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Amts- Mil Aimcklitt 18SS s ferner sowie Fr. Bg. Bg. Ab»»«emt«t viertelt. 1 M. 20 Pf. einschließl. der ^Jllustr. Unterhaltungsbl.' o. der Humor. Beilage .Seifen blasen' in der Expedition, bei unfern Boten sowie bei allen ReichDpostanstalten. «»scheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag u. Sonn abmd. JnsertionspreiS: die kleinspaltige Zeile 10 Pf. Im amtlichen Theile die gespaltene Zeile 2S Pf. Mit dumpfe« Schläge« vom Wurme herab, Mit Jubel «ud Hkaserkkingen, So legte das alte Jahr «a« ins HraS, Aegrüßte das neu« «it Singe«; Srostt Amjahr! erschallt es, doch allerwärts, Mo Arennd« stch frSSKch «mschNnge», Zbewegt di« Krage jedwedes Herz: ,Mas wird das ume »us Sriuge« !" der 27. Aeöruar 1899, Vormittags 11 Ahr als Bersteigerungstermi«, der 13. Mn 1899, Vormittags 11 Ahr als Lernet« zu Verkündung des Bertheilnngsplans anberaumt worden. Die Reakberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kostensorderungen, spätestens im Anmeldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhält nisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amts gerichts eingesehen werden. Eibenstock, am 27. Dezember 1898. Königliches Amtsgericht. Shrig. Zwar hält «och der Zukunft Schleier verhüllt Vas neue Jahr mrd sei« Walte», Koch wmn Jeder voll seine Micht erfüllt, Da«« wirt es stch liebreich gestatte« -, Zl«d «m« auch contraire Stürme ost weh'u. Den Sieg erringt allzeit das Wahre, Wir wolle« treu auf der Warte steh«: Hkück auf drum zu« «meu Jahre! Landrenten und Wasserzins bett. Der am 31. Dezember 1898 fällig gewesene 4. Land- und Laudeskulturrenten-, sowie der 4. Wasserzinstermi« sind bei Vermeidung der zwangsweisen Einziehung bis spätestens zum 5. bez. 18. Januar 1888 in hiesiger Stadtsteuereinnahme zu entrichten. Eibenstock, den 2. Januar 1899. Der Rath der Stadt. Hesse Ks blühe stets Kandel und Industrie, Zer Laudwirthschatt «erde der Segen, Kie Sökker der Welt, voller Harmonie, Sie möge« die Künde «ur rege« K»m Wettstreit auf dem Heblet der Kultur, Jas lauge «och unser Jahrhundert Mög hinterlasse« des Aortschrittes Spur, Mau späteste« Kakeln bewundert. Ks ist auf die Schwelle als letztes Jahr I« diesem Jahrhundert getreten, V«s reich a» Wate« und Schöpfungen war, voch reich anch an Sorge« «ud Mthen; Jun mög' stch das alte treffliche Wort Ikon» gute» Knde bewähren, Ks bleib« des Ariedens heiliger Kort, Kein Arevler möge ihn störe«. Mög selbst in die medriaft« Kütt« das Hkück Ker wahre« Zufriedenheit dringe«, Datz der fleißige Arbeiter mit fröhlichem Slick Ke« Kammer der Zukunft mag schwingen; Ker ehrliche« Arbeit mög rechter Loh« And Anerkennung stets werde«. Ans daß in Eintracht, ahn' Kaß und Kohn, Kie Menschen «ohne« auf Krde«. Aeujayrsgedanken. .Prosit Neujahr, hinaus in die Welt!" 1898 ist nun selig und sanft, wenigsten» für da» deutsche Vaterland, entschlafen, und ein junge», zarte» Bürschchen, 1899 genannt, klopft an da» Thor der Zeit. Noch ein paar Wochen und au« dem Bürschchen ist ein stattlicher Bursche geworden, auf den da« Manne»alter harrt, welche« wiederum vom Greisen alter abgelöst werden soll, um nach kurzen 52 Wochen seinen Vor fahren in die große Familiengruft nachzufolaen, und einem neuen Ankömmling, dem ersten eine« frischen Jahrhundert«, Platz zu machen. — So ist denn nun da« letzte Jahr de« neunzehnten Jahr hundert« gekommen, derjenigen Jahrhundert«, in.welchem Goethe, Heine, Wagner, Schopenhauer, Bi«marck und Tolstoi lebten, de« Jahrhundert«, da« im wirthschastlichen Leben eine so ungeheure große Revolution hervorrief. Durch Daums und Elektrizität, durch neue Beleuchtung-mittel, durch die Darwinsche Theorie, durch Photographie und