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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 05.03.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189803053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18980305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18980305
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1898
-
Monat
1898-03
- Tag 1898-03-05
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Monat
1898-03
-
Jahr
1898
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wijhnlich, allein in der Wohnung, während die Eltern aus Arbeit waren. Da» 12 jährige Mädchen hatte dabei die Aufsicht über die drei anderen Sinder, ein Mädchen von 4 Jahren und zwei Knaben von 2'/, und l Jahr, zu führen. Von Neugierde nach dem Jahrmarktstreiben veranlaßt, verließ nun die Aelteste aus einige Zeil die Wohnung. Die kleinen Sinder geriethen während dessen über die Streichhölzer, spielten damit und setzten schließlich in der Stube hängende Kleidungsstücke in Brand. Al» man von der Straße au» den Rauch bemerkte, wurde die Wohnung»thür gewaltsam geöffnet; man sand die drei Sinder bestnnungilo» vor. Nach 1'/, stündiger angestrengter Arbeit mehrerer Aerzte wurden zwei der Sinder zum Leben zurückgebracht, während da« jüngste todt ist. Da» älteste Mädchen, dessen Leichtsinn so schreckliche Folgen gehabt, ist seitdem verschwunden. — Mügeln bei Pirna, 1. März. Ein kolossaler Ei»- tran Sport findet gegenwärtig von Geising-Altenberg über Mügeln nach verschiedenen Stationen, hauptsächlich Dresden und Pirna, statt. Allein in den letzten 10 Tagen sind in Mügeln ca. 200 Waggon« zu je l<X> Clr. umgeladen bez. abgefahren worden, und Tausende von Zentnern stehen noch in Aussicht. — Löbau, I. März. Al» der gestern Abend 6 Uhr 4b Min. in Görlitz abfahrende Personenzug die Station Reichenbach pas- sirt hatte, ertönte vom Hinteren Wagen au» da» Nothsiznal und der Zug mußte auf freier Strecke halten, wo c« sich herau»stellte, daß ein Geschäftsreisender au« Herrnhut in Reichenbach über die Bahnsperrc geklettert und aus den bereit» in Bewegung be findlichen Zug gesprungen war. Die Personalien desselben sollten in Löbau festgestellt werden, der Reisende wollte die» aber den Beamten ersparen und sprang deshalb bereit« in der Nähe de« Biadukt» vom Zuge. Er wurde aber noch nachträglich erfaßt und einem Verhör unterzogen, und e« dürfte die Sache für ihn wohl noch ein unliebsame« Nachspiel haben. — Ebersbach, 2. März. Ein grauenvoller Anblick bot sich den Passagieren de« Abend« 6 Uhr 2 Min. von Löbau ein- lausenten Personenzugc». Zwei Slowaken waren während der Fahrt in der vierten Wagenklasse mit einander in Streit gerochen. Schließlich hatte der Eine zum Messer gegriffen und dem Andern fürchterliche Wunden beigebracht, so daß da« Blut Decke und Wände de« Wagen« bespritzte. Blutüberströmt, mit einer furcht baren Wunde am Kopfe, mußte der Letztere au« dem Wagen ge hoben und mittel« Siechkorbe« nach dem Krankenhaus tran«portirt werden. Der in Ebersbach stationirte Gen«darm nahm sich de« Messerhelden an. — Asch, 1. März. Einen schlimmen Schelmenstreich haben einige Webschüler kurz vor dem Fasching ausgeübt. Da sie bestimmt wußten, daß ihre Zeugnisse ungenügende Noten ent halten werden, wollten sie »da« Glück korrigiren". Aber der