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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189805039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980503
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-05
- Tag 1898-05-03
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Monat
1898-05
-
Jahr
1898
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fuß zu bringen, viel weniger Di«positionen für den Krieg zu «reffen. Der Oberbefehlshaber General Mile» ist im höchsten Grade aufgebracht, daß der verabschiedete General Schofield zum militärischen Ralhgeber de« Präsidenten ernannt werden soll.' An Bord eine« vor Key West liegenden kriegtfchisie« soll zwischen weißen und schwarzen Matrosen ein heftiger Messcrkamps statt gesunden haben, wie schon früher schwarze Truppen beim Ein marsch insultirt wurden. Gekaperte Schiffe sollen geplündert worden sein. E» liegen noch folgende telegraphische Nachrichten vor: Havana, 29. April. Der Mißerfolg der Amerikaner bei Matanzar erregt hier Begeisterung. Die amerikanischen Schiffe haben sich vor Cardena« begeben. Der an den Riffen Colorado» gegenüber der Provinz Pinar del Rio gescheiterte Panzer ist der .Montgomery'. Er soll wieder flott sein, aber große Havarien erlitten haben. Da« Gerücht von der Einschiffung von Freibeutern nach Kuba ist unbegründet. London, 30. April. Ein auf dem krieg»schiff »Puritan' dienender spanischer Matrose wurde al« Spion entdeckt und in dem Moment erwischt, al« er Feuer in die Pulverkammer legen wollte. Derselbe wurde sofort erschossen. — Die Landung der amerikanischen Jnvasion«korp» soll bei Cardena« erfolgen. Sao Vicente, 30. April. Die gestern wegen leichter Be schädigung zweier Torpedoboote hierher zurückgekehrten spanischen Torpedoboote und Transportschiffe sind heute Vormittag wieder in See gegangen. Hongkong, 30. April. Die letzten mit einem Dampfer von Manila hierher gelangten Nachrichten besagen, daß die spanische Flotte oder ein Theil derselben außerhalb de« Hasen« von Manila kreuze. Von amerikanischen Schiffen sei nicht« zu sehen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Im Monat April wurden auf der hiesigen Rathsexpedition bl Kreuzottern gegen Erhebung der Fang prämie von 2b Pf. abgeliesert. — Untcrstützengrün. Auch in unserm Orte ist die Ge burtstag«- und Jubiläumsfeier Sr. Majestät de« König« in be geisterter und erhebender Weise begangen worden. Die Vorfeier am Freitag Abend hatte der hiesige Lesevercin in die Hand ge nommen und man muß gestehen, daß dieselbe al« wohl gelungen bezeichnet werden muß. Der Beginn derselben bestand in einem prächtigen Feuerwerk, welche« vor dem Verein-Hause abgebrannt wurde. Nach demselben fanden lebende Bilder, dem Soldatenleben entnommen, statt, woraus komische Vorträge den Abend beschlossen. Am Sonnabend früh sand Weckruf, begleitet von der Gewehrab- theilung de« Militär-Verein« statt. Nachmittag« erfolgte Umzug der Schulkinder, welcher mit einem Festoclu« in Petzkh'S Restau rant endigte. Am Abend veranstaltete der Militär-Verein unter Theilnahme der Ort«behörde und sämmtlicher hiesigen Corpora- tionen einen imposanten Fackelzug, welchem gemüthliche« Beisam mensein folgte. Am Sonntag früh sand abermals Reveille statt. Um 9 Uhr zogen sämmtlichc Vereine in geschloffenem Zuge in da« stark gefüllte Gotteshaus zur kirchenparade. Nachmittag sand im Schändlichen Gasthof allgemeiner Commer« statt, der sehr stark besucht war und an welchem sich sämmtliche Vereine betheiligten. Den Schluß der Festseier machte der im Schmidt- schen und Petzky'schen Saale veranstaltete Ball, welcher äußerst animirt verlief und die Theilnehmer