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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 07.01.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189901077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18990107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18990107
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-01
- Tag 1899-01-07
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Monat
1899-01
-
Jahr
1899
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Allen sei die« Beispiel eine Mahnung, und wünscke ich Euch und mir selbst, daß, falls das Schicksal uns ein gleiche« Loos bescheiden sollte, wir e« jenen Männern gleich lhun, welche mit dem letzten Rufe schieden, den wir jetzt unter präsentirtem Gewehr wieder holen wollen. Drei Hurra« für Seine Majestät den deutschen Kaiser, unfern allergnädigsten Kriegsherrn: Hurra! Hurra! Hurra!" - Die .Kölnische Zeitung" giebt die Nachricht der .Chi nesischen Allgemeinen Zeitung" au« Am oh wieder, nach welcher Mitglieder der zehn dortigen kaufmännischen Gilden wegen fortwährender Erpressungen seitens der Mandarinen kurzer Hand beschlossen, den Versuch zu machen, deutsche Unter- thancn zu werden. Sie wandten sich an den deutschen Konsul in Amoh und erbaten die Erlaubniß, Tafeln mit der Inschrift „Deutsche Kaufleute" an ihren Häusern anzubringen und sich hierdurch unter den Schutz de« Reiche« zu stellen. Der Konsul soll versprochen haben, die Angelegenheit seiner Regierung zu be richten. Einige kleine, diesen Kaufleuten gehörende Hafendampf- schisse zogen seitdem bereit« die deutsche Flagge auf. Die .Köln. Ztg." bemerkt hierzu, selbst wenn die Erzählung nicht in allen Einzelheiten wahr sei, so bilde sie doch ein erfreuliche« Zeugniß für da« Ansehen, welches die Deutschen bei den Chinesen genießen. — England. Von wohlunterrichteter Seite wird aus London geschrieben: .Die zur Zeit der Faschoda-Angelegenheit begonnenen englischen Kriegsvorbereitungen sind nochkcine«- wcg« zum Stillstand gelangt. Am 20. Januar wird da« britische Kanalgeschwadcr sich abermals vollzählig in Portland versammeln. Ein außerdem dort befindliche« Rcservegeschwader, dessen Auflösung bereit« in Aussicht genommen war, soll nach neueren Befehlen ebenfalls beisammen bleiben. Auch die zweite Hälfte der Ooast Ouuiä-Reserve wird in Dienst gestellt. Diese Angaben, an deren Richtigkeit kein Zweifel besteht, sind jüngst auch durch die hiesigen TagcSblättcr gegangen, ohne, wie cs scheint, auf dem Festlande die genügende Beachtung zu finden. Wer hier die Dinge in der Nähe beobachtet, kann sich über die erregte Natur der eifrig be triebenen Vorbereitungen nicht täuschen. Aus Birmingham wird von guter Seite gemeldet, daß dort, sowie in Sheffield neuer dings vom Kriegsministerium sehr umfangreiche Munitions bestellungen eingegangen sind." Locale und sächsische Nachrichten. — Dresden, 3. Januar. Der aus so gräßliche Weise bei der Acelylenga«cxplosion in Cossebaude am NeujahrStage ver unglückte Hausdiener ist seinen schweren Verletzungen erlegen. An dem Aufkommen de« ebenfalls schwer verletzten Wirthe« wird gezweifelt. — Dresden. Durch den Sturm am Montag wurde in Radebeul da« auf dem freien Platze vor der Kirche am 2. September 189b eingeweihtc Kriegerdenkmal zerstört. Der obere Theil war zuerst herabgcstürzt und hatte da« Monument gänzlich zerstört. — Chemnitz, b. Januar. Ein Vorkommniß sonder barer Art ereignete sich heute Nacht; etwa 10 Minuten vor 11 Uhr stürzte, ohne daß Sturmwind geherrscht hätte, plötzlich unter donnerndem Krachen die Nordseite de« Dache« der katho lischen Kirche ein, den Hof