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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 08.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189904085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990408
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-08
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Monat
1899-04
-
Jahr
1899
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abzustatten. Der Kaiser habe die Annahme zugesagt. Die lieber- rcichung soll am 18. Juni staltsinden. — Berlin, 6. April. Die „Nordd. Allg. Ztg." meidet: Nach hier cingegangenen Iclegraphischen Nachrichten erfolgte die Besetzung von Jtschau in Ruhe. Die Gerichtssitzungen zur Bestrafung der Schuldigen wurden begonnen. Das deutsche Vor gehen hat bereit« den Erfolg, daß auf Befehl de» Kaiser« von Ehina zum Schutze der Missionen und Bergwerksbeamten Militär nach Jtschaufu gelegt wurde. — Die „Nat.-Ztg." meldet: Der Vorschlag der deutschen Regierung, betreffend Entsendung einer dreigliedrigen Kommission nach Samoa, wurde, nachdem er seilen« der Vereinigten Staaten unverzüglich Zustimmung gefunden, nunmehr auch endgültig von England angenommen. Die diplomatische Aktion Deutschland« ist auch gleich insofern erfolgreich, al« die Beschlüsse der Kom mission in Einstimmigkeit gefaßt werden müssen. — Holland. Die niederländische Regierung hat die for melle Einladung zur Friedenskonferenz an die niederländi schen Vertreter in England, Rußland, Deutschland, Oesterreich, Frankreich, Italien, Türkei, Spanien, Portugal, Schweden, Däne mark, Belgien, Luxemburg, Serbien, Rumänien, Montenegro, Griechenland, Schweiz, Amerika, Siam, Persien, China u. Japan abgeschickt behufs Ueberreichung an die Minister de« Aeußcren. Die Note, welche vom Minister de« Aeußeren abgesandt ist, re- kapitulirt kurz die vom Zaren gethanen Schritte, um allen Na tionen die Segnungen de« Friedens und eine Verringerung der Rüstungen zu verschaffen. Die Note weist dann darauf hin, daß nach dem zweiten russischen Cirkular, welche« die Haupt punkte für die Konferenz auSeinandersetzte, eine weitere Mit theilung de« Zaren erklärte, au« politischen Gründen halte er c« für besser, daß die Konferenz nicht in der Hauptstadt einer der durch dieselbe hauptsächlich berührten Nationen stattfinde, weshalb er die Abhaltung der Konferenz in Holland vorschlug. Die Königin Wilhclmina habe sich durch diese Mittheilung de« Zaren höchst geschmeichelt gefühlt und habe die ihrer Regierung «»gebotene Aufgabe huldvollst angenommen. Namens der Königin wird den niederländischen Vertretern daher aufgetragen, ihre re spektive» Regierungen zu ersuchen, Vertreter für die Konferenz zu schicken, deren Eröffnungs-Versammlung auf den 18. Mai fest gesetzt sei. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Zur Einweihungsfeicr unserer Industrieschule, welche aus den 16. April diese« Jahre« ver legt ist, werden nur einige wenige offizielle Einladungen ausge geben, dagegen ist die Feier eine öffentliche, bei der Damen wie Herren, welche sich dafür interessiren, gleich willkommen sind. Jndeß wird darauf hingewiesen, daß die Plätze nummerirt und deshalb entsprechend nummerirte ZulassungSkartcn vorher in der Registratur de« Rathe« abzuholcn sind. Diese Maßregel macht sich erforderlich, um bei eventuell starkem Zudrang Störung zu vermeiden. Diejenigen, welche sich in den letzten Tagen vor der Feier an der Theilnahme verhindert sehen, werden um Rückgabe ihrer Zulassungskarten an die Registratur