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'V ' herabstürzte und infvlg« der erhaltenen Verletzungen nach einer halben Stunde seinen Geist aufgab. Der Verunglückte war Bräutigam und zum erste» Mal« aufgeboten. — An demselben Tage wurde der 34 Jahr alte Einwohner und Weber B. in HauSwald« in der Nähe seiner Wohnung hinter einem Hecken« zaune mit durchschnittener Kehle tobt aufgefunden. B. erfreute sich der Achtung seiner Mitmenschen, doch wurden seit einiger Zeit an dem Unglücklichen Spuren von Geistesstörung wahrgenommen. Er hinterläßt eine Frau mit vier noch unerzogenen Kindern. In der Nacht vom 14. d. M. hat der Guts« besitzet MangelSbors in HintergerSdors bei Tha randt, als er um 11 Uhr nach Hause kam, seine Ehefrau ermordet im Bette liegend gefunden. AuS der erbrochenen Kommode waren über 800 Thaler in Silber und Papiergeld geraubt. In der Schlaf kammer, wo der Raubmord geschah, schlief mit der Ermordeten der 7 Jahr alte Sohn derselben. Möge eS den Nachforschungen bald gelingen, veS Mörders habhaft zu werden! Am 13. Oktober wurde vom Zwickauer Be zirksgericht der Zimmermaler Wilhelm Reuke auS Crimmitzschau wegen Brandstiftung zu zwölfjähriger Zuchthausstrafe verurtheilt. Am 10. Oktober wurde in dem von schwerem Branbunglücke heimgesuchten Gottleuba der acht jährige Sohn des basigen, ebenfalls abgebrannten GastwirihS Wahner von einer einstürzenden Wand erschlagen. Am 12. Oktober brannte auf dem Roßplatz in Leipzig die Urban'sche Panorama-Bude vollständig ab und wurde weiteres Unglück, was für die um stehenden Buden bei dem starken Wind unausbleib lich schien, nur durch schnelle Hilfe verhütet Dem Inhaber ist natürlich sein ganzes Panorama ver brannt, die meisten Gläser zersprungen unk die ausgestellten Präsente, wie Uhren rc., größtentheilS verdorben. DaS Feuer selbst soll dadurch entstanden fein, daß eines von den zur Beleuchtung dienenden Lämpchen der Leinwand zu nahe gekommen war. In der Nacht sum 14. Oktober brannten die Scheune und Stallungen der beiden Gutsbesitzer Lochmann und Schmidt in Holzhäuser, bet Leipzig nieder, wobei bei Ersterem 2 schöne Pferde mit verbrannten. In Werdau sind leider seit dem 10. bis 13. d. M. wieder 16 Cholera-Erkrankungen vorgekom men, von denen 7 einen löblichen Ausgang nahmen. Vermischtes. — In der Nacht zum 11. Oktober kam in dem Wunderlich'schen Hause in der Schloßstraße in Liegnitz Feuer auS. DaS Feuer hatte die Treppe ergriffen und sich bald Bahn bis zum Boden deS DackeS gemacht. In den Dachkammern schliefen aber vier Personen und diese haben sämmtlich einen grauenhaften Tod gefunden. Es sind dies der Geselle deS in dem Hause wohnenden Tischlers, ein Soldat E 'raik LLildit -p«! .tzauMMch tz,h«id Da«chf-ff«) det» Kirbm Ur »den H«D-polnischen Texte auch noch die russisch« meister» Seifert, bet deren Bau er mit thätig war, lM< Utdersttzung itragen; da aber diese russische Ueber- ' . . . - .. - , " traaung meist ungenau, unvollständig, ja in vielen Fällen albern und sinnverwirrend ist, muß die 7 russische Polizei jetzt auf die Schilder vigiltren, alle K? einer Revision unterziehen und sie mit einem guten, russischen Texte versehen. Es ist ferner eine söge- 7 nannte sibirische Verschwörung entdeckt worden, 7.'.. > wiederum durch den Verrath eines Polen. Dieselbe 7 bezweckte die Bestechung mehrerer russischer Beamten " in Sibirien, um sie m veranlassen, 120 in Sibirien .7 gefangen gehaltene Polen nach Amerika entwischen ' zu lassen. Die Lage deS Königs GeorgioS in Athen ist keine zu beneidende. Es scheint sich ein Aufstand zu verbreitete, der ihn vielleicht seines Thrones be rauben kann. DaS ganze Land ist von Parteien zerrissen und zerwühlt und die erbittertsten Stellen jäger machen sich die fettesten Posten streitig. Die Einwanderung nach Mexico ist durch ein kaiserliches Dekret sehr erleichtert worden. Die Ein wanderer erhalten Grund und Boden, sind vom Militärdienst 5 Jahr, von Steuern 1 Jahr und vom EingangSzoll für alle bei sich habenden Effecten, Maschinen, Handwerkszeug, Sämereien rc. ganz be freit. Die Glaubensfreiheit wird wiederholt zuge- fichert. AuS Südamerika erfährt man von einen großen Siege der vereinigten Macht der Brasilianer über die Truppen von Paraguay. Die Republikaner fochten wie Verzweifelte und nahmen keinen Pardon, , sie mußten aber schließlich doch der Uebermacht weichen. Damit ist aber der Krieg noch lange nicht zu Ende. Die Paraguaytcn sammeln sich und ge denken die Schlappe auSzuwetzen. Sachsen. Das Finanzministerium hat für die Sendungen nach Gottleuba, soweit sie „Unterstützungen für die Abgebrannten" betreffen, Portofreihcit gewährt. Am 14. Oct. wurde in Dresden die con- stituirende General-Versammlung der „sächsischen Bank" abgehalten. Bankdirecloren sind die Herren Wanschaff und Köhne, letzterer war Bankier in Berlin, hat jedoch daS Geschäft aufgegeben. Den Ver- waltungS-Rath bilden die Herren Bassenge, Bleich- röder, Oppenheim, Plaut, MagnuS, Kaskel, Richard Hartmann, Präsident Rülke, Graf Wilding, Fürst Schönburg, Bankier Günther und Stadtraih Peschel auS Dresden, Stadtraih Strauß auS Glauchau und Rittergutsbesitzer MagnuS auf Drehsa. Die allgemeine BrandversicherungS-Gesellschaft sächsischer Lehrer hat auf daS vergangene Jahr den Rechnungsabschluß veröffentlicht. Darnach zählt dieser Verein 82 Bezirke und die Einnahme hat durch Prämien, EintrittSgebühren rc. 3254 Thaler betragen. Für Brand- und Räumungsschäden, Remuneration rc. sind 979 Thaler verausgabt worden Bet dem Reserve-Fond war die Einnahme 2728 Thaler, die Ausgabe 616 Tbaler. ? Bretnig, 14. Oct. Gestern verunglückte hier her Maurer-Polir Könly auS KleinröhrSdorf, welcher