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Amts- M AMMblktt für deu Abonnement oiertelj. 1 M. 20 Pf. einschliehl. des »Jllustr. Unterhaltungsbl." u. der Humor. Beilage »Seifen blasen-' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen Reichspostanstalten. Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngebung. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abend. Jnsertionspreis: die kleinspalrige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 25 Pf. L8OS Donnerstag, den 26. Januar Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. . > 4«. Jahrgang. Der Lag bricht an . . . Vom rothen Sonnenscuer Sind schon die Dächer purpurroth gekrönt! Glück ans Du Tag! Du Tag der Jubelfeier! — Heut neigt zu Ende wieder ein Jahrzehnt, Ein viert' Zahrzehnt, und schon beginnt ein neuer Zeitabschnitt, der das Leben Dir verschönt! — Heil Kaiser Dir! Wir bringen Dir aufs Neue Die alte Liebe und die alte Treue! Wir grüßen Dick» an Deinem Namenstage. — Die Glocken läuten und die Banner wehn! — Mit jeden Herzens lautem Freudtnschlage Will ein Gebet zum Himmel für Dich fiehn. Daß Gott mit starkem Arm auch ferner trage. Dich auf des Lebens sonnenhellen Höh n. Und Dir den Glanz der stolzen Krone mehre Zur Zierde Dir, und Deinem Volk zur Wehre! — Kaisers Geburtstag. 27. Januar ! Wir grüßen Dich, Du Zier der deutschen Recken, Der jeden Feind hält fern mit starker Faust, — ! Der unsre Macht führt durch der Meere Schrecken In fremde Lande, wo noch Dunkel haust, — ! Dort soll der deutsche Fleiß Kultur erwecken. Daß Reichthum rings sich dehnt wohin Du schaust. Und deutsches Wort und deutsche Sitte findet Ein eignes Heim, das es sich selbst gegründet! Dem Volk ein milder und gerechter Vater, Ter nur dem Wohlstand seines Landes lebt, — Im Kreis der Fürsten ein geschätzter Rather, ! Des Wort von Geltung gerne man erstrebt. Auf der Nationen feuerschwang rem Krater Ein kluger Lenker, der die Eintracht hebt. So weißt Du Sympathien zu erringen § Und Macht und Anseh'n Deinem Volk zu bringen! 1859-18ÄV. Des Friedens Schirmer und der Wahrheit Hüter, Ein mächt ger Herr, der seiner Väter Macht Erweitert und bereichert; ein Gebieter, Der sich die Welt erobert ohne Schlacht! — Ein wahrhaft großer Mensch, der die Gemüther Und Herzen Aller sich zu Freunde»» macht, — Ein Held an rhatkraft und im Wort ein Weiser, Du deutsches Vaterland, bas ist Dein Kaiser! Nicht nur ersahren in der Kunst der Waffen Und in des Krieges rauhem Handwerksbrauch, Liebt er auch das, was edle Kunst geschaffen. Des Pinsel» Zauder und der Töne Hauch, Der ernsten Muse dichterisches Schaden, Der in der Kunst er selbst ein Meister auch! — So sucht er Alles in sich zu vereinen So weit er kann im Großen und im Kleinen! — Du Friedenssürst! — Heut stehst im Kreis der Deinen In Deiner Kinder aufgeblühten Schaar Ein Vater Du um den in Lieb vereinen Sie alle sich an diesem Tag im Jahr! Und Deiner Gattin, jener keuschen, reinen Und deutschen Frau, die stets ein Muster war, — Ihr wünschen wir: Gott mög Euch beiden geben Ein langes, schönes, glückumstrahlteS Leben! — Und nun Glück auf. Du Reis ain deutschen Stamme! Schling ZollernS Lorbeer um der Eiche Grün! Entgegen loht Dir der Begeist rung Flamme Und Deutschlands Söhne jauchzend zu Dir ziehn! — Ein jedes Her; in Lieb' zu Dir entflamme. Zu Dir, Du Landesvater groß und kühn! Hör unS, o Gott, Du gütiger und weiser. «chirm unsren Herrn, und segne unsren Kaiser! — Nach Vornahme der erforderlichen Ergänzungswahlen besteht der der unterzeichneten Behörde beigeordnete Bezirksausschuß zr. Zt. aus folgenden Herren: 1) Hüttendirektor Bischoff in Niederpfannenstiel, 2) Commerzienrath I)r. Geitner in Schneeberg, 3) Bürgermeister Gareis in Schwarzenberg, 4) Gemeindevorstand Haupt in Schönheide, öl Rittergutsbesitzer Wtttzing in Obersachenfeld, 6i Bürgermeister Zieger in Löhnitz, i) Hammergutsbesitzer Gustav Bretschncidcr in Wolfsgrün und 8) Commerzienrath BreitfelV in Er la. Schwarzenberg, am 24. Januar 1899. Königliche Amtshauptmaimschast. Krug v. Ntdva. P. Bekanntmachung. Freitag, den 27. dieses Monats, am Tage des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers bleiben sämmtlich« Rathsexpedittonen geschlossen. Das Standesamt ist an diesem Tage für dringende Angelegenheiten in der Zeit von 10—11 Uhr Vormittags geöffnet Eibenstock, den 2l. Januar 1899. