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Mts- mit WiMt für den Stzirk des Ämtsgenchts Eibenffölff Expedition, bei unfern Bo- r I tag und Sonnabend. In ten, sowie bei allen Reichs- L. L sertionspreis: die Neinsp. P°st°nst°-t°n. und dessen Mrngevung. 3 0 Pf Verantwortlicher Redaktmr, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 44. Jahrgang. > L48. Donnerstag, den 16. Dezember L8SS. Bekanntmachung. Die unter dem Viehbestände des Hauses vordere Rehmerstrahe 14 ausgebrochene Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Eibenstock, den 14. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. Bekanntmachung. Nachdem die Maul- und Klauenseuche im Hause vordere Rehmerstratze 14 wieder erloschen ist, wird die vorgen. Straße für den Fährverkehr wieder srei gegebtn. Eibenstock, den 14. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtcl.. Bekanntmachung. Die für das Jahr 1898 erbetenen Leseholzscheine sind innerhalb 14 Tagen in der Registratur des unterzeichneten Stadtraths abzuholen. Eibenstock, den 1b. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Müller. 11. öffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Collegiums Donnerstag, den 16. Dezember 1897, Abends 8 Mr im Rathhaussaale. Eibenstock, den 14. Dezember 1897. Der Stadtverordneten-Vorsteher. G. Hannebohn. 1) Die Ausstellung eines städtischen Bebauungsplans für die Stadt Eibenstock. 2) Die Errichtung der Kochschule betr. 3> Die Aufnahme einer Anleihe zu Bauzwecken betr. 4) Antrag des Raths um Erweiterung des Verfügungsrcchts über Geldsummen. 5) Ermäßigung des Wasserzinses bei größerer Entnahme von Wasser aus der städti schen Leitung. 6) Beschlußfassung wegen Annahme einer Stiftung. 7) Wahl der ständigen Ausschüsse betr. 8) Kenntnißnahme von der in Aussicht genommenen definitiven Anstellung des Amtsthierarztes Dehne als städtischen Thierarzt. 9) Richtiasprechung der Armenholzkassenrechnung aus das Winterhalbjahr 1896/97, sowie der Stadtanlagen-, Schulkassen- und Schuldentilgungskassen-Rechnung aus das Jahr 1896. 19) Kenntnißnahme von der Beilegung der Wasserleitung in der Theaterstraßc. Hieraus geheime Sitzung. Bekanntmachung. Bei der am 13. dieses Monats stattgefundenen Wahl für das Ttadlverord- nctcn-Eollegium sind folgende Herren wieder- bez. neugewählt worden: Oberpostassistent August Döhler, Lehrer Emil Her klotz, Kaufmann Alfred Hirsch berg, Oekonom Alban Meichsner, Schneidermeister Hermann Pfefferkorn, Kaufmann Gustav Emil Schlegel, Zeichner Alban Seidel. Die Gewählten haben die Wahl angenommen. Einwendungen gegen das Wahl verfahren sind bei deren Verlust binnen 3 Wochen nach der Stimmenauszählung hier anzubringen. Eibenstock, den 14. Dezember 1897. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Bekanntmachung. Tie Einlagcbvcher unserer Sparkasse Rr. 1054 für Gustav Hohmann hier, ,, 8182 » Catharine Ströftner hier, ,, 11788 „ Clara Renpert in Sosa werden nach abgcsctztem Verfahren hiermit für ungültig erklärt. Eibenstock, den 1b. Dezember 1897. Die Sparkasscn-Bcrwaltung. Hesse. »r. Der deutsche Schurverein. Im Sommer 1880 wurde zu Wien der deutsche Schulvcrein in Oesterreich gegründet mit dem Zweck, in den gemischtsprachischen Kronländern der österreichischen Monarchie, und zwar da, wo die Errichtung deutscher Schulen ouS öffentlichen Mitteln nicht zu erreichen ist, der deutschen Bevölkerung zur Erreichung diese« Ziele« durch Verein«mittel behilflich zu sein. Der Verein verdankt feine Entstehung der Reaktion de» Deutschthum« gegenüber