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. Mit dtt Ruh« in «laerim «ag «st noch nicht zu« vrftsa -rhen, was die nruerdtngS wird« vor- gekommene Rachfxndung einer Brigade Infanterie Md «ine- RegioirntS reitender Jäger sehr deutlich beweist. Türket. Nach einer Privatmittheilung der »France* auS Aegypten Hot der Virrköntg einen gewaliigen Re- formversuch begonnen, indem er zur Frier der Rück« kehr seiner Muller u. A. in seinem Palaste zu Cairo einen großen Ball veranstaltete, zu dem Einheimische und Fremde Einladungen erhalten hatten und die Frauen der MoSlimS unverschletert in sehr großer Anzahl erschienen waren. Die öffentlichen Festlich keiten, Illuminationen, Tänze, Schauspiele, Panio- mimen und sogar lebende Bilder dauerten in Cairo drei Tage lang. (Unerhört!) England. AuS London vom 12. Oktober wird geschrieben: Hiram Sidley, der Präsident des amerikanischen westlichen UnionSIelegraphen und CollinS, der Ur heber deS Planes eines Ueberlandlelegraphen zwischen Europa und Amerika über Rußland, sind hier an gekommen und gehen morgen nach St. Petersburg, um daselbst die Operation zu beginnen. Vermischtes. — Bei dem Brande in Simbirks in Rußland find 2 Kathedralen, 10 andere Kirchen, 1 Kloster, 1113 Privat-, 27 Staats- und 3 gemeinschaftliche k Gebäude; außerdem ganze Reihen von VerkaufSlä- drn und Buden, mehrere Märkte re. und am Ha« fenplatze 30,585 Balken Bauholz, viele Fässer, Dreier rc. zerstört worden. Der Gesammmlschaden beläuft sich nach annähernder Schätzung auf 10 Mill. R. S. — St. Petersburg ist durch einen Unglücksfall, ebenso schrecklich wie jener, der sich vor wenigen Tagen zu Erilh ereignete, in Schrecken und Trauer versetzt. Ein großer Theil der Pulvermagazine zu Ochta ist in die Lust geflogen. Ochta ist ein ziem lich großer und sehr bevölkerter Ort, eine Art Vor stadt Petersburgs; der Donner, mit dem die Er- plofion erfolgte, war betäubend und die Verheerungen, welche sie anrichtete, furchtbar; an 30 Gebäude sind eingestürzt, eine große Anzahl von Häusern wurde rin Raub der Flammen, und 24 in ihren Grundfesten derart erschüttert, daß sie gestützt werden müssen. Ohne den Eifer der PompierS und die umsichtige Kühnheit ihres Führers Oberst Clermann wäre der Rest der Magazine gleichfalls zerstört worden. Die Opfer dieser Katastrophe sind zahl reich; 6 Arbeiter wurden getönter, 50 mehr oder weniger schwer verwundet und 3 werden vermißt. — Vom holländischen Bauer gicbt ein Kenner die vielsagende Schilderung: »Zu Markte gehen* ift seine Hauptbeschäftigung. Er ist eigentlich rin Kaufmann und Administrator seiner Besitzung; daS ist alles. Fragt ihr, ob er ein eifriger thätiger Bursche ist? so antworte ich: er achtet auf sein Spiel. Fragt ihr, ob er ordentlich und geregelt lebt? ich antworte: er trinkt nur an Markttagen und Kirmessen. Ist er ein Schläger oder Zänker? Niemals, «en« er nüchtern ist. Ist er ehrlich? Sr melkt nie die Kühe eines Andern. Ist er barm herzig? Er ist gegen sein Vieh gut. Liebt er seine Frau? »S> giebt keine bess're Küherin.* — Hat er seine Kinder lieb? Sie bekommen dicke Butter- bröde und »der Masst,r darf se nick an den Kopf schlagen.* — Ist er fromm ? Er geht getreulich in die Kirche. — DaS DowlaiS' Eisenwerk bet Merthyr-Tyv« wil in EüdwaleS, daS größte Eisenwerk der Welt, besitzt: 18 Hohösen, jeder mir 400 dis 500 Tons Wochenprovuction, 151 Puddelöfen nebst einer an gemessenen Zahl Schwetßöfen für 11 Walzenlinsen; Jahresproduktion 130,000 TonS Roheisen 90,000 TonS fertiges Stabeisen, 480,000 TonS Steinkohlen; 8000 Arbeiter, 300,000 Psd. Strl. Jahreslöhnung. Wöchentliche Produktion an Stabeisen über 2000 TonS (1 TonS etwa 2000 Pfund.) Der Hopfenmarkt in Nürnberg, der am 6. Okt. abgehatten wurde, war äußerst lebhaft. Die Zufuhr von 700 Ballen war schnell verkauf«. Die Preise für feineren Hopfen stellten sich 90— 95 fl., die Mittelsorten 80 —85 fl. und die geringen 70—72. Saazer Stadthopsen wurde mit 145 fl. verkauf«. VolkSwirthschaftlicheS. Mancher hat in diesem Jahre auf seinen Barometer als schlechten Propheten geschimpft und hat ihm Unrecht gethan. DaS Barometer kann allerdings als Wetter prophet benutzt werden, aber mit Verstand; man muß, um seine Veränderungen zu verstehen, auf die Jahres zeit und den Charakter der herrschenden Witterung sehen. Im Allgemeinen ist die Regel richtig, daß ein Steigen de» Instrument- schöne» trockene» Wetter, ein Fallen desselben aber Regen o«er Schnee bedeutet. Doch erleidet die- mancherlei Ausnahmen. .'Wenn länge»« Zeit hindurch bei westlichen Winden Helle- Wetter gewesen ist, so deutet daS Steigen deS Barometers im Sommer Regen, im Winter Schnee an; der Wind dreht sich dabei allmälig nach Nord und Nordost, und nun erst «ritt heitere« Wetter und im Winter neue Kälte ein. Bei der Annäherung eine- Gewitter« steigt baS Instrument gleichfalls, und man kann während des selben mit Sicherheit darauf rechnen, daß seine größte Stärke vorüber sei, sobald das Instrument zu steigen aufhört oder wohl gar zu finken anfängt. Bei Winter gewittern steigt «S fast immer, und bleibt auch nachher hoch; der Himmel klärt sich dann auf und neue Kälte tritt ein; im Sommer dreht sich der Wind während der Getpiiter nach Norden, wenn das Barometer nicht gleich darauf wieder zu finken beginnt. Ferner muß man beachten, daß im Sommer die Veränderungen im Barometerstand geringer find als im Winter. Ein Sinken von 2 Linien unter den gewöhnlichen Stand deutet im Sommer mit derselben Wahrscheinlichkeit auf Regen, wir im Winter ein Sinken von 4—5 Linien. Steigt da« Barometer langsam und gleichförmig, so hat man dauerhaft heitere» Wetter zu erwarten, und östliche Winde bleiben herrschend; beim Fallen de« In strumente- tritt häufiger ein unregelmäßiger Tang rin,