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Amts- M AiWiMt für den Abonnement viertelj. 1 M.20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichr- Postanstalten. IS« Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. <Krsche 1,, t wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 44. Jahrgang. Dienstag, den 26. Oktober L8SS Hauser Verkauf. Die gegenwärtig als Schulgebäude dienenden, im unteren Ortstheilc gelegenen Häuser Nr. 276 und 398 des hiesigen Brandkatastcrs sollen nach Fertigstellung des jetzt iin Bau begriffenen neuen Schulgebäudes unter äußerst günstigen Zahlungs bedingungen — der größere Theil der Kaufsumme kann hypothekarisch stehen bleiben — verkauft werden. Auf diese Kaufsgelegenheiten wird schon jetzt mit dem Ersuchen aufmerksam ge macht, etwaige Kaufsofferten bis Ende October 1897 an den Unterzeichneten, der zu jeder weiteren Auskunstsertheilung bereit ist, gelangen zu lassen. Der Schulvorstand zu Schönheide. Gem.-Vorst. Haupt, Vorsitzender. auf dem Staatsforstrevier Auersöerg. In Hendel s Hotel in Tchönheiderhammer sollen Dienstag, den 2. November 1887, von Mittags t Uhr an folgende in den Abtheilungen 16, 24, 25, 40, 42 (Kahlschläge), 16, 37, 39 (Durch- sorstungen), 1—37, 39—74 (Einzelhölzer) aufbereitete Nutzhölzer und zwar: 66,- > Hdrt. „ Reisslängen „ 3—7 271 weiche Stämme von 10—15 597 16—22 309 23—43 115 buch. Klober 13—72 10418 weiche „ 7—15 3166 16—22 2609 23—52 70 „ Derbflange» 8 cm Miltenstärke,: „ „ 1l—26 m Länge, „ Oberstärke, 3—4 in Länge, „ „ 3,r u. 4 m Länge, „ Unterstärke, 8 m Länge, „ „ 3—7 m Länge, sowie im Hotel „Ttadt Mittwoch, den 8. November Leipzig" in Eibenstock t887, von Norm. 8 Uhr an die in den obigen Abtheilungen aufbereiteteu Brennhölzer, als: 7 Rm. harte, 329'/- Rm. weiche Arcnnlchcite, Hz . . SSt", » „ T>rmnknüppe1, 1 „ „ Jacke», 4 „ „ 328 /, „ „ Kelle und 48 „ , Stöcke unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Kgl. Aorstrevierverwaltnng Auersberg zu (sibenftock u. Kgl. Horstrentamt Eibenstock, Lehmann. am 21. Oktober 1897. Gcrkach. Das Werttcherungsivesen soll nunmehr auch reichsgesetzlich geregelt werden. Ein ent sprechender Gesetzentwurf ist bereits dem für Preußen errich teten Versicherungsbeirath (nach Art des Kolonialraths) zur Begutachtung zugegangen. Dar Bedürfniß nach einem Gesetz dieser Inhaltes ist ein überaus bedeutende«, auf Seiten der Versicherten in nicht geringerem Maße vorhanden wie bei den Versicherungsgesellschaften, deren geschäftliche Thäligkeit durch die auf dem Gebiete des Versicherung-recht« herrschende Unsicherheit und die sich sehr fühlbar machende schwankende Rechtsprechung in nachtheiliger Weile beeinflußt wird. Wenn e« einerseits als die Aufgabe der ReichSgesetzgeb- unz bezeichnet werden muß, an Stelle dieser Unsicherheit einen RechtSzustand zu setzen, der jedem Interessenten die erforderliche Gewißheit darüber giebt, daß diese und jene Bestimmung, daß der eine oder andere Vertrag recht-wirksam ist oder nickt, so erscheint e» aber de» Weiteren als Pflicht derselben, hierbei dem sozialen Gedanken in ausgiebigem Maße Anerkennung zu verschaffen. Die Beziehungen zwischen dem Versicherungsrecht und einer weisen Sozialpolitik sind ebenso zahlreich wie eng, beruht doch die größte sozialpolitische That, welche irgendeiner der modernen Staaten überhaupt auf weisen kann, die Arbeitcrverficherung, aus dem Versicherungs- Gedanken. Auch in dem privaten Versicherung-recht muß in höherem Maße, als e» bislang geschah, für den Schutz der Versicher ten gegenüber den mit einem thatsächlichcn Monopol au»- gestatteten Versicherung-Gesellschaften Sorge getragen werden. Für den Gesetzgeber liegen hierbei die Verhältnisse ähnlich wie bezüglich der Eisenbahnen. Die Gründe, welche den Staat bewogen haben, da« freie Vertrag-recht den Eisen bahnen gegenüber in zahlreichen Punkten einzuschränken und zu durchbrechen, um e« zu verhüten, daß dieselben von ihrer Monopolstellung einen mit den Interessen de« reisenden Pulikum« nicht zu vereinbarenden Gebrauch machen, recht fertigen auch verwandle Anordnungen gegenüber den Ver sicherung« Gesellschaften. Heute, wo die sozialpolitische An schauung sich derart ausgebreitet und befestigt hat, daß e», in Deutschland