bi« in die frühesten Morgen stunden beisammen hielt. — Dresden, 29. April. Die Geschenke und Adressen, die Sr. Maj. dem König au« Anlaß seine« Jubelfeste» überreicht wurden, sind gegenwärtig im König!. Residenzschloffe zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt. E« sind 180 Gegenstände, darunter ca. 60 Adressen. — Dresden, 28. April. Se. Maj. König Albert hat seine Genehmigung dazu ertheilt, daß die Feier de« 200jährigen Bestehen« de« sächsischen Pionier-Bataillon« Nr. 12 am 29. und 30. Jnni d. I. hier abgehalten wird. — Dresden, 28. April. Von hier wird berichtet: Da zutrauliche Gebahren eine» Zughunde«, der vor einen Kohlen wagen gespannt in der Scheffelgasse stand, erregte unter anderem auch die Aufmerksamkeit einer Dame, die am Arme eine« Offizier« die Stelle passirle. Der Hund wartete nämlich unaufgefordert auf, bezw. reichte der Dame die Pfote hin. Der Offizier hatte inzwischen da« Namensschild de« Wagen« gelestn und begrüßte scherzhaft den hinzulrelenden Eigenthümer, einen Berginvaliden, mit: »Nun, wie geht'«, Herr Lehmann?' Der verwunderte Alte antwortete in so trockenem Humor (zum Beispiel: »Nu, wie ma'« treibt, immer na' uff zwce Bcen'n, blu« e bis'l wacklich, Harr Leitnant'), daß sich der Herr »Lieutenant' wie nicht minder seine Begleiterin darüber höchlichst amüfirten. Nicht wenig allerdings war der Alte verdutzt, al« man ihm später sagte, daß der »Harr Leit nant' Prinz Friedrich August gewesen sei, der mit seiner Gemahlin durch die Straßen wandelte. — Leipzig, 29. April. Gegen den Schriftsteller Münster au« Edenkoben ist die Untersuchung wegen Verbrechen« im Sinne de« Spionagegesetze« nunmehr abgeschloffen und die Anklage er hoben worden. Die Verhandlungen finden in der nächsten Zeit vor den vereinigten zweiten und dritten Strafsenaten de« Reich«- gericht« statt. — Chemnitz, 30. April, lieber die Mordthat im Ge- ring«walder Forstrevier und namentlich über die Ermittel ung der Person, in welcher man den Mörder vermuthet, kursiren im Publikum soviel Gerüchte, daß c« -ngezeigt erscheint, dieselben mit Vorsicht aufzunehmen. Vorläufig ist nur da« feststehend, daß der frühere Geliebte der Ermordeten, der 20 Jahre alte Stuhlbauer Alfred Beuchel al» schwer verdächtig verhaftet und an da« König!. Amtsgericht Rochlitz eingeliesert worden ist. Bei dem Begräbniß der Ermordeten Riedel hat er sich sehr auffällig benommen, sodaß da« Publikum, in dessen Augen er bisher schon al« der Schuldige galt, in dieser Meinung nur noch bestärkt wurde. Ein Bries, den er in« Grab fallen ließ, wurde au« diesem wieder hervorgeholt und der zuständigen Behörde übergeben. Die in verschiedenen Blättern enthaltene Notiz, daß Beuchel sein Alibi für die Zeit von -/, bi« '/«9 Uhr nicht nachweisen könne, ist bezüglich der Zeitangabe nicht zutreffend, ebensowenig trifft die Mittheilung zu, daß der in der Bekanntmachung der königlichen Staatsanwaltschaft vom 26. April erwähnte Radfahrer, der sich alsbald gemeldet hat, über die Thal sachdienliche Auskunft habe geben können. Diese Mittheilung dürfte einen anderen Radfahrer betreffen, der sich freiwillig gemeldet und Wahrnehmungen bekundet hat, die zwar zu dem ganzen Vorfall in Beziehung stehen, sich aber nicht auf den Thatorl selbst beziehen. — Frohburg, 29. April. Ein hübsche« Radfahrerstück chen hat ein Mühlenbesitzer im benachbarten Terpitz ausgeführt. Anläßlich der JubiläumSseierlichkeiten in Kohren verirrte sich die 4 jährige Frieda der Familie Nebel in Terpitz. Da« Kind wurde trotz eifrigen Suchen« bi» Abend« nicht gefunden. Da erfuhr genannter Mühlenbesitzer von einigen Herren, daß sie ein kleine» Mädchen weinend aus der