im Interesse Derer, welche Karten nicht mehr erlangt haben, gebeten. Nach Beginn der Feierlichkeit kann Niemand mehr zugelasscn werden. '/,2 Uhr findet ein Diner statt, an welchem ebenfalls Jedermann thcil- nehmcn kann, der sich bi« zum 10. April d. I«. in der hierzu in der RathSrcgislratur ausgelegten Liste gezeichnet hat. Die Zeichnung verpflichtet. Im llebrigcn wird auf die Bekanntmach ung de« Rathe« in heutiger Nummer verwiesen. — Eibenstock. Wie man au» dem Jnseratentheile der heutigen "Nummer entnehmen wolle, hält der staatlich geprüfte Lehrer der Stenographie, Herr Bürgerschullehrcr Joh. F. Herget von Zwickau im Vereinslocale de« Gabelsbergcr Stcnographen- Vercin« hier „Zur guten Quelle" heute Sonnabend Abend einen Vortrag über die Erlernung und Verbreitung der Gabelsberger Stenographie. Herr Herget, der Herausgeber der ersten Kauf männischen Correspondenz, der Blätter zur Förderung der Gabels- bcrgerschen Stenographie in kaufmännischen Kreisen und zur Einführung in die geschäftliche Praxi«, ist ein gewandter Redner und hat überall, wo er durch Wort oder Schrift ausgetreten ist, begeisterte Anhänger gefunden. Da der Zutritt Jedem, der ein Freund der Gabelsbergcr Stenographie ist, gern gestattet ist, dürfte c« sich empfehlen, daß sich dieser Vortrag eine» zahlreichen Besuche» zu erfreuen hätte. — Eibenstock. Es dürfte vielleicht für manche Leser un seres Blattes von Interesse sein, zu erfahren, daß diese Ostern ein Kind unserer Stadt, da« bi» zu seiner Konfirmation die hies. Bürgerschule besuchte, nämlich Max Otto Strobelt hier, am Seminar zu Plauen i. V. die Abgangsprüfung mit I (vorzüglich) in den Wissenschaften und I in Len Sitten bestanden hat. Der selbe wird mit Anfang des Schuljahre« in Pausa i. B. als Leh rer angestellt. — Schönheide. Die Bewohner von Unterstützcngrün und HundShübel wurden, erstere in der zweiten Morgenstunde de« zweiten und letztere zu derselben Zeit de« dritten Ostcrfeicr- tageS durch Feuersignale erschreckt. In Untcrstützengrün brannte da« früher vom Gemeindediener bewohnte Hau» und in HundS- hübcl da« gegenüber der Kirche gelegene große Wohnhaus nebst Scheune (Hrn. Kaufm. Georg Tröger gehörig) vollständig nieder. Durch die Anstrengungen der erschienenen Feuerwehren blieben beide Schadenfeuer auf ihren Herd beschränkt. Die Entstehungs ursache ist bei beiden Bränden unaufgeklärt. — Werne«grün. Am Donnerstag ist das Möckcl'sche Gut, Cat. Nr. 23, ein Raub der Flammen geworden. — Eine Vermehrung der jetzt bestehenden Zugsver bindungen bringt, wie das „Chemn. Tgbl." schreibt, der neue Sommcrfahrplan auch für die Gebirgsbahn Wilzschhau«-Carl«- seld, und zwar werden 2 neue Abendzügc abgcsertigt werden, die folgende Verkehrszeiten erhalten: ab Wilzschhau« Abend» 6 Uhr, in CarlSfeld Abend« 7 Uhr; au« Carlsfeld Abend« 7 Uhr 32 Min., in Wilzschhau« Abend« 8 Uhr 5 Min. — Dresden, 5. April. Die Düppelfeier in Dresden zur Erinnerung an da« Gefecht bei Düppel am 13. April 1849 bringt dem vornehmsten und berühmtesten Düppelvetcran von damals, dem König von Sachsen, welcher vor 50 Jahren droben in Schleswig seinen ersten Wasiengang gelhan unv die militärische Feuertaufe glänzend bestanden hat, eine seltene und beispiellose Huldigung. Auf Veranlassung des Dresdner Kriegcrverein» „Vereinigung Schleswig Holsteinischer Veteranen" kommen zu der Jubelfeier au« dem ganzen Lande mehr als 1700 alte Soldaten, wclcbe 1849 entweder in Schleswig Holstein oder im Dresdner Barrikadenkampf mitgefochten haben. Keiner von