wenigstens, al» vollständig überflüssig erachtet wird, da« Recht de» Staate- auf Einschränkung der Ver tragsfreiheit noch besonders zu beweisen, heute begegnet eine Regelung de» Versicherung-recht«, welche einer ungeeigneten Verwerthung der Machtstellung der Gesellschaften dadurch entgegentritt, daß sie gewisse Vereinbarungen de« Versicher ungs-Verträge« für ungültig erklärt, keinem Bedenken. ES muß zugegeben werden, daß die Verträge u. Statuten der Versicherungsgesellschaften im Laufe der letzten Jahrzehnte zu einem guten Theil die Harten und Unbilligkeiten beseitigt haben, welche ihnen früher eigen waren; trotzdem finden sich auch jetzt noch in ihnen verschiedene Vorschriften, die von den Versicherten al« Härten mit Recht empfunden werden, ohne daß zu ihrer Rechtfertigung ein gebieterische« Interesse der Versicherung«-Gesellschaften behauptet werden könnte. Da beste Beispiel hierfür bietet die Anwendung der sog. Verwirk ungsklausel, der zufolge der Versicherte seiner Rechte au« dem Versicherungsvertrag verlustig geht, wenn er nicht eine be stimmte Handlung innerhalb der vorgeschriebenen Frist au«- gesührt; so erlöschen die Rechte de« gegen Unfall Versicherten, wenn er nicht innerhalb de« vorgeschriebenen Zeitraum« nach Eintritt de« Unfall« für ärztliche Hilfe Sorge trägt, diejenigen de« gegen Feuerschaden Versicherten, wenn er nicht vor Ablaus der in dem Vertrage angegebenen Zeit der Versicherung«- Gesellschaft ober ihrem Vertreter Anzeige hiervon macht usw. Er wird hierbei nicht unterschieden, ob die Unterlassung der Anzeige bezw. der sonst in Betracht kommenden Handlung auf einer entschuldbaren Fahrlässigkeit der betreffenden Ver sicherten beruht oder nicht, die Gesellschaften setzen im All gemeinen den Fall der entschuldbaren Säumniß oder Nach lässigkeit dem unentschuldbaren gleich und knüpfen an beide dieselben Folgen. E» bedarf kaum der besonderen Betonung, daß ein solcher RechtSzustand der sozialpolitischen Ansicht unserer Zeit nicht mehr entspricht; ein entschuldbares Versehen darf nicht die Folge haben, daß der Versicherte die Früchte einer langjährigen Prämienzahlung mit einem Schlage verliert, die moderne Auffassung muß hierin eine verhältnißmäßige Härte erblicken, welcher der Staat unter keinen Umständen seine Zustimmung erlheilcn darf. Selbstverständlich müssen in einem ReichS- versichcrungSgesetze auch die Versicherungs-Gesellschaften nach Möglichkeit gegen Mißbrauch durch die Versicherten geschützt werden, denn nur dadurch wird die Gesetzgebung im Stande sein, dem Interesse Rechnung zu tragen, da» die VolkSwirth- schaft im Allgemeinen an dem Versicherungswesen hat. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die verbündeten Regierungen hoffen, wie die »Mil.-Polit. Korr." mitlheilt, dem Reichstag noch in seiner nächsten Tagung einen Gesetzentwurf über die Be kämpfung des Bauschwindels vorlegen zu können. Den Bauhandwerkern sollen gewisse hypothekarische Vorrechte gesetzlich eingcräumt werden. In Berlin mußten im Jahre 1896,97 die Versicherungsbeiträge für die Bau-Unfallversicher ung von den Bau-Unternehmern in 830 Fällen durch Zwangs vollstreckung eingezogen werden. In 149 Fällen verlief die Zwangsvollstreckung fruchtlos. — Die Kommission für ArbcitSstatistik nimmt demnächst ihre Thätigkeit wieder auf. Nach einer Mittheilung de» Vorsitzenden der Kommission für Arbeitsstatistik finden die im Februar vertagten mündlichen Vernehmungen einer Anzahl von Meistern und Gesellen de» Müllergcwerbc» in der zweiten Hälfte de» Oktober oder im November statt. Die Vernehmungen erstrecken sich darauf, festzustellen, ob eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit im Mällergewerbc noth- wendig und möglich ist. — Im ReichSpostamt ist am Freitag die vom Staats sekretär von Podbielski einberufene Konferenz von Mit gliedern hervorragender Handelskammern und anderer kauf männischer Korporationen zusammengelrctcn. E» sind nament lich Berlin, Köln, Bre«iau, Magdeburg, Hamburg, Danzig u. a. bei dieser Berathung vertreten. Auf der Tagesordnung stehen, wie in der ersten am 14. bi» 16. d. MtS. abgehaltc- nen Konferenz der Oberpostdirektoren, die Vorschläge, da» Briefporto im Nahverkehr zu ermäßigen, bei Postanweisungen mit niedrigen Beträgen 10 Psg. statt