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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 28.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189805281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980528
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-28
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Monat
1898-05
-
Jahr
1898
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raum zurück, so verstärkt sich der Eindruck, daß da» seltsame Ge baren der beiden Häuser in Washington, welche sich im Angesicht der bevorstehenden großen Ereignisse theil« in sich selbst, theil» untereinander über zu jener Zeil noch ganz akademische Fragen der Zukunft Cuba» u. dgl. m. nicht zu einigen vermochten, seine Erklärung in dem Bestreben findet, den Ausbruch der von Ame rika herausbeschworenen Krisis hinau»zuichieben, weil die Kriegs bereitschaft der Bereinigten Staaten keinerweg» der zur Schau getragenen Siegesgewißheit entsprach. Während die Amerikaner in den ersten Tagen nach Beginn der Feindseligkeiten sich auf dem westindischen Kriegsschauplatz zur Sperrung der Haupthäfen Cuba» anschickten und da» nachrichtenhungrige amerikanische Pu blikum mit Meldungen über die Wegnahme wehrloser spanischer Kauffahrer unterhielten, bereiteten sie bei den Philippinen einen entscheidenden Schlag vor. Am l. Mai griff da» von Honkong her vor Manila eingetroffene amerikanische Geschwader die dort vereinigte spanische Flotille an und brachte ihr eine so schwere Niederlage bei, daß sic für die ferneren Krieg»ereignissc gänzlich außer Rechnung gestellt werden mußte. Dem Jubel, den die Meldungen über diese» Ereigniß in Amerika entfesselten, entsprach weder seine Bedeutung al» Beweis einer erdrückenden Ueberlcgen- heit der Amerikaner gegenüber den Spaniern, noch die Wirkung der Niederlage der Spanier auf diese für den ferneren Verlauf de» Kriege». Al» eine besondere RuhmeSthat können die Ameri kaner da« Seetreffen bei Cavite nicht in Anspruch nehmen. Ab gesehen davon, daß da« Schiff-material der bet den Philippinen stationirten Flotte in jeder Beziehung minderwcrthig war, haben die Spanier die elementaren, durch die lange bekannten Gefahren gebotenen Vorsichtsmaßregeln außer Acht gelassen. Der Ausklär- ungSdienst ließ Alle» zu wünschen übrig, sodaß die Allarmirung nicht rechtzeitig erfolgen konnte; außerdem war die Sperrung der Einfahrt in den Hafen von Manila bei Corregidor durch unter seeische Minen unterblieben, obwohl vorau-zusehen war, daß die Amerikaner, durch einheimische Verräther davon unterrichtet, sich diese Nachlässigkeit der Spanier zu Nutze machen würden. Außer dieser einen That, aus welche die Amerikaner mit so viel Stolz Hinweisen, ist während der nunmehr verflossenen dreiundeinhalb Wochen nicht» geschehen, wa« geeignet wäre, die amerikanische Krieg»leitung in besondere Achtung zu setzen. Auf den Philippi nen selbst sind die Operationen mit Besetzung de» zerstörten Fort« Cavite völlig in« Stocken gcrathen. Admiral Dewey kann mit den ihm zur Versügung stehenden Kräften nicht» unternehmen. Die erst nachträglich angeordnete Ausrüstung eine» HilfSkorp» beweist, daß die Amerikaner weder die Widerstandsfähigkeit der Garnison auf den Philippinen noch die von ihnen erwartete Unter stützung durch die Aufständischen richtig zu schätzen gewußt haben. Genau die gleiche Erscheinung der Unzulänglichkeit der in Bereit schaft gesetzten Streitkräfte, der mangelhaften Kenntniß der Ver hältnisse derjenigen Gebiete, welche da« Operationsfeld bilden sollen, sowie der Unterschätzung der Widerstandskraft de« Gegner macht sich in der amerikanischen Kriegführung auch aus dem at lantischen Schauplatze bemerkbar. Dazu kommt eine in