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Amts- und AiiWckatt für den Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Ps. einschlietzl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Shirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionsprcis: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Ps. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — - - " 48. Jahrgang. -» - LS. Dienstag, den 14. Februar 18SS Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Wontag, den 2V. Kevruar 1899, von Nachmittags 3 Uhr an im Verhandlungssaale der unterzeichneten Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amrshauptmann- schastlichcn Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 6. Februar 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. Krug v. Nidda. KvnrurAvrrfahre«. lieber das Vermögen des Buchbinders und Hausbesitzers riavee- in Schön ¬ heide wird auf seinen Antrag heute am 18. Januar 1899, Vormittags ^,12 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Landrock in Eibenstock wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderunaen sind bis zum 22. März 1889 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigcrausschusses und eintretendcn Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf Donnerstag, dm 16. Aeörnar 1899, vormittags 11 Ayr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf Donnerstag, den 13. April 1899, Vormittags 11 Mr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegebcn, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 18. Februar 1899 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar VUeeli-IvIi. Bekanntmachung. In Gemäßheit einer Verordnung des König!. Ministeriums des Innern vom 30. Ja nuar 1899, die Erstattung der im Jahre 1898 aus der Staatskasse bestrittenen Entschädig ungen für Pferde und Rinder betreffend, ist für jedes der ausgezeichneten a) Pferde ein Jahresbeitrag von vierzehn Pfennigen, b) Rinder ein solcher von siebzehn Pfennigen zu erheben. Die Besitzer von Pferden und Rindern in hiesiger Stadt werden hiervon mit dein Bemerken in Kenntniß gesetzt, daß in nächster Zeit die Beiträge von der Schutzmannschast abgeholt werden. Eibenstock, den 8. Februar 1899. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtcl. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleiben die Geschäftsräume der hies. Gemeindeverwaltung, der Sparkasse u. des Staudesaints am Mittwoch und Donnerstag, den 15. nnd 16. Aeörnar 1899 geschlossen. Das Standesamt ist für dringliche Angelegenheiten an beiden Tagen Vor mittags von 11—12 Uhr geöffnet. Schönheide, am 11. Februar 1899. Der Gemcindcvorstand. Holz-Bersteigerung. Staatssorstrevier Bockau. Sonnabend, den 18. Februar 1899, von Vormittags ' 9 Uhr an sollen im „Rathskeller in Aue 218 weiche Stämme, 10—22 cm Mittenstärke, '. 367 harte Kkiitzcr, 13—56 „ Oberstärkc, I 10032 weiche » 7—15 „ „ I lglO " ' 2» ! ausbercitet in den Abth. 1,3—14, 58^Hdrt.: verböge-, ^9, » Untefftärk, 29'°° I I Reisslängen, 4 " I t 80,-» „ 5u.6 » „ I sowie Montag, den 29. Februar 1899, von Vormittags 9 Uhr an im Gasthofe „zur Sonne" in Bockau 55 rin harte, 499 rin weiche Rrennschcite und Knüppel, 74 „ 49 „ „ Zacke«, 96 „ „ 338 „ „ Aesle und 1653 „ weiches Streureilig unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königl. Forstrevierverwaltung Bockau nnd Königl. Forstrentamt Eibenstock, Krumbiegck. am 11. Februar 1899. Herkach. Eine internationale Armee für China wird von einem Berliner Blatte in Vorschlag gebracht. Auf den ersten Blick erscheint diese Forderung abenteuerlich, aber dieser Eindruck verschwindet immer mehr, je eingehender man sich mit der Frage beschäftigt. Die Kolonien der Staaten Europa« sind aus