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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 16.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189712162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18971216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18971216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-12
- Tag 1897-12-16
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Monat
1897-12
-
Jahr
1897
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nicht verlassen will, ohne den Segen de» größten Träger» dieser Politik mit aus den Weg zu nehmen, so weit der Au«- druck auf weltliche Dinge paßt. E» ist ja nicht wahrschein lich, daß dieser chinesische Handel un» in ernsthafte auswärtige Verwickelungen verstrickt; ein kühner Zug bleibt die Besetzung der Bucht von Kioo-Ischau aber bei alledem, und in diesem Sinne darf man sagen, sie ist au« BiSmarcklchem Geist ge boren; da» erste Unternehmen dieser Art, seit er die Zügel selber nicht mehr führt, und de»halb wohl dazu angethan, die matten Geister zu neuem Leben zu erwecken und die Nation mit frischem Selbstbewußtsein zu erfüllen.- — Au» Wilhelmshaven, 12. Dezember, wird von der Marine berichtet: Der zur Besetzung von Siao-tschau im Laufe der künftigen Woche vom hiesigen Krieg-Hasen ab gehende Truppentransport scheint größere Dimensionen an zunehmen, al» ursprünglich beabsichtigt gewesen sein mag und e» wird die» auch der Grund gewesen sein, daß die Ausreise noch um einige Tage verschoben worden ist und auch andere Transportmittel gemacht wurden, al« zu Anfang geplant waren. Bekanntlich sind die beiden Lloyddampfer „Darmstadt" und »Krefeld- zur Beförderung de» Chinatran«porte« ge chartert und die Anordnung getroffen, daß sich an Bord de« ersteren die gesammte Marineinfanterie, die 200 Freiwilligen der Armee, 35 Pioniere, da« Telegraphen-, Post- und Lazareth- versonal einschiffen, während der Dampfer .Krefeld' die 120 Mannschaften der ersten, dritten und vierten Matrosen- Artillerieabtheilung und 74 Artilleristen der Armee, sowie da» gesammte Artillerie-, Telegraphen-, Baracken-, Lazareth- material und eine Feldbäckerei an Bord nimmt. Sämmtliche zum Transport gehörigen Leute haben bi« zum 14. d. Mt». hier zu sein und werden bi» zur Einschiffung in den hiesigen Kasernement« untergebracht. Im Laufe de« Freitag» und Sonnabend« trafen vier Sonderzüge mit Geschützen und Ar tillerie uud Telegraphcnmaterial au» Spancau auf der Werft ein, wo die Verladung an Bord de« Dampfer« »Krefeld-, welcher auch sämmtliche Messegüter mitnimmt, erfolgt. Durch diesen großen Marinetransport, dessen Ausrüstung zunächst auf 18 Monate erfolgt, ist der hiesigen Marineintendantur eine umfangreiche Arbeit zugefallen, die in verhältnißmäßig kurzer Zeit zu erledigen ist. In den einzelnen Verwaltungs zweigen dieser Behörde herrscht daher zur Zeit eine äußerst rege Thätigkeit und e» hat da» Ganze in manchen Punkten Aehnlichkeit mit einer partiellen Mobilmachung. Die Ein schiffung an Bord der „Darmstadt- leitet der Kommandeur de» zweiten Seebataillon«, Major v. Lossow, welcher auch al» Ches der Marineinfanterie an der Expedition Theil nimmt, während Kapitänlieutenant Grapow die Einschiffung und Verladung für »Krefeld' leitet. Nach den