der bisherigen 20 Pfg. zu fordern, u. s. w. In Handelskreisen besteht große Ge neigtheit, diesen Reformen zuzustimmen. Die Konferenz dürfte sich daher auch in diesem Sinne «»«sprechen. — Die in den letzten Monaten auf deutschen Eisen bahnen vorgekommenen Unfälle haben dem Reichr-Sisen- bahnamte zu einer Prüfung der Frage Anlaß gegeben, ob e« nicht zur Erhöhung der Betriebssicherheit räthlich sei, die vom Bunde«rathe für da« Eisenbahnwesen erlassenen allge meinen Ordnungen nach verschiedenen Richtungen zu ergänzen. Da« Ergebniß der Prüfung ist, wie die .Nordd. Allg. Zig." meldet, den meistbetheiligten Bundesregierungen in Gestalt bestimmter Vorschläge mitgclheilt worden. Zugleich wurden die Regierungen eingeladen, sich bei einer die Beschlußfassung der BundeSralhcS vorbereitenden kommissarischen Verhandlung, die für Ende November in Aussicht genommen ist, vertreten zu lassen. Zur Berathung sind u. A. gestellt: die obligatorische Einführung von Vorsignalen, die Einrichtung der Strecken- blockirung auf allen stärker befahrenen Bahnlinie», die größte zulässige Stärke sowohl der Güicrzüge, al« auch der schnell fahrenden Perfonenzüze, die Einhaltung des Fahrplane» durch die Güterzüge, die Entlastung der mit der Regelung der Ein- und Ausfahrt der Züge und mit der Zugmeldung betrauten Stationsbeamten von andcrwciten Geschäften, die Verstärkung der Kuppelungen u. s. w. — Es wird mit Genuglhuung hin genommen werden, daß da» Reichseisenbahnamt hiernach von der Seiten« der preußischen Eisenbahnverwaltung anscheinend freilich nicht gctheiltcn Ansicht geleitet wird, daß in der That die Eisenbahnzustände der Verbesserung bedürftig sind und daß demgemäß auch vorgegangcn werden müsse. Bekanntlick hat die preußische Eisenbahnvcrwaltung bisher stet» versichert, daß Alle« ganz musterhaft beschaffen sei. — Oesterreich-Ungarn. Eine Entscheidung in der inneren Lage Oesterreich« steht tschechischen Blättern zu folge baldigst bevor. In den höchsten Kreisen sei eine bc stimmte sehr kurze Frist gestellt worden, innerhalb deren da« jenige, was Bedürfniß sei, durchgeführt sein müsse. Die Hoffnung, mit der jetzigen Geschäftsordnung de» Abgeordneten hauses da« Ausgleichsprovisorium zu Stande zu bringen, sei aber gering, deshalb laufen Gerüchte um, daß jetzt Maß nahmen gegen die Linke getroffen werden sollen. — Frankreich. Pari«, 22. Oftober. In der Kam mer gelangte heute der Gesetzentwurf betreffend die Bild ung eine« neue» Armeekorpsbezirk« in Frankreich zur Vertheilung. In der Begründung wird auSgesührt, der Effeklivbcstand der im 6. KorpSbezirkc vereinigten Truppen lege dem Kommando eine schwere Aufgabe auf, die zu er leichtern von Bedeutung sei, um da» Funktioniren der ver schiedenen Dienstzweige unter besseren Bedingungen zu sichern. E« sei Vortheilhast, da» 6. Korp» (an der deutschen Grenze) sogleich in zwei Theile zu zerlegen und die Zweitheilung könne schon heute ohne nenncnSwerthe Kosten durchgeführt werden. — Da» »Berl. Tagebl." läßt sich au» Pari« tele- graphiren: Der »Radikal" puplizirt ein Interview mit dem Fürsten Mestschcrsky, dem Herausgeber de» »Grashdanin". Der russische Publizist bestreitet auf da« entschiedenste da» Vorhandensein eine» schriftlichen russisch-französischen Allianz vertrages und spricht dann von seiner eigenen Thätigkeit. Er sagt, die Idee, für die er arbeite, sei, Frankreich und Deutschland mit Hilfe Rußland» zusammen zu führen, er gehe nach Berlin und Pari« und werde versuchen, in Frank reich, Deutschland u. Rußland ein internationale» Preßkomitee zu bilden, dessen Thätigkeit auf einen Zusammenschluß der drei Mächte gegen England gerichtet sei. — Dänemark. Die dänische Regierung wünscht kei nen neuen Konflikt mit der Volk«vertrctung und belhätigt da« durch Abschwächung de« vom Kricg«minister geltend ge machten militärischen Programm«. Im Folkething erklärte der Ministerpräsident Hörring, da» ganze Ministerium sei mit der von dem Folkething in seiner letzten Tagung ange nommenen Tagetordnung bezüglich der Aufrechterhalt ung der Neutralität bei etwaigen Konflikten anderer Staaten einverstanden. Da« Ministerium beabsichtige keine Aendernng in der HeereSorganisation zu beantragen, dagegen seien die Verlegung einer jütländischen Brigade nach Seeland