die Augen lallende Planlosigkeit de» Vorgehen». Bald hatten sie große Operationen gegen Cuba vor, bald sollte da« von Europa heran segelnde spanische Geschwader ausgesucht und vernichtet werden. Ohne sichtbaren Zweck und größeren Erfolg wird San Juan aus Pucrtorico beschoffen, an den verscbiedensten Punkten Cuba» wer den LandungSvcrsuchc mit unau»reichenden Mitteln unternommen und von den Spaniern ohne Ausnahme zurückgewicsen. Mit der Planlosigkeit der Unternehmungen aus dem Kriegsschauplätze steht die Mangelhaftigkeit der Mobilmachung und die Unklarheit über die überhaupt erforderlichen Streitkräfte im Einklang. Im Gegen satz dazu zeigt da» Vorgehen der Spanier neuerding» deutlich die Kennzeichen eine« mit Vorsicht und Beharrlichkeit verfolgten Plane«. E« ist nicht au»geschloffen, daß sie hierdurch ihre Schwächen bezüglich de» SchiffSmaierial« zum Theil wettmachcn und die Amerikaner ermüden, indem sic den Krieg sehr in die Länge ziehen. Die Annahme, daß La» spanische Geschwader unter Admiral Cervera auf dem Wege nach Havana unterweg» sei, hat sich nicht bestätigt, vielmehr wird au« Puerto Prinzips mit aller Bestimmt heit gemeldet, Cervera befinde sich noch in Santiago. Damit stimmt auch eine über Madrid au« Havana eingctroffene De pesche überein, die berichtet, daß sich die amerikanischen Schiffe vor Santiago und den in der Nähe befindlichen Häsen versam melt hätten, offenbar, um einen Angriff auf da» Geschwader Cervera» zu unternehmen. Trifft diese letztere Nachricht zu, so müßte ein ernster Zusammenstoß der beiden Gegner in aller nächster Zeit bevorstehen. Allein die Erwartung eine» Entschci- dungSkampfe» ist schon so oft getäuscht worden, daß man auch diesmal gut thun wird, in Geduld dem Lauf der Dinge entgegen zusehen. Folgende Meldungen liegen vor: Key West, 24. Mai. Da» Gerücht von dem Verlust der »Mangrove" ist unbegründet. New-Jork, 25. Mai. Eine Meldung au» Puerto Prin cipe bestätigt endgiltig die Nachricht, daß sich Cervera noch in Santiago de Cuba befindet. Madrid, 26. Mai. Nach einer Depesche au» Havana konzentrircn sich die amerikanischen Schiffe gegenüber Guantanamo und den anderen Häfen nahe bei Santiago sowie gegenüber Santiago selbst, wa« darauf hinzuweisen scheint, daß sie sich zu einem Angriff auf da» Geschwader Cervera« vorbereiten. Washington, 25. Mai. Präsident Mac Kinley hat eine Proklamation erlassen, welche weitere 75,000 Freiwillige zu den Fahnen ruft. Die ganze Armee, Reguläre und Freiwillige zu sammen, wird somit 280,000 Mann betragen. Die Freiwilligen werden zu zweijähriger Dienstzeit einberufen. San Francilko, 25. Mai. Die nach den Philippinen bestimmte Expedition ist heute Nachmittag 5 Uhr in See gegangen. San Francisco, 26. Mai. Die gestern nach den Philip pinen abgegangcne Expedition besteht au« 2500 Mann mit Lebens mitteln für ein Jahr und reichlicher Munition für die Flotte. Madrid, 25. Mai. Amtlich wird mitgctheilt, daß in Ma nila die Mehrzahl der Führer de» letzten Ausstande« bei dem Gouverneur General Augustin erschienen und ihm ihre Unterstütz ung bei der Vcrthcidigung Spanien» anboten. Madrid, 26. Mai. Au» Manila wird gemeldet, die Ameri kaner hätten in BinScayan Waffen und Schießvorrath zu landen versucht, seien aber zurückgeschlagen worden. Waffen und Munition fielen sämmtlich den Spaniern in die Hände. Ferner wird be richtet, daß der amerikanische Kreuzer »Baltimore" beschädigt und gebrauch-unfähig sei. