00002 v.Zahn, Steirische Miscellen (1899) S.8 Wie man Träume beherrschen kann (u. ihre Ergeb nisse an Erzgruben ausführen soll). Ein guetes Stuck, dass Einer sieht in dem Schlaf, wass er will. Zu sechen, wass Dein Begehren ist, so nimm Dir Ding in Sin, und sprich dies Gebert nach einan der: Erstens bett 5 Vatterunser, 5 Ave Maria und einen Glauben zu Ehren des leuden Christi, und sprich: Christus legt sich schlaffen in seine hei lige Wunden Angst, und die 4 Evangelisten, da ira tramt ein in Tramen das heimlich Berckwerch un- terthan; so bitt ich Dich, Herr Jesu Christe, soll ich einen verporgenen Schatz finden, so lass mir erscheinen weiss als der Schnee, oder grien als der Clee, ist aber dem nit also, so lass mir erscheinen schwarz oder roth. Amen. Alsdann leg Dich schlaffen, und leg die rechte Hand unter den Kopf und merck, was Dir tramt oder vorkomt. Wilst aber ein Berokwerch aufthuen, so gehe zu einen neuen Grab, darin ein Mannspersohn begraben lügt, nimm 3 Handtvoll Erden, und saass, (säe es) wo die Grueben sein soll. Du musst auch einen Kram- ppen haben, damit die Leuth ein- und ausgraben werden, und reiss 3 Kreuz auf den Wasen, da die Grueben sein soll, in Hamen Gott des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geists. Amen. Als dann suech fleissig nach. (Graz, Landes-Archiv, Hs.Hr.1256; Anfang 19*Jh.)