durch Telephon. E« ist da« Jahrhundert der Gründung de« neuen deutschen Reiche«! So möge denn auch diese» letzte Jahr einen würdigen Abschluß zu den 99 voran gegangenen Zeitabschnitten geben! Doch warum so weitgreifen. S« ist ja nur ein einzige» Jahr, da« hinter un» liegt, und doch ein so reiche« und so ge segnete«, wie selten ein« vor ihm! Welche Fülle von Thatsachen und Ereignissen von weltbedeutendem Eharakter liegen nicht in dieser kurzen Spanne Zeit! Wie viel drohende Kriegswolken sind nicht zergangen und zerstoben, daß die lieb», goldene Sonne wie der mit ihren schimmernden Strahlen durch da« zerrissene und verflogen» Gewölk hindmchgucken konnte! Mit de« alten Jahre« Beginn kam eine stolze Sunde in Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche aus den Namen der LewIIl« KIwtIilIck« »«Innei»»«»» geb. Weid au er eingetragene Grundstück (Viertelgut), bestehend aus Wohnhaus, Stall, Scheune, Hofraum und Wiese, Folium 69 des Grundbuchs, Nr. 71 des Brandkatasters, Nr. 112», 112 d, 545, 546», 547 des Flurbuchs für Oberftützengrüu, nach dem Flurbuche 1 da 48,5» Fläche enthaltend, mit 51,»« Steuereinheiten belegt, geschätzt auf 2925,—Mk., soll im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist der 9. Ievruar 1899, Vormittags 10 Ahr als Anmeldetermi«, Konferenz zusammen, an welcher sich fast sämmtliche Staaten Europa« im reichsten Maße betheiligten. Dann zogen am politischen Himmel düstere Sturmwolken auf. England glaubte sich in seinen Interessen von Rußland und von Frankreich behindert. Allein der Sturm brauste vorüber, ohne weiteren Schaden anzurichten. Nur unten auf der Insel Kreta, dem europäischen Weiterwinkel, setzte er sich fest und heulte um da« Felrgeftadc der Mittelmecrinfel. An dem europäischen Wetterwinkel, an Kreta vorbei, zog Deutschland« Kaiser mit stattlichem Gefolge hin nach dem heiligen Lande, die Erlöserkirchc einzuweihen. E« war ein Triumphzug deutscher Macht und deutschen Ansehen«, der diesem Zuge au« dem Herzen Europa« nach den syrischen Wüsteneien folgte. Dann neigte da« Jahr seinem Ende. Oesterreich« greiser Herrscher feierte sein fünfzigjährige« Regierung-jubiläum und in Deutschland strömten die Männer nach der Hauptstadt de« Reiche«, die da« deutsche Voll in der Mitte de« Jahre« im heißen Wahl- kampf zu seinen Vertretern gewählt hatte. — Da« war da« Jahr! Ein reiche«, gesegnete« und aus allen Gebieten erfolggekrönte« Jahr! — Und nun stehen wir an der Schwelle de« neuen Jahre«, von dem wir wissen, daß e« da« letzte in diesem Jahrhundert sein wird. Möge Gott seine schirmende Hand segnend über diese« Jahr halten. Möge er Deutschland« Macht und Ansehen durch Werke de« Frieden« schützen und segnen, aus daß Handel und Wandel blühe und sich reich und ausgedehnt entfalte! Frieden im Innern, und Frieden im Aeußern, da« sei unser Wunsch, mit welchem wir da« neue Jahr begrüßen! August 1868, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, hiermit aufgefordcrt, über die in ihrem Besitze befindlichen steuerpflichtigen Hunde bis zum 10. Januar 1888 schriftliche Anzeige anher zu erstatten Die Hinterziehung der Steuer wird mit dem dreifachen Betrage der hinterzogenen Steuer bestraft. Hierbei ist noch auf folgende Bestimmungen aufmerksam zu machen: Junge Hunde, welche z. Zt. der im Monat Februar und Monat Juli jeden Jahres stattfindenden Revision noch gesäugt werden, bleiben für das lausende Halb jahr von der Steuer befreit; in Eibenstock nur vorübergehend, aber mindestens einen Monat sich aufhaltende Hundebesitzer, deren Hunde nicht bereits an einem anderen Orte versteuert sind, haben für je einen Hund 3 Mark Steuer zu entrichten; für im Laufe des Jahres angeschaffte, noch nicht versteuerte Hunde