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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 13.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189711133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18971113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18971113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-11
- Tag 1897-11-13
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Monat
1897-11
-
Jahr
1897
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Mitglieder der beiden Ständekammcrn seierlichst eröffnet worden. In der Thronrede wird unter Anerkennung der opferreichen Privatwohlthätigkeit zur Linderung der durch da« Hochwasser angerichteten Schäden und Verluste ein Nachlrag«- etat zu weiterer staatlicher Beihilfe angekündigt. Die Lander finanzen befinden sich zwar in günstiger Entwickelung, um aber erhöhten Anforderungen genügen zu können, wird die Weiterführung der Reform der direkten Steuern beabsichtigt und eine Besteuerung de« Vermögen-besitze» und die ein malige Besteuerung de» lukrativen Vcrmögcn»crwerb» durch Erbschaften, Vermächtnisse und Schenkungen in« Auge gefaßt. Die Grundsteuer soll au» dem Slaat»steucrsystem au»geschie- den und ausschließlich sür Rechnung der Schulgemeinden er hoben werden. Die Thronrede beklagt die fortdauernden Störungen der Finanzwirthschast in Folge der noch immer nicht durchgeführten Reich«finanzrcform. Der neue Etat sieht außerordentliche Geldmittel sür Verbesserung der Eisenbahn anlagen und Vermehrung der Betriebsmittel vor, auch ist eine veränderte Organisation und eine Vermehrung de» Be trieb-personal» bei der StaalSbahnverwaltung beabsichtigt. Endlich sollen der Staat-zuschuß zu den Zulagen an Geist liche erhöht und die Besoldung-Verhältnisse der Lehrer an höheren und an Volksschulen verbessert werden. — Dresden, 10. Novbr. Heute Vormittag 8 Uhr wurde aus einem Steinmetzplatze gegenüber dem Grundstücke Blumenstraße 47 von einem Steinmetz da» etwa zehn jährige Schulmädchen Martha Ulbricht ermordet aufgefunden. Dasselbe besuchte die katholische Schule in der Schumannstraße. E« war vor einigen Tagen nicht au» der Schule nach der elterlichen, in der Pirnaische« Straße ge legenen Wohnung zurückgekehrt. Die Mutter de» Kinde» erstattete Anzeige. Infolge der angestellten Recherchen sand man heule früh die Leiche de« Kinde» an dem genannten Ort. E» liegen deutliche Anzeichen vor, die auf einen Lust mord schließen lassen. Dem unglücklichen Opfer war der Mund mit Gra« zugestopft. Von dem Thäter fehlt bi» jetzt jede Spur. Die kleine, dem Lustmorde verfallene zehnjährige Ulbricht war da» einzige Kind ihrer Eltern. Die Vergewal tigung muß bereit» gestern Abend erfolgt sein. — Leipzig, 10. Novbr. Heute Vormittag ereignete sich aus dem an der Könneritzstraßc im Stadttheil Neuschleußig gelegenen Neubau von Grimme L Hempel ein fürchterliche« Unglück. In der zweiten Etage de» Hauptgebäude» stürzte plötzlich da» Treppengerüst zusammen. Hierdurch wur den acht aus dem Gerüste befindliche Maurer in den Keller geschleudert. Einer derselben brach da» Genick und war auf der Stelle todt; 5 wurden schwer verletzt, während 2 mit leichteren Verletzungen davonkamen. Die Verunglückten sind zum größten Theile Italiener. Eine Untersuchung ist ein geleitet worden. Die Ursache hat noch nicht genau festgestellt werden können. — Chemnitz. Ein neuer, von einem Amerikaner