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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 18.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189712183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18971218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18971218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-12
- Tag 1897-12-18
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Monat
1897-12
-
Jahr
1897
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Prozent vermehrt worden. Aber wie mager ist da« im Ber- gleich mit anderen europäischen -ändern, Amerika« u. Austra lien« nicht zu gedenken. Da« norwegische Netz hat sich um 452, da« schwedische um 32b, da« dänische um 238, da« russische um 231, da» österreichische um 134, da« schweizerische um 14b, da« italienische um 140 Prozent vermehrt. Frank reich kommt zuletzt. Der Vergleich mit Deutschland ist ganz besonder« betrübend. Bekanntlich hatte e« schon im Jahre l87O einen Borsprung, der auch noch da« Seinige zu unseren Niederlagen beigelragen hat. Seitdem hat Frankreich 23,000 Icm neuer Bahnstrecken angelegt, Deutschland aber 26- oder 27,000, so daß Frankreich noch mehr hinter seinem Nachbar zurücksteht al« vor 27 Jahren. Besitzt c» doch nur 10,748 Lokomotiven, um seine Truppen an die Grenze zu bringen, Deutschland aber deren 16,101. In Deutschland giebt e« 361,000 Eisenbahnwaggon», in Frankreich 280,000. Will man in diesem Schlendrian weiter wirthschasten?" — Ob diese Zahlen stimmen, wissen wir nicht. Jedenfalls haben wir Deutsche die Ansicht, daß die Betriebsmittel unserer Eisenbahnen erheblich vermehrt werden müssen." Locale und sächfische Nachrichten. — Eibenstock. Herr Zinngießermeister Ernst Flach hier feierte bei der am 13. d«. Ml«, statt,zesundenen Stadt- verordneten-Wahl sein 2bjährige« Jubiläum al» Wahl gehilfe. Bei der am 12. Dezember 1872 stattgcfundenen Stadlvcrordneten-Wahl war Hr. Flach da« erstemal al« Wahl gehilfe mit betheiligt. Herr Flach wurde deshalb am Montag früh vor Eröffnung der Wahl in Gegenwart de» Wahlaus schüsse« unter Ucberreichung eine« Bouqet» von Herrn Bürger meister Hesse beglückwünscht und ihm der Dank für seine treue Arbeit ausgesprochen. Möge e« dem Jubilar vergönnt sein, noch recht oft und viele Jahre in voller Gesundheit al« Wahlgehilfe fungiren zu können. — Hund«hübel. Der am verg. Sonntag im Kramer- schen Gasthofe allhier abgehaltene Mission «abend erfreute sich aus» Neue eine« guten Besuche«. Herr Dioc. Gehring au« Schedewitz verbreitete sich in längerer Rede zunächst über die sociale Noch der Frauenwelt Ostindien« und im 2. Theile referirte derselbe über die Anfänge der Missionirung Afrika«, um zuletzt auf die Leipziger Mission am Kilimandscharo au« führlicher einzugehen und die zahlreichen Zuhörer um einen Beitrag zur Anschaffung einer Missionsglocke in Afrika zu bitten. 8 M. 86 Pf. war der Reinertrag de« MtssionSabend, welche Summe dem schon 127 M. betragenden Glockcnfond« zufloß. — Dre«den, 14. Dezbr. Eine größere Anzahl von Mitgliedern de« sächsischen Ingenieur- und Archilektenverein« besichtigten gestern früh die Baulichkeiten und Anlagen de« neuen Dresdener Centralbahnhofc«, der seiner bal digen Vollendung entgegengeht. Bei der Besichtigung der Gleisanlagen de« Rangirbahnhofe« wurde wiederholt die Wirkung de« Sandglelse« gezeigt. ES ist eine Erfin dung von geradezu genialer Einfachheit, um einen Zug auf« Rascheste zum Halten zu bringen. Ihr