vor der Kirche mit Ziegclstückcn und Latten übersäend. Glücklicher Weise ist kein Menschenleben ge schädigt worden, was sehr leicht hätte geschehen können, wenn das Unglück sich am Tage und insbesondere am morgigen Feier tage ereignet hätte. Es ist wohl anzunehmcn, baß da« Dach infolge Abrostens der Nägel haltlos geworden und durch den Druck der eigenen Schwere zum Einstürzen gekommen ist. — Plauen. In den beiden oberen Sälen der hiesigen Königlichen Industrieschule findet gegenwärtig eine Ausstellung der Mustersammlung der mit Unterstützung des Reich« nach Ostasien entsandten Kommission von Sachverständigen statt. Die Ausstellung währt nur bi» zum 14. d. M., sie ist hochinteressant nicht allein sllr Industrielle, sondern für Jedermann, insbesondere auch für Damen. Im unteren Saale befinden sich eine größere Anzahl von japanischen Teppichen, ferner Wandschirme und eine Votiere in Kunststickerei, eine ausgedehnte Kollektion baumwolle ner und wollener Webstoffe und Wirkwaaren aller Art au« China und Japan, und zwar sowohl im Jnlandc selbst gefertigte, als auch vom AuSlandc importirte, sowie eine große Anzahl von Photographien gewerblicher Etablissement« in Japan. Im oberen Saale bilden eine große Anziehungskraft die in Japan hergestell ten effektvollen Seiden- u. Posameniierwaaren und die Ledcrwaaren, besonder« aber die große Sammlung von Spielwaaren au« China und Japan. Ferner sind von diesen Ländern viel Metallwaarcn, insbesondere Opiumpfeiscn, Scheelen, Messer fauch Rasirmesser), Lampen, dann japanische GlaSwaaren, Parfümerien, Konserven, Getränke, und exotische Pflanzenfaserstoffe, wie AnanaSfascr, Ma nilahanf, Buchcnbast, sowie Papier und dessen Rohmaterial aus gestellt. Die Ausstellung wird bereit« zahlreich besucht. E« dürste sich empfehlen, den Besuch der Ausstellung mit Rücksicht aus den in den letzten Tagen zu erwartenden großen Andrang nicht zu lange hinauszuschieben. Die Ausstellung ist geöffnet Vormittag» von 9—12 und Nachmittag« von 2—4 Uhr. — Falkenstein. Dienstag Abend entgleiste kurz vor dem hiesigen Bahnhofe von dem I I Uhr 9 Min. aus Zwickau hier eintreffenden Personenzuge die Lokomotive sammt Tender. Zum Glück wurde Niemand verletzt. Der Verkehr wurde aus der HcrlaSgrüner Strecke aufrecht erhalten. — Buchholz, 5. Januar. Einen guten Fang hat die Annabergcr Polizei gemacht, indem e» ihr gelungen ist, zwei Knaben auSzumitteln, welche nicht nur im Orte die frechsten Spitzbübereien begangen, sondern mit einem Frohnauer Buben, demselben, welcher beim Diebstahl de« Chokoladen-Automaten im Buchholzer Stadtwaldschlößchcn betheiligt war, auch Raubzüge in die weitere Umgebung unternommen haben. So sind die drei Kumpane bi» nach Burkhardtsdorf bei Chemnitz gewandert, auf dem Wege dahin in einer Weise stehlend, die ihrem jugendlichen Alter kaum zuzutraucn sein würde, wenn sie der Strafthaten nicht überführt worden wären. Nicht« ist vor den Thunichtguten sicher gewesen, auf dem Burkhardtsdorfer Bahnhof sollen sie sogar in den Keller eingcbrochen sein und einige Flaschen Wein ge stohlen haben. Jedenfalls tragen die Bengel noch weitere Straf taten aus dem Kerbholz, die zur Zeit noch gar nicht bekannt sind. — Plrna, 4. Jan. Im „Deutschen Hause" zu Mügeln erfolgte eine AcethlengaS-Explosion, wobei der Besitzer de« Etablissement« erheblich verletzt wurde. Eine gleiche Explosion hatte schon früher in diesem Gasthofe große Verwüstungen an gerichtet. — Schellenberg, 4. Jan. Bei einem heute in Henners dorf geschlachteten Schweine wurde von Herrn Fleischermcister Seidel ein schwerer goldner Fingerring in den Gedärmen vor gesunden. Das Schwein war in Dorsschellenbcrg gemästet wor den. Bi« jetzt hat sich der Besitzer de« Ringe« noch nicht er- Mitteln lassen. — Naunhof, 4. Januar. Dem Landbriestrager Friede mann in Staudnitz war vor Weihnachten ein Wcrthbries mit 400 M. abhanden gekommen, über dessen Verbleib die eingehende, sofort eingeleiiete Untersuchung bisher nicht« ermitteln konnte. Am Sonntag nun hak der dienstthuende Briefträger in Staud nitz den verlorenen Brief im Briefkasten beim Entleeren ungeöff net und unversehrt vorgesunden. