauS- schuß vorgeschlagenen Bedingungen erthellt. 8j Da« Gesuch der Handel« und Gewerbekammer zu Sonneberg um Un terstützung einer Eingabe an den Reichstag, Fernsprechgebühren betr-, überweist man dem kaufmännischen Verein zur Begutachtung. 5) Von der Gewährung eine« Beitrag« von Seiten de« FiSku« zur Unter haltung de» Karlis,ldersteige« nimmt man dankend Kenntniß. IO) Die Sache wegen Herstellung bez. Verbesserung, der Promenaden am Rosinenberg überweist man dem Bauau«schufle zur Begutachtung. II> Dai Gesuch de« Kaufmann« Max Ludwig um Erlaubniß zur Beschleuß- ung de« Graben« an der alten Schneebergerstraße, sowie zum Abschla gen von 2 Ebereschen wird genehmigt. Di« Bäume sollen Hrn. Ludwig gegen einen angemessenen Prei« überlassen werden. 12) Einem hiesigen Einwohner wird zur Belassung eine« Schuppen« eine weitere Frist von I Jahr gewährt. IS) Der Berkaus eine« Wafferbottichs zum Preise von 40 Mark wird ge nehmigt. 14) Dem Strumpswirker Ott soll Areal an der Theatrrstraße pachtweise gegen «inen jährlichen Laßzin« von S M. und unter der Bedingung de« jederzeitigen Widerruf« überlassen werden. 15) Di« Verwendung der Zinsen au« der Confirmanden-, Fortbildungischul- und Lantor-Ludwig-Stisiung soll gemäß den Vorschlägen der Schul direktion erfolgen. IS) Di« Vorschläge der Schuldirektion sür den Stundenplan auf da« Jahr 1800 werden genehmigt. 17) Mit der Anschaffung von 6 Exemplaren de« Schreyer'schen Lehrpläne» ist man einverstanden. 18) Dem Lehrer Töpfer werden die llmzug-kosten bewilligt. 10) Die auSgesertigte Bekanntmachung über Ableitung der flüssigen Abgänge au« den Abortgruben in die städt. Schleuß«» oder direkt in den Dors dach wird an den Bauauischuß abgegeben. 20) Mehrere Baugenehmigungsgesuche werden genehmigt. 21) Man nimmt Kenntniß von der Verordnung über Verwendung de« Spar kasstnreingewinne« au« dem Jahre 1807, sowie von dem Prüfung«, ergebniffe der Schul- und Feuerlösch-Katzenrechnung aus da« Jahr 1808. Außerdem kommen noch verschiedene Sachen zur Erledigung, die de« allgemeinen Interesse« entbehren, bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Die Wever der Kansa. Novelle von A. R. RangLbu. <8. Fortsetzung.) „Ihr wißt," fuhr der Vorsitzende fort, „wie groß und stet wachsend die Thätigseit und Schaffenskraft der Webereien Hol land« und Frankreich« sind. In jenen beiden Ländern hat man schon lange Zeit aufgchört, unserer Erzeugnisse zu bedürfen. Sie genügen nicht allein ihren eigenen Bedürfnissen, sondern sie haben un« außerdem noch den Markt Deutschland« entrissen. Durch gegenseitige Verträge und Vergünstigungen haben sie da« aus schließliche Recht erworben nur ihre Waare in jenem Lande einsühren zu dürfen. Un« sind für den Absatz unserer Webcr- waaren nur zwei Länder geblieben, Norwegen und vornehmlich Dänemark." „Aber hört," welche unerwartete und vernichtende Erklärung ich heute Morgen erhallen habe. E« ist unnütz, daß ich sie Euch verkünde, denn, vernehmt ihr nicht den Lärm aus der Straße... ?" Der Vorsitzende unterbrach seine Rede, denn laute Trommel schläge ließen sich von außen vernehmen, die immer stärker wurden, je näher sie kamen, bi« endlich ein Herold, der die Abzeichen de« König» von Dänemark trug, umgeben von Trommelschlägern und gefolgt von einer Abtheilung Bewaffneter in den Rathssaal trat. In der Mitte de« Saale» blieb er stehen und rief mit lauter Stimme: „Männer der Hansa, also lautet der Beschluß meine« Herrn, de« Königs von Dänemark: „Von heute ab und für immer zahlen die Leinenstoffe, die au« den Webereien der Hansa hervor gehen, bei der Einfuhr in da» Königreich Dänemark da« Drei fache des bisher erhobenen Zolle»." Ein dumpfes Murmeln de« Erstaunens und de« Unwillens durchlief die Reihen der Versammlung, besonder« die Weber blickten finster drein, aber c« herrschte ein solche« Gefühl der Disziplin, eine solche Achtung vor den Vorgesetzten, daß Niemand seinen Platz verließ. Niemand einen ungebührlichen Ruf erhob oder unaufgefordert da« Wort genommen hatte. Als der Herold, nachdem er da» Schreiben dreimal verlesen, den Saal verlassen hatte, erhob sich der Vorsitzende. „Ihr habt gehört," sagte er, „und Ihr