Versuch schlug fehl. Die Schüler bestellten sich in der Druckerei einer bayerischen Nachbarstadt — wie der Buchdruckereibesitzer einen solchen Auftrag annehmen konnte, ist unerfindlich — nach dem Muster der amtlichen Zeugnisse neue Drucksorten, um diese dann wahrscheinlich mit besseren Zensuren zu versehen. Allein zum Glück für die jungen Leute, welche dadurch vor einer Ur kundenfälschung bewahrt blieben, schickte der Drucker die Zeugnisse al» Pcstpacket nach Asch, wo da» Packet am Zollamtc geöffnet wurde. Von dort au» erhielt die Direktion der k. k. Fachschule Senntniß. Die am meisten belasteten Schüler wu den sofort an der k. k. Fachschule ausgeschlossen. — Au« GraSlitz, 2. März, wird dem ,B. A." berichtet: Die 56jährige Frau Rosalie Sandner in Schönau ist, ohne da» Bewußtsein wiedererlangt zu haben, am Dienstag Nachmittag ihren entsetzlichen Verletzungen erlegen. Sie ist da« dritte Opfer de« furchtbaren Verbrechen«. Die in GraSlitz bei Verwandten aufhältliche, gleichfall« schwerverletzte 82 Jahre alte Urgroßmutter hat die Sprache wicdererlangt und angegeben, daß vier Monn die Thäter gewesen sind. Sie hatten sich die Gesichter geschwärzt. Der verhaftete Leopold Bauer ist an der Blutthat in Schönau jedensall« unschuldig, bleibt aber wegen eine» Vergehen« in Hast. Gedenktage zum 2.» jährigen Negierungs-AuVttäum König Ktöerts von Sachsen. 5. März. 1871. Die sächsischen sowie die übrigen deutschen Truppen treten wieder in das Friedensverhältniß zurück. 6. März. 1871. König Johann stistet sür Diejenigen, welche sich in der Krankenpflege oder sonstwie während des FeldzugS Verdienste erworben haben, ein Erinnerungskreuz. 7. März. 1871. Große Parade vor Kaiser Wilhelm l. auf dem Schlachtfeld von Billiers, von Kronprinz Albert befehligt. 40,000 Mann Sachsen, Bayern und Württemberger nehmen daran Theil. Sie bürgerliche Tante. Novell« von Doris Freiin v. Spättgen. (ö. Fortsetzung.) Der große Mann an ihrer Seite erwiderte kein Wort, wa» sie zum Weitersprechen veranlaßte: .Wunderbar genug, mit seinem Vater stand ich stet« aus ziemlich schroffen Fuße, weil er ein intoleranter, hochmüthiger Mann war. Achim dagegen hat für die bürgerliche Tante stet» nur liebevolle Rücksichten und verwandtschaftliche Gefühle an den Tag gelegt. Wir korrespondiren sogar fleißig zusammen und ver gangenen Herbst hat er mich in Tübingen besucht. »Man spricht davon, der junge Mann sei ein Verschwender und treibe manchmal Dinge, die..." (der Baron tippte mit dem Zeigefinger an die Stirn). .O, Gott bewahre! Brausejahre! — Je rascher der Most gährt, desto klarer und bester wird der Wein. Außer daß Achim gelegentlich einige Tausend Thaler in seine Alterthümer u. Samm lungen steckt, oder zuweilen in etwa« auffallender Weise auf Reisen geh«, wüßte ich wirklich nicht, wa« die Leute zu dergleichen ganz unbegründeten Aeußerungen veranlassen könnte," erwiderte die Dame mit Nachdruck. »Nun, da« freut mich — ich meine für Sie, gnädige Frau. Allein Mutterliebe ist manchmal blind," warf Hayden mit etwa« spöttisch überlegener Miene «in. »Bezieht sich diese« Wort auf meinen Neffen? Haben Sie kürzlich etwa» Nachtheilige« über ihn gehört, Baron?" fragte die Professorin, wobei ein fast schalkhafte» Lächeln um ihre Mund winkel zuckte. .Ich erlaube mir darüber kein Urtheil zu