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Amtsblatt Les Königlichen Gerichtsamte» »nd Les Sta-trathe» Z« / ' 7 — . Diese Seitschrist erscheint wSchmtlich zwei Mal, Mittwoch« and Souuabeud«, and kost« vierrchshsSU M WL Inserate werden nur bi« Dienstag und Freitag früh G Uhr angevdmneea. ' ? -k W u VL. I So»«abe«d, den s. August. I IcWy Oeffentliche Meinung und officiöse Meinung, da« ist der Unterschied, welcher den großen Un frieden verursacht, unter »essen bösen Einflüssen jetzt so mancher Staat leidet, keiner aber mehr, al« Preußen. Die Meinung de« Volk«, die sich in den freien, von der Regierung unabhängigen Zeitungen -üsspricht, ifl die öffentliche Meinung; die von der kleinen, aber mächtigen Partei derer, welche es mit den gegenwärtig herrschenden RegierungSgrundsätzen halten, vertretene und in den von der Regierung unterstützten un» gelei teten Blättern ausgesprochene Meinung ist dagegen die offlciöse. Man fleht, weder die eine noch die andere Partei kann der Presse entbehren, weil jede für ihre Meinung immer neue Anhänger zu gewinnen und die alten sich zu erhalten suchte nur zeigt sich auch darin ein großer Unterschied zwischen den beiden Parteien, daß die offi- ciöse fortwährend gegen die Presse loSzieht; sie möglichst feindlich behandelt, während «ie de» Fortschritts in der Presse ihre Haupiwaffe anerkennt, die ihre Macht und ihr Stolz ist. WaS will nun eigentlich die officiöse Presse? Ihr ganze» Streben ist, die osficiöse Meinung zur öffentlichen zu machen. Zur herrschenden Meinung kann eS die ofsiciöse dringen, da» haben wir in allen Ländern erlebt, in deaea die Verfassung, und darunter verstehen wir AU« die konstitutionelle, keine Wahrheit geworren, sondern Schein geblieben ist; aber zu einer friedlichen glücklichen Herrschaft mit dem Bolke hat fie eS noch niemals pn» nirgend« gebracht, wo fie der allgemeinen Meinung feindlich entgeqenftank. Friede un» Einigkeit und der Segen, der aus beiden fließt, find «ur datrn im Staate möglich, wenn »ie of- ficielle Meinung sich »er allgemeinen enkwever freiwillig unlerorvnet, in ihr aufgebt, oder wo pe durch da» Ge setz zum Rücktritt von der Herrschaft gezwnngen wird, sobald »ie öffentliche Meinung in einer Sache uner schütterlich feüsteht. , Al» Friedrich Wilhelm M. von Preußen von dem eroberten Pari« au» 1814 »ach Hause schrieb: ,Di« Tyrannei ist überwunden, dfe - gerykW Sach» hat ge siegt, da« Vaterland Ist gerettet*'— und al» er seinem Bolke seinen Dank auSsprechen» verhieß, haß dasselbe nun zu dem Glick gelangen wer»«, da» es ft r«»ltch verdient habe — »a war seine auch »ie kMnstlche Meinung; und daß derselbe König ihr »ennych ftättt eine officiöse Meinung sehr hartnäckig entgegenstellte, hat zu der Revolution von 1848 geführt. o Al« der ReichSverweser Erzherzog Johan« am 15 Zull 1848 in einer Proklamation ,an da» deutsch« Volk" sprach: »Deutsche! Nach Jahren »e« DruckSwftd Euch die Freiheit voll und ungekürzt. Ihr verdient -fie, denn Ihr habt fie muihig und beharrlich erstrebt. Sie wird Such nimmer entzogen, den» Ur «erdet wissen, fie zu wahren" — da gab'« kein« öffent liche Meinung, die dem entgegengetreten wäre, denn ft sprach fie selbst. Und wa» hat die Mutter der offlciöseu Preffe, die Reaktion, geholfen? Ist'« besser; ist'S fried licher, find wir glücklicher durch sie geworden? Haben all die Osficiösen Preußen« in SchkeSwig- Holstein die öffentliche Meinung ändern können, di« auf der Seite de« Augustenburger« steht? ZS dieser «acht lose Mann nicht dennoch mächtig eben durch »ie öffent liche Meinung, die sein Recht vertritt? Und nu» will man ihn zum San» hinaus haben, weil er die Wnt- liche Meinung beherrsche! Wir» die öffentliche Mei nung mit ihm aus »em Lande gehen? Rein, »tr Her« zog ist kein Zahn und di« öffentliche MeiituUg krkk Zahnschmerz, »er vergeht, wenn man den Zahn auSrrißt. Sachsen. Bischofswerda, 4. August. Heute Morgen -gegen 4 Uhr entstand a»S noch unbekannter Ursache im Hause Ne. 111 auf der Bomqaffe Feuer, welche« glückticher Weise noch zeitig entdeckt wurde un» dadGrch einem großem Unglücke vorgrbeugt werden jkpnnte. Bischofswerda, 3. August. Der hiesige Frauenverein hatte im Jahre 1864 eine Einnahme von 410 Thtr. 29 Ngr. 2 Pf, indem 184 Thlr. 2 Nqr. 5 Pf. von 149 Mitgliedern an Beiträgen eingingen und 226 Thlr. 26 Rgr. 7 Pf. außer ordentliche Einnahmen erzielt wurden. Die Aus gaben betrugen 400 Thlr. 17 Rgr. »nd zwar 24 Thlr. 24 Nqr für 496 Speisemarkea, .STHlx. 10 Rgr ftzr 25 Metzen Grütze, 38 Thir.l7R«r. 9 Pf. für 1458 Pfv. Brod, 36 Thlr. 27 «gd. 3 Pf. für di« Etrtckschule, 210 Thlr. IS «,r. für