er fundener mechanischer Webstuhl, der weder eine aufge bäumte Kette, noch einen Schützen braucht, sondern da» Garn direkt von der Spule weg verweben soll, scheint doch einen Ihatsächlichen Hintergrund zu haben, denn der KourSrückgang der Aktien der Sächsischen Webstuhlfabrik soll mit dieser Er findung im Zusammenhänge stehen. Deutsche Maschinensabri- kanten haben sich bereit» bemüht, die Ausnutzung de» Patente« für Deutschland zu erwerben; aber der geforderte Preis ist so hoch, daß er nicht zum Vertragsabschlüsse ermuthigt. Immerhin wird die Erfindung unsere gesammle Textilindustrie fühlbar beeinflussen. Schon oft waren Nachrichten über neue Wunderwebstühle verbreitet, die sich in der Regel al« Reklame entpuppten; vielleicht liegt in der Ankündigung de» Amerikaner« auch noch zu viel Schönfärberei. — Plauen. Am Montag Abend gegen 7 Uhr wurde der 27 Jahre alte Schiffchensticker Albert Vogel an der Hau»thüre der Hartmannschen Fabrik an der Annenstraße, wo er beschäftig war, von einer Anzahl Burschen, die mit Zaunspfählen bewaffnet waren, über fall en. Vogel erhielt einen derartigen Schlag über den Kopf, daß er sofort zu- fammcnbrach. Leider ergab sich, daß dem BedauernSwerlhen da» linke Auge ausgeschlagen worden war, auch soll er einen Schädelbruch erlitten haben. Der Schwerverletzte wurde zu nächst in die Augenklinik de» Herrn l)r. Piltz und von da in da» Krankenhau» eingeliefert. Al» Ursache zu dem Uebcr- fall wird angegeben, daß die Burschen sich dafür rächen woll ten, weil einer in derselben Fabrik beschäftigten Fädlerin, der Geliebten eine» zu der Bande de» «Räuberhauptmanns Karo" gehörigen Burschen, jüngst da» Arbeit»verhältniß aufgekündigt worden war. Die Thäter sind verhaftet worden. — Schneeberg, 10. November. Von der hiesigen und der Neustädtler Stadtvertretung wird um Wetterführ ung der Eisenbahnlinie Niedcrfchlema-Schnceherg- Neustädtel an die von Eibenstock und Kirchberg au» angc- strebte Bahnverbindung Reichenbach - Lengenfeld - Eibenstock nachgesucht. Mit dieser Frage beschäftigte sich gestern auch die Handel»- und Gewcrbckammer Plauen. Einstimmig wurde beschlossen, die Ausführung einer Eisenbahn von der Leipzig- Hofer Linie au« nach Eibenstock und die Herstellung einer Abzweigung nach Schneeberg-Neustädtel bei der Königlichen Staatsregierung zu befürworten. — Au» Gra»litz wird berichtet: Der »unheimliche Gast", der besonder» vor wenigen Tagen die Bevölkerung de» Erzgebirge« beunruhigte, so daß eine große Anzahl von Personen die Stadt verließ, hat seit Sonnabend seine Thätig- keit in erhöhtem Maße wieder angetreten. Die Bevölkerung ist durch da« neuerliche heftige Auftreten de« Erdbeben», da« man schon für beendet hielt, in großer Aufregung. Sonnabend früh um '/«6 Uhr erfolgten wiederum zwei heftige Stöße. Mehrere schwächere Stöße wurden um '/,7 Uhr und um '/,8 Uhr Abend» wahrgenommen. Plötzlich Abend» um 8 Uhr 43 Min. erkrachte ein mächtiger Stoß, daß die Gläser auf den Tischen erzitterten und die Scheiben der Fenster klirrten. So kräftig dieser Stoß war, so kurz war er. In kaum einer halben Sekunde erfolgte eine zweite, in Form eine» dumpsdröhnenden unterirdischen Rollen» vernehmbare Erderschütterung, die sich ziemlich anhaltend von Nordost gegen Südwest hinzog. Neuerliche Stöße wurden um 9 Uhr 50 Min., um 2 Uhr und 3 Uhr Nacht« beobachtet. Doch waren sie mit dem Abend« um «/«9 Uhr erfolgten nicht ver gleichbar. 