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WAA'" ». - - M Da »nsert nach d«m neuen sächsischen Münz- W fttsiS geprägten 2- und 1-Neugroschrnstücke nicht > Wchr neu stad, sondern ihr 25jährigeS Jubiläum > gtseiert haben, so beabsichtigt unsere Regierung, wir a»S Frankfurt berichtet wird, auf »en künftig zu Prägenden 2« und 1-Neugroschenstückrn das Wort > ,N«t»"«egzulaffcn und dafür 2- und IGroschenftücke - , zu PdägeN.' Wollte dann die Großmacht Preußen P fich Herbeilaffen, ihre komisch klingenden Silber- grosckn» aufzugeben und ebenfalls einfache Groschen zu 10 Pfennigen zu prägen, so würde eine nord deutsche allgemeine Groscheneinheil hergestellt sein. > " Die in Karlsruhe vom 13. November an tagende Eonferen, deS deutschen Postvereins will für ganz Deutschland einen einfachen Satz von einem Gro- ' scheit (in Süddeutschland 3 Kreuzer) für einen ein- 5, fachen Brief einführen, wozu wir vom Herzen Amen ! .sagen. Ebenso wollen daselbst Baden und Würtemberg auf Ermäßigung der Postgebühren für Zeitungen antragen. Die Mitglieder der vom letzten Landtage nieder gesetzten Zwischen-Deputationen zur Begutachtung eines neuen ErproprialionS-Gesetzes, sowie einer Synodal- und PreSbyterial-Versaffung sind auf den 6. November nach Dresden einberufen. Die Zwischen-Deputation zur Begutachtung der neuen Civilproceß Ordnung wird erst im künftigen Januar zusammentreten. DaS unglückliche Werdau leidet schwer unter der Geißel der abscheulichen asiatischen Cholera. Die Stad» zählt 10,500 Menschen, von denen die Zahl der ErkrankungSfälle bis zum 31. Oktober 414, und die der Todesfälle 125 beträgt. Aller Verkehr mit der angestecklen Stadt wird ängstlich gemieden, die Geschäfts- und die Gewerdlhätigkeit muß da durch natürlich stocken, wo nicht nahezu aushören. WaS menschlicher Verstand, Fürsorge und ärztliche Wissenschaft zu ersinnen und aufzudieten vermögen, geschieht von Seiten unserer Regierung und den mrdicinal-polizeilichen Behörden, und doch scheint die Seuche noch keineswegs in Abnahme. Glück licher Weise hat sie sich innerhalb eines MonatS, während dessen sie Werdau Heimsucht, nicht in die Umgebung verbreitet, obgleich die Städte Crimmitzschau und Zwickau in nächster Nähe liegen. ES scheint demnach, als ob die durch Fabrikbetrieb und die beispiellose Trockenheit deS heurigen SommerS zu Sumpf gewordenen Wasser der Pleiße in Verbin dung mit dem dortigen, zwar fruchtbaren, aber sehr durchlässigen Boden einen nachhaltig erzeugenden Heerd für den Gisthauch der Krankheit abgaben. Die Hoffnungen, welche man hier und da für daS Erlöschen derselben aus die Winde und Stürme gesetzt, scheinen fich nicht zu erfüllen, eher die Befürchtungen von der gegenwärtig wieder so milden Witterung. In Leipzig sind seit dem 27. Oktober 3 Er krankungen vorgekommen von denen es wahrschein lich ist, daß eS Fälle der astatischen Cholera sind. Tödlich verlaufen ist bis jetzt keiner derselben. AuS Altenburg wird unS brieflich mitgetheilt, daß am 31. Oktober 5 daselbst an der Cholera ver- . - . ' ., / ' / stst-en« Personen beerdigt w-rden und ast, 1. No vember 8 gestorben find. In Werdau Wird jetzt der Wöchenmarkt außerhalb der Stadt äus einer Wiese abgrhalten. Uebrr daS in v. Nr. kurz mitgetheilte Verbrechen an den Inhaber eines KleidermagazinS in Dresden erfährt man jetzt folgendes Nähere. Der Thäter ist der in der Blochmann'schen Maschinenfabrik in Dresden in Arbeit gestandene 23jährige Maschinen arbeiter Neumann aus Heide bei Freiberg. Der selbe ist wegen Diebstahl bereits bestraft und erst Mitte d. I. auS dem Zuchthaus zurückgekehrt. Neumann hat daS Verbrechen eingestanden. Er habe kurz vorher in dieser Handlung eine Weste gekauft, da viel Geld gesehen und daher für nächsten Sonntag die Beraubung beabsichtigt. Zu diese« Behuf habe er sich ein Stück Eisen von der Größe einer Fünkzigthalerrolle zurecht gemacht und damit den bekannten Schlag auSgesührt. Dieses Eisen wurde auch vorgefunden. Eine Ermordung Feßler'S habe er nicht beabsichtigt, sondern nur dessen Be täubung. Neumann ist bereits an das Gericht ab geliefert. Am 25. Oct. wurde die Stadt Penig zum ersten Mal mit GaS beleuchtet. — Am 23. Oct. fand in OelSnitz die feierliche Weihe der neuerbauten Kirche statt. Am 29. Oktober ist in Meißen daS Hinter gebäude, der Frau Feilenhauer Müller in der Burgstraße gehörig, niedergebrannt. ES war dies der neunte Brand, der in diesem Jahre in Meißen stattgehabt hat. Leider ist bei diesem Feuer ein bereits gerettetes Kind, die IHjährige Tochter deS Maurers Fritzsche, durch Betten, die man auf dieses in der Hast geworfen, erstickt. - Preußen. DaS Berliner Stadtgericht hat den Antrag deS StaatSanwallS, den Abgeordneten Tweften wegen seiner in dem Abgeordnetenhaus gethanen Aeuße- rungen zur Untersuchung zu ziehen, abgelehnt, weil das nach der Verfassung nicht geschehen dürfe. DaS Kammergericht hat auf eingelegt« Berufung dieselbe Entscheidung gegeben und nun ist die Sache dem Obertridunal zur Entscheidung vorgelegt. Der Einweihung der FriedrichSschule in Berlin wohnte der König persönlich bei und forderte die Lehrer auf, einen patriotischen auf religiösen Grund lagen ruhenden Geist, der jetzt so viel vermißt werde, auf die Schüler zu verpflanzen. Als der König die Schüler musterte, gefiel ihm ein Knabe ganz besonders wohl. AIS er ihm nach dem Na men fragte, erhielt er die Antwort: Virchow. Wer in Berlin ein neues HauS gebaut oder bezogen hat, der läßt eS jetzt nach dem Einsturz der beiden neuen Häuser gründlich untersuchen. Die Bau-Commission hat vom frühen Morgen bis zum späten Abend alle Hände voll zu thun. Die Com mission soll den Bau mehrerer Häuser nachträglich für mangelhaft erklärt haben, so daß infolge davon viele Familien Knall und Fall ihre Wohnungen verlassen haben.