Erfinder ist Geh. Rath Köpcke, der Erbauer der Blasewitzer Elbbrücke. Die Erfindung besteht in Folgendem: An bestimmten Stellen zweigt von dem Hauptgleise ein zweite« Gleis ab, da« in der Entfernung von etwa 30 cm eine Strecke weit theil« inner halb, theil« seitwärt« der beiden Schienenstränge de« Haupt gleise« läuft. Die beiden Schienensträge diese« Nebengleise« sind in der Höhe von etwa 6 cm vollständig von Sand über deckt, der durch parallel laufende Schwellen zusammengehalten wird. Ist e« nun nöthig, einen Zug schnell zum Halten zu bringen, so wird die Weiche auf da« Sandglei« gestellt, und der Zug, der in diese« Sandglei« geleitet wird, kommt in diesem Sande in aller Kürze zum Halten. Es wirkte höchst überraschend, al» ein mit voller Wucht heranfahrender beta Lener Güterwagen, nachdem er kaum zwei Schienenlängen weit in da« Sandglei« hineingefahren war, alrbald stillstand. Nicht ander« erging e» einer Lokomotive, mit der alsdann der Versuch wiederholt ward. Der Sand war bi» aus etwa 2'/, cm zusammengepreßt und die Schienen waren noch nicht sichtbar. Um die sestgefahrenen Wagen nebst Lokomotive wieder zu befreien, mußten die Schienen von dem Sande be freit werden, eine Arbeit, die nur ein paar Minuten in An spruch nahm. Da» .Ei de» Columbus" sagte man sich, als man die so unglaublich einfache Vorrichtung in so augen- säüiger Weise wirken sah. Sic hat sich übrigen« schon in der That bewährt. So ist am 21. Dezember vorigen Jahre« am Dre-dner schlesischen Bahnhoie ein Zug bei dem in Folge de» Reis« auf den Schienen die Bremsen versagten, mit vollem Erfolg in da» Sandglei« geleitet und dadurch unbe rechenbare» Unglück und wahrscheinlich großer Schaden an Material verhütet worden. Selbst bei zehn Grad Kälte hat da« Sandglei« nicht versagt. Er ist daher nur zu wünschen, daß diese bedeutsame Erfindung, deren Anwendung noch dazu verhältnißmäßig ganz geringe Kosten verursacht und lediglich mit vorhandenem Materiale de« Eisenbahnbaus zu bewerk stelligen ist, bald allgemeine Verbreitung finden möge. — Dresden. Der Etat de« Königl. sächs. Militär kontingent« für da« Jahr 1898 enthält die Forderung für ein Detachement Jäger zu Pferde. Diese« soll vom 1. Oktober 1898 in einer Stärke von einem Rittmeister, einem Premier-, drei Sekondelieutenant», 15 Unteroffizieren, 117 Mannschaften, einem Lazarcthgehilfen und 132 Pferden zusammentretcn. — Leipzig. Die Königl. Sächs. Staatsregierung wird nach der Vollendung der umfangreichen BahnhosSumbauten in Dre«dcn dem Gedanken einer BahnhofScentralisation in Leipzig nähertretcn. Bereit« in einer der ersten Sitzungen ve« gegenwärtig tagenden Landtage« wurde die« angedeutet und gegenwärtig sind bereit« mit der preußischen Regierung Verhandlungen bezüglich der Platzfrage und der Arcalerwerb- ung eingeleitet worden. Die Eisenbahnlechniker haben ihr Augenmerk auf einen Ccntraltahnhof für den Personenverkehr selbst und aus einen Eentralbahnhoj für den Güterverkehr außerhalb de« Weichbilde« der Stadt gerichtet, und dieser Gedanke dürste auch zur Au«führung gelangen. -Plauen I. B., 1b. Dezember Infolge plötzlicher geistiger Umnachtung, hcrvorgerusen au« Furcht vor Ver armung, hat gestern Abend gegen 6 Uhr die sett kurzem hier wohnhafte, verheirathete Milchhändlerin Anna Margarethe Trampel mit ihren zwei kleinsten Kindern, einem ein- und eine« fünfjährigen Knaben, in einem Teiche im Milmetgrund nahe der Oettnitzerstraße den Tod gesucht und gesunde«. Die Frau hat erst