verschiedene Erdthcile vcrtheilt, in China aber sind die Mächte gleichmäßig interessirl und vor Aufgaben gestellt, die sie eine lange Reihe von Jahren beschäftigen werden. Trotz gelegentlicher Reibungen ist die Einsicht durchgedrungen, daß die Europäer nur durch Ein tracht Große« erringen können, daß sie aber Erlangtes verlieren müssen, wenn Einzelne au« Mißgunst oder blinder Habsucht den anderen Schwierigkeiten bereiten oder gar auf die Seite der chinesischen Regierung treten. Diese Erkenntniß mußte schon durch die zwcisclhafte Stellung Japan« nahe gelegt sein, sie ist in neuester Zeit unabweisbar aufgedrängt worden durch den gewaltigen Ausstand in China, der schon sechs Provinzen mit 150 Millionen Einwohnern über- fluchet. Die Regierung in Peking ist rathlo«, sic verfügt über „Flotten", die nur in ihrer Einbildung existiren, zur Täuschung de« noch ruhigen Thcil« de« Reiche« und ordnet den Aufmarsch vieler Armeekorps an, die nur auf dem Papier vorhanden sind. Die Rebellion hat viele Ziele, darum strömen ihr viele Menschen zu: die Feinde der Ausländer, wie die Gegner der Mandschu Dynastie, Rcformfreunde, die den Kaiser gegen die regierende Tante schützen wollen, wie die Opfer der Mandarincn-Habsucht. Die Aufständischen verbrennen Missionshäuser und Missionare, sie enthaupten in eroberten Städten alle kaiserlichen Beamten. Englische und russische Offiziere haben mit chinesischen Truppen eine Anzahl Fort« besetzt, jene am Jangtsekiang, diese bei Peiho. Bei fortschreitender Anarchie im Reiche werden diese Offiziere durch ihre Truppen gefährdet sein. Rußland wird sich nicht be eilen, dem zunächst bedrohten Thalc de« Jangtsekiang, dem britischen Einflußgebicte, Hilfe zu bringen, zumal da es sich im Rücken bedroht suhlen würde durch Japan. Die 60- bi« 80,000 russischen Soldaten sind unentbehrlich in dem ungeheuren Gebiet der Mand schurei zu Transport-, Bau- und Schutzzwecken der Eisenbahnen. - In Peking befinden sich kleine Abtheilungen deutscher, englischer, russischer, französischer, amerikanischer und japanischer Truppen, denen nächsten« auch ein Fähnlein Italiener sich anschließen wird. Diese internationale Wehr ist zu schwach, um einer Woge Re bellen, die auch gute Gewehre und Geschütze haben. Halt zu ge bieten. Aber sie vertritt den Gedanken und bietet im kleinen da» Bild einer europäischen Armee, die im großen natürlich gedacht werden muß, al« bestehend au« geworbenen Asiaten unter euro päischen Offizieren. E« braucht nur daran erinnert werden, daß in den fünfziger Jahren die Taiping-Rebellen alles niedcrgeworfcn haben, bi« die Weltmächte wegen Gefährdung ihrer Handclsinteresscn ihre Flotten- Kommandantcu in den chinesischen Gewässern beauftragten, chine sischen Truppen zu sammeln, sie au«bilden und von europäischen Offiziere» in den Kampf führen zu lassen, chinesische Flotten für die Flüsse zu organisiren und zu bemannen. In zwei Jahren, vom Februar 1862 bi« Juli >864, war die Rebellion bezwungen bi« auf die Dungancn, die moSlemitischcn Bewohner der an die Mongolei grenzenden Provinzen Kanfu und Schansi, die einige Jahre später unterworfen worden sind. Eine europäische Armee in China ist nicht nur zur Abwehr der Rebellen, sondern auch zum Schutz des Eiscnbahnbaucs und -Betriebs wie des Handel« erforderlich, sie wird kür jede der beiheiligteu Mächte verhältnißmäßig geringe Kosten verursachen, während die Absendung größerer Trnppenkörper aus der Heimath ungeheure Opfer erfordern würde. Der Einstellung von Chinesen würde die von Mannschaften, die in Sibirien, der Mongolei, in Indien und anderen Theilen Mittelasien« geworben wären, vor- zuziehe» sein. Eine europäische Streitmacht würde da« Zusammen halten der Mächte in Ostasien