6 Uhr 14 Min. Morgen« jedoch wurden die Bewohner unserer Stadt durch einen äußerst starken 1b Sek. andauernden Erdstoß au« dem Morgenschlummer gerüttelt, sodaß Mancher entsetzt au« dem Bette sprang. Nach einer kleinen Zwischenpause erfolgte ein zweiter schwächerer Stoß. Bi« 9 Uhr früh ist keine weitere Erderschütterung erfolgt. Ueberhaupt ergab die Beobachtung, daß im Lause de« Vor mittag« eine Erderschütterung überhaupt nicht oder nur äußerst schwach auflritt, während die kräftigsten Stöße nach 8 Uhr Abend« und die mittleren nach Mitternacht bi« früh Morgen« erfolgen. An der Magnetnadel konnte man ziem lich starke Abweichungen wahrnchmen. Da« bi«her vom Bezirk«hauptmann bewohnte, an der Kaiserstraßc gelegene Hau» wurde an Wänden u. Decken von zahlreichen Sprüngen zerrissen. 8. Ziehung '>. Klaffe 132. Königs. Sachs. Landes-Lotterie. Gezogen am 9. Novbr. 1897. >5.000 Mart aus Nr. 73251. 5000 Mark aus Nr. ME 3000 Mark aus Nr. 4059 SM «371 9283 II075 IW78 11137 18290 1880« 20513 234S7 28784 29255 31470 3IS48 31933 32937 34S88 3498S 35402 38S87 40738 438SS 44442 48288 49483 «1074 «3870 «7880 88821 73154 74900 77144 78742 81843 8438« 87437 88930 8997« 94207 95909 9S983. 1000 Mark aus Nr. 2977 «248 7883 9222 11284 1297« 18594 25337 3I4I2 34851 34908 37028 49754 52258 52923 55521 55888 «2570 «8058 88385 7240« 72997 820«« 8229« 84779 8889« 88243 500 Mark auf Nr. 1125 11302 N33« 14275 15075 15454 28002 28027 29043 80285 30917 37980 43738 47740 50801 50980 «2218 84044 88535 71995 73489 79525 79883 85514 87877 87852 300 Mark auf Nr. 94 1288 5087 5921 «353 8788 7443 757« I43I0 18815 17532 17979 21371 24924 25349 28113 28838 27232 33241 35192 35930 3873« 37214 41209 41528 42507 45898 48135 52857 53814 S37II 55528 58100 59498 59712 80258 80490 80870 «4552 85538 85844 «7182 88378 72537 73747 74715 74783 75289 775«« 77772 77781 79401 800«7 89302 89713 89797 89933 91149 92720 94I8I 94888 95054 95888 99218 99897. 39391 4I4I9 45429 48137 49143 55982 57I3I 57852 59782 «0007 78135 77199 79410 79888 80199 94838 98384 98840 98781 99848. 1980 3091 4894 5««8 7941 «038 18833 17777 18288 I890I 19810 32703 32715 32794 34412 35899 54845 58788 57030 «0122 «NI7 73835 75543 75589 77825 7895« 91858 92917 93074 94415 98148 2099 4351 4512 4579 4777 488« 8515 8700 8941 11089 12490 13070 2257« 2283« 22958 23785 24147 27544 28759 28775 29140 29451 37341 38000 38593 38810 38750 47849 47924 48193 S2I48 52224 58727 57080 58I8I 58378 59481 «2772 83283 «3292 «4424 «4470 «9774 70I2I 70280 70815 72430 75533 75800 75823 75980 77454 82740 82873 8S8I3 88545 88082 91258 91750 92354 92392 92429 97018 97317 98158 98795 98985 8. Ziehung, gezogen am 10. Novbr. 1807. 5000 Mark aus Nr. ««549. 3000 Mar« aus Nr. 3739 4088 S255 5«22 5878 7139 10105 19788 20810 28089 28224 34385 39042 45871 50748 52879 53421 55018 57898 58795 59141 «0392 81740 83575 84775 85571 «8812 87438 7I34I 74848 78080 81853 82870 82941 83071 84538 84977 89821 89971 90842 91770 93418 93948 94805 98035. 1000 Mark aus Nr. 4292 «588 9205 10223 10939 13330 19440 19884 20449 22483 25013 28841 28032 32828 34249 38041 37389 38123 41082 45222 48873 47582 49719 49938 53598 58291 58817 «1510 «2988 83897 84314 85478 85753 88393 88481 72253 73472 75851 80188 87497 88SI3 89II8 90138 91348 922II 98858. 