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Der Assessor beim Sönigl. Landgerichte Chemnitz, Herr I>r. Gustav Hermann Würfel, ist vom I. Juni d. I. an dem König!. Amtsgerichte Eibenstock zugewiesen und diesem Gerichte al» HüfSrichter, sowie al« Hüls«beamter für Sachen der niibtstreiiigen Gerickil-barkeit beigeordnet worden. — Schönheide. Bei Ausschreibung de» hiesigen, erledig ten Schuldirectorat« waren 38 Bewerbungen eingegangcn. Au» den zur engeren Wahl vorgeschlagenen Herren wurde Herr Schul director Curt Oertel in Ehrenfrieder»dorf gewählt. — Johanngeorgenstadt, 26. Mai. In der gestern Abend im Hotel de Taxe abgehaltenen Versammlung de» hiesigen LrzgebirgSverein» wurde nach längerer Debatte der Antrag, einen Sladtpark zu errichten, mit Rücksicht aus die hohen Kosten, welche diese« Unternehmen verursachen würde, abgelehnt. Dagegen soll die Angelegenheit weiter verfolgt werden, wenn sie von Seiten de» Gemcinderath» pekuniäre Unterstützung findet. Weiter wurde beschlossen, da» eingegangene Plakat vom Erzgebirge noch vor dem Pfingstfcste in denjenigen Gasthäusern und Restaurant« die»scit» und jenseit» der Grenze au»zuhängen, deren Besitzer Mitglieder de» Verein» sind. — Der von der hiesigen Schützcnkompagnie an den Verein ergangenen Einladung zur Theilnahme an der 50- jährigen Fahnenweihe der genannten Gesellschaft soll in der Weise entsprochen werden, daß alle Mitglieder zu lebhafter Bctheiligung an den bevorstehenden Festlichkeiten ausgesordert werden sollen. In den Erzgebirg»verein wurde wiederum ein neue» Mitglied ausgenommen. Der Bibliothek wurden mehrere Karten von einem Mitglicde geschenkt. — Johanngeorgenstadt. Ein größere Anzahl Gcnosten- schaft«mitglieder der hiesigen Bürger!. Brauerei hat auf Grund von Z 17 der Genossenschaftsstatuten bei dem Brauvorstande die baldige Abhaltung einer Generalversammlung beantragt, um über einige Angelegenheiten Beschluß zu fassen, rcsp. Aufschluß zu er langen. — Dresden, 24. Mai. Se. Kgl. Hoheit Prinz Frie drich August ist zum General-Lieutenant und zum Komman deur der 1. sächsischen Infanterie-Division Nr. 23 ernannt wor den. Dem bisherigen Kommandeur der Division General-Lieu tenant von Raab wurde unter Ernennung zum General der In fanterie der erbetene Abschied bewilligt. — Zwickau, 25. Mai. Zweite Strafkammer. Der bereit« 54 Mal wegen Betteln«, Widerstand» u. f. w. bestrafte Schorn steinfeger Friedrich Eduard Lippold au» Eibenstock hatte sich abcrmal» am 13. April d. I. in seinem Wohnorte de« Betteln» und de» Widerstands gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht. Folge: 6 Monate Gefängniß und 3 Wochen Haft. Die Haftstrafc rechnete man ihm al» durch erlittene Untersuchungshaft für ver büßt an. — Plauen i. V., 25. Mai. Zu einer empfindlichen aber gerechten Strafe wurde vom hiesigen Königlichen Landgericht der Steinmetz Bauer au» Reinsdorf verurtheilt, der sich im ver gangenen Herbste während der Manöverzcit dazu hinreißen ließ, Unteroffiziere, welche da« Strascxerzicren einer Anzahl Grenadiere leiteten, gröblich zu beleidigen und die Soldaten zum Ungehorsam auszufordern. Er muß sein unbesonnenes Verhalten mit 8 Monaten Gefängniß büßen. — Zschopau, 25. Mai. Unsere Nachbargemcinde Krum- hermersdors bietet feit vergangenem Sonntag Mittag da» Bild traurigster Verwüstung. Wohin da» Auge schaut, trifft e» ver schlämmte Accker, Wiesen und Gärten, dort ist Schutt u. Schlamm abgelagert, hier find vom Strudel metertiefe Löcher auSgehöhlt. Sämmtliche Brücken, Stege und Barriören de» über eine Stunde langen Torsbach» und die daran liegenden, zum Theil prachtvollen, mit vielem Fleißc gehegten Gärtchen sind von den gewaltigen Waffermossen weggerissen und fast jede» Hau» ist mehr oder weniger beschädigt worden. In vielen Häusern find die Unter stuben verschlämmt, die Möbel, da» Handwerkszeug rc. entführt, Dielen u. Fenster au»gehoben und zertrümmert, und der schmutzig gelben Fluth ist so freier Einlaß in Zimmer und Keller gewährt worden. Thränendcn