Rochlitzer Straße angetroffen hätten. Der Mühlenbesitzer setzte sich sofort auf« Rad und die gegebene Spur von Dorf zu Dorf verfolgend, fand er endlich die kleine Frieda, welche einen 2'/, Stunden weiten Weg zurückgelegt hatte, im Bahnwärterhause zu Obergräsenhain weinend vor. kurz ent schlossen, borgte er sich einen Tragkorb mit etwa« Heu darin, setzte da« Sind hinein, band sich den Korb auf den Rücken, be stieg sein Stahlroß und zurück ging« in Sturme»eile nach Terpitz, wo er Abend« >/,9 Uhr glücklich anlangte, den besorgten Eltern de» Mädchen« eine große Freude bereitend. — Borna bei Leipzig, 29. April. Ein gebürtiger Bornaer, Namen« Georg Sterl, welcher al« Hoboistenmaat auf S. M. S. »Kaiser' gegenwärtig in der Kiautschoubucht weilt, hat in einem heute hier eingetroffenen Schreiben einige« über die dort igen Verhältnisse mitgetheilt. So lobt er besonder« den niedrigen Prei« für Früchte, Wildpret, Geflügel, Eier und dergleichen, sodaß e« möglich sei, für wenig Geld sich den Genuß eine« köstlichen Mahle« zu verschaffen. In Tsingtau, wo der »Kaiser' vor Anker liegt, sind jetzt bereit« eine Anzahl Kaufläden mit Maaren mannig fachster Art errichtet worden, während früher nur Früchte zu haben waren. Von den daselbst vor kurzem entstandenen Wirthschaften, oder bester gesagt Budiken, kann St. nicht gerade Gute» berichten; Bier und Cigarren ließen bezüglich der Qualität viel zu wünschen übrig und der feilgebotenc Schnap» stehe an Güte unter unserem gewöhnlichsten Fusel. Leider griffen die Matrosen in Ermangel ung jeglicher Vergnügen zu diesem Stoff (da« Gla« kostet nur 2 Pf.), um sich zu amüsiren, oftmal« zu ihrem Nachthcile. Hier bei beklagt Schreiber auch die Eintönigkeit de« Bordlebcn«. Nach dem vom 14. März datirten Briese ist da« Wetter in Siautschou z. Z. keineswegs angenehm; e« herrschen heftige Stürme und die Temperatur ist öfter» bi« aus 6 Grad Kälte gesunken. — Die Belheiligung der sächsischen Turner am Ham burger Turnscst wird eine sehr zahlreiche werden. Nach ge haltener Umfrage dürfte sich die Zahl der turnerisch thätigen Theilnehmer auf mehr al« 2000 belaufen. Ueber ein Drittel entfallen davon auf die fünf großen Städte Sachsen«, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Plauen, Zwickau. Amtliche Mittheilungen aus den Hitzungen des Htadtraths zu KibensioL. Sitzung vom 21. März 1898. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Es kommt zur Sprache, daß ConcessionSinhaber leider ihre Concession gemißbraucht und die Concessionsbedingungen übertreten, sowie die Voraussetzungen der Gewerbeordnung für Ausübung der Concession nicht mehr erfüllt haben. Zwei Concessionen müssen deshalb im ord nungsmäßigen Verfahren entzogen werden. Dabei wird die Befürchtung ausgesprochen, daß namentlich die Concession zum Schnapshandel bez. Ausschank voraussichtlich noch Mehreren entzogen werden muß, da dre Vermuthung begründet erscheint, daß sie ihre Concession zur Förderung der Völlerei mißbrauchen. 2) Sodann giebt der Vorsitzende bekannt, daß am 15. dieses Monats eine Bürgcrversammlung stattgefunden hat, in welcher das Eisenbahnprojekt Eibenstock-Lengenfeld behandelt worden ist und daß insbesondere eine Verkehrskommission angeregt worden ist, an der auch Vertreter der städtischen Collegien theilnehmen möchten. Als Vertreter des RathS wählt man deshalb Herrn Bürgermeister Hesse und Herrn Stadtrath Eugen Dörffel. 3) Mit dem BauauSschuß-Beschlusse wegen Beschaffung von Straßenbau materialien für das Jahr 1898, erklärt man sich einverstanden. 4) Die Zinsen der Cantor-Ludwig-Stiftung sollen gemäß dem Vorschläge des Herrn Handelsschuldirektors verwendet werden. 