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in Peking ein kaiserliche« Dekret veröfsentlicht, welche« besagt, daß der Beherrscher de« Reiche« der Mitte au« Frucht vor der nächsten Svnnensinsterniß, die am 22. Januar, dem Neu- jahr«tag der Chinesen, eintreten wird, über etwa begangene Fehler schon nachgedacht hätte. Die am Neujahritag übliche GratulationScour ioll diesmal statt im Thronsaal in' einer Bußhalle abgehalten werden. Ebenso fällt da« den Beamten de« kaiserlichen Hause« sonst an diesem Tage gegebene Banket au«. Auch wird der Hos diesmal die an jedem Neujahrltage getragenen Feierkleider nicht anlegen. — Wa« eine Ehefrau kosten kann! Ein gutsttu- irter, etwa« sonderlicher Engländer, der vor kurzem seine goldene Hochzeit feiern durfte, ist auf die originelle Idee ge kommen, eine genaue Rechnung darüber aufzustellen, wa» ihm seine bessere Hälfte während der fünfzigjährigen Ehe gekostet hat. Der Mann besaß bereit«, al« er sich »erhcirathete, ein feste« Einkommen von 500 Psd. Sterl., 10,000 M. pro Jahr; er hatte also nicht nöthig, sich und seiner Gattin besondere Einschränkungen aufzuerlegen, wenngleich auch keineswegs im Sinne de« Worte« flott gelebt wurde. Da« Resultat der eigenartigen Berechnung dürste also ein ganz normale» sein und so ziemlich auf alle in guten Verhältnissen lebenden Ehe leute passen. Mr. Jone» beginnt nun seine kostenausstellung mit der Summe, die er al« Liebhaber und Bräutigam für Blumen und sonstige zarte Aufmerksamkeiten verausgabt hat. In diesen Betrag ist auch der Verlobungsring mit eingerech net, ebenso die Extraipesen, die er selbst in jener seligen Zeit zur Verschönerung seiner eigenen Person in Bezug aus feinere Anzüge, Stiefel, kravalten >c. zu verwenden für nöthig be funden hatte. Summa 2000 M. Die HauShaltungSkosten betrugen jährlich 5000 M., und da Mr. Jone» die Ueberzeug- ung hat, daß sein Weibchen genau soviel Nutzen davon hatte, wie er selbst, glaubte er nicht unrecht zu handeln, wenn er die Hälfte dieser Summe auf ihren Theil rechnet. Also 2500 M. pro Jahr, macht auf fünfzig Jahre 125,000 Mark. An Kleidung und Wäsche kostete da« Frauchen etwa 1000 M. jährlich; für Geschenke zum Geburtstag, Hochzeitstag und Weihnachten wurden ungefähr 500 M. verausgabt. Da da« glückliche Ehepaar nur selten von Krankheit heimgesucht wurde, können kaum mehr als 50 M. im Jahre für Arzt, Medizin rc. gerechnet werden, für die Frau allein also 25 M. Für Theater, Concerle und sonstige Amüsement« verbrauchten die Leutchen durchschnittlich 600 M-, während die jährliche Bade reise für beide Gatten selten mehr al« 2000 M. betrug. In den fünfzig Jahren seiner Verheiralhung hat die thcucre Gattin ihrem Gemahl also rund 268Z5O M. gekostet. In der That ein anständige« kleine» Vermögen. — Eine Raucher-Statistik. E« ist neuerding« statistisch nachgewiesen worden, daß Holland al« rauchende Nation den ersten Platz in der Welt behauptet. Im Durch schnitt konsumirt jeder Niederländer jährlich ein Gewicht von 100 Unzen an Tabak und Zigarren. Der Belgier folgt al« zweiter mit einem Quantum von 80 Unzen, der Türke mit 70 und der Amerikaner mit 60 Unzen im Jahre. Dann kommen Deutschland, Frankreich, Rußland, Spanien und Italien, die sich ziemlich da« Gleichgewicht halten, während