fällen, allein wenn ich so anmaßend sein darf, auf Ihre Freundschaft u. Thetlnahme zu bauen, gnädige Frau, so möchte ich Ihnen heute etwa» an vertrauen, worüber ich Sie bitte, wir ganz offen Ihre Meinung au»zusprechen. Sie »erden darin mein« soeben geäußert« Ansicht bestätigt finden." .Sie machen mich ja ganz neugierig, Baron; soll ich Rath- geberin oder Richterin sein?" rief Frau Holstedt, ohne sich durch dm in ihre« Begleiter« Zügen sichtbaren Ernst beirren zu lasten. .Beide», Frau Ella! Aber nun reden wir nicht weiter davon, da mir schon beim bloßen Gedanken daran die Galle überläuft. Sie wissen doch, Hauptbedingung bei der Karlsbader Sur ist: sich nicht ärgern." »Vielleicht sehen Sie zu schwarz! Jede« Ding hat seine zwei Seiten," warf die schöne Frau ein, indem sie ihm mit dem Finger drohte. Er hatte plötzlich ihre Hand erfaßt und hielt sie fest. »Früher wohl, da sah ich immer schwarz, weil Ich ein mit dem Leben zerfallener Mensch war. Seit Kurzem erst hat sich aber plötzlich eine Zauberwelt vor meinen Blicken aufgelhan. Alle» darin erscheint mir verherrlicht, veredelt." Einen Moment zuckte die feine, von ihm so ost bewunderte weiße Hand in seiner starken Rechten, dann hoben sich die braunen Augen voll zu ihm auf, und mit fester, nur etwa« leiser Stimme gab sie zur Erwiderung: «Ich bitte - bitte dringend, lasten Sic da» Einst ruhen, Baron Hayden. Alte Menschen wie wir dürfen nicht unüberlegt und vermessen Dinge herausbcschwörcn, die —" sie zögerte — .die un« beiden heilig sind. Ihr gute» Herz, Ihr ritterlicher Sinn könnten Sie leicht zu Worten und Handlungen htnreißen, welche —" .Ella! Um de« Himmel-Willen halten Sie ein, wenn Sie nicht wollen, daß ich den Verstand verliere. Unüberlegte Dinge herausbeschwören, die un« heilig sind, sagen Sie! Gewiß will ich dar thun, aber nicht unüberlegt. Seit drei langen Wochen lhue ich ja nicht« andere«, al« daß ich darüber nachgrüble, in welcher Weise ich Ihnen beibringen soll, wa« mein ganze« Herz u. Sein aussüllt." Seine Antwort erfolgte, dagegen hatte der Baron den schlanken grauenarm in den seinen gezogen und schritt jetzt dicht an ihrer Seite hin. .Ella, ich bin so vermessen, von mir auf Sie zu schließen, und daher sage ich, daß jene« geheimnißvolle Band zwischen un« — nennen Sie e« Liebe oder Sympathie — nie, niemal« aus gehört hat. Bei dem Wiedersehen mit Ihnen wußte ich da genau, wie Schuppen siel e« mir von den Augen. Wie habe ich nur leben, Jahre um Jahre leben können ohne Sie, ohne den Blick Ihrer Augen zu sehen und den Klang Ihrer Stimme zu hören!" „O, Baron, Sic vergessen dabei nur den Hauptfaktor, daß ich heute eine schwergeprüfte, alte Frau bin. Die Freude de« Wiedersehen« läßt ihnen Ella Geierstein noch im trügerischen Licht de« Einst erscheinen. Sie vergessen ferner, daß seit damals und heute ein Zwischenraum von einundzwanzig Jahren liegt!" »Nicht« — nicht« vergesse ich. Im Gegentheil, ich begehre nur da«, wa« mir von Rechtswegen, durch Naturgesetze schon lange hätte angehören sollen, nämlich diese kleine Hmd, Ella. Jetzt lege ich Beschlag darauf." Die schönen Züge der Angeredetcn hatten sich mit tiefer Gluth bedeckt, und mehrere Male versuchte sie dem Begleiter ihren Arm zu entziehen, allein wie mit Eisenklammern hielt ihn dieser fest. »Ella, sind diese osscnen Worte