bi» jetzt bekannt gewordenen Dispositionen ist anzunehmen, daß die Ausreise de» Transport» noch Ende dieser Woche erfolgen wird. — Die durch Kollision mit dem Panzerschiff „Württemberg" erlittene Beschädigung de» Panzerschiffe» „Brandenburg" scheint geringfügiger Natur zu sein. Obwohl da» Schiff be reit« am Donnerstag Nachmittag eintraf, ist c« erst gestern auf die Bauwerft gegangen, um zu docken. — Kiel, 14. Dezember. Da« erste Scebataillon ist beute früh unter lebhaften sympatischcn Kundgebungen der Bevölkerung mittel« Extrazuge» nach Wilhelmshaven abgegangen. — Oesterreich-Ungarn. Prag, 13. Dezbr. Am 9. Dezember wurde während der Abendvorstellung im Kgl. Deutschen LandeSthcater gegen Schluß de« dritten Akte« von Sicherheit-organen an der der Universität gegenüber liegenden AuSgangSthür eine au« einer Blechbüchse bestehende Bombe gefunden. Dieselbe war an der Klinke der Thür befestigt; am Boden befand sich eine schmale circa 1 cm lange Blechhülse, durch welche die Lunte geführt war. Letztere brannte zur Zeit der Auffindung und wurde von den Sichcr- heitSorganen ausgelöscht. Nach Aussage von Sachverständigen war die Bombe geeignet, im Falle der Explosion bedeutenden Schaden herbeizuführen. Da» zahlreich im Theater anwesende Publikum hatte von dem Vorfall keine Kenntniß. Selbstver ständlich wurden sofort die strengsten Bewachung-Maßnahmen bei beiden deutschen Theatern eingeführt, so daß einer Wieder holung ähnlicher Vorfälle vorgebeugt zu sein scheint. — Prag, 13. Dezember. In der gestrigen Vorstellung im tschechischen Nationaltheatcr, wo ein polnischer Schauspieler gastirte, hielt der Sekretär de» tschechischen Schulverein» au» der Loge eine vom Publikum mit lebhaftem Beifall aufgenommene Ansprache, in welcher er die tschechijch - polnische Verbrüderung feierte. — Da» „Prager Abend blatt" bemerkt hierzu, daß, wenn da» Theater schon im All gemeinen al» Stätte der Kunstpflege politische Kundgebungen «»»schließe, jeder Anlaß zu solchen stürmischen Szenen umso mehr zu vermeiden sei in einer Zeit, wo da« Standrecht über Prag verhängt sei. Derartige Vorfälle könnten der Stadt nur zum Nachtheil gereichen. — Prag, 14. Dezember. Gegen den Sekretär de« tschechischen Schulverein» Turnowrki ist wegen seiner vorgestrigen demonstrativen Ansprache im tschechischen Landes- Theater die strafgerichtliche Untersuchung eingeleitct worden. — Frankreich. Pari», 14. Dezbr. Dem „Journal" zu Folge gelangt die Angelegenheit Esterhazy am 18. d. M. vor da» Krieg-gericht. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 1b. Dezbr. Bei der am Montag dieser Woche erfolgten Stadtverordncten-ErgänzungSwahl, bei welcher 84 Kandidaten in Frage kamen, haben von 570 Wahlberechtigten 382 gewählt. E» erhielten Stimmen: Herr Alban Meich»ner 272 , Gustav Emil Schlegel 267 „ Emil Herklotz 243 , August Döhler 236 „ Hermann Pfefferkorn 219 . Alban Seidel 209 . Alfred Hirschber, 206 Die obigen Herren sind somit gewählt. Dße nächstmeisten Stimmen erhielten Herr Hermann Wagner 176 , Max Ludwig 142 „ Eajetan Ott 80 . O«kar »Inne 6b . Eduard Porst 56 , Paul Robert Müller 43 . Ernst Funk 43 Herr Carl Juliu» Dörffel 33 . Felix Reiß 24 . Hermann Bodo 24 . Moritz Helbig «en. 23 , Straßenmstr. Jahn 23 . Johanne« Haa« 22 . Richard Hertel 