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LLKWWNKWW Wiebervit» t» etne« Theil» der vor-: Rimmer d. VBtte» bekannt gemachtwmL«, ist da» Hau» de» A^rordnetrn tu BrLlinamll. d. M. öutzelöstunv dMHerräihair» vertagt werdens , Im ALgrsrdnetM»: hmrftivaren sämmtliche Tribünen dick» gefüllt Pünct- lich 1V Uh« ersfftiet« Herr Gnwow die Sitzrmg: »Ult de» Bemerk«- daß! zunächst rinelMitthellung der Re- gknmg:auf der Tagesordnung steh«: Alle Bänke de» Hause» waren beseht. Der Minister (inSrellverwe-- tmg,dr» n«-rkrankm Heim von AuerSwÄl»)- reeapi- tutittedie kkannim Vorgänge, folgende» hinzu fügende d»Sl Mioiitrrium, davondarchLrung«», daß in de»' Uebereinstimmung mH Regierung mid drr BolkSvre- IretuNg! da» wahre Interesse der Monarchie beruhe, habe nach den gedachtem Vorgängen nicht «ehr jene Uedernnstimmiiirg und diese» Jvteveffe gewatzrt sehen: kvnnm. Deshalb! habr e» sich denn auch nach statt»- gehabter Brrathung in die Lage versetzt:gesehen, S». Räj. denKönig zu bitten, die Entlastung der Minister: anzunehmeiw Die Ablehnung d«:En»l.sssung erft»lgtt! d»ch EabinetSvrdre vom 8. März, welche zugleich di« Aufforderung an da» StaatSministeriumeoihieltr zu berachm und darüber Vorschläge pl inuchrn, wie UN» mter wclchrrr Umständen die Minister ihre Armier „pwtTwohren Wohle de» Staats- glaubten fortsetzen zukönuen. Rach Eingang dieser Order hielten e» dir,Minister Ar ihre Pflicht- von ihrem EnttaffungS- gesuche Abstand zu nehmen- Wir: sie ihre Aemter, «achden Intentionen der Krom- zum „wahre« Wohle dr»rStaates- fortsetzen könnten , da» bildete, nach de« Erklärung de» Wimster» den Gegenstand der Conseil« berachungm am-letzten Moniag^ DaS Ergebniß der-- selben Warr dem König vorzuschlage«, von dcm ihm imrArt.Lt: der Verfassung vorbehaltcneu Rechte Ge brauch zu machen. Auf den diesen Vorschlag enthal tend«! Bericht de» StaatSnnnKcrium» erging ein« weiter«« EabinetSordre; die Herr v. der Heydt vorlaS. Dieselbe verdrduet« um« Berufung auf dir Art. LI und 7-7 der Verfassung, wa» folgt: 1) Da» Hau» der Abgeordnetem wird aufgelöst. 2) Da» Herrenhaus Wird, vertagt. 3), Da» Staate Ministerium wird mit AuSführut^ dieser Verordnung beauftrag«. Die V«- lesung dieser Ordre wurde vom Hause stehend ver nommen. Nachdem die Milthcilung der Regierung damit beendet war, erklärte der Präsident Grabow, unter Dankesbezeugungen für das ilM geschenkte Ver trauen: „Ich schließ« hiermit die-Sitzungett des Hau se». Stimmen Sie mit mir in den Ruf ein: Se.Maj^ der König Wilhelm lebe hoch i" DaSHauS wieder holte dreimal dieftn Ruf, und dann — ging Jeder, vwhin « will. DaSMiuisteriu» begab sich in'S Her- nnhans z« einer gleichen Miltheilung. Da» Herrenhaus hat, wie man hört, am 13. d. WfWk», seine jüngsten, Arbeiten al» continuirliche Mbedeackim; so daß st« also für dir nächste Session wriirr- gelten werden. Da» Ministerium soll" damit Wvrrständm sein.. - her, Auflöftrng, de» Abgeordnetenhauses ist eine von mehr als 100 MitgliederndedMajorflät vock Ld^M. untecheichnete Erklärung «rkaffen wbkdo»^ vtM»R«,R..Ztg-"v«röffmtticht.Dlefrl»e sagt mN» „Wirdurften, soweit «» a» unS lag, du« vrrsas- fouMnäßige Recht de» Wolke» nicht zu emeur chesend« lichen Schein werden laffm. Wirhabenunser ktattch- unzweifelhafte» Recht einer Budgetbewilligung tfl bindender Form au-geübt und keineswegs in diel. Rechte der Erecutive ««gegriffen, Wr haben in einer großen und wichtmen Angelegenheit das Verfassung»- mäßige Recht der Volksvertretung zu einer Wahrheit machen wollen. Wir erwarten mit gutem Gewissen da» Unheil de» LaildeS." , : > Der „Stern-Z«g." zufolge sollen die Neuwah Herr möglichst rasch angeordnet werden, so daß da» neu», Abgeordnetenhaus noch im Lauf« des Mai zusammen trete» kann. Der verfassungsmäßigen Termin endet mit dem 9. Juni. . , . Der bisherige Präsident des Herrenhauses Prinz, von Hohenlohe-Ingelfingen ist zum interimistischen Vorsitzenden deS Staatsministeriums ernannt und mit v. Bethmann-HollwegS Stelle (Kultusministe rium) der Minister deS Innern Graf Schwerin be traut worden. Die in Glochau in Haft befindlichen Leutnant» Sobbe und Putzki (Sobbe hat bekanntlich in Magde burg einen Hausknecht erstochen) find am 6. März, von der Festung entflohen. Herr v. Roon, der preuß. Äriegsminister, hat im, Kölner Karneval gespielt oder vielmehr ihm wurde mitgespielt. Aus einem Wagen sah man einen Unge heuern Bottich olme Boden — nach Kölner Sprache ein Bäuchen dieses Blättchen stellte vaS Militär- Budget vor. Daneben stand ein Kriegsoberst in große, Gala-Nniform und nöthigte ärmlich auSsebende Ge stalten (preuß. Steuerzahler) ihre schlanken Geldbeutel in das Faß ohne Boden auSzulreren. Köln, 9. Mär,. Wie erheblich die Steuern in den letzten Jahren gestiegen sind, dazu liefert unter vielen andern Beispielen daS Cafe und die Conditorei, „Palant" dahier einen eklatanten Beleg; denn die zw entrichtende Gewerbesteuer betrug 1860 nur 26, pro 186l schon 32 j und 1862 sogar 65 Thlr., eine Er höhung, welche, allgemein durchgeführt, die Geschäfte für die Zukunft in nicht zu rosigem Lickte erscheinen läßt. Es ist bei solchen Fällen nur zu klar, daß eine Beschränkung der StaatS-AuSgaben, welche man all gemein „als dringend" erkennt, an der Zeit sein dürfte,- unwdaß der Wunsch, das Militärbudget, welches von 1850 bis 60 durchschnittlich 35j Millionen Thal«, betrug, jetzt aber auf 40 Millionen steigen soll, möge- reducirt werden, ein völlig berechtigter ist. England. Au» London wird vom 12. März folgendes bei richtet: Alle unsere großen Morgenblätter besprechen die preußische Krisis. Sie vertheidigten allesammt das Auftreten der Kammermehrheit al» gerechtfertigt und maßvoll, erblicken hinter der Auflösung deS Ab- geordnetenhauseS reactionäre Tendenzen- der Krone und fällen theilweise sehr streng« Urtheile. Der tory« istische Herald allein meint, die Kamm« habe allzu rasch reformiren »volle«, ein langsamer Fortschritt th« nöchund de^ bisherige Eadinrt sei als ein Ueber-