eine« treuen Manne«herzen« denn gar keiner Antwort werth?" fragte Hayden, indem seine sonore Stimme einen schmerzlichen Klang verrieth. »Verzeihen Sie, Baron Hayden, aber Ihre Enthüllungen machen mich sprachlos. Meine Seele hat ja nicht daran gedacht, daß unser freundschaftliche« Zusammensein zu solch' bedeutungs vollen Konsequenzen führen könne," entgegnete endlich etwa« hastig die schöne Frau, wobei sie Mühe hatte, ihrer inneren Erregung Herr zu werden. »Ich mache mir sogar Vorwürfe, daß ich in meiner harmlosen Unbefangenheit vielleicht zu weit gegangen bin, ohne zu bedenken —" Abermals unterbrach sie der Baron. »Wozu Bedenken, wo e» sich einzig u. allein um ein kleine« Wort handelt, Ella — gnädige Frau! Nur ein« könnte maßgebend für mich sein, von meinem Entschlüsse abzustehen u. die Wünsche meine« Herzen« zum zweiten Male zu unterdrücken, nämlich wenn ich au« Ihrem Munde höre, daß Hclmuth Hayden — Ihnen gleichgültig geworden und Sie keine Neigung mehr für ihn fühlen. Wenn Sie mir da« sagen, dann soll mein Fuß Ihren Lebensweg nie mehr kreuzen, Ella Geierstein!" E« hatte nun wirklich zu regnen begonnen, und dicht unter einem Schirm aneinander gedrängt, schritt da« Paar dahin. Sic gewahrten kaum, daß die sonst so belebte Promenade sich mehr und mehr geleert halte, und sic schließlich al» einzige daraus zurückgeblieben waren. »Nur diese« eine Wort, Ella! Soll ich gehen — aus Nimmerwiedersehen?" bat er in leidenschaftlichem Tone, wobei er sich tief zu ihr hinabbeuzte, um einen Blick der gesenkten Augen zu erhaschen. Da ging e« wie ein Ausjauchzen über der Angeredeten Lippen und e« schlugen die Worte an sein Ohr: »Nein — nicht sortgehen, Helmuth! Ich — ich ertrüge da« jetzt nicht mehr." Im nächsten Moment halte er den Regenschirm zur Erde geschleudert und preßte jubelnd der Geliebten schönen Kopf an seine Brust. — »Edelgard, Du gefällst mir gar nicht. Wo ist Dein guter Humor; Dein fröhliche» Singen und schließlich wo sind Deine rolhen Backen geblieben?" fragte eine» Tage« der Oberbergrath Schulze, indem er in seiner gütigen Weise der Nichte auf die Schulter klopfte. »Papa wird sagen: Wa» habt Ihr mit meiner Edelgard gemacht! Daran ist wohl die vermaledeite Berliner Lust schuld! — Ja, ich glaube selbst, da« späte Ausbleiben laugt nicht» für unsere Rose." Nicht allein dem Onkel, sondern auch Nehren» war e» bereit« aufgefallen, daß Edelgard an Frische und Heiterkeit eingebüßt hatte; doch beantwortet- diese alle darauf bezüglichen Fragen stet« nur damit, daß sie sich völlig wohl befände. In ihrem stillen Zimmerchen aber, nachdem sie Onkel und Tante längst »gute Nacht" gesagt, saß Edelgard oft mit thränen- überslrömtcm Gesicht und grübelte über Dinge nach, die da« un erfahrene junge Herz so gewaltsam in Aufruhr gebracht halten. Etliche Tage nachdem der Papa ihr seine Reise nach Sarl»bad verkündet, hatte, war e» gewesen, al« sie zufällig und ganz unab sichtlich den Theil eine» zwischen Rudi Nehren und Miß Mary Emerson geführten Gespräche» belauschte, dessen Inhalt einen saft niederschmetternden Eindruck aus sie gemacht hatte. «Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Ein heißer Luftstrom übersluthete kürzlich ganz Viktoria und Südaustralien, übersprang die Ta»wanische See und übte leine zerstörende Wirkung in der fruchbaren