ihnen zählt unter 70 Lebensjahre, zusammen werden sie ca. 5000 Lebensjahre verkörpern. Die allen 49er, aus welche König Albert trotz seiner späteren großen kriegerischen Erfolge immer sehr große Stücke ge halten und die« auch dadurcb bewiesen hat, daß er da« erste Wiegenfest, welche« er al« König feierte, dazu benutzte, jener alten Garde Ehren- und Gedenkzeichen für die geleisteten Kriegs dienste zu stiften, werden von dem Monarchen im Garten seiner Villa empfangen, da er, obgleich der überwiegende Theil der Veteranen nur geringen Stande« ist, jeden einzelnen zu sehen und zu sprechen wünscht. Viele derselben kennt der König von früheren Gelegenheiten her und sein ausgezeichnete» Personen- gedächtniß wird ihn die meisten wiedererkennen lassen. — Zwickau, 5. April. Zweite Strafkammer. Wegen schweren Diebstahl« wurde der 28 Jahre alte Bürstenfabrikarbeiter Franz Emil Z. au« Schönheide zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Weiter wurde der wegen Betteln«, Diebstahl«, Unterschlagung und Betrug« bereit« bestrafte Handarbeiter Ernst Richard M. ebendaher wegen Landstreichen» und Betteln«, sowie wegen Beilegung eine» falschen Namen« zu 3 Wochen Haft und außerdem wegen eine« am 14. Februar d. I. zum Nachtheilc einer WaldwärterSehefrau in Schönheide begangenen Betrug« zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Angeklagte, der wegen Betrug« rückfällig ist, erhielt die Hastslrafe durch erlittene Unter suchungshaft für verbüßt angerechnet. — Crimmitschau. Der hier tagende sozialdemokratische Parteitag für da« Königreich Sachsen hat die allgemeine Be theiligung an den Landtagswahlen beschlossen. — Die Einstellung der Rekruten geschah bi«her stet« in der Weise, daß dieselben am Tage der Einziehung früh oder am Abend de« vorhergehenden Tage« in den Stabsquartieren der Bezirkrkommando« gesammelt, hier einer ärztlichen Untersuch ung unterzogen und dann den Uebernahme-(Bcgleit-)Kommando« der einzusteUendcn Truppentheile übergeben wurden. Die Ab beförderung nach den Garnisonen geschah dann mit Militärsondcr- zügen oder fahrplanmäßigen Personenzügen. Die» Verfahren, welches viele Arbeit und Kosten verursacht, soll vereinfacht werden, indem die Rekruten, ohne vorher bei den Bezirkskommando« ge sammelt zu werden, direkt von Hau» au« zu ihren Truppentheilen einberusen werden sollen. Versuche hierin sind im vergangenen Herbste bei verschiedenen preußischen Armeekorps ausgeführt wor- den und haben gezeigt, daß die« Verfahren ausführbar war und eine Verringerung der Geldkosten und Arbeiten herbcigeführt Hal, au« welchem Grunde diese Versuche auch bei den beiden sächsischen Armeecorps eingesührt werden sollen. Die Rekruten haben dem nach in Zukunft unter Vorzeigung des Gestellungsbefehl« sich eine Militärsahrkartc (nach dem Satze I Pf. für da« Kilometer) gegen sofortige Bezahlung zu lösen. Da« Geld hierzu erhalten sie von den Heimathbehörden oder am Sitze eines Bezirkskommando« von diesem. Die Fahrkarten sind auf Bahnhöfen mit großem Verkehr eine Stunde vor Abgang de« betreffenden Zuge« zu lösen. Die Einziehung kann, um eine Ueberfüllung der Eisenbahnzüge zu vermeiden, aus mehrere Tage verlegt werden, andernfalls wer den Militärsondcrzüge eingelegt. Die Wever der Kansa. Novelle von A. R. Rangabv. Am Abend eine« heißen Tage« im Jahre 1500 stieg ein junger Mann von einem eben in den Hafen von Bergen ein gelaufenen Schiffe an da« Land. Der Weg vom Hafen zur Stadt war ungemein belebt und geräuschvoll, denn zu jener Zeit war