5) Ferner nimmt der Rath Kenntniß von dem Prüfungs-Ergebnisse der Armenholzkassenrechnung auf das Winterhalbjahr 1897/98, sowie 6) von den eingegangenen Verordnungen und 7) von dem Dankschreiben des Erzgebirgs-Zweigvereins hier für gewährte Beihilfe. 8) Beschlußfassung über mehrere Straferlaß-, Steuererlaß- und Concessions- Gesuche. 9) Den» Musterzeichner Max Scheffler hier wird die Erlaubniß zum Bau eines Wohnhauses an die Schulstraße ertheilt. 10) Vornahme einiger Nachschätzungen zu de»» Stadtanlagen. 11) Endlich nimmt man dankend Kenntniß von den der Kochschule von Ihrer Majestät der Königin und von» Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts gewährten Beihilfen. Außerdem kommen noch 8 innere Verwaltungsangelegenheiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung, die deS allgemeinen Interesses entbehren beziehentlich zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Sitzung vom 4. April 1898. Anwesend: 5 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hesse. 1) Beschlußfassung über Angelegenheiten des Jndustrieschulbaues. Die ausgestellten Baubedingungcn werden genehmigt. 2) Die in der Lisenbahnsache entstandenen Mehrkosten an 128 Mk. werden nachverwilligt. 3) Der Bericht über die außerordentliche Genoffenschafts Versammlung der Tiefbauberufsgenossenschaft in Berlin am 9. Mär» 1898 hat bereits unter den Herren Stadträthen kursirt, sodaß sich dieser Punkt der Tages ordnung dadurch erledigte. 4) Vor weiterer Entschließung über Herstellung eines Gesammtstadtplanes will ma»» zunächst sich nach der üblichen Größe solcher Pläne bei den Nachbarstädten, sowie bei dem König!. Herrn Brandversicherungs-Jnspektor in Schwarzenberg erkundigen. k) Folgenden Beschlüssen des Bauausschusses tritt man bei: u. die Herstellung der unteren Crottenseestr. dieses Jahr vorzunehmen, b. den Sosaer Weg weiter auszubauen bez. herzustellen und die von den anliegenden Grundstücksbesitzern versprochenen unentgeltlichen Fuhren, soweit dies noch nicht geschehen ist, nunmehr zu verlangen. 6) Man nimmt Kenntniß a. von einer Verfügung der Königlichen General-Direktion der Sächs. Staatseisenbahnen, die Gewährung einer Beihilfe zur Dorfbach- Überwölbung bei Conditor Meichsner betreffend, 1>. von der Trennung der Feuerwehr vom Turnverein, Von dein Prüfungsergebnisse der Feuerlöschkassenrechnung auf daS Jahr 1897, <1. von den Uebersichten der Stadt- und Sparkasse auf den Monat März, e. von den eingegangenen Verordnungen über den Handel mit Metall pfeifen, vor deren Bleigehalt gewarnt wird, sowie über den Ver kehr mit Butter, Käse, Schmalz und deren Ersatzmittel. 7) Dem Sächsischen LandeSmilitär-HilfSverein wird ein einmaliger Beitrag von 20 Mark, und 8) dem Verein für innere Mission für die Arbeiterinnen-Kolonie „Frauenheim" zu Borsdorf ein solcher von 10 Mark gewährt. 9) Beschlußfassung über mehrere Straferlaß-, Steuererlaß- und Schank- concessionsgesuche. 1V) Der Anstellung des Lehrers Lehnert in Vielau tritt man bei. 11) Der Bau deS Schuppens im Magazinhofe soll dies Jahr ausgeführt und die Kosten auf die Anleihe übernommen werden. 12) Für die in Aussicht genommenen Feierlichkeiten am Geburtstage und Regierungsjubiläum Seiner Majestät des Königs wird zur Deckung der entstehenden Kosten ein Betrag von 250 Mark bewilligt. 13) DaS Gesuch eine- Hausbesitzers um Frist zur Belassung eines Schuppen wird an den Bauausschuß zur Begutachtung abgegeben. 14) Dem BauauSschußbeschlusse, in der Gaststube des Rathhauses Stabfuß- boden aus Rothbuckenholz zu lege»» und die Firma Otto Hetzer in Wei mar damit zu beauftragen, tritt man bei. Außerdem werden noch 5 innere Verwaltungsangelegenhciten und 1 Baupolizeisache erledigt. Sitzung vom 14. April 1898. Anwesend: 5 RathSmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Lesse. 