gebirgigen Insel Tarmanien au». Da» Thermometer stieg aus 153 Grad Fahrenheit, also etwa 53 Grad Reaumur im Schatten. Tod oder Krankheiten waren die Folge. In Melbourne und Adelaide dauerte diese hochgradige Temperatur mehrere Tage und in ersterer Stadt starben allein 35 Menschen am Hitzschlage, in Adelaide soll die Zahl noch größer sein. Schafe und Rinder stürzten zu Tausenden, und Buschseuer, die überall aussprangen, vermehrten die Schrecken. Die größten Verluste hatte die Insel Tatmanien. Sie ist da« beliebteste Reiseziel aller australischen Vergnügung»- reisenden. Doch Allen, die den Anfang de» Jahre« 1898 dort erlebt, wird e» unvergessen sein. Ein jeder Besucher kennt die Schönheiten in der Umgebung von Hobart, doch wa« eine Woche vorher noch ein Parodie» war, ist heute eine rauchende Ruine. E» scheint, al« ob die vernichtende Gewalt der heißen Luftwoge sich hier förmlich konzentrit habe. Flecken und Dörfer, Gärten und Farmen, Kirchen und'Billen, Alle«, wa» menschliche Arbeit und Kunst geschaffen, ist zerstört zugleich mit den Schönheiten der Natur durch den furchtbaren, sich über einen großen Theil der Insel dahinwälzenden Waldbrand. Wo sie nur irgend ver mochten, suchten die unglücklichen Bewohner Rettung. Viele vermochten jedoch nicht mehr zu fliehen, und über ihre tobten Körper jagten die Flammen dahin. Personen, die in der Frühe fortgefahren, wurden vom Feuer überrascht und kamen darin um. Selbst die Geschwindigkeit de« Zweirade- vermochte sie nicht zu reiten. Neben denselben fand man die verkohlten Leichen. Biele werden vermißt. Endlich kam Regen und machte der Zerstörung ein Ende. Da« Feuer brach am Sylvestcrtage in der Nähe von Wellington au« und verbreitete sich von da in unglaublicher Geschwindigkeit über da« weite fruchtbare Thal bi« an da« Meer. Der Rauch an der Küste war so furchtbar, daß die Schiffe auf Meilen hinaus in See davon eingehüllt waren. — Ein neue« Riescngebäude, welche« manche von den bereit» bekannten in den Schalten stellt, scheint da» Holet Astoria in New-Aork zu sein, da« mit einem Kostenaufwande von 60 Millionen Mark in 7 Jahren fertig gestellt sein soll. Da« Hotel bedeckt eine Grundfläche von 168 x 130 m Größe, hat 2 Keller geschosse und 16 oberirdische Geschosse, von denen jede« gewisser maßen ein Heim sür sich bildet; der Verkehr mit denselben wird durch 8 Fahrstühle vermittelt. Haupträume de« Gebäude« bilden zu ebener Erde zwei große Restaurant», da« unmittelbar darüber liegende Geschoß ist zu Staat-zimmern für den Präsidenten der Republik und sür Fürstlichkeiten, welche New Jork besuchen, Vor behalten. Die übrigen 14 Geschosse, welche etwa 1500 Personen fassen können, sind zu Wohnungen, GesellschaftSräumen :c. einge richtet. Darunter sind mehrere große Säle, deren größter mehr al» 900 (,ni Grundfläche besitzt, auch ihrer Ausstattung wegen erwähnen«werth. Selbstverständlich ist da« ganze Gebäude feuer sicher erbaut. — Einer angenehmen Obrigkeit scheint sich da« Städtchen Sant Angelo in der Lombardei zu erfreuen. Wie italienische Blätter melden, wurden dort vor einigen Tagen der Bürgermeister, der städtische »Assessor", der Stadtsekretär und ein Advokat als Mörder eine» gewissen Olivieri verhaftet. Der Mord geschah im August 1897. — Die Wünschelruthe. Wer da glaubt, die Wünschel- ruthe