Auge« schauten alte und junge Leute, nach dem der Anprall de» Wasser» nachgelassen, zu den öden Fenstern heraus. Straße und Bach sind ein»; wo der letztere zugelandet, und da» ist mitunter über 1 Meter tief der Fall, nimmt da« Wasser jetzt seinen friedlichen Lauf auf der Straße. Da» Bild der Verwüstung ist kaum zu beschreiben. Hätte sich die Katastrophe Nacht» ereignet, so wären Hunderte von Menschen um« Leben gekommen. Der den Fluchen zum Opfer gefallene 35 Jahre alle Richter wird heute beerdigt werden. Der Unglück-ort ist gestern auch von dem Herrn AmtShauplmann von Soeben au» Flöha besichtigt worden. Der Schaden, den die Gemeinde KrumhermerS- dorf und die vom Unglück betroffenen Einwohner erlitten haben, beläuft sich auf weit über 100,000 Mark. Schnelle Hilfe thut daher dringend noch! — Frankcnberg, 24. Mai. Einen schlimmen Ausgang nahm ein in vergangener Nacht hier unternommener Diebstah li ve rsuch. Seil ca. 3 Wochen werden an der Schulgassc hier drei der Stadt gehörige bez. von derselben angekauste Häuser abgetragen, damit man einen freieren Eingang zum Markt ge winnt. Ein zu denselben gehörige» Hintergebäude trägt Zinkbe dachung, welche ein hiesiger Schornsteinsegergehilfe zu entwenden beschloß. Während einige Kameraden Wache standen, bestieg nach Mitternacht der Schornsteinfeger da» Dach, um da» Metall ab- zulöscn und hinabzuwerfen. Beim Abwuchten der Zinkbcdachung verlor er jedoch da» Gleichgewicht und stürzte rücklings ab, wo bei er eine schwere Schädelverletzung erlitt. Der Verunglückte wurde mit Unterstützung eine» hinzugekommenen Schutzmann«» in» hiesige Krankenhau« befördert, woselbst er noch immer be- sinnunglo» und nach ärztlicher Aussage mit wenig Aussicht auf Wiederherstellung darniederlicgt. — Die in der Untersachscnbergcr Gegend wohnenden Sektierer bauen sich im Mühlbachthale ein Bethau». Zu welchen Absonderlichkeiten da» Sektenwesen führt, zeigt ein Fall, der im Standesamt Untcrsachsenberg vor einigen Wochen verkam. Ein Mitglied der Sekte hatte im Geburtsschein, al» er eine Be reicherung seiner Familie amtlich anmelden wollte, die Spalte Religion oder Konfession mit „Kind Gotte«" au»gefüllt. Er war nur schwer zu bewegen, diese Bezeichnung abzuändern. — Eine Neueintheilung der Wahlkreise für Sachsen wird, wie da» „Chcmn. Tgbl." schreibt, von verschiedenen Seiten verlangt. Nach dem Wahlgesetz für den deutschen Reich»tag ist laut K 5 auf durchschnittlich 100,000 Seelen ein Abgeordneter zu wählen. Ein Ueberschuß von mindesten« 50,000 Seelen der Gesammtbevölkerung eine» Bundesstaate» wird vollen 100,000 Seelen gleich gerechnet. Durch da» rasche Anwachsen der Be völkerung müßten statt der bisherigen 23 Wahlkreise deren 38 geslbaffen werden. Die drei Dresdener, die beiden Leipziger, der Chemnitzer und der Zwickauer Kreis müßten zwei, Leipzig-Land sogar drei Abgeordnete haben. — Die Zahl der Fahrräder, die für die Truppen zum Dienstgebrauch beschafft werden, nimmt mehr und mehr zu. Nach neueren Bestimmungen werden fast bei allen Regimentern eine größere Anzahl Unteroffiziere und Mannschaften al» Radfahrer ausgebildet und zwar dergestalt, daß jeder Fahrer im vorgeschrie- benen Anzuge (Litewka, Tuchhose, gerollter Mantel mit Koch geschirr, Brodbeutcl, Feldflasche und Revolver) in der Lage ist, während der Fahrt Schüsse mit dem Revolver auf einen ihm plötzlich enlgegcnlretenden Gegner abzugeben und verschiedene Exer zitien nach Kommando auszuführen. Außerdem muß jeder Rad fahrer über sachgemäße Behandlung de» Rade» informirt und im Stande sein, kleine Defekte selbst autzubesscrn. Gedenktage »um »LjL-rlg-n Negieruags AuvikLu« KSuig AlSert, vo« Kuchfe«. 