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man einen Diebstahl annimmt, dessen Folgen der Dieb nunmehr fürchtet, weshalb er den Bries, ohne daß cS Je mand merkte, in den Briefkasten warf. — In Krankenkassensachen hat da« Dresdener Ober- landcSgericht eine bemerkenSwerthe Entscheidung getroffen. Ein Tischler Müller gehörte der Gemeinde-Krankenversicherung an. Er war arbeitsunfähig geworden, was ihm auch von zwei Kassen ärzten bescheinigt wurde. Trotzdem arbeitete M. in einer Fabrik, wenn auch nicht so regelmäßig wie sonst, während der etwa vier einhalb Wochen dauernden Krankheit weiter und verdiente in dieser Zeit 78 Mk. Zugleich erhob er aber auch das statutarisch festgesetzte Krankengeld. Wegen dieser Manipulationen wurde gegen Müller das Strafverfahren wegen Betrug« eröffnet, und Schöffen- wie Landgericht verurihcilte ihn auch deswegen. Gegen diese« Urthcil war Revision eingelegt, deren Begründung als zu treffend anerkannt wurde. Der Strafsenat hob da« Uriheil auf und sprach den Angeklagten Müller frei. Die Urlheilsgründe gehen dahin, daß die ärztliche Bescheinigung der Arbeits unfähigkeit den Anspruch aus die statutarische Geldunterstützung seitens der Krankenkasse, welcher der Betreffende angehört, an sich und unter allen Umständen begründet. Der Begriff der Arbeitsunfähigkeit sei nicht gleichbedeutend mit ArbeitSunmög- lichkcit, sondern besagt nur, daß ein arbeitsunfähiger Kranker durch Weiterarbeiten seinen Zustand verschlimmert oder die Ge nesung aushält. Gegen so verfahrende Mitglieder, welche auf diese Weise eine Kasse schädigen, kann diese aber nur auf dem Wege statutarisch zu bestimmender Ordnungsstrafen Vorgehen oder solche Leute in einer Krankenanstalt unterbringcn. Eine straf rechtliche Verfolgung sei dagegen au« dem zuerst angeführten Grunde ganz ausgeschlossen. Die Dankbarkeit der Wiesen für die Düngung. Bon allen dem Futterbau dienenden Flächen liefert unstreitig eine zweckmäßig angelegte und gut gedüngte Wiese daS billigste, sicherste und das seiner Gedeihlichkeit nach beste Futter. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, ist e« gewissermaßen selbst verständlich, daß ein strebsamer Landwirth bei allen seinen wirth- schaftlichen Maßnahmen zunächst an die Verbesserung seiner Wiesen denkt und deren Fruchtbarkeit zu erhalten und zu steigern bestrebt sein muß. Dies ist jedoch noch nicht überall der Fall. Der Grundsatz: Mehr und besseres Futter — mehr und besseres Vieh — mehr und besserer Dünger wird noch immer zu wenig beachtet, und die Wiese wie ein alter Erbonkel behandelt, die wie dieser giebt, ohne Ersatz zu verlangen. Wie leicht eS aber ist, durch eine richtige Düngung der Wiesen mit Thomasmehl und Kainit den Ertrag derselben zu steigern, zeigen die folgenden Ergebnisse von DüngungSvcrsuchen. Herr Hartz zu Schierense (Schleswig-Holsteins düngte eine Moorwicsc zum Theil mit 2 Ltr. Lhomasmcdl und 4 Ltr. Sainit pro Morgen und erzielte dadurch, daß der Ertrag der Wiese, welche auf dem ungedüngt gebliebenen Theilc 12 Ctr. Heu pro Morgen gab, sich auf 22 Ctr. Heu pro Morgen steigerte. ES wurde also durch