Volltext Seite (XML)
867 wege von OelSnitz «niordet m»d der eingekauften Materialwaaren im Werthe von 1 Thlr. L Rgr. beraubt worden ist. Sie hinterläßt 4 Kinder, wo von da» jüngste erst H Jahr att ist. > ' Die Stadt Löbau Hal narb der letzten Volks zählung vom 3. d. M. 5027 Einwohner und zwar 2531 männliche und 2496 weibliche. Lei »er Zählung im Jahre 1861 betrug die Bevölkerung 4453, e» hat sonach dieselbe um circa 13 Procent zugenommen. Gewiß ein erfreuliche» Resultat für die Stadt. Au« Hohenstein, 18. December. berichtet da« „Dr. I." Gestern Abend nach 8 Uhr wurvm die Bewohner der hiesigen Stadt durch Feuerlär« er schreckt. Es brannte im gefährlichsten Stavttheile d«S TuchscheererS Schmidt aus der Neustadt, sodann wurden die Häuser Raffa'S, Zinnert'S und Ru- dolph'S erg iff'N und eingeäschrrt. Um dem Feuer Eindalt zu thun, wurde da» HauS deS Webers Pfuhl gänzlich niedergeriffen, von drei ankern Häusern aber nur der Dachstuhl abgetragen. Durch dieses Brandunglück haben gegen 40 Personen (12 Familien) das Obdach verloren. D»S Feuer entstand auf dem Boden in der Kammer eines TischlerlehrlingS, in der sich eine ziemliche Partie Hobelspäne befunden hatte. Vom neuen Jahre an erscheint in Leipzig noch eine neue Zeitung: „Die Leipziger Abendpost", im Verlage der Roßberg'schen Buchhandlung. Sie kündigt sich als „nach allen Seiten hi» unabhängig an, wird der liberale» Richtung angehörrn und sich hierbei namentlich die Ausgabe stellen, im Sinne des Föderalismus für die Erhaltung der vollen Inte grität Deutschlands zu wirken." — Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" wird von Neujahr an „bei der ruhiger gewordenen Zeit" wieder zu ihrer frühem Einrichtung zurückkehren und nur einmal täglich in einem ganzen Bogen erscheinen, statt wie zeicher zweimal in einem halben Bogen. Kunöschau. Es ist eine schon vielfach ausgesprochene Wahr heit und sie wird eS bleiben, daß daS preußische Volk in den asten Provinzen, zum großen Theil auch io den neuen, nur preußisch gesinnt und ge stimmt ist und von einem Deutschland nur wissen will, um eS preußisch zu machen. Ein Groß preußen, «in Aufgehen der Mittel- und Kleinstaaten in Preußen und eine Oberherrschaft über alle deut schen Länder und Stämme, die von Berlin und der Mark Brandenburg ausgeht, das ist die preu ßisch deutsche Gesinnung in dm aktprenßischen Pro vinzen. Auch dies, wie gesagt, ist für unS nicht befremden». Selbst daS Mantelhängen der schleS- wig-holsteinschen Blätter nach dem Wind« irrt unS weniger oder verleidet unS den Handel. Feile Seelen giedt eS überall, und sür'S Geld weiß Bis mark eben so gut Lohnschreiber auszufinden, al-sein französisches Vorbild. Wenn nur erst der preuß. Commissar einige Monate in Holstein den sächsischen ersitzt hat, dann wird die Sehnsucht „nach einer kräftigen (o. h. Junker») Regierung in den Herzog« thümera «och la«ttr sich -rltenft «achsn- M rür Zeit ist der Kieler Zeitung." D« »tchrä chlch De putationen aufgesungea werde«, di eseSthu sucht persönlich auSzusprochen. Was uns aber schmerzlich berührt, ist di^Gtetch- giltigkeü de« deutschen Volke» gegen da» Recht mW das Endschtckfal der Brüder an der Eider. Wo find denn die zahlreichen SchleSwig-Holfteiu-Vereine hingekommen, die vor eine« Zahye für da» Recht der Herzogthümer und ihre« Herzogs einstehenzll wollen erklärten? Eie schwekgen z mur der Erlanger und Münchener Verein haben der Fahne Treue gehaltert, und der Sechsnnbdreißsger-Aüsschuß de» Abgeordnetentage» in Frankfurt soll ein« Erklärung gegen die Annerion beabsichtigen. Sonst aber herrscht in ganz Deutschland tiefe« Schweigen, stumpfe Thdilnahmkofigkeit, Erlöschen deS votfähri- gen StrohfeuerS der Begeisterung für da- Recht Deutschlands, der Herzogthümer und ihre« Herzog». Schleswig Holstein und LaueUburg sind vorr Dä nemark loS; ob sie selbstständig oder preußisch «er den , ist einem großen Theite gteichgiltig, denn Preußm ist ja eine Partei Deutschland»; ja, wir können eS noch erleben, von dieser Seite Hrn. von Bismark als einen großen Staatsmann gefeiert zu sehen, wenn es ihm nur gelingt, allmälig an« Deutschland ein Großpreußen zu machen. Der feu dale MilitärabsoluiiSmus, der sitzt In Preußen herrscht, ist dieser Partei nur vorübergehend uuv von kurzer Dauer: dann folgt aber eine konstitu tionelle Muster-Aera, an welcher alle annetiwen Länder glücklichen Antheil nehmen. Aber man be denkt nicht, daß, wenn nur erst der Sinn für daS Recht im Volke erstorben oder durch Lift und Ge walt ertödtet worden, dann der Boden gelockert und gesiebt ist für die Saar der Gewaltthat und VeS Umsturzes; und eine wahre Thorheit ist'«, wenn die Blätter und Parteien inner- und- außerhalb Preußens, welche die BiSmark'sch« Gewaltpolitik im Innern des preußischen Staates hartnäckig dn« kämpien, im Innersten ihrer Herzen der Blut- MW Eisinpolitik nach Außen beifällig zuüimmen. - >- Als die aus Schleswig zurückkehrende» prenß. Truppen ihren Einzug in Berlin hielten, richte« Bürgermeister Seyvei au den Prinzen Friedrich Carl eine so eroberungslustige Anrede, daß man immer den schwarzen Frack deS Herrn ansehen mußte, um den Redner nicht mit dem alten Seydiitz, des alten Fritz berühmtem Husarengenerat, zu ver wechseln. Mit Friedrich Wilhelm III. eief er. „Alles, was Preußen erhält, ist Deutschland g» Wonnen". Um also wirklich Deutschland anzugehöve«, muß Schleswig-Holstein preußisch werden -^ reich um ganz deutsch zu werden, muß Deatschland Peenßen einverleibt werden. -- Kaum waren die BundeStruppen und Bunde«» Commiffäre aus Holstein fort, so verlangten die preußisch-österreichischen Civil-Eommiffäre von der Landesregierung, dem OderappellalionSgertcht, der Universität, der Geistlichkeit x. die Unterschrift einer Erklärung, »aß sie sich künftig nicht «ehr für de» Herzog Friedrich aussprechen wollten. Diese Er» klärung. soll von den Meisten verweigert wordo