der immer mächtiger austretenden tschechischen Propaganda. Di» Ausbreitung de« Verein« machte schnelle Fortschritte, sodaß er im Jahre 1883 über 100,000 Mitglieder in über 700 Ortsgruppen zählte und zu seinen Zwecken über IbO.OOO fl. verwenden konnte. Seitdem ist, wie e« häufig der Fall, die werbende Kraft etwa« erlahmt, und die Einnahmen find in den letzten Jahren -urückgegangen, haben aber im Jahre 1896 immer noch 200,000 fl. betragen. Die Errichtung de« österreichischen Verein« hatte zur Folge, daß am 15. August 188 l der Allgemeine deutsche Schulveretn mit dem Sitz in Berlin gegründet wurde. Der selbe hat nach § 1 seiner Satzungen den Zweck, »die Deut schen außerhalb de« Reiche« dem Deutschthum zu erhalten und sie nach Kräften in ihren Bestrebungen, Deutsche zu bleiben oder wieder zu werden, zu unterstützen. Allen poli tischen, religiösen und sonstigen Partcibcstrebungen bleibt der Verein fern." Und dieser Zweck soll nach 8 2 erreicht wer den »durch Unterstützung und nach Umständen durch Errich tung deutscher Schulen und Büchereien, Beschaffung deutscher Bücher, Verbreitung paffender Schriften, Unterstützung von deutschen Lehrern und ähnliche Mittel.' Der Verein hat einen Hauptvorstand und gliedert sich in Verbände und Ort«- gruppen. Die Zahl der letzteren betrug am Ende de« vor. Jahre« 26b «. die Sesammtzahl der Mitglieder etwa 26,b00. Für die Zwecke de« Verein« wurden iw Jahre 1896 beinah« 7 b,000 Mark »eraurgabt, während da« Gesammt-Vermögen am Schluffe diese» Jahre« gegen 83,000 Mark betrug. Die Thätigkeit de« Verein« erstreckt sich zwar nach de« Statut auf da« gesammte Aulland, tu Wirklichkeit aber in besonderem Maße auf Oesterreich-Ungarn, auf da« wenigstea« von den g«zahll«n Unterstützungen beinah« Neunzehntel ent fallen. Natürlich, denn einmal »erdankt ja unser deutscher Verein de« in Oesterreich Ungarn von je herrschenden Ra- lionalttätenstreit seine Entstehung, und außerdem steht un< der benachbarte Katserftaat «irthjchaftlich und gesellschaftlich wohl am nächsten. Ein besondere« Interesse verdient nun gerade jetzt die Thätigkeit unsere« deutschen Verein« in Folge der innerpoli- tischen Verhältnisse, wie sie sich in Oesterreich entwickelt haben. Der Kampf zwischen Slaven und Deutschen, der sich bisher mehr auf kulturellen und wirthschastlichen Gebieten abspielte, ist durch die Politik und besonder» die Sprachenverordnungen de« Ministerium« Badent zu einem hochpolitischen geworden und hat eine vorher kaum gekannte Erbitterung angenommen. Die Deutschen befinden sich im österreichischen Parlament in der Minorität, und somit überhaupt in der Defensive. Sie kämpfen in der Thal nicht einen ErobcrungSkampf, sondern einen Kampf nur sür Erhaltung ihrer bisherigen Stellung und ihrer bisherigen Rechte und verdienen schon insofern unsere Sympathien. Da« Ziel ihre« Kampfe« ist ein berech tigte«, ja selbst im Sinne de« bisherigen österreichischen Staatigedanken« «in patriotische«. Denn nur im deutschen Lager war bi«her der österreichische Kaiserstaat zu finden und nicht In dem der Tschechen und sonstigen Slaven. Daraus aber folgt für un« die Pflicht, gerade jetzt mit unserer Hilfe und den Mitteln unsere« deutschen Schulverein« nicht zurück zuhalten. E« folgt darau« die Berechtigung de« Wunsche«, daß alle Diejenigen, die deutsch fühlen und denken, auch die Vereinsbestrebungen durch ihren Beitritt oder wie sonst för dern sollten. Doch, so könnte man sagen, da, wie wir selbst bemerkt, der Kampf zu einem hochpolitischen »»«geartet, da