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtcl. Bekanntmachung. Die Lieferung von circa 450 ebm Steine zur Beschotterung, circa 200 , Sand, sowie die iin Lause dieses Jahres für unsere Bauverwaltung oorkommendcn Fuhren sollen an den Mindcstfordernden vergeben werden. Angebote sind verschlossen mit der Aufschrift „Lieferung-- bis zum 28. dieses Wonais, Nachmittags 4 Hilft in der Rathsregistratur, bei der auch die Blanketts für Sand- und Steinlieferungcn zu holen sind, abzugeben. Eibenstock, den 23. Januar 1899. Der Rath der Stadt. Hess«. Gnüchtcl. Rr. 118 des Verzeichnisses der unter das Schank- und Tanzstättcnverbot gestellten Personen ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, den 24. Januar 1899. Hesse. Gnüchtcl. Bekanntmachung. Zum Geburtstage Tr. Mas. des Kaisers hält die Lateinschule am 27. Januar 189V, Dormittags 11 Ayr im Htatyyaussaake eine Schulfeier ab. * Die Behörden, die Eltern der Schüler, sowie alle Gönner der Schule werden hierzu crgebenst eingeladcn. Eibenstock, den 23. Januar 1899. Der Latcinschulausschuß. Bürgermeister Hesse, Vorsitzender. Einladung. Am Geburtstage Sr. Mas. des Kaisers, Freitag, den 27. Jan., vormit tags von 8 Uhr an, wird in der Turnhalle eine Schulfeier abgehalten. Die geehrten Behörden, die Eltern unserer Schüler und alle Freunde der Schule werden hierdurch er- gebenst eingeladen. Eibenstock, den 25. Januar 1899. Das Lchrerlollegium. Holz-Vcrsteigerung. Forstrevier Sosa. Im „Rathskeller" in Aue sollen Sonnabend, den 4. Februar 1888, von Vormittag '/,8 Uhr an 1993 2630 12 44 weiche Stämme, 11—25 em stark, 11—20 m lang, harte und 11660 weiche Klötzer, 8—15 em stark, > Lbholz. 2,«—4,» „ 5594 , 16-22 „ „ Ndholz. 3,-—4,5 . 1393 „ 23—52 „ „ > lang. 27,98 Hdrt. weiche Derbkangc», 8u.9 , 57,73 10—15 , 87,58 I I Yeisllangen, 3 „ 151,88 sr er sr 4-6 „ 17,58 sr sr sr 7 , m lausbereitcl in „ k den Abtheil- I nngen 20, 26, )32, 37, 51, 59 s u. 60 (Durch- l forstungen) 61 t (Kahlschlag > sowie im Gasthofe „zur Sonne" in Sofa Montag, den 6. Februar 1888, von Vormittag /.IN Uhr an 26 hartes und 278 im weiches Brennholz, , 40 . , „ 145 „ „ Alihotz, daselbst, 803 „ » Stremeilig I unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Königliche Forftrevierverwaltung Sosa u. Königliches Forstrentamt Eibenstock, Köplner. am 24. Januar 1899. chcrkach. Keil Kaiser Dir! Wenn das gejammte deutsche Vaterland am morgigen Tage festlich den vierzigsten Geburtstag seines inniggelicbten Herrschers begeht, so Hal es Angesichts der großen Wirrnisse in fast allen Ländern außerhalb der Grenze» de» deutschen Reiche« die schöne Genugthuung, den Geburtstag seine« Kaiser« inmitten vollster nationaler Eintracht und in dem geachteten Glanze einer impo santen Stärke und Machtcntwickelung zu seiern, Eigenschaften, welche die deutsche Nation in erster Linie einzig und allein seinem Willensstärken und von hoher Weisheit erleuchtetem Herrscher zu verdanken hat. Kaiser Wilhelm II., der nunmehr über ein Jahrzehnt auf dem Throne seiner Väter die Zügel des weilen und emporblühen den Reiche« führt, vereinigt in seiner Person so mannigfaltige Herrschertugenden, daß dieselben in Anbetracht de« nationalen Feste», da« wir morgen seiern, wohl verdienen, einzeln und der Reihe nach gewürdigt zu werden. Wa« zierte wohl einen großen und mächtigen Deutschen mehr, der an allem Irdischen in vollster Weise Ueberfluß hat, al« ein felsenfeste« Gottvertrauen, al« da« Durchdrungensein