die Düngung, welche ca. Akk. 10 pro Morgen betrug, ein Mchrerlrag von 10 Ltr. und demnach bei einem Heupreise von Mk. 2 pro Ctr. ein KmigkNMtll von Mk. Ist pro Morgen bewirkt. Herr Prof. Or. Hansen berichtet über die an der Acker bauschule zu Zwätzen bei Jena auSgcsührten DüngungSvcrsuche wie folgt: Am günstigsten hat die Düngung mit 4 Ltr. Thomas mehl und 3 Llr. Lainit pro Morgen gewirkt. Es ist durch dieselbe eine Ertragssteigerung von im Mittel 13 Ltr. Heu gegen über ungedüngt erzielt und ein Ucberschuß de« Ertrages gegen über den Kosten der Düngung von im Mittel Mk. 24,23 erreicht worden. Aus einer anmoorigen Wiese des Herrn HosbesitzerS Dirks zu Walle bei Verden wurde ein Theil mit 3 Ltr. Thomasmehl und 3 Ltr. Kaimt pro Morgen gedüngt. Die Folge davon war, daß an Stelle der 17,1» Ctr. Heu, welche die ungedüngte Wiese brachte, 30,Oö Ctr. Heu pro Morgen geerntet wurden. Der er zielte Mrhrrrlrag von 12,90 Ltr. pro Morgen crgiebt nach Abzug der Düngungskosten, welche sich auf ca. Mk. 10 stellen, einen kcillgrwinn von Mk. 22 pro Morgen. Der Seeteufel. Aus den Tagen der ersten deutschen Flotte. Bon F. F. Wolfs. E« war vor fünfzig Jahren. Am Strande der Ostsee lehnte sinnend ein Kanonier aus seinem Geschütz. Er blickte finster, denn die Kugeln der unerreichbaren feindlichen Schiffe hatten arg in den Reihen der heimischen Kämpfer gewüthet. Die erste junge deutsche Flotte konnte den Truppen an diesem Strande keine Hülse gewähren. Der Kanonier wußte die« Alle« und so beschäftigten sich seine Gedanken mit einem ungewissen Etwa«, sic suchten nach einem Mittel zur Vertilgung de« über- müthigen Feindes. Eben sandte der Kanonier einen Blick de« Zorne» über da« Meer, da, was war da«? — O, nicht« von Bedeutung: ein Seehund war in die Fluth gesprungen. Aber mit diesem Sprunge war c« wie ein Blitz durch da» Hirn de« grübelnden Soldaten gefahren; — der sinsterblickende Mann war zum Erfinder ge worden. Und nun sann er Tag und Nacht, zeichnete und schnitzte, nicht achtend der Spötteleien der Kameraden u. de« Kopfschüttelns der Seeleute, bi« ihm das Modell zu einem Boote gelungen war, mit dem er in die Tiefe der See tauchen und unter dem Wasser sich frei bewegen wollte, um gegen den Feind einen unter seeischen Minenkrieq zu beginnen. Der erste und einzige Zweck der Erfindung sollte die Vernichtung der feindlichen Flotte sein. Die Regierung nahm sich der Erfindung nicht an. De« Erfinder« Waffcngenossen — zu denen die Fürsten und Prinzen, welche der Patriotismus de« sogenannten „tollen Jahre«" zu einem Kriege begeistert hatte, damals schon nicht mehr gehörten — also die Waffcngenossen steuerten eine Summe zusammen, welche eben hinreichtc, um den ersten deutschen „Brandtaucher" in« Salzwasser zu bringen. Unter der Hand und Leitung de» Erfinder« fügten sich die eisernen Wände de« Boote« in die ungefähre Gestalt eine« Sec- hundSleibe«; mächtige Cylinder bildeten die Lungen de« Unthiere«, ihr Einathmen und Au«strömen bestimmter Wasscrmassen senkte oder hob da« Fahrzeug; der Schwanz desselben bildete da» durch vorstehende Hörner geschützte Steuer, und die Schraube durch ein Tretrad in Bewegung gesetzt, befähigte e« zum selbständigen, von jeder Leitung vom Spiegel der Lee au« unabhängigen Lause. Auch die Augen fehlten nicht , starke Fenster der Deckwand ge statten den Blick nach oben. Pumpen und Ventile führten zum Kiel, um e« vom Wasser zu entleeren, oder zu füllen. Die Luke zum Ein- und AuSsteigen befand sich am Kopse; vorn an dem selben aber saß der todtbringcnde Rachen — die Pulvermine, zu welcher Guttapercha-Arme au« dem Schiffe hervorragten. So Halle man