500 Mar« aus Nr. 228 1814 «873 «988 8195 1122« 12379 12757 15488 17389 17578 20295 20297 20551 2N71 25520 28411 27729 30504 31582 33595 33930 3S94I 38999 37929 38578 39485 39499 42284 43421 43870 47001 51528 5201« 5244« 53935 54021 54251 54820 5808« 59923 «12«3 «1321 «27«9 82854 83382 83882 «8404 87138 «7382 88532 89059 89782 72739 73014 74387 75784 78872 80792 82072 82315 83082 83581 85837 88834 92148 92930 300 Mark aus Nr. 404 820 1026 1337 2175 2212 2847 3871 5193 7114 8002 8457 10338 II780 12050 I55I9 18817 18790 17429 19320 19380 19852 19881 I99I8 90035 20972 2128« 21793 22517 23045 23332 23519 24337 24SV0 25413 2«0«S 28370 29250 31339 31505 3228« 32383 32941 33200 33212 35507 37138 39550 41257 41882 42028 42838 42880 44084 44398 4458« 47520 4783« 49718 50227 50354 50492 50531 50829 53089 54059 54435 54539 56607 57210 57594 57662 57688 58789 588.55 .59904 «1284 61444 81492 SI9I8 62842 65742 «6078 «9149 72082 72842 73322 74830 75325 7.55«4 76749 7748« 77938 78084 78784 79542 79758 80997 «1399 «1718 81908 82091 83842 83703 83958 84788 86808 «7768 89079 «9824 90725 98285 98317 97244 9731« 97982 98495. Vermischte Nachrichten. — Athen. Der unter dem Ehrenvorsitz der Kron prinzessin Sophie stehende große griechische Frauenverein hat an alle Frauen von Hella» einen Aufruf gerichtet, in dem e» al» eine unabwei»barc Pflicht bezeichnet wird, den ganzen Winter hindurch die durch den Krieg völlig verarmte Bevöl kerung Tessalien« durch Geld, Lebensmittel und Kleidungs stücke zu unterstützen. In allen Städten de» Lande» möchten daher die Frauen ihre Sammlungen für die Unglücklichen sortsctzen, und um die» zu können, sollten sich die Frauen in ihren persönlichen Bedürfnissen jede mögliche Beschränkung auferlegcn. Die Vorstanddamen de» Frauenverein» sowie auch die Prinzessinnen de» königlichen Hause» würden hierbei mit gutem Beispiel vorangehen und besonder» in der Kleid ung jeden Luxu» vermeiden. Da» einfachste und schmuckloseste Frauenkleid werde in diesem Jahre da» Ehrenkleid jeder pa triotisch gesinnten Griechin sein. — Traurige Bierverhältnisse scheinen in man chen Gegenden de» vielgerühmten Bierlande« Bayern zu herrschen. Au« Augsburg, 7. Oktober, wird bayerischen Blättern berichtet: Von Amt»wcgen werden bei den hiesigen Bierbrauereien gegenwärtig Bierproben unternommen. Die Maßregel erscheint recht nöthigs' denn der Befund von zwei Dritteln der bisher untersuchten Biere lautete auf »sauer"! Ein Bräuer ließ, ehe die magistratische Kommission anlangte, vorsorglich nicht weniger al» 36 Hektoliter Bier in den Kanal ablaufen. — Sine einheitliche Kleidung für alle deut schen Turner wird einzusühren beabsichtigt. In der »Deutschen Turnzeitung" schlägt vi. Goetz eine solche Uni form vor. Diese bestehl au» blauer Jacke und grauen Bein kleidern und erregte beim letzten schweizerischen Turnfeste all gemeine Bewunderung. Man hofft die Frage bald zu lösen, so daß beim nächsten deutschen Turnfeste die einheitliche Kleid ung bereit» cingeführt sein dürfte. — Wieviel ist ein kleiner Finger Werth? Durch einen Unfall war einem Gesellen der kleine Finger der linken Hand zerquetscht worden und mußte deshalb ampu- tirt werden. Der Geselle verlangte von der Beruf»genoffen- schaft eine Rente, die ihm zunächst auch gewährt, später aber wieder entzogen wurde. Die Beruf«genosscnschaft meinte, daß der Verlust de» kleinen Finger« der linken Hand keine Beeinträchtigung der Erwerb«fähigkeit bedinge. Aus die Be schwerde de» Gesellen hat