in Großbritannien und Irland nur der äußerst geringe Ver brauch von 53 Unzen pro Mann gerechnet werden kann. — Eingelenkt. Er: »Ich war doch recht dumm, daß ich Dich geheirathet hab'." — Sie: »Aber Franz, früher nanntest Du mich noch »Dein größte« Glück" und jetzt sprichst Du so!?" — Er: »Naja, versteh' mich doch recht, Kindchen, die Dummen haben eben immer da« größte Glück!" — Je nachdem. Fräulein A.: .Du sagtest doch vor Deiner Verlobung mit dem Assessor Bauhammel, daß Du ihn scheußlich fändest." — Fräulein B.: «Ja, ich wußte doch nicht, daß er sich so lebhaft für mich interessirt. Sandwirthschaftliches. — Süße» Grünfutter im Winter. Wieder ist eine für die Landwirthschast höchst wichtige Frage gelöst: die Haltbarmachung de« Grünsutter». Man braucht nicht mehr Heu zu machen und die Güte de» Futter« ist nicht mehr abhängig von der Witterung. Der Regen kann also dem Grünsutter nicht« mehr schaden. Da« klingt sür viele Land- wirlhe zunächst unglaublich und doch ist da« so. Durch ein geeignete« Verfahren wird nämlich da» Grünfutter auf die denkbar einfachste und billigste Weise von einer Ernte zur anderen grün und süß erhalten. Dieses Verfahren gründet sich auf die Entdeckung, daß die Gährung und Fäulniß bei allen organischen Stoffen nur durch Bakterien hervorgerufen wird. Man braucht also nur den Bakterien die LebcnSbe- dingungen zu entziehen und keine neuen von außen hinzutreten lassen. Durch Versuche ergab sich sodann, daß die Fäulniß- erreger im Grünsutter bei 50" 0 sterben. Die Beschaffung dieser Hitze ist nicht schwer, weil sie die Pflanzen selbst be wirken durch Oxydation, durch Säuerung. Schwierigkeiten machten nur die Regulirung der Hitze und der Luftabschluß. Beide» wird erreicht durch die von dem Engländer Blunt erfundene Feimenprcsse mit fortgesetztem und selbstthätigem Druck. Diese Feimcnpresse stellt man in der Nähe de« Hofe« oder auch im freien Felde aus, schafft da« gemähte Futter (auch wenn e« schon Tage lang im Regen gelegen hat) hin ein und baut e« darin wie einen Strohfeim auf. Innerhalb de« Rahmen« einer solchen Presse mit einem Hebelpaar läßt sich ein Feim aufführen, dessen Grundfläche 16—20 in und dessen Höhe 5 »> betragen kann. In eine solche Presse gehen 2000 Cenlner Grünsutter. Wendet man zwei oder mehr Hebel an, so läßt sich der Feim vergrößern. Sobald die Wärme im Innern de« Feime« 50" l! erlangt hat, beginnt man mit der Pressung de« Futter« und durch diese läßt sich einerseits der Zutritt der Luft von außen her ganz abschließen, andererseits aber auch durch Vermehrung oder Verminderung de« Drucke« im Feime beliebig reguliren. Durch ein zu diesem Zwecke hergestelltc« Feimenthermometer kann man die Temperatur an jeder Stelle de« Feime« messen. Am besten bleibt da« Futter bei 50—60" Ö, bei 60—70" bleibt e» auch noch süß, wird aber bräunlich und bei noch höherer Temperatur wird e« torfig. Der Preis einer solchen Feimen presse beträgt 105 Mark. Die Urtheile der deutschen Ver suchsstationen über die Beschaffenheit de» aufbewahrlen Grün futter« lauten sehr günstig, ebenso wird die Einwirkung de« Futter« auf den Organi«mu« der Thiere in Betreff der Ge wichtszunahme und der Milchabsonderung als vortheilhast bezeichnet. Der Landwirth braucht sich also seine Futter ernten