17 — Eibenstock. Am Sonntag, den 19. Dezember und am ersten Weih«acht»f,i«rtag (2b. Dezember) werden die Dienststunden für den Verkehr mit dem Publikum Hinsicht» der Aulgabe von Packelen wie an Werktagen abgehaltcn. Ferner findet am Sonntag, den 19. Dezember die Annahme von Packeten jeder Art ebenfall» wie an Werktagen — von 8 Uhr Borm. bi» 8 Uhr Nachm. — statt. In gleicher Weise wird die Packetbestellung im Orte am 19. Dezember und am ersten Weihnacht»seiertage wie an Werktagen auSgeführ«. Der Landbestclldienst ruht am ersten Weihnachisfeiettag; am 19. Dezember sowie am zweiten Weihnacht»feiertag Vormittag erfolgt die Land bestellung wie an Werktagen. — Schönheide. Da» am Sonntag im »Gambrinu»' abgehaltene Vergnügen de« Kreuzbruderverein» ergab eine Bruttoeinnahme von 79 Mk. 20 Pfg. Zum Gelingen desselben trugen wesentlich verschiedene Herren refp. Damen, insbesondere der Männergesangvereinlund da» Orl»musikchor bei. Den Einzel- und Chorgesängen, Violin- Klavier- und Orchestervorträgen wurde ungetheilte« Lob gespendet. In der Montag darauffolgenden Versammlung konnten 17 bedürftige, wohlgesittete Knaben u. 19 Mädchen au»gewählt werden, die zu Weihnachten mit 16 Paar Stiefel, 1 Anzug u. 20 Paar Schuhen bedacht werden sollen. An demselben Abende wurden auch dem Kassirer de» Verein» durch Herrn Friedensrichter Kaufmann Victor Oschatz 21 Mk. 50 Pfg. Sühnegelder über reicht. — Dresden, 12. Dezember. Gestern Abend in der II. Stunde erfolgte auf der Hauptstraße gegenüber der Plöt- nerschen Buchhandlung und unmittelbar neben dem dortigen Fahnenmaste ein Bruch de» stärksten Le itung»rohre« (750 nun) der städtischen Wasserleitung. Bedeutende Wassermassen drangen an der Bruchstelle mit großer Gewalt hervor und schafften vor und hinter dem Postamente de« Fahnenmaste» durch Ausweisen und Wegschwemmen de» Erd reich» zwei trichterförmige Vertiefungen. Da« Wasser fluthcte über einen großen Theil de» Neustäbter Markte« und nahm seinen Weg hauptsächlich nach dem Kaiserhofe und den Häusern nächst der großen Klostergasse. Dort waren in kurzer Zeit die Kellerräume vollständig überschwemmt, während in einigen Läden, wie in dem Knepperschen Teppich- und Tapetengeschäft, da» Wasser bi« auf 15 cm Höhe eindrang und mancherlei Schäden anrichtete. Beamte de« städtischen Wasserwerke«, ebenso eine Abtheilung Feuerwehrmannschaften waren rasch zur Stelle und trafen alle Maßregeln, um der Ueberflulhung Einhalt zu thun. Allein ehe bei einem so starken Hauptstrange alle Schieber nach und nach geschlossen werden können, ver fließt selbstredend viel Zeit, so daß man noch nach Mitter nacht da« Wasser, wenn auch in verminderter Menge, hervor quellen sah. — Dresden. An die Neustädtcr DreikönigS-Kirche sind nun bereit« mehrfach französische Goldmünzen abgegeben worden, welche aus dem alten Friedhöfe gefunden worden sind. Dort bestanden seit 1813 zwei große Franzosengräber, Gruben, in welche die erlösten typhuskranken Franzosen, Hol länder, Westfalen :c. eng aneinander gelegt und so beigesetzt wurden. Die damalige Sitte der Kriegsleute (auch Moreau « bei Räcknitz und Pestitz) sich die werthvollen Münzen für alle Nothfälle in den Hosenbund einzunähen, ist Ursache, daß die selben, in Ober- und Unterkleidern versteckt, mit in die