Bergen nicht allein die Hauptstadt Norwegens, sondern auch einer der bedeutendsten Handelsplätze des Nordens von Europa. Der junge Mann, der ein Bündel über der Schulter trug und seiner Kleidung nach dem Handwerkerstande angehörte, ließ sich anfänglich von dem Strom der geschäftigen Menge, der Pferde und Lastwagen mit forttreiben. Aber nach und nach wurden seine Schritte langsamer und sein Blick verrieth ein un gewisse« Zaudern. Als er zur Linken einen Pfad gewahrte, der von der Hauptstraße ab zwischen den Felsen dahinführte, die den Hasen umschließen, schlug er mechanisch denselben ein, wie ein Mann, dem jede Richtung gleich zu sein schien. Langsam und nachdenklich wanderte er Weiler, als suche er in seinen Gedanken nach einem Entschlüsse, wa« er später beginnen solle. Nur eine kurze Strecke jedoch hatte er den Pfad verfolgt, als er ein schrille« Geschrei vernahm, und aufblickend, gewahrte er ein alte« Weib von widerlichem Aussehen, die wie eine Hyäne heulend von Klippe zu Klippe rannte. In langen, grauen Strähnen flatterte wirr ihr aufgelöstes Haar um Kops und Schultern. Leichenfarbe bedeckte ihr Gesicht. Mit weit aufge rissenen Augen und wilder Gebärde schrie sie laut und gellend: „Zum Meere! Zum Meere!" Ueberrascht blieb der junge Mann, welcher eine Wahnsinnige vor sich zu haben glaubte, stehen; aber als er den Blick dem Meere zuwandte, wohin der knöcherne Finger de« Weibe» hin- wie«, sah er zu seinen Füßen eine menschliche Gestalt, welche, von den Wellen erfaßt, im letzten Ringen mit dem tückischen Elemente begriffen schien. Ohne sich zu besinnen, ließ der junge Mann sein Bündel fallen, warf hastig den Mantel ab, und von dem Felsen, auf dem er gestanden und der steil nach dem Meere abfiel, sprang er kühn in die Fluth. Einen Augenblick schlossen sich die Wellen über ihm, im nächsten aber tauchte sein Kopf wieder an der Oberfläche empor, und sich da» Wasser au« den Locken schüttelnd, theilte er mit kräftigem Ann die Wellen, erreichte bald die nur noch matt kämpfende Gestalt, ergriff sie mit der Rechten bei den Kleidern, und mit der Linken mächtig ausgreifend, schwamm er mit seiner Bürde dem User zu. Erst al» er am Strande angelangt, wo die Gerettete halb bewußtlos niedcrsank, nahm er wahr, daß die dem Tode Ent rissene ein junges Mädchen war. Die Alte, welche währenddessen gleich einer gefangenen Löwin am Ufer hin und hergerannt war, die Arme zum Himmel erhoben und die Luft mit ihrem Geschrei erfüllend, kam ihnen entgegen. Sic schloß da« Mädchen in ihre Arme, ließ e» dann wieder lo«, und umsprang lachend und weinend zugleich die Ge rettete, außer sich vor Freude, fast winselnd wie ein kleiner Hund, unaufhörlich ihren Namen rufend. „Elga, erwache, Elga! Oeffne Deine Augen, meine sanfte Taube! Ich bin c«, Grumbrigc, Deine Großmutter, die zu Dir redet! Oeffne Deine Augen und sieh mich an! Oeffne Deine Lippen und sprich zu mir! Und wieder lachte und weinte sie, in ausgelassener Freude und tiefem Schmerz. Al» aber Elga wirklich die Augen aufschlug, und die Hand nach ihr ausstreckend, leise „Großmutter" murmelte, stieß die Alte einen lauten Schrei au« und stürzte vornüber zu Boden, al« ob ihre Kräfte, die bis zu diesem Augenblick auf da« höchste angespannt gewesen, plötzlich nachgelassen hätten, und die Feder, die zusammengehaltcn, unter der heftigen Bewegung gesprungen wäre. Elga, sobald sie sich erholt, ergriff die Hand ihrer Groß mutter und küßte sie, dann richtete sie sich auf die Kniec auf und sandte ein heiße« Dankgcbet