nicht mehr verregnen und verderben zu lassen und kann da« ganze Jahr hindurch grüne« Futter Len Thieren verabreichen. Da da» Grünsutter besser nährt al« Heu, so kann der Landwirth unbedenklich seinen Viehstand vermehren. Der erfindungsreiche Mensch hat damit einen neuen Sieg über die ihn oft benachtheiligenden Naiurmächte davonzetragen. Kirchlich« Nachrichten ans »er Fkarachie -ile» stack vom 5. bis II. De»ember I8S7. Äufaeboten: 87) Ernst LouiS Alban Bauer, Maschinensticker hier, ehel. S. des Ernst Adolf Bauer, Maschinensticker- in Zschorlau und Frida Hulda Eichhorn hier, ehel. T. deS Karl Theodor Eichhorn, Ma schinenstickers hier. 88) Erdmann Guido Meichßner, Bremser in Aue, ehel. S. deS weil. Karl Julius Meichßner, Böttchers hier und Minna Marie Bauer hier, ehel. T. des Gottlieb Adolf Bauer, Handarbeiters hier. Getraut: 64) Wenzl Stöckner, Müller in Wolfsgrün mit Marie Wilhelmine geb. Lippold hier. 66) Georg Albert Wolf, Kaufmann in Jöhstadt mit Emma Johanne geb. Friedrich hier. 66) Ernst Albrecht Getauft: 27k) Walther l§»rt s?uchs. 276) Friedrich Walther Stöckner. 277) Anna Meta RinkowSki, unehel. 278) Karl Friedrich Berger. 27») Frida Johanne Unger. Begraben: 199) Meta Helene, ehel. T. des Karl Ernst Glaß, Maschinenstickers hier, 4 M. 6 Tg. 200) Hulda Elsbeth, ehel. T. deS Erdmann Emil Weiß, Zimmermanns hier, 2 I. 10 M. 15 T. 201) Else Toni, ehel. T. deS Gustav Friedrich Rau, Schuhmachermstrs hier, 3 M. 10 T. 202) Frida Clara, ehel. T. des Ernst Hermann Unger, Maschinenstickers hier, 6 M. 13 T. 203) Marie Margarethe, T. der Anna Emilie Unger hier, 7 M. 25 T. 204) Ernst LouiS, ehel. S. des Ernst LouiS Seidel, Fabrikarbeiters hier, 2 M. 12 T. 205) Friedrich Hermann Walther, ans. B. und Klempnermeister hier, ein Ehemann, 5» I. 28 T. Am 3. Advent. Vorm. Predigttext: Col. 1, 12-15. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrede hält Herr DiaconuS Rudolph. Nachm. 1 Uhr Betstunde. Herr DiaconuS Rudolph. Airchttmachrichterr ans SchSrr-eide. Dom. 111. Advent (den 12. Dezbr. 1897). Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Kirchenmusik: Es ist ein Ros' entsprungen, von Prätorius. Nach dem Gottesdienst Beichte und heil. Abendmahl. Herr DiaconuS Wolf. Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienst. Herr DiaconuS Wolf. Das Wochenamt führt Herr DiaconuS Wolf. Airchenuachrichterr für Krmdshüvek. III. Adventssonntag, den 12. Dezbr. 1897: Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteSdienst, Text: Col. 1, 12—15. Nachm. 2 Uhr: ConfirmandengotteSdienst. Abend- 8 Uhr: MissionSvortrag des Hrn. DiaconuS Gehring, Schedewitz, über die Noch der indischen Frauen und die Mission in Deutsch- Ostafrika. (Kramer'S Gasthofssaal.) Chemnitzer Marktpreise vom 8. Dezember 1897. Weizen, fremde Sorten 10 Mk. 60 Pf. biS 11 Mk. 10 Pf. pro 5V Kile - sLchs. 9 Roggen, nieder!, sächs. 7 » hiesiger, 6 « preußischer, 7 « « neu — « fremder 7 Braugerste, fremde 9 . sächsische 8 Futtergerfte 5 Hafer, sächsischer, durch Regen beschädigt, 6 ' sächs. 7 » preußischer — . fremoer 7 Kocherbsen 7 Mahl- u. Futtererbsen 6 Heu 3 Stroh 2 Kartoffeln 2 Butter 2 I — « , 9 . 65 a . . » . 40 . . 7 . 80 « , , , . 90 . . 7 . 20 « ... a 80 ' « 8 « — , » » . a — - I L — a » a I ' 90 » » 8 « 20 » ... » 25 « « 10 » 50 a , . » » — - . 