28. Mai. 18W. Kronprinz Albert erläßt an die seinem Oberbefehle unterstellten sächs. Truppen einen Tagesbefehl in welchem er auf die bevorstehenden ernsten Tage hinweift und bittet, fest zu ihm zu stehen. 29. Mai. 1880. Prinz Friedrich August wird im Schützenregiment Nr. IW zum Bataillonskommandeur ernannt. 30. Mai. I8ö7. Kronpr. Albert wird von der Stadt Dresden zum Ehrenbürger ernannt. 1885. 250 jährige Gedenkfeier an die Vereinigung der Lausitz mit dem Kur» fürstenthum Sachsen. Zur Thomasphosphatfragc schreibt die „Deutsche LandwirthschaflS-Gesellschaft": In Nr. 223 der „Voss. Ztg." hat der Verein deutsch-öster reichischer ThomaSphoSphatfabriken seine Ansicht in dem Streitfall zwischen der Bezugsvereinigung deutscher Landwirthe und dem ge nannten Verein dahin ausgesprochen, daß über die Lieferung von Thoma»pho»phatmchl an die in der Bezugsvereinigung zusammen geschlossenen großen Einkaus»stellen der deutschen Landwirthschast für Thomasmehl ein rechtsgültiger Vertrag am 6. April d. I. nicht abgeschlossen sei. — Die Bezugsvereinigung ist der Ansicht, daß e» zum Abschluß eine« kaufmännischen Geschäfte» nicht de» Abschlusses eine» schriftlichen Vertrage» bedarf und daß daher der LieferungSvertrag für Thoma»pho»phatmehl vom 6. April d. I. rechtsgültig ist. E« wäre auch ein Leichte» gewesen, an jenem Abend mit 6 Zeilen ein schriftliche« Abkommen zu fixiren, man war aber feiten» der Vertretung der Bezug»ver- einigung der festen Ansicht, daß die allgemeinen Grundlagen, auf denen da» Abkommen vom 6. April getroffen war, unverrück bar seien, für Nebenp unkte war allcrding» eine Verständigung noch offen gelassen. Inzwischen halten sich die Konjunkturen ge ändert und die» war der Grund, daß plötzlich, ohne daß vorher der Bczug«vereinigung die Auffassung de» Verein» über die Natur de« Abkommen« vom 6. April kundgegeben war, die jetzt mit „Offerte" bezeichneten Bedingungen de« Abkommen» zurückge zogen wurden. — Wenn die Bezugsvereinigung, welche ebenso wie der Verein e« kommen sah, daß die Preise für ThomatphoS- phatmehl sich infolge de» spanisch-amerikanischen Kriege« heben mußten, geargwöhnt hätte, daß der Verein eine andere Auffassung über die Natur de« Abkommen« vom 6. April habe, würde sie sich allcrding« beeilt haben, die Verhandlungen über die Neben bedingungen zum Schluß zu bringen. Die Abmachungen vom 6. April beruhen ans der Grundlage von Treu und Glauben; vornehm denkende Parteien pflegen in einem solchen Falle nicht von Abmachungen wieder zurückzutreten au« dem Grunde, weil sie Vortheile daraus zu haben glauben. — Besonder« angreifbar ist der von dem Verein angegebene weitere Grund für seine Stell ung, nämlich, daß die Gctreidcpreise gestiegen seien, und die Landwirthe in der Lage wären, mehr Geld für Phosphate anzulegen. Dabei ist allerdings außer Acht gelassen worden, daß die Landwirthe von den jetzt gestiegenen Getreidepreisen sür die vorjährigen Erntcvorräthe, die sie nicht mehr besitzen, keinen Nutzen haben. Auch dürste eine Kalkulation dessen, wie die Preise de» Getreide«, da« au» der Düngung mit vertheuertem ThomaSphoSphatmehl gewachsen ist, sich stellen werden, einiger maßen aus Einbildung beruhen. — Immerhin ist diese aufmerk same Rücksicht auf die landwirlhschaftlichen Konjunkturen sehr be- merken«werth, denn sie gicbt un» die Gewähr, daß, wenn die Gelreideprcisc zur Erntezeit wieder fallen werden, der Verein deutsch-österreichischer Thoma»pho»phatfabriken sich beeilen wird, die Preise sür ThomaSphoSphatmehl wieder her un ter- zuietzen. Das Wißverftändniß. Mißverständnisse tragen im Leben dazu bei, die größten Ver wirrungen hervorzurufen, ernste sowie auch heitere Scenen sind häufig die Folgen von Mißverständnissen, letztere wirken meist sehr anregend aus unsere Lachmu«keln; wie oft