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Käufe» und Mittwoch, den 18. October ven 15. UHYst. a mal ervea vom n Küchler- bekommen, >. u. 16. d., »gen, und wozu chreier. Glück betretenen Wege direkt aus dem Vatikan in den Stadtverordnetensaal nach Berlin. Die Aehn« lichkeit besteht darin, daß gerade wie die Domkapitel' zu Köln unv Posen immer Kandidaten ausstellen, die dec Regierung nicht genehm sind, so auch die Berliner Stadtverordneten nunmehr für die erledigten sieben StadtrathSstellen Kandidaten aufstellen, welche von der Regierung zu Potsdam ebenso beharrlich' verworfen werden. Die Berliner Stadtverordneten haben keinen leichten Stand, sie beschäftigen sich mit einer Menge unerquicklicher Prinripfragen, bet deren Erörterung die Lösung der praktischen An» gelegenheiteu meist versäumt und für das Beste der Stadl nicht gesorgt Wird. Dazu liegen sich Stadtrath und Stadtverordnete in den Haaren; in einer der jüngsten Sitzungen wurden allein drei Punkte ausgestellt, bei welchen sich die Meinungen der beiden Communalbehörden geradezu entgegen gesetzt waren. DaS ganze ist nur ein Miniaturbild deS größeren EiaatSlebenS. Man kann keine preußische Zeitung durchlesen, ohne von einem Dutzend Prcßproceffen zu lesen; auch die „Neue Frankfurter Zeitung" ist in Preußen verboten worden. Hierdurch wird aller dings VaS eine erreicht, die Redakteure werden zu Tode gehetzt und mürbe gemacht, sie wagen kaum noch gegen das Bollwerk der Reaktion vorzudringen, in der Furcht, in die Fußangeln und spanischen Retter zu fallen, welche in den 8 deö PreßgesetzrS- für solche verwegene Festungsstürmer aufgestellt sind. Sie machen sich'S daher leichter und behandeln die auswärtige Politik. In welchem Sinne, ist nicht schwer zu sagen. Da kann man weidlich auf die Mittelstaaten schimpfen, da kann man seinem groß preußischen Gewissen einmal Luft machen und, während man die Elbherzogthümer noch nicht ver daut hat, streckt man schon begierig die Hand nach den mitteldeutschen Staaten aus. > DaS Signal hierzu ist die Reise deS Grafen Bismark noch Biarritz. Kaum war- er dort angekommen, so wußte seine osficielle Zeitung, die „Provinzial-Corcespondenz", von der ehrenhaften und herzlichen Aufnahme be richten, die er bei LouiS Napoleon gefunden. ES Bischofswerda, Stolpen und Umgegend; . . " ... - . ; -,Z' Amtsblatt des Kom-lrchen Gerichtsamtrs und -es Sta-tratheo zu Dischosorverda. utter,l , : Kanne. 's. Ng.Pf. Hs 22 — Kun-schau. Noch immer beschäftigen sich viele Zeitungen mit der Allokution deS Papstes, der Verfluchung der Freimaurer und aller der Fürsten, welche sie begünstigen. Da unter diesen auch der preußische König ist, so verlangen einige preußische Zeitungen, daß er seinen Gesandten aus Rom abberufen solle. Daß er das nicht thut, ist ganz klug, denn dadurch würde die Verfluchung eine Wichtigkeit erhallen, die sie gar nicht hat. An Protesten wird es freilich nicht fehlen; so fühlt sich rin hochronservativer Mann, ein strenggläubiger Katholik, der General direktor der königl. Museen in Berlin, Herr von OlferS in seinem Gewissen gedrängt, gegen den Papst eine Broschüre loszulassen und die schweren Beschuldigungen, als wäre die Maurerei gegen die Kirche und den Staat gerichtet, zurückzuwetsen. Im Uebrtgen ist der Moment, wo der Papst seinen Colophonium-Blitzstrahl wirst, namentlich für Preußen, äußerst schlecht gewählt. Schon lange steht die Regierung mit dem päpstlichen Stuhle in Unterhandlung wegen der Besetzung der erledigten Stellen der Erzbischöfe zu Köln und Posen. Die Kandidaten der Kirche sind der Regierung nicht genehm und diejenigen Personen, welche die Re gierung gern ausgestellt haben möchte, acreplirt dir Kirche wieder nicht. Daß darunter aber die Kirche selbst leidet, unterliegt wohl kaum einem Zweifel. Solche Ansprachen nun, wie die jüngste, schärfen den Konflikt bedeuteizd. Bei einem andern Fürsten, der sich solche Blößen gäbe, würde man sagen: Er ist rein verblendet; wenn das aber der Kirchenfürst thut, heißt es einfach: „Wieder ein Zeichen der Unerschütterlichkeit der Grundsätze Roms. Die Zeit verändert sich, aber die Kirche bleibt." Wir meinen, daß eine solche Verknöcherung der Anschauungen am allerwenigsten Einhalt thut dem rollenden Rade der Zeil. Wenn alle Wege nach Rom führen, so müssen auch alle Wege wieder aus Rom herauslaufen und Wir wandeln daher auf diesem jetzt so «st mit Zwanzigster Jahrgang. selbst. >ufler in i. October »eine Wies« : Bischofs- erboten, -olobach. hleuße von > Hofraum s 2 Fuder Diese Zeitschrift erscheint «Schentlich zwei Mal, Mittwoch» und Sonnabend«, und »»stet vierteljährlich 12z «gr. werden nur d»s und Dreien«? frikd « r IM8L7 » midt. rebnitz u. 16. ».