) J008 Grohmann, Aberglauben und aus Böhmen und Mähren. I. Gebräuche (±854) S.201f. Zwölf Meilen in einer Stunde. Zur Erreichung einer solchen Macht wählt man den Tag vor dem heil. Johann dem Täufer. Zur Nachtzeit gehe an einen abgelegenen Ort, welcher dir für deine Zauberei gelegen zu sein scheint, und halte ein Häuflein Holz zum Feuermachen bereit. Wenn es 11 Uhr schlägt, mache um dich herum einen Kreis mit geweihter Kreide und zünde das Holz an, und stelle darauf einen neuen, Diener noch ungebrauchten Topf. Bun nimm Menschenfett und eine Sidechse, welche du früh vor Sonnenauf gang gefangen hast, und Kreuze machend, wirf beides mit folgenden Worten in den Topf: "Im Namen G.d.V.+, d.S.+, d.heil.G.+ seid mir ihr Geister des Windes behülflich, dass mir meine Arbeit gelinge." Nach diesen Worten ver harre im Schweigen, nach keiner Seite dich um sehend, es geschehe um dich was wolle, bis zur 12.Stunde, wo - wenn dir die Arbeit gelungen ist - das Feuer plötzlich verlöschen muss. Wenn du dich mit Weihwasser besprengt hast, so kannst du furchtlos aus dem Zauberxreise heraus treten. Mit der Flüssigkeit, welche im Topfe geblieben ist, bescnmi re längliche Stücke von Gemsenleder, und hast du ein solches wunder wirkendes Pflaster an den blosen Leib ngelegt, so wirst du wie ein Pfeil über die Strafen fliegen und in je er Stunde 12 Meilen machen. ('Zschech.Text eöda. Casop.1355. S.49-50.)