ist binnen 14 Tagen, von erfolgter Anschaffung an gerechnet, die volle, bez. sofern die Anschaffung erst im zweiten Halbjahre erfolgt, die halbe Jahressteuer zu entrichten; dasselbe gilt rücksichtlich solcher bereits versteuerter Hunde, welche ohne Steuermarke in den Besitz eines anderen Herrn übergehen; für einen steuerpflichtigen Hund und an einem anderen Orte mit niedrigerer Hundesteuer bereits versteuerten Hund ist der durch den höheren Steuersatz hierselbst hervorgerufene Differenzbetrag noch nach zuentrichten; im Falle des unverschuldeten Verlustes der Steuermarke wird dem Verlustträger gegen Erlegung von 1 M. 50 Pf. eine neue Hundesteuermarke aus geantwortet. Es wird endlich unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 23. November 1882 darauf aufmerksam gemacht, daß die Hunde außerhalb der Häuser, Gehöfte und sonstigen geschlossenen Lokalitäten stets die für das laufende Jahr giftige Hundesteuermarke am Hals band tragen müssen, die Besitzer ohne Steuermarke ani Halsband betroffener Hunde aber in Gemäßheit gesetzlicher Bestimmung, insoweit keine Steuerhinterziehung vorliegt, mit 3 Mark zu bestrafen sind. Eibenstock, am 2. Januar 1899. Der Rath der Stadt. Hesse Hundesteuer betr. Die Hundesteuer in Eibenstock beträgt im Jahre 1899 wie seither 10 Mark, wovon nur die Kettenhunde in den in 8 2 Abs. 3 des Hundesteuer-Regulativs vom 15. Juni 1885 besonders aufgeführten Gehöften u. s. w., für die nur eine Steuer von 6 Mark zu entrichten ist, ausgenommen sind. Die Hundesteuer Ist di» zum 81. Januar 1888 gegen Entnahme der Hunde steuermarken von den Hundebesitzern in der Stadtkasse auf das ganze Jahr im Voraus zu entrichten. Auch werden die Hundebesitzer in Gemäßheit von 8 3 des Gesetzes vom 18. unser deutsche« Vaterland au« dem Osten Asien« her, an dessen Küste stch deutsche Energie, deutsche Wehrhaftigkeit und deutscher Fleiß im berechtigten Wetteifer mit anderen Nationen nieder gelassen hatte. Und dann kam eine andere, weniger erstellende Kunde von den jenseitigen Ufern de» atlantischen Meere« herüber: Der Kampf Spanien« mit den Bereinigten Staaten von Nordamerika. Lange rollten die Würfel de« Krieg«gotte« hin und her, bi« sie sich ent schieden. Da« stolze Sonnenreich erlebte den Tag seine« Sturze« und die schlauen Geschäftsleute de« Aankeelande« steckten einen Länderbesitz nach dem anderen in ihre unergründlichen Taschen. Dann begann e» in dem Lande jenseits der Vogesen zu rumoren, wo e« ja niemal« ruhig wird und ein Skandal dem anderen folgt. Die Unschuld de« auf die Teufelrinsel verbannten Kapitän« Dreyfu« schrie immer lauter nach Rache. Männer, wie Emile Zola, machten sich zu Wortführern der öffentlichen Meinung, — allein auch ihre Menschenfreundlichkeit und ihr guter Name mußte fick von dem Gifte der französischen Korrup tion besudeln lassen. Kreaturen wie Esterhazy triumphirten, und die Gerechtigkeit in Frankreich verhüllte weinend ihr Haupt... Da erklang e« wie ein Erlösungsruf heran« au« den Steppen de« mo«kovitischen Riesenreiche«. Rußland« junger Zar nahm stch der Abrüstung-stage an, um Schweiß und Blut der europä ischen Völker zu schonen. Allein kaum war sein edle« Wort »erhallt, da zuckte auch schon ein fanatischer Mordbube seinen scharf geschliffenen Dolch auf da« Herz der österreichischen Kaiserin. Die ganze Welt klagte an der Bahre der heimtückisch au« dem Leben gerissenen hohen Frau. Ueberall machte stch in allen Ländern der eine Wunsch geltend, dieser Rolle von entmenschten Kreaturen endgiltig da« Handwerk zu legen. In der alten Tiberstadt kam man zu einer für de« GM des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. tzannebohn in Eibenstock. — » — <6. Jahrgang. - — Dienstag, den 3. Jannar