Erde gelangten, wo sie nach so langer Zeit und durch Zufall erst wieder an« Licht gelangten. E» ist bekannt, raß die kranken Franzosen ungern in ihre schlecht verwalteten Lazareth« gingen und sich lieber aus Straßen, selbst unter die steinernen Bänke der alten Elbbrücke, in die Schuppen und Scheunen legten und mit ihrem Jammerrus: 0 inon eiieu! da« Herz der Passanten rührten. Auf den Scheunenhösen gab e« damals HilfSlazarethe und in einem Garten trocknete der Besitzer nach dem Kriege ganze Reihen Militärkleider, namentlich das gute Tuch der holländischen Hilf»truppen. — Leipzig. Beim Betreten oder Verlassen de» Ge- richt-saale» sei man vorsichtig im Umgänge mit seiner »Be hauptung", denn da» zu frühe Bedecken de« Haupte« wird al« Ungebühr vor Gericht bestraft. In Leipzig wurde dieser Tage ein Mann, weil er an der Thür de« GerichtSsaale«, aber noch innerhalb de« Raume« seinen Hut auffetzte, zu zwei Tagen Haft verurtheilt, die sofort zu verbüßen waren. — Freiberg, 13. Dezbr. Die in der Nacht zum Donnerstage in der hiesigen Jägcrkaserne erkrankten Sol daten sind ohne weiteren Schaden für ihre Gesundheit jetzt sämmtlich wieder vollständig genesen. — Hohenstein, 13. November. In der am Sonn abend Vormittag abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung de« Rathe» und der Stadtverordneten brachte Bürgermeister vr. Polster ein Schreiben de« Königl. Ministerium» de» Innern zur Verlesung, wonach dasselbe die am 2b. Mai d. I. vom Stadtgemcinderath zu Hohenstein und dem zu Ernstthal be schlossene Vereinigung der beiden Städte zu einer Stadt gemeinde mit dem Namen Hohenstein-Ernstthal geneh migt. Für den Tag der Vereinigung beider Städte, 1. Ja nuar 1898, sind besondere Festlichkeiten in Aussicht genommen. — Grillenburg, 13. Dezbr. Seit längerer Zeit sind nun die während de« Frühjahr» und de» Sommer« in den Tharandter Waldungen aufgchängt gewesenen weißen Tafeln verschwunden. Bekanntlich hatten dieselben den Zweck, den verheerenden Einfluß de» Hüttenrauches auf Nadelwaldungen nachzuweisen. Die Untersuchungen haben nun leider ergeben, daß in dem sich ost in hiesige Gegend verschlagenden Rauche der hohen HalSbrückner Esse in der That eine nicht unerhebliche Gefahr für den Nadelwald zu erblicken sei. — Morgenröthe. Sonnabend, den II. d. M., feierte die weithin bekannte Firma H. L. Lattermann L Söhne ihr 100jährige» GeschäftSjubiläum. — Weihnacht «verkehr. E» wird dringend em pfohlen, mit den Weihnacht»versendungen durch die Post möglichst bald zu beginnen, damit die Packetwasien sich nicht in den letzten Tagen vor dem Feste zu sehr zu sammendrängen, wodurch die Pünktlichkeit der Beförderung leidet. Die Verpackung der Packele muß fest und dauerhaft sein. Schwache Schachteln, Cigarrenkisten und dergl. sind nicht zu benutzen. Die Aufschrift der Packete muß dauerhaft, deutlich und vollständig sein, sodaß nöthigenfall« da» Packet auch ohne die Beglettadrefse bestellt werden kann. Die Packet aufschrift muß auf dem Packet selbst niedergeschrieben sein; ist die» nicht Ihunlich, so ist dazu ein Blatt weißen Papiere» zu verwenden, welche« der ganzen Fläche nach fest aufgeklebt werden muß, damit e» nicht während der Beförderung durch Zufall abgerissen oder abgeftreist werden kann. Formulare zu