den Neuling projektirt; aber die Mittel fehlten und bei diesem Mangel war da» ganze ein Nothbehelf, al« er eine« Nacht« in« Wasser sprang um seinen ersten unterseeischen Lauf zu versuchen. Dieser erste Versuch war freilich nur ein unbeholfener ganz innerhalb de« Hafen«, aber dennoch hatte er den vollen Werth einer siegreichen That de« deutschen Geiste«. E» fehlte auch der äußere Erfolg nicht, wenn auch inchr bei den Feinden, denn bei den Landsleuten; die letzteren hielten die Er findung, da sie nicht von einem „Zünftigen", sondern von einem Kanonier, einer Landratte, stammte, nicht sür vollwerthig. Nicht der Feind, sondern die eigenen Secsoldaten nannten den Kampf genossen „den Seeteufel". Der Apparat war nach de« Erfinder« Ueberzcugung nicht fähig, in einer größeren Tiefe al« 2b - 30 Fuß dem Wasserdruck zu widerstehen. Fachleute meinten jedoch, daß da« Schiff stark genug sei für eine Tiefe bis zu lOO Fuß. Hier mußte die Er fahrung entscheiden, und den Erfinder beseelte sür sein Werk der Muth, da« Wagniß zu einer solchen Erfahrung. Diejenigen, welche die Widerstandsfähigkeit de« Schiffe« in solcher Tiefe so entschieden behaupteten, hielten sich gleichwohl nicht sür moralisch verpflichtet, der Probefahrt selbst deizuwohnen. So war der Erfinder auf sich allein angewiesen, nur zwei tüchtige Seeleute, die bisher zu ihm gestanden hatten, blieben ihm auch jetzt treu, wo eine augenscheinliche Gefahr ihnen bcvorstand. Gestärkt von solchem Vertrauen einfacher Matrosen, bestieg mit ihnen der Pleister sein schwarze« Boot. -Noch einmal erhob er sein Auge zum Himmel mit einem Blick, von dem Niemand sagen konnte, ob er betete, oder ob er Abschied nahm vom Leben. Vom Gestade her verkündete die Glocke die neunte Morgen stunde, da schloß sich die Luke über den drei Männern, da« Schiff begann zu sinken und entschwand den Augen der Menge, die am Ufer und aus den Booten de« Hafens dem Schauspiel zusah. Folgen wir den Vorgängen im Innern de« Seeteufel«. — Dort sitzt der Meister am Steuer und die beiden Matrosen am Trctrabe. Da« Schiff dringt vorwärts bi« zu einer Stelle, wo unter ihm die größte Tiefe dcS Hasen« gähnt. Hier gebietet der Erfinder zu halten, er öffnet da« Ventil, nach dem Kiclraum und da« Wasser dringt ein. Da« Schiff dringt tiefer und tiefer, mehrere tausend Pfund belasten c« schon. — Da eilt plötzlich da« Hinterthcil de« Seeteufel« voraus, da« Wasser schießt im Kielraum der Richtung nach, vergebens schließt der Meister da« Ventil rasch, die gesammte Wasscrmasse im Innern drängt nach dem tieferen Hinterthcil, cin unheimlichc« Gelöst entsteht, der Rohcisenballast setzt sich in Bewegung und rutscht nach der Tiefe, endlich kommt da« Schiff in eine der senkrechten immer näher werdende Stellung, Ballaststücke von hundert u. hundcrtundfünfzig Pfund donnern an den drei Männern vorbei und drohen ihnen die Glieder zu zerschmettern. Fest angcklammert an die Rippen der SchiffSwände hängen sie da, vom Schrecken übermannt, wäh rend das Boot tiefer und tiefer sinkt. Da blickt der Erfinder nach dem Manometer — 27, 28, 29 Fuß Tiefe; „Wenn da« Boot jetzt nicht bricht, können wir un« reiten." — Doch mit mächtigem Knistern und Kra ¬ chen biegt erst die linke Wand de« Schiffes sich einwärts, dann folgt die rechte, — gleich einer Foltermaschine rücken die Wände näher und näher, - die Treträder aus Gußeisen, acht Fuß im Durchmesser werden in Stücke zerdrückt, Eichenbalken zerknicken wie Streichhölzer, Manometer und Pumpen sind zersprengt, — — aller Schreck der TodcSnoth umringt die drei Männer. — Und tiefer und tiefer sinkt das Schiff. Was wird ? Mit stierem Blick