wißt jetzt, warum Ihr hierher berufen worden. Sprecht nun aufrichtig und gewissen haft au«, wa» ihr denkt, da« un» zu thun obliegt." Da stand mit zorniger Miene der Altmeister der Wcbergilde auf. Seine Augen sprühten Blitze und sein Leib schien sich zu verjüngen, als er sich zu seiner vollen Höhe emporrichtcte. „Die Botschaft de« König« von Dänemark ist unser Ver derben. Sie ist eine Beleidigung und Herausforderung. Un« bleibt nur, unsere Webestühle zu zertrümmern und unsere Webe schisflcin» wegzuwerfen. Aber der König von Dänemark vergißt, daß unsere Hände, wenn sie da« Weberschisflein beiseite Wersen, auch da« Schwert zu führen verstehen und daß neunzig Städte sich unter unseren Fahnen versammeln und un» folgen und daß auf unseren Ruf der Sund sich mit einer Flotte bedecken kann, welche ihn in seinem Kopenhagen einschließt. Der König von Dänemark weiß nicht, aber mit ihm soll e« die ganze Welt er fahren, daß die Hansa selbst einem gekrönten Haupte nicht er laubt, sie zu beleidigen oder sie zu schädigen. Auf jene Botschaft des König« von Dänemark und dessen Forderung giebt es für mich nur die eine Antwort, wir erklären ihm den Krieg." Wie ein zündender Strahl schlug da« Wort in die Versamm lung, die Schranke der Achtung, welche bisher die Zungen ge bunden gehalten, fiel vor demselben nieder. „Krieg, Krieg!" erschallte e« ringsum im Saale und wie heilender Balsam fiel da« Wort auf da« Herz Oskar». E« er öffnete für ihn die Aussicht auf eine neue thatenreiche Laufbahn, in welcher er Vergessenheit de« Grame«, der ihn beugte, zu finden hoffte. „Ihr habt also für den Krieg entschieden," sagte der Vor sitzende. „ Seid Ihr Alle derselben Meinung? Ist Jemand unter Euch, der dagegen stimmt, so rede er, ehe ich zum Beschluß schreite." Al« Alle schwiegen, fuhr der Würdenträger fort: „Demnach wo Ihr Alle einmüthig derselben Ansicht seid, wird die Krieg« crklärung erfolgen, gegen welche Niemand Einspruch erhoben." „Wenn Niemand spricht und mir da« Wort gestattet ist," begann Oskar schüchtern, sich von seinem Platze erhebend, „so thue ich Einsprache." Alle sahen mit erstaunten Blicken auf den einfachen Werk meister, der er wagte, vor dem Rathe der Aeltesten der Hansa eine Meinung abzugeben, um so mehr, da sie gesehen hatten, wie er bei dem Worte Krieg freudig aufgcfahrcn war. Der Vorsitzende jedoch gestattete ihm da« Wort. „Mehr wie jeder Andere," Hub Oskar an, „empfinde ich die tödliche Wunde, die unserer Gilde geschlagen worden, und mein Herz schlägt hoch bei dem Worte Krieg. Aber ehe wir den Handschuh hinwerfen, glaube ich, daß wir ernstlich die Folgen eine« solchen Schritte» erwägen müssen. Gewiß haben wir Arme und Herzen, eine Flotte und ein Herr, um keine Beleidigung geduldig hinnehmcn zu brauchen, keinen Rechtsbruch zu dulden. Aber wo ist die Beleidigung? Wo liegt die Vergewaltsamung eine» un« zustehendcn Rechte«? Seien wir gerecht. Der König von Dänemark, wenn er in seinem Lande ein Gesetz giebt, hat er da zu fragen, ob e« für un« oder Andere ersprießlich, oder ob e« für da« Wohl seine« eigenen Staate« nöthig ist? Er hat keinen Vertrag mit un« geschlossen, folglich vergewaltigt er keine« unserer Rechte, und einen Krieg nur au« dem Grunde mit ihm zu beginnen, um ihm unsere Maaren aufzudringen, würde al» eine Gewaltchat angesehen werden und nicht al« eine Bertheidig- ung unserer Rechte. Der König von Dänemark ist nicht unge recht, aber durch schlechte Rathgeber getäuscht. Er sieht nicht, daß sein Gesetz Dänemark nicht weniger schädigt wie un«, denn wir liefern Dänemark die Stoffe, die in den Werkstätten jene« Lande« gefärbt werden." Wir müssen deshalb, ehe wir zum Aeußcrsten schreiten, suchen ihn aufzuklären,' sprach Oskar weiter. De«halb schlage ich vor, daß eine Gesandtschaft von vier Häuptern der Gilden der Hansa an den König abgeschickt werde, um ihm darzuthun, da« stin Vortheil mit dem unseren Hand in Hand geht. Wenn wir gegen unsere Erwartungen besiegt werden sollten, so würde Dänemark un« gänzlich verschlossen sein, und unser glorreicher Bund wäre aufgelöst. Und selbst wenn wir einen so mächtigen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)