unsere deutschen Stamme«genvssen ihrer eigenen Regierung feindlich gegenüberstehen, so wäre e« — auch mit Rücksicht aus da« zwischen Oesterreich und Deutschland bestehende Freundschaft«- verhältniß — weit richtiger, wenn gerade jetzt unser deutscher Schulveretn seine Thätigkeit einstellt» und die Deutschen Oesterreich» ihren Streit im eigenen Londe zunächst allein auSfechten ließe. Nun, dieser Standpunkt hat in der Thal Manche» kür sich und wird auch hier und da von der Presse vertreten ; allein er entspricht doch mehr der politischen Vor sicht al« der Moral und beruht auf einer Verwechselung und Vermengung der Begriffe. Die politische Rücksicht und besonder« unser Bündniß- verhältnlß fordern, daß sich unser Bcrein auch jetzt auf da« Gewissenhafteste innerhalb der dmch seine eigenen Satzungen gesteckten Grenzen, wie wir sie oben angegeben, hält. Wmn also, wie e« jüngst feiten» de» Alldeutschen verband»« ge schehen, der Allgemeine deutsch» Schulverein bei un« öffent lich« Versammlungen -nberauwen und hierzu österreichische Parteiwänner »tnladen wollt«, damit diese Ihre eigene Regie- rung auf deutschem Boden angreifen, oder wenn er seine Emissäre in die österreichischen Kronländer schicken wollte, um dort die österreichischen Staat-lenker der Vergewaltigung ihrer eigenen Unterlhanen zu zeihen, so ist ein solches Gebahren entschieden zu verurtheilen und zu verhindern. Wenn er aber nach wie vor die zur Errichtung deutscher Schulen, die zur Verbreitung deutscher Littcratur, die zur Unterhaltung deutscher Lehrer fehlenden Mittel bereit stellt und hierdurch den deutschen Brüdern zeigt, daß auch jenseit« der Landc«grenze deutsche Herzen für sie schlagen, so wird man diese Thätigkeit nicht al» einen Eingriff in die politischen Kämpfe bezeichnen können. Wir würden un« freuen, wenn manche unserer geschätzten Leser Veranlassung nehmen sollten, den selbstlosen Bestrebungen unsere« deutschen Schulverein« ihr Interesse zu widmen. Diesem, der »Deutschen Warte" entnommenen Artikel möchten wir noch die Ziffern ansügen über die von der Orts gruppe Eibenstock geleisteten Unterstützungsbeiträge. Diese Beiträge werden in dreifacher Form geleistet: Ein Drittel der Jahresbeiträge an den Hauptverein in Berlin, ein Drittel an den Landesverband Sachsen mit dem Sitz in Dresden und da« letzte Drittel verwendet di« Ort«gruppe an bedürf tige deutsch-österreichische Gemeinden oder Vereine nach eigenem Ermessen oder auf Vorschlag de« Lande«verbande«. E» wur den von hier au« abgesandt: im Jahre 1892: ISO Mark, 1893: 100 Mk., 1894: 90 Mk., 1895: 178 Mk., 1896: 170 Mk. und 1897: 130 Mk. Diese für hiesige Verhältnisse ge wiß recht ansehnlichen Unterstützung«belträge sind aber nur möglich gewesen durch da« anerkenneniwerthe Interesse, wel che« die hiesige Bevölkerung der guten Sache entgegengebracht hat. Hoffentlich wird da«, in Rücksicht auf die jetzt besonder« schwierigen Verhältnisse der Deutschen in Böhmen, auch in Zukunft der Fall sein. Tagesgeschichte. — Deutschland. Zu dem Besuch de« Prinzen Heinrich in Friedrich«ruh bemerkt die .Kreuz-Ztg.': »Man kann die Fahrt de« Prinzen zum Fürsten BI«marck al« einen Bewei» bloßer Höflichkeit auffassen, wie er einem solchen Manne gegenüber nicht« Außergewöhnliche« zu bedeuten braucht. Auch »ine gewisse Symbolik aber läßt sich darin finden, wenn der Bruder de« Kaiser«, der sich al« Admiral der deutschen Flotte aus den am weitesten vorgeschobenen Posten beziebt, den unser» Politik in diesem Augenblick kennt, da» Vaterland