zum Himmel, der ihr den un erwarteten Retter gesandt hatte. Sie war unbeschreiblich schön in dieser Stellung, und der junge Mann, der einige Schritte von ihr entfernt stand, betrachtete sie mit Entzücke». Al» sich über ihre fromm zu Boden gerichteten blauen Augen die langen goldenen Wimpern herabsenkten und ihre Wangen beschatteten, die weißer waren al« der Schnee, und sie mit gefalteten Händen ihr dankbare« Herz zum Himmel erhob, glaubte der junge Mann in seiner von dem vorhergehen den Abenteuer erregten Einbildungskraft einen Engel vor sich zu sehen, der mit feinen himmlischen Genossen spreche. Und die Alte, wie sie zu ihren Füßen lag, sie mit den Armen umschlungen hielt und gleichsam mit ihren Blicken umspann, kam ihm wie eine« jener Ungeheuer der Fabel vor, welche« eifrig und eifer süchtig einen Schatz umklammert hält und bewacht. Zuerst erhob sich die Alle. „Ich möchte wissen," sagte sic mit harter Stimme, in welcher nicht» von ihrer vorherigen Bewegung nachklang, „ich möchte wissen, wann Du endlich wirst gehen lernen. Soll ich Dich vielleicht in meinen Armen tragen wie ein kleine« Kind in Windeln? Ich habe schwer genug an meinen alten Knochen zu schleppen." „Sei nicht böse, Großmutter," sagte Elga sich aufrichtend. „Ich sah eine so schöne Muschel am Rande eine» Felsen», ich bückte mich sie auszuhcben, aber der Stein war naß und mein Fuß glitt au«. Wäre jener Fremdling nicht in der Nähe gewesen und hätte mich mit Gefahr seine« eigenen Leben« gerettet, dann wäre e« jetzt um mich geschehen." „Jener Fremde sollte Dich lehren, Muscheln zu fischen, und wenn ich Dich rufe, mir zu gehorchen. Laß un« gehen. Du selbst siehst jetzt au« wie eine Muschel. Da« Meerwasser läuft stromweisc an Deinem Körper herab, e« fehlt nur noch, daß Du krank wirst und stirbst und daß wir noch andere Sorgen haben. Marsch vorwärts." Aber e« war leichter für die Alte, den Befehl zu geben, wie für die Enkelin, demselben Folge zu leisten. Unter der Nachwirkung de« Schrecken», der ausgestandenen Todesangst und der Anstrengung, schwankte sie wie ein Rohr uud war unfähig, einen Schritt zu thun. Grumbrigc kam ihr zu Hilfe und gab ihr den Arm, aber auch ihre Füße zitterten und straften ihre gleichgültigen, rauhen Worte Lügen. Elga« Kops sank schwer auf die Schulter der Alten herab und deren Kniee beugten sich unter der doppelten Last. Da trat der junge Mann, dessen Auge bi« dahin unverwandt auf da« junge Mädchen geheftet war, vor, und obgleich empört über die rauhe Art, wie die Alte zu dem lieblichen Geschöpfe gesprochen, bot er ihr seinen Beistand an. Ohne zu antworten, nahm Grumbrigc mit einer hastigen, krampfhaften Bewegung seinen einen Arm, während Elga schüchtern ihre weiße Hand auf den andern legte. Die Alte, deren Bewegungen vcrriethen, daß sie noch unter dem Eindruck der nervösen Aufregung der vorhergehenden Szene stand, machte die Führerin. Durch öde, wenig besuchte Straßen und dunkle Nebengassen erreichten sic den Mittelpunkt der Stadt. Vor der Thür eine« mäßig großen Hause« blieb die Alte stehen und ließ eben so rauh und hastig den Arm de« Fremden lo«, wie sie ihn genommen hatte. Auch Elga zog ihre Hand zurück, al« aber der junge Mann sich zum Gehen wandte, ohne daß die Alte auch nur ein Wort an ihn gerichtet hätte, sagte sic zögernd: „Wollt Ihr Euch nicht einen Augenblick bei uns ausruhen?" „Ich danke. Ich muß gehen," erwiderte der Fremde, in einem Ton und mit einem Blick auf die Alte, al« wolle er sagen: „Wie kann ich Eure Einladung annehmen, wenn