ihr, beiden Kinder in» Wasser ge schleudert und ist dann selbst nachgesprungen. Ueber die Ursachen, die zu der grausigen That geführt haben, wird dem .Bogtl. An;." folgende« mitgetheilt: grau Trampel hatte sich kürzlich in der Tischerstraße «in neue«, große« Hau» ge kauft, obwohl sie nur wenig anzahlen konnte. Dieser Kauf scheint ihr viel Sorgen verursacht zu haben. Nach dem In halte eine« von ihrem Manne, einem Handarbeiter, noch gestern Abend auf dem Tische aufgefundenen Zettel« ist an zunehmen, daß sie au« Schwermuth in den Tod gegangen ist. Die Frau war Mutter von lech« Kindern, von denen da älteste 15 Jahre alt ist. Sie bittet in dem Zettel, die beiden jetzt noch zu Hause befindlichen kleineren Kinder zu Verwand ten zu bringen; die älteren Kinder würden dem Manne, der sich auch der Mutter der Frau annehmen möge, wohl eine Stütze sein. Die Frau hat noch Nachmittag« in der 5. Stunde, nachdem sie vorher im Waschhause beschäftigt gewesen, in einem in der Nähe befindlichen Bäckerladen Stollen gekauft, damit die zurückgebliebenen Kinder den Weihnachtsstollen nicht ganz entbehren sollten. Al«dann hat sie die beiden kleinsten Kin der hübsch angczogen und ist mit ihnen in die Stadt gegangen, angeblich, um ihnen die Schaufenster zu zeigen; sie muß aber ohne Weitere« nach der Oelsnitzerstraße geeilt sein, da sie schon vor 6 Uhr in den Tod gegangen ist. — Riesa. Ein rabiater Anhänger der Kneipp'schen Kuren ist anscheinend ein junger Mann, der in der letzten Zeit hier dadurch Aufsehen erregte, daß er in dem Schnee matsch, wie ihn die letzten Tage boten, barfuß durch die Straßen wanderte. Auffälliger wurde da« Benehmen kc» Manne« noch dadurch, daß er mit langem Havelock und Cy- linder bekleidet war, auch Klemmer oder Brille trug. — Königstein. Ein blutiger Kampf zwischen Paschern und böhmischen Grenzbeamten hat in vor. Woche in der Nähe von Hermsdorf stattgesunden. Zwei Männer und eine Frau paschten Cigarren von Sachsen nach Böhmen und wurden dabei von einer vier Mann starken Patrouille überrascht. Sofort griffen die Pascher die Beamten an, von denen sich zwei unbegreiflicher Weise auf und davon machten. Die beiden Anderen wurden niedergeschlagen und schwer mißhandelt. Auf beiden Seiten floß Blut. Der eine der Grenzbeamten hat namentlich am Kopfe so schwere Ver letzungen erlitten, daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Am Sonntag wurde der Messerschmied Salomo au» Wolfs berg al« der That mit verdächtig verhaftet. — Sachsenstiftung zum Gedächlniß Kaiser Wilhelm« I. (Unentgeltlicher Arbeitsnachweis für gediente Soldaten.) Dank dem wohlwollenden Entgegenkommen der obersten Postbehördc wird die Benutzung de« Arbeitsnachweise« in Zukunft wesentlich erleichtert sein. Auf eine Eingabe an den Staat«jekretär de» ReichSpostamte« Se. Exc. General- Lieutenant« z. D. v. Podbiclrki ist dem Ausschuß für Arbeits nachweis im K. S. Militärvereinsbunde unter dem 6. Dezbr. eröffnet worden, daß von den Kaiserlichen Postanstalten im Königreiche Sachsen Zuschriften an die Sachsenstiftung, auch wenn sie keine Ortsangabe tragen, an eine Geschäftsstelle der Stiftung befördert werden sollen. E« genügt also die Auf schrift: »An die Sachsenstiftung" ohne jeden weiteren Zusatz, eine große Erleichterung für Arbeitgeber, denen die nähere Bezeichnung einer der mehr al« 60 Geschäftsstellen der Stiftung nicht erinnerlich ist. Arbeitsuchende, gediente Soldaten können die näheren Adressen jederzeit au« dem Bunde«organ »Der Kamerad" ersehen. Ueber die bisher er zielten günstigen Erfolge de« Unternehmen« wird Anfang nächsten Jahre« berichtet werden. Der Sachsenstistung zu gedacht« Beiträge werden an den Schatzmeister de« K. S. Mililärverein-bunde« L. Beher in Dresden, Ammonstr. 