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Mittwoch, den L. August Zwanzigster Jahrgang. Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» and Sonnabend«, und testet vierteyLMch 12z Ägn. Inserate werden nur bi« Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. Sachsen. . Bischofswerda, 31. Juli. Haben seit «iniqen Jahren die Bauten wesentlich zugenomwen, so wußten damit zugleich auch die Preise der Bau materialien steigen. Vorzüglich war die« mit den Ziegeln der Fall und trotzdem konnten dieselben «ft nicht erlangt werden, da die zeiiherigrn Ein richtungen unserer benachbarten Ziegeleien den Be darf kaum decken konnten. Ist daher deshalb schon von einem städtischen Grundstücksbesitzer eine Ziegelei angelegt worden, so sehen wir aber auch bedeutende Erweiterungen in der Ziegelei des Hrn. Päßler in HrlwSdors entstehen, welcher neben der alten eine neue Ziegelei nach neuester paieqtirter Constrvction mit mehreren Brennöfen erbauen läßt, in welcher täglich 4000 Ziegel gebrannt werden können. Schon ragt der einem größeren Dampfwcrk ähnliche Schorn stein doch in Vie Lüfte und giebt dieses größere Etablissement ken strebsamen Besitzer zu erkennen. ff Ober-Putzkau, 30. Juli. Nachdem unsere Schule durch den Abgang des zeitherigen Lehrers Sauer einige Monate hindurch durch benachbarte Lehrer verwaltet worden war, wurde vor einigen Tagen der zeitherige Lehrer LeSke in BelmSdorf als Schullehrer in Ober-Putzkau eingewiesen. In der Sängerhalle in Dresden wurde am vergangenen Sonntag daS letzte Concert adgehalten und wird mit Abtragung dieses herrlichen Gebäudes den 1. August der Anfang gemacht werden. Wie der »Pirn. Anz." meldet, wurde am 26. Juli der seit 1842 nicht mehr gesehene, gegen 5 Ellen lange Stein in der Elbe bet Pirna wieder ge funden^ auf welchem verschiedene Namen und die Jahreszahlen 1600, 1616, 1707, 1747, 1834, 1835 und 1842 eingehauen find. Man ist bereits damit beschäftigt, auch die Jahreszahl 1865 den vor stehenden beizufügrn. Ein Zeichen de« niedrigen WafferstandeS in diesem Jahr,. Zn vieler Beziehung interessant dürfte folgende Notiz stfn, welche Chetanitzer Zeitungen in diesen Tagnr brachten: Moniag, den 24. Juli, früh ging Ä >r veyer'schen Minerolwasserfabrtk in Chemnitz für. t>je Sängerballe in DteSden eirK telegraphische Bestellung auf 5000 Flaschen Sodawasser ein. Mittag ^1 Uhr war diese collossale Quantität be reits gepackt, nach dem Bahnhose transpoetirt und verladen und Abends schon erquickte der stärkende Trank die Sängerkehlen in Dresden. Gewiß «in ebenso ehrendes Zeugniß für die zeitgemäßen Be- sörderungSanstalten der Industriestadt Chemnitz, wie ein großer Triumph für die Leistungsfähigkeit und großartige Einrichtung der Beyer'schen Mtneral- wafferfabrik, deren Wässer fich allerdings eine namhaften Renommee'« erfreuen. ES scheint sich allmählich und in aller Stille ein Uebergang in Bierangclegrn heilen zu vollziehea. In Leipzig und Dresden kämpft bereit- da- böh mische Bier kräftig und erfolgreich mit de» altge- wohnten bairischen Gerstensäfte. Seitdem der Ein- gangSzoll herabgesetzt ist, steigert fich dort die Bor liebe für den goldig klaren Trank, für da- »böh mische KönigSiöchterlein', mit jedem Tage, nament lich pflanzen sich dir fürsichtigrn und enthaltsamen Naturen, welche das mächtig erregende bairische Raß vermieden, vertrauensvoll hinter einem hell blinkenden Seidel Leitmeritzer auf. In Zittau feierte am 26. Juli der Schmiede meister Engelmann mit seiner Ehegattin die goldene Hochzeit. Bei ihrer Ankunft zum HochzeitSmahle auf dem Schirßhause wurde ein Freudenschuß au- «inem Mörser loSgebrannt, wobei leider dem zu schauenden Tagrarbrilrr Altmann ein Bein zer schmettert wurde. Am 28. Juli sand in Leipzig eine Versammlung von 600 Thrilnehmern statt, die fich gegen die Com- munalgarde und für die Auflösung derselbe» erklärt«. AuS Wurzen wird mitgetheilt, daß in dortiger Gegend am 21. Juli — de« heißesten Tage bi« jetzt — 3 Personen am Sonnenstich gestorben find. Am 20. und 21. Juli d. I. waren die wärm sten Tage diese» Jahrhundert«, mit Vorbehalt, daß die noch nicht beendeten Hund-tage nicht noch «är mere bringen Im Vergleich mit ihnen kommen nur wenige Tage, etwa 7.-9. Juli 1826, 14 Juli 1832, 13 Juli 1834, 17.-19. August 1842, 8. Juli 1845, 5. 6. und 7. August 1846. In dm Machmfttagsstündm de« 26. Juli wur» Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt -es Königlichen Verichtoamtes un- -es Sta-trathes zo Difch-fsmer-q.