1) Die zu dem Jndustrieschulbau eingeganaenen Offerten werden eröffnet. Wegen Vergebung der Oberleitung deS Baues sollen Erkundigungen ein gezogen werden. 2) DaS Festessen am Geburtstage Sr. Majestät des König- soll im Rath hause stattfinden. Der Freihandschützengesellschaft wird die Erlaubniß zur Abschießung von Böllern am 23. April ertheilt, ebenso gemäß einer Verordnung des Königlichen Ministerium- zur Höbenbeleuchtung. 3) Der Ankauf einer GaSaktie zum Preise von insgesammt 76 Mk. 86 Pf. wird genehmigt. 4) Sodann mmmt man genehmigend Kenntniß von den Herrn Bergrath Tröger in Schneeberg vorläufig mitgetheilten Grundsätzen für einen Ver trag mit dem RevierauSschuffe Schneeberg, de,» Grüner Graben betr. 5) Mit der Pensionsberechtigung de» derzeitigen gemeinschaftlichen Kaffen- revisor- erklärt man sich einverstanden und erhebt keinen Einspruch gegen die Bestimmungen deS von den vereinigten Gemeinden ausgestellten An stellung-' und Pension-regulativ-. 6) AlS SchulhauSmann wird der Eisengießer Anger hier gewählt. 7) Man nimmt Kenntniß ». von den Verordnungen über DekretSertheilung zur Anlcihe-Auf. nähme und b. zur Verwendung deS 1896er SparkaffenreingewinneS. o. von einem Schreiben der König!. AmtShauptmannschaft Schwarzen berg über Gewährung einer Gratifikation an den Wegewärter Hahn. 6. von der Zuweisung einer Hilfslehrerin und e. von dem PrüfungSergebniffe der Armenkassenrechnung auf da- Jahr 1897. Erledigt werden außerdem noch 2 innere VerwaltungSangelegenheiten und 2 Baupolizeisachen. Sitzung vom 16. April 1898. Anwesend: 4 Rathsmitglieder. Vorsitzender: Herr Bürgermeister Hefte. 1) Beschlußfassung in Sachen des Jndustrieschulbaues. 2) Dem ErzgebigS-Zweigverein hier wird zur Veranstaltung von Höhen- beleuchtung am 22. April ein Betrag von 25 Mk. zur Verfügung gestellt. 3) Dem Stadtverordneten-Beschlusse, dein Eisenbahn-Artikel in den Zwickauer Nachrichten eine entsprechende Gegenerklärung in demselben Blatte folgen zu lassen und an die Königliche Kreishauptmannschaft zu berichten, tritt man bei. Gedenktage zum 25 jährigen Aegierungs-Auvitän« KSrrig Aköertr von Sachse«. 3. Mai. 1849. Ausbruch des Aufstandes in Dresden. 4. Mai. 1849. Die ganze Königsfamilie verläßt infolge des Aufstandes Dresden und begiebt sich per Dampfer nach der Festung Königstein. Kalk und Phosphorsäure im Futter. Wenn man bedenkt, daß fast der gesammten im thierischcn Körper enthaltenen Mineralien au« pho»phorsaurem Kalk gebildet werden, so erhellt daraus zur Genüge die Wichtigkeit, welche dem Reichlhum der Futtermittel an diesen beigemeffen werden muß. Fehlt e« dem Futter an genügenden Mengen von PhoSphorsäurc und Kalk, so treten Erkrankungen auf. Bei älteren Rindern stellt sich die Knochenbrüchigkeit ein; Schafe werden von der Bleichsucht befallen, auch ist hier da« Wollefressen ein sichere« Zeichen dafür, daß da« Futter zu arm ist an Mineralien. Ganz besonder« nothwcndig ist aber ein reichlicher Gehalt der letzteren in dem Futter, welche« jungen, wachsenden, sowie tragenden Thieren verabfolgt wird; hier sind zur Bildung de« Knochenge rüste« sogar große Mengen an Phosphorsäure und kalk nothwendig. Bei ungenügender Zufuhr erkranken die jungen Thierc an der Rachitis; bei tragenden Thieren zeigt sich eine unvollkommene Ausbildung der Nachzucht; häufig ist dieser Mangel auch die Ursache von Früh- nud Fehlgeburten. — Darau« erhellt zur Ge nüge, welch' großer Werth auf den reichen Gehalt der Rauhfuttcr- mittel an PhoSphorsäurc und kalk zu legen ist. Je