Post-Packetadressen dürfen für Packetaufschriften nicht ver wendet werden. Bei Fleischsendungen und solchen Gegen ständen in Leinwandverpackung, welche Feuchtigkeit »der Fett absetzen, darf die Aufschrift nicht auf die Umhüllung geklebt sein. Aeltere Aufschriften müssen beseitigt oder unkenntlich gemacht sein. Die Packetausschrift muß alle wesentlichen An gaben der Begleitadresse enthalten, demgemäß bei frankirten Packeten auch den grankovermerk, bei Packeten mit Postnach nahme den Betrag der Nachnahme und den Namen und Wohnort de» Absender», bei Eilpacketen den Vermerk durch Eilboten u. f. w. Der Name de» Bestimmung«orte» muß in der Packetaufschrift stet» recht groß und kräftig gedruckt oder geschrieben sein, und bei Sendungen nach größeren Or ten muß die Angabe der Wohnung de« Empfänger«, bei Packeten nach Berlin auch der Buchstabe de« Postbezirk» (N.-O.) u. s. w. angegeben werden. Zur Beschleunigung de» Betriebe» empfiehlt e« sich, die Packete frankirt aufzuliefern. Die Vereinigung mehrerer Packete zu einer Begleitadresse ist thunlichst zu vermeiden. — Die Ueberfüllung der Packetschaltervor räume in der Weihnachtszeit ist eine alljährlich wiederkehrende Klage. Bi« zu einem gewissen Grade würde da« Publikum selbst leicht Abhülse schaffen können. Die Ein lieferung der Weihnacht»päckereien sollte nicht lediglich oder vorwiegend bi« zu den Abendstunden verschoben werden, ins besondere müßte die Auflieferung von Familiensendungen an den Vormittagen erfolgen. Selbstfrankirung der einzuliesern- den WeihnachtSpackete durch Postwerthzeichen sollte die Regel bilden. Da« Porto für Packete ohne angegebenen Werth nach Orlen de« ganzen Deutschen Reich»-Poftgebiet» beträgt bis zum Gewicht von 5 k^ 25 Pf. auf Entfernungen bi« 75 km (10 Meilen) und 50 Pf. auf alle weiteren Entfern ungen. Mit seinem Bedarf an Postwerthzeichen müßte sich ein Jeder schon vor dem 19. Dezember versehen. Zeitungs bestellungen dürfen, wenn beim Postamt nicht eine besondere Annahmestelle für Zeitungsbestellungen besteht, in den Tagen vom 19. bi» 24. Dezember nicht angebracht werden. Für die am Postschalter zu leistenden Zahlungen sollte der Auf lieferer da« Geld abgezählt bereit halten. Die Befolgung dieser Rathschläge würde der Post und dem Publikum gleich mäßig zum Nutzen gereichen. Aermischle Zlachrichten. — Die Verschiebung de« Dienstgebäude» am Bahnhofe in Aschaffenburg, die auf Anordnung de» Generaldirektor« der König!. Bayerischen Staatsbahnen auf amerikanische Art vorgenommen wurde, ist jetzt vollendet. Da» um 120 in verschobene zweistöckige Hau« hat außer einigen Rissen in den Plafond« keine Beschädigungen erlitten und steht aus den neuen, während der Verschiebung hergestell- ten Grundmauern. Die Verschiebung nahm 14 Tage in An spruch, sie erfolgte, nachdem die nöthige Verholzung und Ver steifung erfolgt und ein Rost von Schwellen hergcstellt wor den war, durch einfache Fußwinden. Anfänglich konnte da» Hau» nur um einige Meter, in den letzten Tagen aber 10 bi» 12 m weit in einem Tage weitergeschobcn werden. Die Kostin betragen aus da» Meter nur 6 M. Arbeitslohn, da gegen waren die Anrichtungskosten (Rost, Verpestung, neue Grundmauern >c.) sehr hoch (13,000 M.). Die interessanteste Arbeit war, al» da» Hau» auf einer Steilrampe