da» Reich«verstcherung»amt ent schieden, daß dem Verletzten ein Anspruch aus Zahlung einer Rente von 10 pCt. zustehe, da der kleine ginger an Bedeutung für die Erwerbsfähigkeit gleich nach dem Daumen und Zeige finger komme. — Schlaf für Schlaflose. Folgende» schwedische» Mittel gegen Schlaflosigkeit theilt eine Dame mit, die e» bei sich selbst mit bestem Erfolg angewendet ha». Sie nahm ein Tuch, tauchte e» in eilkalte« Wasser, drückte e» leicht au« und legte e« über die geschloffenen Augen. Die Wirkung war wahrhaft überraschend! In der ersten Nacht schlief sie vier aufeinander folgend« Stunden, ohne auszuwachen, etwa», wa» ihr seit Monaten nicht begegnet war. Nach Verlauf dieser Zeit war da» Tuch trocken geworden, sobald sie e» aber nochmal« angeseuchtet und aufgelegt hatte, versank sie wieder in tiefen Schlaf, der bi» zum späten Morgen anhielt. Da» Mittel wäre wohl eine» Versuche« Werth. — Eigenartige Trauungen. Ein eigenthümlich fanatische» Gepräge nehmen die Trauungen in Nordamerika seit einiger Zeit an. Wenn man jetzt in New-Aork eine moderne Hochzeit-gesellschast zum Altar schreiten sicht, glaubt man in der Thal, den Hochzeit«- oder Festzug irgend einer Oper vor sich zu haben. Ueber die vor kurzem stattgehabte Trauung einer vornehmen New-Horkerin werden ganz merk würdige Dinge berichtet. Während sich die Hochzeitsgesell schaft in der Kirche versammelte, sang der Sirchenchor unter Begleitung von Harfen und Violinen Melodien au» Wagner- schen Opern. Die Braut schritt nach anglikanischer Sitte ohne den Bräutigam dem Zuge zum Altar voran. Hoch aus gerichtet, den blonden Kops mit dem feinen Profil nur wenig geneigt, ging sie unter einem Rosenbaldachin dahin, der von vier in weißen Alla» gekleideten Pagen getragen wurde. Drei vierjährige kleine Mädchen in altmodischen weißen AtlaS- kleidchen, mit Rosenkränzen in dem phantastisch arrangirten Flach-Haar trippelten vor ihr her, duftende Rosenblätter und Knospen auf den Pfad streuend. Da» Brautgewand war ebenfall» neu und eigenartig in seiner Zusammenstellung. Da« vorn und an der Seite hochgerafftc Oberkleid au« weißem Alla» war ganz mit rosa Seide gefüttert, die bei jeder Be wegung einen zart rosigen Schein auf den unteren Rock warf, der ein Vermögen an unschätzbaren venetianischen Spitzen auswic». Mit demselben dusligen Spitzengewebe erschien die lange Schleppe wie überrieselt und wurde hier und dort von Perlenschnürcn gehalten, die da» fürstliche Geschenk eine zärtlichen Millionen. Großvater» bildeten. An Stelle de» üblichen Kranze» oder Schleier» trug die schöne Braut ein kostbare» Perlendiadem im Haar, von dem der Brautschleier in Gestalt eine» ebenfall» unersetzlichen Stücke» jener wunder baren, gelblich angehauchten venetianischen Spitze herabwallte, die — wie Familientraditionen behaupteten — bereit» im Besitz der Borgia gewesen sein soll. Außer den bei keiner vornehmen Hochzeit fehlenden gleichkostümirten Brautjungfern, Blumenmädchen und Pagen, erschien ganz zuletzt hinter dem Bräutigam noch ein niedliche«, kaum vierjährige» Mädchen, von Kopf bi» Fuß in schneeige» Weiß gehüllt. Die Kleine trug ein herzförmige«, mit Rosen garnirte«, weiße« Sammet kissen, auf dem die Symbole der nimmer endenden Liebe und Treue — die Trauringe ruhten. — Höhere Tochter. Tochter de» Hause» (beim Kochen helfend): „Anna da« Wasser kocht. Kann ich e» vom Feuer nehmen, oder muß e» noch heißer werden?" — Umsonst. Madame: .Na, Minna, wie geh!'