jene alte Hexe mir nicht« sagt." „Natürlich," rief Grumbrigc mit ihrer unangenehmen, schneidenden Stimme, „ich werde doch nicht leiden, daß Du davon gehst und naß wie ein Frosch in den Straßen Bergen« umher spazierst. Du darfst nicht von meiner Thür gehen, al« hätten wir Dich fortgejagt, ohne daß Du Dich an unserem Herd gewärmt." Zwar waren ihre Worte nicht fein und gewählt, aber sie waren doch eine Einladung, die er mit Freuden annahm, da ihm so Gelegenheit geboten wurde, sein Beisammensein mit Elga zu verlängern. Er trat mit den beiden Frauen in ein geräumiges Gemach, wo ein behagliche« Feuer im Kamin brannte. AlSbalo schloß die Alte eine Truhe aus, die in einer Ecke de« Raume« stand und holte au« derselben den vollständigen Anzug eine« Arbeiter« hervor. „Lege diese» Gewand so lange an, bi« Deine Kleider am Feuer getrocknet sein werden, und auch Du, Elga, komm und kleide Dich um." Beide Frauen gingen hinaus und der junge Mann beeilte sich, sich seiner nassen Kleider zu entledigen, und nachdem er die selben über dem Kamin aufgehangcn, setzte er sich in dem trockenen Anzüge vor denselben, und während er der angenehmen Wärme genoß, dachte er über de» sonderbaren Zufall nach, der ihm so unerwartet Bekannte und ein Obdach hatte finden lassen und erinnerte sich mit Trauer daran, wie kurz sein gegenwärtige« Glück dauern und wie bald er wieder der Noch preisgegeben sein würde. Während er sich noch diesen Grübeleien hingab, öffnete sich die Thür und Grumbrigc trat ein. Sie trug einen kleinen Tisch zu ihm hin und deckte ein weiße« Tafcltuch darüber. Dann kam auch Elga, die in ihrer zierlichen Kleidung noch lieblicher erschien. Sie trug in der Hand eine große Kanne gewürzten Biere«, die sic auf den Tisch vor ihn hinstellte. „Reiche dem Gast einen Trunk, damit sein Herz sich erwärme, Elga," sagte die Alte „und er da« unangenehme Bad vergesse, da« er um Deinetwillen genommen. Trinke auch Du, damit wieder Farbe in Deine Wangen komme und Krankheit und Sorge un« fern bleibe." Da« Herz de« jungen Manne« bedurfte wahrlich nicht de« erwärmenden Tranke«, denn c« brannte schon lichterloh und klopfte zum Zerspringen. Auch Elga schien desselben nicht zu bedürfen, denn seit ihrem Eintritt glühten ihre Wangen gleich zwei Rosen im Maienlichte. War sie ihm vorher schon schön erschienen, so war ihre jetzige Schönheit der früheren, seiner Meinung nach, so überlegen, wie ein Frühlingsmorgen einem Abend im Herbst. Al« sic ihm den schäumenden Becher reichte, hätte der junge Mann sie mit Hebe vergleichen können, wenn er je etwa« von Hebe gehört hätte. Aber, indem er da« Trinkgefäß au« ihrer Hand nahm, ergriff er, wie au« Zerstreuung, ihren kleinen Finger und würde ihn schneller wie da» gewürzte Bier an seine Lippen geführt haben, wenn nicht da« junge Mädchen erröthend ihre Hand zu rückgezogen hätte. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Die gesundheitlichen Folgen eine« Schnee falle«. E» ist nicht gerade angenehm, daß der Beginn diese« Frühling« un« die unerwartete Veranlassung gegeben hat, noch einmal von Schnee und Ei« zu sprechen. Da sich daran aber nun einmal nicht« ändern läßt, ist e« wichtig, darauf aufmerksam zu machen, daß ein Schneefall schon an sich, besonder« aber ein so wen Folgen eigentlb Zeit du wandelt lichen ! Vcrflüfi begierig Sonne Wagen: lichen f so gesä mag ge sein, e« beding» kommt Leder I ist, da« nimmt daher f al« Gr Schuh» also z. Gerecht ihre V« in eine. 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