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Vorgänger «last »en berüchtigten Spielberg, bei Brünn mir solchen Unglücklichen bnölkerten, so könne »ie Bundesverfassung nicht bleiben, sie erfüll« Ihren Zweck nicht; und Preußen» »fficielle Blätter spotten über BundeSrecht und Bundestag und reden von »lahm le gen'. Die Bunde«ereculion»iruppen werden beeroht und die Bunde-versamtnlung muß ste zurückrufen. Auf Umwegen wird preußische« Gebiet umgangen und qe- meiner Spott wird au» der Berliner Blühe, die fich .Kladderadatsch" nennt, über «brenwerthe Männer, nur weil fie «en Mittelstaaten dienen, ergossen Za so weit geht die SehLsfigkeit, daß Eisenbahnen, »ie ihren na türlichen Weg durch sächsische» Gebiet nehmen müßten, die preußische Grlaubniß nicht erhielten. — So kann e» nicht bleiben, wie «» aber werden soll, wollen wir nicht zu bestimmen wagen; vielleicht bringt auch hier da» neue Jahr Entscheidung. Wenden wir un» von diesem kläglichen Bilde, wie e» Deutschland un» bietet, ab und sehen wir un» »ei ter um. Da tritt uns zuerst Oesterreich vor die Augen, aber in ähnlicher Gestalt. An Preußen gefes selt, «heilt e» den Argwohn, mit dem man die Be- verlegenheitm nicht -herau-kommt, ist nicht zu verwun de»». Neu« WirihschafiSeinrichiuagen kosten Geld. In gleicher Lage ist Rußlanv. Nachdem die Regierung »ie polnische Revolution in Polen erstickt, die angrenzenden Länder Lithauen, Pvrolien und Dol- hhnien durch Versetzung der polnischen Bevölkerung und Beförderung ruifischer Einwanderung rusfistcir», nachdem e» den Kaukasus besiegt und di« dortige Be völkerung zur Auswanderung gebracht hat, beschäftigt fie fich löblichenveise mit rem inneren Ausbau de» un geheuren Reiche», mit Eaiancipirung der Bauern, mit Anlagen von Eisenbahnen und dergleichen und erweitert nebenbei seinen Umfang in Asten, wo die von ihm be setzten Gegenden je weiter südlich, je fruchtbarer werden. Von England läßt fich nicht» sagen, al» daß e» sich ebenso blamirt wie gründlich verhaßt gemacht hat. Seine Prahlerei von wegen Dänemark endete mit mi serablem Preisgeben; schließlich ließ fich John Bull'» Wuthgebrüll mit eine» deutschen SchneidergeseUen Hin richtung zufrieden stelle». Einstweilen fielen infolge de» plötzlichen Sinken« der Baumwollenpreise, von 29 auf 17 Pence da» Pfund roh, mehrere große Häuser, strebungen diese» annerionSlustigen Staate» betrachtet. Auf den wankenden Füßen, Italien und Ungarn ge nannt, stehend, kann fich Oesterreich nicht erholen, eine Anleihe folgt der andern, das vom Finanzminister und die Noih unter den Arbeiter» in Larrashire begann von neuem. Schweden arbeitet unter Führung seine» König- Carl XV. an einer Aenverung seiner veralteten Ver- Plener eingestandene Dlficit wird von dem wohlberathe- nen Reichstage noch größer befunden, und ob der Nachfolger Rechberg'S, der neue Minister Menidorff- Pouilly, der Steuermann sein wird, der das bedrohte StaatSschiff glücklich in den reitenden Hafen bringt, läßt fich bezweifeln, bi» jetzt haben wir von keiner Aenderung der österreichischen Berhältniffe etwa» ver nommen. saffung und wartet nebenbei auf die früher öder später eintretende Einverleibung des verkleinerten Dänemark», dem e» lieber die Flügel beschneiden sah, al» daß e» zu Hilfe gekommen wäre, wurde der Bissen doch da durch sicherer. 3» Griechenland wurde die Vereinigung der jonischen Inseln mit dem Königreiche vollzogen und dadurch die Bevölkerung auf 1,318,000 Seelen ge- Einen neuen Schreckschuß bekam Oesterreich durch bracht, auch ein neuer König in der Person eine» dä- die französisch-italienische Convention vom nischen Prinzen Georg eingesetzt. 15. September, durch welche Verlegung ver Hauptstadt 3» den uordamerikanischen Freistaaten wie nach Florenz und allmähliche Zurückziehung der franzö sische« Truppen au» Rom bestimmt wurde. Viel ist diese Convention gedeutet worben; aber wer die gehei men Artikel, die dazu gehören, und noch mehr die ge heimen Pläne de« Kaisers von Frankreich nickt kennt, »er darf auch nicht mit Sicherheit auf die Richtigkeit seiner Deutung zählen Es scheint, al» wolle Napo leon III. immerfort Europas Aufmerksamkeit beschäf tigen; kaum ist er Mexico Io», da« in Mar von Oesterreich einen Kaiser bekam, kaum ist der große Ausstand in Algerien niedergeworfen, so nimmt er wieder sein noch nicht ganz fertige» Werk, 3>»lien, zur Hand. Und, der Wahrheit die Ehre, 3talien muß ihm dankbar sein. Der Handel blüht, die Gewerbthätig- keit nimmt zu, da» Land bedeckt fich mit Eisenbahnen, 'in den Städten wird gebaut, die Zustände ordnen fick, da» EinigungSfieber hat besonneneren Ansichten Platz gemacht; un« richten fich auch die Blicke noch immer nach den fehlenden Glittern, Rom und Venedig, man wartet die Gelegenheit ab. Bei dieser Ansicht rer Dinge beirrt un» da» Räuberunwesen nicht; 3talien war von je der Sitz der Rinaldini»; mit der bessern Schulbildung, mit dem wachsenden Wohlstände, mit besseren kirchlichen Zuständen wir» auch hierin eine Besserung eintreten. Daß die Regierung au» Gelv- in China dauert der Bürgerkrieg fort, roch mit dem Unterschiede, daß die gezöpften Chinesen mit Hilfe euro päischer -Offiziere die Rebellenhauptstadt Nanking ge nommen haben, wa» ren klugen Aank.eS mit Richmond noch nicht gelungen ist. Sachsen. Wegen andauernder Krankheit Ihrer königl. Hoheit der Großherzogin von ToScana (Schwester Sr. Maj. des Königs) wird die dieSj-ührige Neu- jahrSgraiulation am königl Hofe unterbleiben. Dresden, 28. Dec. Die „Coburger Zeitung' enthält einen bereits durch andere Bläier insbesondere die „Neue Preußische Zeitung" reproducirten Artikel, wonach der königl. preuß Ministerpräsident v. Bis mark dem königl. fächs. Gesandten in scharfer Weise seinen Mißmuth wegen der geflissentlichen Um gehung des preuß. Gebietes durch die sächsischen Truppen zu erkennen gegeben und sick sehr miß billigend über eine Rede des Minister- v. Beust geäußert habe. Diese ganze Erzählung beruht auf vollständiger Erfindung. Der königl. sächsische Ge sandte Graf Hohcntbal hat am 30. November seine letzte Unterredung mit dem Hrn. Ministerpräsidenten v. DiSmark gehabt, und kann daher weder die am 6. Der. verfügte Marschroute der sächsischen Trup-