«? Sic haben wohl jetzt mehr Lohn al» bei mir?" — Frühere Köchin: .Nee, Madame, jetzt arbeet' ick umsonst; ick bin jetzt verheirathet." — Au» dem Ehelebcn. .Nicht wahr, Männchen, Du besorgst mir rechtzeitig einen Muff?" — .Einen Muff? Wozu? Du hast ja ohnehin immer Deine Hände in meinen Taschen." Kirchliche Nachrichten aus der Aarochie Kibeuftock vom 7. bis 13. November 1897. Aufgeboten: 77) Ernst Emil Tittes, Schiffchensticker hier, ehel. S. des Gustav Emil Tittes, Maschinenstickers hier und Anna Emilie Völkel hier, T. der Johanne Christiane Louise Völkel hier. 78) Ernst Albrecht Becher, Oeconom hier, ehel. S. des Christian Gottlieb Becher, Schieb hausbesitzers und Oeconoms hier und Lina Hedwig Heinz hier, ehel. T. des Friedrich August Heinz, Gutsbesitzers hier. 79) Georg Albert Wolf, Kaufmann in Jöhstadt, ehel. S. des Karl Anton Wolf, ans. Bs. und Kaufmanns ebendas, und Emma Johanne Friedrich hier, ehel. T. des Ludwig Friedrich, ans. Bs. und Bäckermeisters hier. 80) Ernst Emil Meier, Maschinensticker hier, ein Wittwer, ehel. S. des Friedrich Ferdi« nand Meier, Handarbeiters hier und Alma Elise Gläß hier, ehel. T. des weil. Karl Erdinann Gläß, Maurers hier. Getraut: ÜI) Ernst Emil Schuster, Schriftsetzer in Blasewitz mit Johanne Christiane geb. Eisenbeißer ebendas. Getauft: 258) Johanne Margarethe Kaufmann. 259) Hermann Walther Meyer. 260) Elise Graupner. 261) Rudolf Guido Bauer, unehel. Begraben: 182) Karl Heinrich Leopold Schlegel, Agent hier, ein Ehemann, 77 I. 11 M. 28 T. 183) Todtgeb. S. deS Ernst Emil Martin, Waldarbeiters hier. 184) Martha Magdalene, ehel. T. deS Friedrich August Alexander Zimmermann, Musikers hier, 5 M. 12 T. 185) Clara Helene, ehel. T. des Hermann Bischoff, Tischlermeisters hier, 15 I. 1 M. 15 T. 186) Paul Bernhard, 187) Hans Erich, ehel. Zwillingssöhne des Paul August Lippold, Waldarbeiters hier, 18 T. Am 22. Sonntage nach Trinitatis: Borm. Predigttext: Matth. 18, 21—35. Herr Pfarrer Böttrich. Die Beichtrede hält Herr DiaconuS Rudolph. Nachm. 1 Uhr: Betstunde. Derselbe. Aircheurrachrichten aus SchSnheide. vom. XXII pO8t. ^rinit. (14. November 1897.) Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte u. heil. Abend mahl. Herr DiaconuS Wolf. Abend- 6 Uhr: MissionSstunde im mittleren Schulgebäude, Zimmer Nr. 6. Hr. Diac. Wolf. Das Wochenamt führt Herr DiaconuS Wolf. Kirchenrrachrichterr für Kuuds-übet. vom. XXII p. Irin. (14. November 1897.) Vorm. '/,9 Uhr: Beichte und heil. Abendmahl. Vorm. 9 Uhr: PredigtgotteSdienst. Nachm. 2 Uhr: Confirmanden- GotteSdienst. Abend- 8 Uhr: Iungfrauenverein. Nk> 10 Pf. pro 50 Kilo vr< Futtererbsen 7 7 6 3 2 2 2 6 7 Kartoffeln Butter fremde sächsische Futtergerste Hafer, sächsischer, durch Sieben beschädigt, Weizen, fremde Sorten 1V Mk. 60 ' sächs. » - - » besch.,— Roggen, nieder!, sächs. 7 - hiesiger, 6 - preußischer, 7 - * neu — 7 9 8 5 »«rktpreis« vom 10. November 1897. bi» II 9 » 65 . , . « , — M — « M . 35 . - 7 » 75 , . , 90 - « 7 , 15 , . , 80 » « 8 , — » » « » » — « » M , 80 » , 8 , 10 . . . 25 . , 1V . 50 , » M . »» M , 9 » - . M . 90 , 7 , » » , 25 , » 6 , 50 » » , 30 » » 7 . 70 - - « - O » - — M . . , , 50 » , 7 - 85 - - . 25 . , 9 , — » » , 50 « - 7 . 5V . . . 50 . . 4 . — » » . 80 » . S . 26 » « . 50 - - 2 , 85 » « , 20 « » 2 - 60 - - i !
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