größer die aufnehmbare Menge dieser Mineralien im Boden, desto größer ist nicht nur die Gesammtmasse der erzielten Ernte, sondern auch der prozenlische Gehalt besonder« an Phosphorsäure. Da« gilt in gleicher Weise vom Heu der Wiesen, der Luzerne, de« Klee'« und der anderen Futterpflanzen, wie auch vom Stroh und der Spreu der Hülsenfrüchte. Nach Angaben de» Professor Fleischer enthält Heu von ungedüngter Fläche ost nur 0,«"/,, Pho»phor- säure, von reichlich mit Thomasmehl gedüngter aber bi« 80"/,! Thomasmehl eignet sich aber ganz besonder» zur Erhöhung de« Mineralgehalte« der Futtermittel, weil wir in ihm nicht nur aufnehmbare Phosphorsäure, sondern auch 40—50"/, seine« Ge wichte« an Kalk dem Boden zuführen. Eine reichliche Thoma«- mehldüngung auf Wiesen und Futtcrflächen wie zum Anbau der Hülsensrüchte ist da« sicherste Mittel, um ungenügender Mineral zufuhr im Futter und deren oben geschilderten Folgen vorzubeugen. Schuld und Sliyne. Roman von A. K. Green. (->. Fortsetzung.) Al« ich bei diesem Punkte meine« Grübeln« an gelangt war, überkam mich eine solche Schwäche, daß ich mich bei Doktor Kenyon und Herrn Tamworlh nach Hilfe umsah. Sie hatten gerade meine Aufzeichnungen zu Ende gelesen und blickten sich gegenseitig voller Schrecken und Entsetzen an. »Da« übersteigt ja die tollsten Dinge de« Mittelalter«,' sagte Herr Tamworlh. »Dann glauben Sie —' begann ich zitternd. »Daß Sie zwei Teufel unter Ihrem Dache beherbergt haben, Frau Truax. E« unterliegt keinem Zweifel, daß die Frau, welche mit jenem Urquart da» Gasthau« verließ, eine andere war, al« die, welche mit ihm herkam. Diese liegt hier, während die an dere —' Er hielt inne und Herr Tamworlh nahm da» Wort. »Da« scheint ein seltsam triumphirende« Stück von Bosheit gewesen zu sein. Die Frau, die den Vortheil darau« zog, muß eine große Selbstbeherrschung und Charakterstärke besessen haben. Meinen Sie nicht auch, Doktor?' »Ohne Frage,' lautete die entschiedene Antwort. »Sic sagten mir noch nicht, auf welche Weise Sic sich ihre Anwesenheit hier erklären,' fiel ich zögernd ein. »Ich glaube, sie war in der großen Kiste verborgen. War diese nicht geräumig genug dazu, Frau Truax?' Ich nickte; zum Sprechen war ich zu erregt. »Seine Sorge für diese« Gepäckstück, da« Bestellen de« Im bisse«, die Veränderung der Schwere der Kiste und die Thatsache, daß deren Inhalt beim HinauStragen ganz anderer Art war, al« beim Hercintragen, da« alle« weist darauf hin, daß in der Kiste ein Mensch versteckt gewesen ist. Zunächst erfüllt un» da» ja mit Entsetzen, aber die Geschichte hat ähnliche Dinge aufzuwcisen. Und wenn die Kiste genügend mit Luftlöchern versehen war — Bemerkten Sie solche, Frau Truax?' »Nein,' entgegnete ich; »aber ich habe nicht zwei Blicke daraus geworfen. Ich war eifersüchtig auf diese« Gepäck um der armen jungen Frau willen, obgleich, Gott weiß c«, ich wenig ahnte, wa« e« enthielt und nur sah, daß sie groß, ungeschickt und wohl geeignet war, Bücher zu enthalten.' »Dennoch müssen Sie unwillkürlich gesehen haben, ob sich schon im Deckel oder an den Seitenwänden Luftlöcher befanden.' ,E» waren keine — doch.' »Doch wa«?' »Ich erinnere mich jetzt, daß der Mann in dem Moment, al« die Leute hinau«gingen, sie vom Wagen zu heben, seinen Reisemantel darüber warf und daß dieser Mantel so lange darüber gedeckt blieb, bi« wir da« Zimmer verlassen hatten. Später aber hatte er denselben heruntergenommen, denn al« ich zum zweiten Male hineinging, hing der Mantel über einem Stuhle.' »Und die Kiste?' »War zu Fußende de» Bette« verborgen; er hat sie hinter die Vorhänge gezogen.'
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