50, erbeten. Aermischte Kachrtchieu. — De« Mann mit dem künstlichen Magen. In Stettin starb dieser Tage der Stcuersecretär Tiede, der vor mehreren Jahren da» Interesse weiter medicinischcr Kreise erregt Halle. Er war damal« am Magenkrebs ertrankt, Hilse schien ausgeschlossen, bi« sich der Oberarzt Prof. Schuchardt vom Stettiner allgemeinen Krankenhause entschloß, durch einen operativen Eingriff dem Kranken den ganzen Magen herau«- zunehmen und durch Erweiterung de« folgenden Darmabschnitte« einen künstlichen Magen herzustellen. Die schwierige Ope ration gelang, und Tiede lebte fortan ohne jede Beschwerde; Appetit und Verdauung waren bei ihm stet« in bester Ord nung. Jetzt ist sein Tod in Folge einer Brustfellentzündung erfolgt. — Kopfschmerzen und ihre Ursachen. Ein be deutender Londoner Nervenspezialist veröffentlicht in einer englischen medizinischen Zeitschrift seine Ansichten in Bezug auf die verschiedenen Arten von Kopfschmerzen, an denen die Menschheit zu leiden hat. Biele Leute glauben, Kopsweh sei Kopsweh und sind der Meinung, daß ein Mittel, welche«, dem Einen Linderung verschafft, auch jedem Anderen helfen müsse. Doch die« ist grundfalsch. Jeder Kopfschmerz hat seine Ursache und diese läßt sich sofort an der Ail oder viel mehr dem Sitz der Schmerzen erkennen. Empfindet man einen unangenehmen Druck in der Stirn unmittelbar über den Augen und hat dabet über Schwindelansälle und Appetit losigkeit zu klagen, so ist weiter nicht« al« ein verdorbener Magen die Ursache. Eine kleine Hungerkur ist hier da« beste Mittel. Ist der Schmerz in der Stirne sehr heftig und von Fiebererscheinunzen begleitet, dann ist eine schlimmere Krank heit im Anzuge und man thut am besten, sofort einen Arzt zu Rathe zu ziehen. Ohne Fieber, Schwindel tc., deutet ein andauernder Schmer; in der Stirne daraus hin, daß mit der Lunge etwa» nicht in Ordnung ist. Hat man häufig über Schmerzen im Hinterkops zu klagen, so ist e« von großer Nothwcndigkcit, die Leber untersuchen zu lasten, da man da durch langwierigen Krankheiten vorbeugen kann. Ein stechen der, bohrender Schmerz in beiden Schläfen zeigt Blutarmuth an, während heftige« einseitige« Kopfweh stet« ein Zeichen von hochgradiger Nervosität ist und sich nur durch einige Stunden Ruhe in völliger Stille und Dunkelheit lindern läßt. Sitzt der Schmerz ganz oben im Kopf, so Laß man da« Gefühl hat, al« ruhe einem ein Zentner aui der Schädel decke, dann kann man mit größter Sicherheit annehmen, daß geistige Ueberanstrengung die Ursache ist. In solchem Falle wird man gut thun, wenn man nicht eine schwere Gehirn entzündung gewärtigen will, mit jeder Arbeit, die Nachdenken erfordert, wenigsten« 12 Stunden zu paustren. Treten die Schmerzen mit kurzen Unterbrechungen auf und ziehen sich durch den ganzen Kopf, lo find sie rheumatisch und infolge von Erkältung oder Zugluft entstanden. Hier hilft nur Warmhalten de» Kopfe« und ein tüchtige« Schwitzbad. — Zu den größten Unannehmlichkeiten bei« Eisenbahnfähren zähl die in den Wagenabtheilen durch Staub, Rauch, menschlich« Autdünstungen >c. entstehende Lufl- ver.schlechterung. Die natürliche Lüftung durch Oeffnung der Fenster oder besonderer Schieber bringt