schon hat ein Mlßvcrständniß heiterer Art ein Lächeln sogar aus da« ernsteste Gefickt gezaubert. Ja, da« Mißverständniß ist ein kleiner bo»- hastcr Teufel, der un» oft sehr lächerlich macht und zum Lachen reizt. ""Aber eben so gefährliche, ernste und traurige Folgen kann da» Mißverständniß zeitigen, denn wir müssen un« zugesteben, daß nickt nur die täglichen, kleinen Zwistigkeiten und die gesell schaftlichen Verstöße und Unterlassungssünden meist auf Mißver ständnissen beruhen, sondern daß auch oft unser Leben, unsere Gesundheit deswegen auf dem Spiele steht, und leider auch die tiefgreifenden Konflikte im inneren und äußeren Leben daraus entstehen. Ein einzige» Wort genügt bisweilen, um liebende Her zen zu trennen, jahrelange Freundschaftsbande zu lockern; selbst da» vertrauensvollste Gattenherz wendet sich vom andern, wenn der böse Zufall durch eine harmlos und nicht schlimm gemeinte Rede, den unheimlichen Kobold „Mißverständniß" heraufbeschwört. Der mächtigste Bundesgenosse de« Mißverständnisse« ist „der falsche Stolz", sein größter Gegner ist die alle» erlösende, demuth- volle Nächstenliebe. — Man sieht, wie da» geliebte Wesen unter dem Drucke der Unklarheit leidet, fühlt selbst mit schmerzlicher Gewißheit, daß da» eine Wort die Kluft von Tag zu Tag er weitert und daß eine Stunde kommt, in der keine Brücke de« Verständnisse» mehr hinüberführt zum Herzen de» Anderen; man weiß, der ganze unerträgliche Zustand wird gehobm, wenn man seinen Stolz überwindet und sagt: „Es war nicht so gemeint, du hast mich falsch verstanden" — doch der stolze Mund schweigt und beide sind und bleiben elend. Wenn dann vielleicht jahre lang Bitterkeit, HcrzenSeinsamkeit und heftige Gewissensbisse die treuesten Begleiter eine» verfehlten Dasein» sind, führt manch mal ein gütige» Geschick die Getrennten wieder zusammen. Ein einzige» Wort genügt, um da« unselige Mißverständniß zu lösen, wclcbe» der Zerstörer de» Jugendglückc« war. Dann freilich ist die Reue zu spät, dann sagen sich beide umsonst voll heißen Schmerze«: „Hätten wir doch eher gesprochen." ES gehört da« festeste Vertrauen, und der heiligste Glaube an de» anderen guten Willen und reine Absichten dazu, um dem Mißverständnisse au» dem Wege zu gehen oder aber dem nicht zu Vermeidenden den ärgsten Stachel zu nehmen. Nur diese Eigenschaften lassen eine gerechte und liebevolle Würdigung von de« Anderen Wollen und Thun zu, nur sic ermöglichen e», allen Stolz, alle» Gekränktsein beiseite zu werfen und im Aufwallen guter Gefühle, die Bitter keit zurückdrängend, mit heiterer Stirn und warmem Blick die Hand zu bieten und zu sagen: „Sei wieder gut und verstehe mich recht, e» war ja ganz ander» gemeint." Kommt aber da« Mißverständniß von außen, senkt e« sich verderbenbringend auf unser Glück, auf unseren Frieoen, wie der giftige Mehlthau auf die Blüthe, ist e« da» gewollte Mißverständniß, da« Bosheit, Neid und Klatschsucht auSgebrütet haben, so lasten wir nicht in unthätiger erftreiten Bosheit o Mensch, daß er au gen eine i er führt Quelle d, sollen einj legen, der können wi ausbeschwö unseren Li Lebensstell - E erhält in schichte in majestätisck ist eine H ihre« Alter der mcrkw! wunderung Moorboden Höhe über ten verschr Höhe unte besitzende A auffallendst Krone, die Fläche von da» Alter al» höchste! Baum die keine Blütl wundervoll, werden. — D New-Jork« getragen wi den Amerikc einem Arn und so gcc au«- und c bcstebt au« dem der B Laufen« wi - Te rika werden ob da« Al: phendrähten größere Leit len die T werden al« Trotzdem w verdienen, halb so viel dadurch wüt somit aus t ES ist zwa 1 Zoll Ouc gleichstarker miniumdräh sie in allen - Di die Behänd! 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