gewahrt der Meister über sich einen Hausen Eistnballast ausgeschichtet, der bi« jetzt dem Rutsch in die Tiefe wiederstanden hat, aber, da da« Schiss immer mehr in die senkrechte Lage kommt, wird und muß c« in den nächsten Se kunden auf die drei Pfänner herabstürzen. Ein Blick, und der Mann erkennt, raß hier in diesem Klumpen alten Eisen« ihrer aller Tod ruht. Da, mit aller Energie, — ein Schwung, ein Wurf de« starken Körper«, und plötzlich stemmen sich seine Füße gegen die Rippen der Wandung, während er mit dem Rücken und den Armen gegen den wankenden Hausen drückt, — wenig Sekunden lang, denn mehrere tausend Pfund bewältigt so lange de« einen Manne« äußerste Kraftanstrcngung, — dann stößt da« Hinterthcil aus den Grund der See, — langsam legt sich das Schiff hin und streckt den schwarzen Leib au« — cin Eisen sarg Lebcndigbegrabener. Wer giebt das Leben auf, so lang' der Geist noch wacht? — Kaum gestattet die Ruhe de» Schiffe« den Männern da» Rühren der Hände, so ist ihr erstes Bemühen, die horizontale Lage desselben durch Vertheilen de« Ballastes zu sichern. Um Liest« zu ermöglichen, müssen sie jedes einzelne Stück durch Unter tauchen ihre« schweißtriefenden Körper« au« dem eisigen Wasser hervorhvlen, das bereit« fünf Fuß hoch im Raume steht — eine entsetzliche Arbeit. Und nun sic endlich vollbracht ist und die Hoffnung wieder winkt, daß e« möglich sei, da« Leckwasser aus zupumpen, die Lecke der cingebogcnen Wandungen zu verstopfen und den Apparat wieder zu heben, — da sahen die unglücklichen Männer erst, wa« ihnen bisher entgangen war; — die Pumpen sind zerstört, die Brause der Hinterpumpe ist ganz abgesprengt! Alle Pumpvcrsuche sind vergeblich, vergeblich ist die Hoffnung auf Rettung, da lassen die Männer die Arme sinken, am Tret werk stehen sie stumm beisammen, reichen sich die Hände zum letzten Lebewohl. Sie fühlen den ungeheuren Schmerz, nun wirklich lebendig begraben zu sein. (Schlich folgt.) Zwischen zwei Wellen. Roman von Louis« Cammer««. (g. Fortsetzung.) „Ich erlaube mir meine Bitte von vorhin zu wiederholen und füge hinzu, daß ich mich sür jetzt mit dem allerbescheidensten Posten begnügen würde." Mister Brown betrachtete einige Minuten mit sichtlichem Wohlgefallen den schönen, schlanken, jungen Mann, dessen offene« Wesen den günstigsten Eindruck machte, allein der Kaufmann war stet« bei ihm stärker ausgeprägt, al« der Mensch — seine kühle Ueberlegenheit bekam die Oberhand. Gleichwohl trat er näher und schloß mit raschem Druck die halboffene Thür, damit die nebenan arbeitenden Clerks dein weiteren Verlauf de« Gesprächs nicht mehr folgen konnten. „Sic haben gar keinen Einblick in kaufmännische Verhält nisse?" fragte er dann etwa» freundlicher. „Nein!" „Könnten Sic englische oder französische Korrespondenz über nehmen?" „Nein!" „Do Willen r werdend, stehe ich Kenntniss „V° Harry« ( zweifelt, tuns«, er „Ha Sie es n kalte Ern Erlernten dienen, i Ich brat Uebcrsahi „Nu heftige A Miß ischen jui Sie sich fragte er „M! „Gu suchen, a Sohn au und als zu gewini dann wil in Rücksic der Sie > weg, son verdienen Ihre Anj ich e« sie ein Man als Mag Nachlässe Familie j Hall Draußen fiebernder Das Erwachen Arbeiter an Anstl durch Ha Magazin, größten l Ein das Mär Spanien Freundes Ozean g, Die Str, „Hä bleichen l Der Da tauch Angesicht sah Irma bösen Ge schwachen Lieber w Schweiße werth hei Der sein Zinn „M, befreunde er nicht < hungert e sür Dich die Sach, mir die t Fuß gefa Unterkom mir nicht mir nehn mehr her gutzumack lasse es i Ernste A: „Ge; Groll". „Ich Ziehung I Dich taps den sie. 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