gehöre einer vergangenen Zeit an, wo noch Wunder ge schahen, der irrt gewaltig. Die »Thüringer Dorfzeitung" erzählt unter Rubrik »Au« Thüringen und Franken": „Nachdem in Dreißigacker bei Meiningen Wasser mit Hilfe der Wünschelruthe gesunden worden ist, soll nun auch in Heimeberg in gleicher Weise nach Wasser gesucht werden." Die braven Dreißigackcrcr wurden bei ihren Zauberversuchcn von den Meiningern gehörig auSgelacht. Trotzdem haben sie sich nicht abschrcckcn lassen und bei der Ausschachtung der durch die Weidenruthen gefundenen Stelle auch wirklich in der Tiefe von 6'/, Meter eine Wasser ader gefunden. Wer im WirthShausc zu Dreißigacker in thörich- ter Skepsis etwa äußern wollte, die guten Bauern hätten mehr Glück gehabt, al« — mancher Andere, dem würde c» wohl schlimm ergehen. — Ein biederer Landwirth. »Geh', Nanni, schütt' wieder a weng' Glasscherben aus die Straßen, damit die Radler bei un« einkehren müssen!" Kirchliche Nachricht« aus der Narochie Kiüeusiock vom 27. Februar bis 5. März 1898. Aufgeboten: 20) Karl Heinrich Fischer, Lohnfuhrmann in Schönheide, ehel. S. deS weil. Heinrich Rudolf Fischer, Schlossers ebendas, und Anna Friederike Eißmann hier, ehel. T. des weil. Johann Christ. Eißmann, Guts besitzers hier. 21) Otto Hugo Wolf, Eisengießer in Wildenthal, ehel. S. des weil. Karl Friedrich Eduard Wolf, Zimmermanns ebendas, und Ida Emilie Seltmann in Wildenthal, ehel. T. des Adolf Friedrich Seltmann, Wald- Getraut: 9) Paul Rudolf, verord. Diaconus hier mit Anna Clara Edmunde geb. Friedrich hier. Getauft: 57) Willy Alfred Unger. 58) Rosa Hilda Schlott in Wilden thal. 59) Else Johanne Bräuniger, unehel. 60) Kora Frida Strobelt. Begraben: 36) Eduard Robert Krauß, ans. B. und Schmiedemeister hier, ein Ehemann, 55 I. 9. M. 23 T. 37) Ambrosius Herm. Baumann, Privatier hier, ein Wittwer, 74 I. 2 M. 2 T. 38) Todtgeborener Sohn deS Heinr. Gustav Müller, Zimmermanns hier. Am Sonntage ReminiScere: Vorm. Predigttext: Hcbr. 12, I—6. Herr Pfarrer Böttrich. Beichte und heil. Abendmahl bleiben aulgesctzt. Nach«. 1 Uhr: Betstunde. Derselbe. Kirchmnachricht« «ns Schünheide. vom. üomimseero (den 6. März 1898). Vorm. 9 Uhr: Gotte»dienst mit Predigt. Herr Diaconu» Wolf. Nach dem Gotte»dienst Beichte und heilige« Abendmahl. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach«. 2 Uhr: Kindergotte-dienft. Herr Pfarrer Hartenstein. Da« Wochenamt führt Herr Diaconu» Wolf. Kirchennachricht« str Kundshüüek. V. Vom. Ueminjgeere (den 6. März 1898.) Vorm. 9 Uhr Predigtgotte»dienst: Hebr. 12, 1—6. Nachm. 2 Uhr: Confirmandengotte»dienst. Abend» 8 Uhr: Jungfrauen verein. M. 10 Pf. pro «0 »l« sächsischer, verregnet sächsischer wetze«, sremd« Sorten - lächs-, Roggen, nieder!., sächs. Wahl-«. Futtererbsen Rotz Kartoffeln Witter vom 2. März 1898. lo M. 60 Pf. bi« n > pnäMcher - fremder Braugerste, fremde . sächsisch« 9 , 10 « - 9 . 65 » A 7 » 35 » » 7 , 70 » , 6 » 90 . » 7 » 15 A » 7 » 75 . - 8 » — I D 7 » 85 » » 8 . 10 « « 9 . 25 . - 10 » 50 - , 8 » — » « 9 » — , » 5 , 90 » ' 7 , — , , 6 , 30 . » 6 » 85 . . 7 . 60 » » 8 . — , » e — a e - « — « « 7 . 75 » » 8 . 10 . « 7 » 25 - . 9 , 6 . 50 . - 7 . 50 . . s . 70 - « 4 . 50 . , 2 . 80 » . S - 20 . - 2 . 60 » . 8 . , M 2 - 20 » » 2 . so » . 1 .
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