fördern nnd auch al« Gegengeivicht gegen die versammelten russischen Truppen und die japanische Vanbarmce zweckmäßig sein. Sie würde der Kultur im Allge meinen dienen. Allerdings würde e« sehr schwierig sein, die Frage zu ent scheiden, in welche Hände die Führerschaft diese« Heere» gelegt werden solle. Diejenige Großmacht, welche über ein Instrument in China verfügt, wie e« die gedachte Armee sein soll, hätte unbedingt da« Uebergewicht. Aber gerade für die . . . Abrüstungs konferenz wäre die Lösung einer solchen eminent praktischen Frage eine dankbare Aufgabe. Ihre Lösung würde zeigen, baß auch die Diplomatie Fortschritte macht und sich nicht nur auf da« her kömmliche Miniren und Gegenminiren beschränkt. Tagesgeschichte. — Deutschland. Kaisermanöver finden in diesem Jahr beim l3. (württembergischen), l4. (badischen) u. l5. (elsässi schen) Armee-Korp« gemeinschaftlich statt. Beim 13. und 14. Korps werden besondere Kavallerie-Divisionen ausgestellt, die an den Manövern theilnehmen. — In der Budgetkommission de« Reichstag« ist am Freitag die Vermehrung der Fcldartillerie mit II gegen IO Stim men, die Vermehrung der Fußartillerie mit 12 gegen 9 Stimmen angenommen worden. — Auf die neuen 3proz. Reichs- und preuß. Staats anleihen — 75 Millionen Mark deutsche 3proz. ReichSanleihc und 125 Millionen Mark preuß. 3proz. Konsols — sind rund 4 Milliarden Mark gezeichnet worden. Ein erheblicher Thcil davon offenbar zu dauernder Anlage. An der Zeichnung haben sich, wie die „Nordv. Allg. Ztg." mittheilt, sowohl alle Theile de« Reichs wie auch in starkem Maße das Ausland betheiligt. Da« Ergebniß ist ein untrügliches Zcugniß de« Vertrauens in die Finanzvcrhältnisse Preußens und de« Reichs und zugleich ein Ausdruck der Zuversicht zu der Friedenspolitik Deutschland«. — Auf Kaiserliche Bestimmung soll den bisherigen Dienst kleidungsstücken der Uutcrbeamten der Reichs-Post und Tclegraphcn-Vcrwaltung ein Sommerrock hinzutretcn. Der Sommerrock wird nach der „Deutschen Verkehrs-Ztg." au« leichtem dunkelblauen Wollstoff in Litewkenform hergestellt. Der Umlegekragen aus demselben Stoffe ist vorn auf beiden Seiten mit einem 60 nun langen und 30 nuu breiten Spiegel au« orange farbenem Tuch besetzt. Für die angestellten Unterbeamten wird in der Mitte des Spiegel« eine 9 nun breite Goldtresse ange bracht. Die Unterbcamten, welchen zu ihrer Amtsbezeichnung da« Prädikat „Ober" beigelegl worden ist, tragen außerdem auf beiden Seiten einen goldenen Stern nach Art der Sterne an den Kragen der Beamten. Zum Schließen de« Rocke« dienen fünf polirte Knöpfe au« gelbem Metall mit ausgeprägtem Kaiser lichen Adler. Der Rock wird zugeknöpft, dazu eine schwarze Hals binde getragen. — Die Vorlage de« Reichskanzler« betr. die Zulassung der Frauen zum Studium der Medizin befindet sich schon seit einiger Zeit beim Bundesrath. Sie beruft sich darauf, daß die Bewegung zu Gunsten der Zulassung immer mehr an Stärke und Umfang zunehme, und daß diese Forderung in den thatsächlichen Verhältnissen und Bedürfnissen begründet erscheine. Außer dem medizinischen soll auck da« zahnärztliche Studium sowie da- Apo theker-Gewerbe den Frauen freigegebcn werden. Den jetzt bereit« ohne Immatrikulation at« „Hospitantinnen" die Vorlesungen be suchenden Frauen sollen ihre Semester ungerechnet werden. — Rußland. Petersburg, 11. Februar. Die „Ruff. Telegr. Agentur" meldet au« Kra«nojar«k: Der Goldminen besitzer Monasthrchin erhielt hier einen Brief de« Inhalt«, Tun- gusen hätten am 15. Januar dem Polizeichef mitgetheilt, daß sie am 7. Januar zwischen Komo (?) und Pit im Jenißei-Bezirke 150 Werst von dem Sawinischen Goldgcbict eine Art Hütte au« Stoff und Tauwerk in der Art eine« Ballon« gefunden hätten,