häufig belästigen- den und unangenehmen Zug hervor und vermehrt In staubigen Gegenden nur die Luftverderbniß. Eine reichliche zug- und staubfreie Lüftung ist daher für die Eisenbahnwagen im all gemeinen, besonder« aber für die Kranken- und Berwundeten- beförderung sowie für die Postwagen, in denen die Beamten ost viele Stunden anstrengenden Dienst versehen müssen, äußerst wichtig. Lüstunglvorrlchtungen, di« in der verschieden sten Art bi«her versucht wurden, führten nicht zur Lösung der Aufgabe; neuerding« hat nun l)r. Karl Möller in Brack- wedc in »Glaser« Annalen" eine Einrichtung mitgetheilt, die sich nach eingehenden Versuchen an einem Schnellzug bewährt hat. vr. Möller hat die Luflfänge, die mit ihren trompeten artig erweiterten Oeffnungen die Luft aufsaugen und in die unteren Schiffsräume leiten, nachgeahmt und aus dem Wagen dach oder auch an den Seitenwänden solche mit verstellbarer Klappe versehenen Luftfänge angebracht. Sie endigen im Innern de« Wagen« in zwei Röhrenfiltern und lasten die gereinigte Lust gegen die Decke de« Wagen« au«flrömcn. Diese Lust sinkt dann, ohne Zug zu verursachen, allmählich in dem ganzen Abthcil nieder. Bei den Luftverhältnissen, welche die Eisenbahnzüge umgeben, müssen die Filterschläuchc alle Woche mit Bürsten gereinigt werden. Bei den angestell- tcn Versuchen traten bei dreitägiger Benutzung und bei 14 n> Zuggeschwindigkeit in der Sekunde stündlich 258, nach vier Wochen 189 Raummeter Lust in da« Ablhell ein, sodaß sei» Luftinhalt stündlich 32 oder 23 mal au»gewechselt wurde. — Empfindungen eine« Fahrradwettfahrer«. Der englische Radfahrer Michael au« Wale», der den Ruf ge nießt, der schnellste Fahrer der Welt zu sein, giebt eine interessante Schilderung seiner Empfindungen während einer rasenden Fahrt. Bei den ersten vier oder fünf englischen Meilen, die er noch in ziemlich gemäßigtem Tempo zurücklegt, hört und sieht er fast alle«, wa« um ihn hervorgehl ; bald aber achte: er nur noch auf die Stimme de« Trainer«, um eventuell dessen Rathschlägc zu befolgen. Hat er jedoch eine Strecke von zehn englischen Meilen hinter sich, dann überkommt ihn da« Gefühl, al« sei er von allem isolirt. Er steht einen Hellen grauen Streifen sich endlo« zu seinen Füßen hinziehen und der Tumult und die Zurufe der Menge ersterben allmäh lich zu einem leisen Rauschen. Dagegen erhebt sich in der Luft, die er mit immer größerer Geschwindigkeit durchschneidet, ein eigenthümlich dumpfe« Brausen, da« wie ferne» Branden der MeercSwogen an sein Ohr tönt. Nach weiteren fünf bi« sech« Meilen scheint sich der hellste, sonnigste Tag in immer dichter werdende Dämmerung zu verwandeln, und nach zwanzig Meilen ist da« einzige Geräusch, wa» sich ihm noch vernehmbar macht, ein leise» Summen und Surren, da» von der dahinsausenden Maschine herrührt. Nach etwa 25 eng lischen Meilen verliert sich da« Gehör vollkommen, ebenso die Kraft, zu denken und zu fühlen. Dem buchstäblich durch die Lust fliegenden Fahrer ist zuletzt zu Muth, al« sei er absolut bewegungslos, al« sei jede» Leben von ihm gewichen. Am Ziele angelangt, bedarf er einiger Zeit, um überhaupt wieder einigermaßen zu sich selbst zu kommen. — Der TodeSwcg der Radfahrer. Besonder gefährlich für den Radfahrer ist die von Nizza nach Mentone führende Straße. Zu einer auf diesem Wege gelegenen Brücke führt die Straße in einer außerordentlich steil abfallenden Senkung hinab, während die Brücke an ihrem Berührung punkt mit der Straße zu