um I'/, in gehoben und dann auf die neuen Grundmauern ausgesetzt wurde. — Die jüngste Insel der Erde Hal sich an der Nordküste der zu der großen Sundagruppe gehörigen Insel Borneo au» dem Meere emporgehoben. Sie liegt bei Lam- beidan, gegenüber von Labuan. Da» kleine Eiland ist an 200 in lang und 150 ni breit. E» erhebt sich jetzt 60 Fuß über da» Meer und besteht au» Lehm und Felsen. Au» zahl reichen Rissen strömen heiße Dämpfe au». Die Insel, die noch immer höher steigt, ist entstanden nach einem heftigen Erdbeben, da» Nordborneo erschüttert hat. — Verderben der Schinken. E» gehört nicht zu den Seltenheiten, daß Schinken trotz guten Salze» und Räuchern» noch verderben. Man wird finden, daß in solchem Falle dieselben fast stet« von innen zuerst „angehen." Sieht man zu, wie robust man oft beim Schlachten mit Thieren umgeht, sie an den Hinterbeinen packt, daß ihnen der Hüft knochen au» dem Gelenk gezogen wird, so findet man die Sache wohl erklärlich. Bei gesundem Zustande der Thierc bildet sich dabei, wie der „Praktische Wegweiser", Würzburg, schreibt, im Gelenk eine Blutansammlung, die jedesmal die Ursache de» Verderben« ist und durch Salzen und Räuchern nicht gut gemacht werden kann. Deshalb Vorsicht beim Schlachten der Schweine! — Falsch verstanden. Ein Gast kam zu ungewöhn licher Zeit in eine Wirthschast, um noch zu Mittag zu speisen, und fragte, ob er hier noch „diniren" könne, darauf erhielt er aber die etwa» bedenkliche Antwort: „Nee, „die Nieren" sind ausgegangen, aber Keule können Sie kriegen!" — Aufmunterung. „Ach Gott, Mama, der Herr Assessor tanzt so schlecht, er hat mir dreimal auf die steine Zehe getreten!' — „Bertha, der Herr Assessor ist eine gute Partie, da läßt sich schon ein Hühnerauge zudrücken!' — Verständnißinnig. Johann, beeile Dich, Du mußt meine Schwiegermutter schnell zur Bahn fahren, damit sie zum Zuge zurecht kommt.' — Johann: „Gnädiger Herr, seien Sie ganz unbesorgt, ich werde fahren, al« ob e» meine eigene wäre!" — Semüthliche Abwehr. Gattin: „Mir hat ver gangene Nacht geträumt, ich hätte von Dir ein wunderschöne« Kleid bekommen.' — „Na, da bist Du doch wohl einmal zu frieden gewesen." Mttheilrmgm des KSnigk. Standesamts KibeustoL vom 8. bis mit 14. Dezember 1897. Aufgeboten: ».hiesige: 72) Der Geschirrführer Hugo Felix Mühl« mann hier mit dem Dienstmädchen Rosa Lorenz hier. 73) Der Berg musiker Robert Auaust Carl Jbe in Dingelstedt nnt der Tambourirerin Minna Marianne Kober hier. d. auswärtige: Vaoat. Eheschließungen: Vacst. Geburtsfälle: 288) Elsa Johanne. T. deS Handarbeiter» Emil Gustav Meichßner hier. 28S) Alfred Karl, S. d«S Maler» Ernst Karl Liebhold hier. 2S0) Ernst Hermann, S. de» Oekonomiegehilfen Ernst Heinrich Vogel hier. Sterbefälle: 204) Der Klempnermeister Friedrich Hermann Walther hier, ein Ehemann, SS I. 28 T. 20k) Der Fleischermeister August LouiS Beck hier, ein Ehemann, 84 I. 10 M. 2K T. 206) Ella Carola, L. der unverehel. Ida Rosa Römisch hier, 2 M. 14 T. 207) Fritz Georg. S. der unverehel. Emilie Helene Hetzmann hier, 4 M. 2S T. 268) Der Straßenwärter Friedrich Ludwig Schmidt hier, ein Wittwer, 72 I. U M. 10 T. 209) Alfred. S. de- Handarbeiter» Friedrich August Hetzmann hier, 2 M. 24 T.
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