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daß sie neueren« dt, Beziehungen Wisch»» Oester» «ich «nd Frakmtkch äks srhr tufrirdrnstM«« schildern. Trotz der HitümelSstürMer u»d FortschrittSmänner in Siebenmeilenstieseln, die'S zu jeder Zeil gegeben hat. geht'S auf der Welt nur langsam vbtwärtS, hoffentlich aber desto sicherer. Um eS zu dem heutigen Stande der Kultur zu bringen, haben 1—300,000 Jahre dazu gehört, Me die Naturforscher behaupten. Rach den neuesten Untersuchungen Milnr Edwards und LartetS, zweier berühmten Gelehrten, «rgiebl sich z. B., daß das Menschengeschlecht auf der Erde mindestens 100,000 Jahre, ja wahrscheinlich mehr als 300,000 Jahre alt ist. Alles, was die Geschichts bücher von dim T> eiben der Menschen Vieser Welt erzählen/ umiast nur den kleinsten Bruchtheil wirk- kicher Lebenszeit des Menschengeschlechts. Auch L^kll sn sktnSw berühmten Werke: „DaS Alter der Menschen auf der Erde" kommt zu demselben Ergeb- niß. Damit ist aber keineswegs gesagt, daß Einer hie Hände in die Tasche stecken uttv nicht schitbeU hekfeti soll. Es giebt Leute genüg, die jeder Zeit behaupten, wir Wären auf det schiefen Ebene an-' gtkomineÜ, ünd wetin inan nicht tnit allet Gewalt bremsest helfe, rülle das ganze Geschlecht Mit der gailzen mühsam errüngerlen Kuktut in den Abgrund. ^S gehört keine Gemeindebrille dazu, um zu erkennen, daß die Freundschaft Oesterreichs ünd PreußknS, die wie ein versengendes Gestirn über dem deutschen Horizonte ausgegangen war, «in paar Nebelflecken bekommen Hai. Kastor und Pollur nannte man Anfangs Bismark und Rechbcrg, — Sterne gleicher Größe und Leuchtkraft. Die Wiener protestiren jetzt gegen diesen Vergleich und gestehen, BlSmark sei die Sonne, Rechberg der Mond ge wesen und habe von jenem das Licht empfangen. In ihrem Aergcr verraiyen sie allerlei diplomatische Geheimnisse, z. B. daß Bismark schon vor dem Frankfurter Fürstentage mit Rechberg heimlich an geknüpft Hades därum sei auS dem Fürstcntagr — dem Kaiser zum Trotze — nichts geworden. „Der Bundesreform'', brücken sie sich auS, „begegnete schon in Frankfurt eine sehr fühlbare widrige Unter« ström ung. Die preußische Alliance schadete uns schon, noch ehe sie bestand." Preußen hat einen neuen Orden erhalten: daS Düppler Sturm-Kreuz. Der Orden besteht auS einem weißen Broncekreuz mit Lorbeer und wird allen Thetlnehmern am Sturme verliehen. Erzherzog Leopold von Oesterreich war in Ber- lirl, um daS jüngste Kind des Kronprinzen an Stelle des Kaisers Franz Joseph aus »er Taufe zu heben. In Oesterreich spielt soeben eine inlttessante Klostergeschichte, die bin hübsches Seitenstück zu den gewaltsamen Taufen ist Rom ist. Eine BeawteN- fräü hätte dem Kloster zum arMen Kinde Jesu in Döbling eine Tochter zur Ausbildung und Erzieh ung übergeb^. .Als sie ihr Kind zurückholen will, wird ihr dasselbe Unter allerlei Vorwänden vodent» halten. Die Suche gelangt endlich zur gerichtlichen Anzeige und zu einer amtlichen Sitzung beim Be zirksgericht» Hrnml«. von Seiten des Klosters er- schien der Sselsorjpr »nd erklärt« , daß di« Oberin Üb« das Kl« sd vrrfügt habe, wie sie es für gut befunden und daß das Mädchen «Ich nicht zur Mutter zurück verlange. Dasselbe sei mit seiner Lag« vollkommen zufrieden, wie auS zwei von ihm nach dem Kloster geschriebenen Briesen zu ersehen sei. Diese Briefe wurden weder der Mutter, noch dem Gericht« vorgrzeigt und die Verhandlung blieb resultatloS. ES ist noch nicht ermittelt, wo oder bei wem daS Kind sich befindet. Im Hafen FrtderictaS sind jetzt rirca 8000 bis 10,000 Crntner Bomben, Kugeln, Granaten und Kartätschen auS der Tiefe herauSgeholt. Obgleich noch viel Ammunitivn im Wasser liegt, sollen die Arbeiten doch jetzt aushören, da sie sich nicht lä,«g«r lohnen. D«r größte Theil der aufgenommrnen Ammunitivn ist per Schiff nach Rendsburg ge sandt worden. (Uebecall Kampf in der Welt.) In Kurheffen liegt dem Landtag eine Bittschrift wegen Abschaffung des Impfzwanges vor; in Rußland dagegen geht es daran, den Impfzwang einzuführen. Anhalt-Deffau eifert mit vielem Glück Mecklen burg nach. Ueber den Gebrauch der Titulatur«» im amtlichen Verkehr ist ein, ausführliche Verord nung erschienen, um welche ein chinesischer Man darin den Minister EinteniS beneiden könnt». DrN Gaftwikthen ist de« Befehl zugtgangen, ihr« adlig«» Gäste in dem Fremrrüanzeiger immer oben an zu stellen, auch wen» sie »irl später als die bürger lichen angekommrn find. Entweder — Oder! Entweder Herr von der Psördten wird in Baiern Minister des Auswärtigen orer Herr v. WydeNbrUgk. Herr von der Pfürdtt», «in Sachse, Htrr v. Wydrnbrugk ein Weimaraarr und 1848 vom Advecätenschtmel auf den Minister« stüyl gehoben; beide als» nach dem strengen Begriff bairischer Eingeboren«», Ausländer, obwohl in München naturalisir». Ei» kühner Griff scheint aber nötbig; denn die Nachfrage nach einem Minister und Staatsmann ist größer als da- An gebot und der Vorrath. In seinem letzten Lebens jahren fing König Mar rin großartiges Gebäuvt zu bauen an, in welchem eine Schule für Diplo maten und Staatsmänner gegründet werden sollt«. Er hätte 20 Jahre eher anfangrn müssen; denn nun ist weder daS Gebäude noch die Schule fertig unv der staatsmännische Nachwuchs nicht reif. Wenn der Herbstwind den Herrn v. Rechberg vom Baume schüttelt, wer wird hinaufklettrrn? fragt man in Wien, Die Polen können immer noch nicht vollständig zur Rübe kommen. In mehreren DistricteN find neuerdings wieder Jnfurgentenhaufen aufgetaucht, welche äbrt ist der Regel bald wieder zerstreut werden. Die Rädelsführer werden von den Kosaken ohne Weiteres aufgehängt. Aus Berk bringt die „Fr. Pz." die wichtige Nachricht, daß di» Schweiz gesonnen ist und bereit- dem Bundesräth Frey Herosee die Vollmacht tttheilt hat mir dem brutschen Zollverein Verhandlungen