letzterer rechtwinklig steht. Wenn der Radfahrer beim Hinabsahren nicht genügende Vorsicht wallen läßt, indem er nachdrücklichen Gebrauch von seiner Bremsvorrichtung macht, läuft er Gefahr, in voller Fahrt gegen die steinerne Einfassung der Brücke aufzuprallen. Die Gewalt de« Zusammenstöße« schleudert den Unglücklichen dann zumeist über die Brückeneinfastung in die etwa 30 Meter tiefe Kluft hinab. In drei Jahren kamen über zwanzig Rad fahrer auf diese Weise um« Leben. Die französische Regier ung hatte wohl daran gedacht, die großen Gefahren, welche da» Passiren ocr Brücke mit sich bringt, ein wenig abzu schwächen, da aber eine Korrektion Le« Wege« mehrere Jahre dauern würde, hat nach der Wochenschrift »Sport im Bild" der „Touring Viub eie kVanee" an der gefährlichen Brücken mauer ein Schutznctz anbringen lasten, welche« den aus die Einfassung auflaufenden Radler auffängt und vor einem furchtbaren Ende in der Tiese de» Abgrunde« bewahrt. Be reit« fünf Tage nach Anbringung de« Netze« kolltdirte ein Radfahrer mit der Brückenmauer. Sein Rad wurde völlig zerschmettert, während er selbst in da« Netz geschleudert wurde und mit einer kurzen Betäubung und einigen Hautabschürf ungen davonkam. — Während nach der letzten Volkszählung da« Deutsche Reich eine Million weiblicher Einwohner mehr besitzt, al« männliche, ist doch die Zahl der männlichen Ge burten eine bedeutend größere, al« die der weiblichen; denn auf 100 Mädchen entfallen 106 Knaben. Der klebe: fluß an weiblichen Einwohnern entspringt demnach nur der größeren Sterblichkeit unter den männlichen Einwohnern, von denen je 108 sterben, wenn unter der weiblichen Einwohnerschaft 100 Todesfälle eintrcten. Der Umschwung in der Bevölker ungszahl zu Gunsten der Frauen tritt aber erst im Alter von 35—40 Jahren ein, so daß im eigentlichen heirathsfäh- igen Aller (wenn al« solche» die Zeit vom 20. bi» 40. Leben«- jahre betrachtet wird) durchschnittlich noch 600,000 Männer mehr vorhanden sind al« Frauen. — Die neuen bayerischen Kartenbriefe, schreib: vr. Sigl, sind ungemein praktisch, wenn man sie trotz Ver schluß lesen will: man braucht nur die Sonne durchscheinen zu lasten und an die andere Seite einen Spiegel zu halten, so kann man den ganzen Brief ganz bequem durch den Spiegel lesen! Für intime Geheimniste giebt e« gar nicht» Bessere«, al« diese Königl. bayerischen Kartenbriefe, um sie, nämlich die Geheimnisse, baldmöglichst unter die Leute zu bringen. — De« alten Seemann« letzter Wunsch. In Aischerwiek wurde kürzlich ein alter Matrose begraben. An dem Grabe standen neben seiner Wittwe ein paar alte Freund«. Siner derselben, Thoma« Nurse, war ganz aufgelöst in Thränen über den Heimgang seine« alten Kameraden, und al« die Gruft sich schließen sollte, trat er noch einmal feierlich heran, zog eine mächtige Schnaptflasche hervor und senkte sie in da« Grab. Der Küster wie« ihn zurück und holte die Flasch« wieder hervor. »Er soll aber seinen letzten Willen habenl" rief der brave Thoma« und goß den duftenden Inhalt über wir Bla Poli Avei ersch oben! in d sein« meh: und trat Nack zu II antu und die! ihn Tast! und Hera: zimv Geri al« ! gesül den richt, hatte vc« war. hat j Gehe mein »in ( prom - in N lier« und i aus'» Fami wir I Namt heiml rcdun schon kehr i zu leü Rückst währe Nacht trübe ich Pl gewah Gesich die V wollte muß « Sie m sowie lität, billig, Lack ode mit fast lu» Sch die Haari wie al fert in
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