9 » a a a a a 90 , 7 . . . , . 25 6 50 - 30 . - 7 « 70 . ... < — « . a » « « a a 50 « e 7 ' 85 ... . . 25 , , 9 , — ree. , 50 . a 7 » 50 ... « . 70 . . 4 , 30 * ... , 80 . » 3 . 20 ... . ' 50 « . 2 « 80 ... » , 20 . . 2 . 80 . . 1 - Iieintte Bahr. Schmelzbutter garantirt rein empfiehlt Nrnil 26UH6r. »vtt - weiß und buntkantig empfiehlt 6 6.8eiäel. BiSmarckheringe, Rollmops, Brat-Schellfisch, Voll- hertnge, Sardine», frische Schellfische empfiehlt Mohrenstrahe 2. Eine arotzer Heller Raum, passend sür eine Stickmaschine, ist zu vermiethcn bei Höigem. Feinste Ltöruiu-I's.kölkerröu „ -LLristdg.uvcksrsöu ?naAu-LLrLsidg.uQkörLöü in allen Packungen empfiehlt G Emil am Postplatz. Sehende Karpfen empfiehlt All»» hiteillbtttil vLvKVLLrvll in dcn feinsten Oualilätcu hält zu billigsten Preisen bestens mOhim « i am Kostpkah. Zum bevorstehenden Weihnnchtsseste empfiehlt sein reichhaltiges Lager in I-kunpsn, I-suoUtsrn, email- liichvL und Eisernen LooUxeselnrren, 8nns- und Lnelien- Aerädlien, sowie SoUlittseUnLen, Spislrvs-aren, cNrrisdvauin- selnnuoL u. s w. Emir chl'atzmann. iE" Gleichzeitig empfehle mein und bitte bei Einkäufen von Backgewürze uin gütigen Zuspruch. Z>. Hb. UNEdMtzr's Conditorei. Die ist eröffnet und Mtt. um MW» Bchch S,ttd°Iä n-i-b-v-r. Bestellungen auf Christstollen werden gut und billig ausgeführt bei Hbigem. Jur Stollenbäckerei empfehle in besten Qualitäten zu den niedrigsten Preisen. LniN 28««»«!'. Die Gisvahn kann befahren werden. Ohne Fahrkarte ist das Betreten der Bahn verboten. Vkewckar dleckler, Pachter Todes Anzeige. Hierdurch die traurige Nachricht, daß gestern Abend '/-12 Uhr unser guter Gatte, Vater, Groß- u. Urgroßvater, der Fleischer meister im fast vollendeten 85. Lebensjahre nach kurzer Krankheit sanft entschlafen ist. Dies zeigen tiefbetrübt an Die trauernde« Hinterlassene«. Eibenstock, 10. Dezbr. 1897. Beerdigung findet Sonntag Nachmittag 3 Uhr statt. Empfehle Cigarren passend sür Weihnachts-Geschenke in 25, 50 und 100 Stück-Packungen zu ver schiedenen Preisen. Cigarrenmacher. per sofort nach auswärts gesucht. Offer ten unter „Sticker" an die Expedition d. Bl. erbeten. Puppenperücken und Köpfe, Haarteilen mit und ohne Beschlag, so wie alle künstlichen Haararbeit«« lie fert in feinster Ausführung I* Friseur, vis-ü-vi» der Apotheke. Mitbürger! Wählt Männer gerader, biederer Art, solche sind die Herren: Kaufmann Hsiiar Kinne . Kerm. Magner Baumeister Haj. Alt Zeichner Aestr Meis Straßenmeister M Zahn Schlosser <-Ld. Mark Kaufmann Kichard Seybruch. Handwerker. Unser so sehr belastetes Gemein wesen fordert allezeit eine strenge Prüf ung jeder Borlag«, Wünschenswer- thes hat immer dem Nothwendigen zu weichen. Wählt darum nur sparsame Männer, nicht Leute mit großen Porte monnaies. OdvrkvinävL. L. 0. LeiäsI, Givenstock. Zur geh. Beachtung. Um die rechtzeitige Fertigstellung de« Amtsblattes zu ermöglichen, richten wir an unsere werthen Inserenten die dring ende Bitte, uns ihre Aufträge öesauders iu der Weihnachtszeit recht frühzeitig ein zuschicken. Annoncen, für die am Abend auszugebende Nummer bestimmt, erbitten uns bis sp-tekeus War«. S Zlßr, größere Inserate müssen jedoch schau Lags »arßer bei d. Unterzeichneten aufgegeben werden. Die Exped. d. Amtsbl.