von einem frommen und religiösen Sinn? Und ist e« nicht umsomehr zu verwundern und zu schätzen, wenn gerade in unserer freidcnkcnden und materiellen Zeit ein Mann auf dem Throne sitzt, dem e« al« eine seiner höchsten Forderungen gilt, daß seinem Volke die Religion erhalten bleibe? Der rapide Ansturm der Wissenschaft, die ungeheure Entwicklung der Technik, die großen politischen Ver wicklungen und Fragen der Zeit, Dinge, die ausschließlich die letzten Jahrhunderte beherrschten, ließen zu religionSvhilosophischen Betrachtungen wenig Zeit. Man lebte ja in der Periode der „Entwicklung", — da kommt mit einem Male ein Mann, kein Schwärmer und weltfremder Asket, sondern vielmehr ein Mann mitten au« dem Leben, ein Mann, der von seinem Kaiserthron berabstcig«, weil er da« Bedürfniß in sich fühlt, da« Land und die Stätten zu schauen, wo der Heiland gelebt und gelitten; dort weiht er zum Gedächtniß seine« Erlöser« eine Kirche ein. E« ist derselbe Mann, dessen frommer Sinn sich bereit« ost genug in dem Erbauen von Kirchen bethätigt hat, der seinem verstorbenen hohen Großvater Wilhelm I. und seinem seligen hohen Vater Friedrich III. al« schönste» Monument ein erhabene« und mäch tige« GotteShau« gestiftet hat; c« ist derselbe Mann, unser ge liebter Herrscher und Kaiser Wilhelm II., der seinen europäischen Glaubensgenossen sein große«, warnendes Wort zugcrufen hat: „Völker Europa« schützet Eure heiligsten Güter!" Doch Kaiser Wilhelm II. ist nicht nur eine Zierde der Christenheit, sondern er ist auch ein Diplomat ersten Range». Oft genug haben gerade ihm e« die Nationen Europa« zu ver danken, daß die aufflackernden KriegSflammen unterdrückt und besänftigt wurden. Seinem jugendstarkcn und klugen Kaiser hat e« da» deutsche Volk in erster Linie zu verdanken, daß sich da« Ansehen seine« Namen« von Tag zu Tag an allen Enden der Erde mehrt. Unter der friedlichen Regierung unsere« erhabenen Kaiser« sind deutscher Handel und Wandel zu einer nie geahnten Größe emporgeblüht, unter seiner Regierung hat sich die Industrie so mächtig entwickelt. Wa« Kaiser Wilhelm I. und seine großen Paladine Bi«marck und Moltke in blutigen Kriegen erkämpft und errichtet, hat der FricdenSkaiser Wilhelm II. zu einer Weltmacht auSgebaut, deren -Namen auf der ganzen weiten Erde geachtet und gefürchtet zugleich ist. Deutsche Schisse fahren heute auf den fernsten Meekkn, deutsche Flaggen wehen heute in fremden, noch vor Kurzem unerforschten Erdtheilcn, aus freiem, deutschen Kolonialbesitz, der bald seinen hundertfältigen Segen dem deutschen Mutterlaude zurückerstatten wird. Doch nicht nur nach außen hin, sondern auch nach innen hat Kaiser Wilhelm II. seine rastlose Thätigkeit mit vollstem Er folge entwickelt. Ihm hat e« besonder« der kleine Mann und der Arbeiter zu danken, daß eine neue sozialreformatorische Gesetzgebung ihn gegen die härtesten Schicksalstücken, gegen Betriebsunfälle und Altersschwäche schützen, llnter der Regierung Kaiser Wil helm'» II. ist dar neue bürgerliche Gesetzbuch seiner Vollendung entgegengcgangen und noch eine weitere Fülle von Schutz- und Fürsorgegcsetzen dürften in der allernächsten Zukunft zur Verhand lung gelangen. Gerade diese ausgesprochene Thätigkeit auf sozialpolitischem Gebiet zeigt, in wie hohem Grade Kaiser Wilhelm II. auch ein Kind seiner Zeit ist. Mit seinem ganzen Wesen scheint er mit dieser großen UebcrgangSkulturepoche verwachsen zu sein. Mit gespanntester Aufmerksamkeit verfolgt er alle Fortschritte der Tech nik, der Kunst und der Kleinigkeiten de» täglichen Leben«. Auf keinem Gebiete ist er jedoch Dilettant; seine Reden und seine ge legentlichen Aussprüche, die an die Oefsentlichkeit gelangen, zeigen immer, daß er sich durch Privatstudien und Interesse für den Gegenstand viel tiefer in die betreffende Angelegenheit eingeweiht hat, al« die« sonst bei Privatleuten der Fall ist; und hierin zeigt