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Mts- M AiWWblatt für den W-ÄL Stül!r des ^mlsaenchts Cidtnstolk Expedition, bei unsern Bo- r >- ' tag und «onnabend. In ten, sowie bei allen Reichs- . e L / scrtioiisprcis: die kleinsp. Postanstaten UNO 06^6^ MMgeVUNg. Pf. Verantwortlicher Redakteur, Trucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — — 44. z-hrgang. — — ISS. Donnerstag, den 28. Oktober S8§KA. Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Schankivirths ^ri><> Ni-«»» in Vibcnstock wird heute am 5. Oktober 1897, Nachmittags 4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Ortsrichter Alban Meichsner in Eibenstock wird zum Konkursver walter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 5. November 1887 bei dem Gerichte an zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glaubiaerausschusses und cintretenden Falles über die in 8 12<l der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 29. Hklover 1897, Vormittags 11 Ayr und zur Prüfung der angcmeldeten Forderungen auf den 18. Hlovemver 1897, Vormittags 11 Ayr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegcben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 27. Oktober 1887 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch de» Gerichtsschreibcr: Aktuar Drtd«Irt«I>. Bekanntmachung, den Hcrbstmarkt betreffend. Anläßlich des am 1. und 2. November dss. Js. hiersclbst statlfindcnden Herbst marktes werden hiermit zur gehörigen Nachachtnng folgende Anordnungen in Er innerung gebracht: 1) Der Jahrmarkt beginnt Montag früh und dauert bis Dienstag Abend 9 Uhr. 2) An dem vorhergehenden Sonntag kann bereits Nachmittags von 2 Uhr ab mit Eßwaaren seilgehalten und können Caroussels und Schaubuden geöffnet werden. 3) Nach Beendigung des Jahrmarktes sind die Buden alsbald zu schließen und die Waaren von den offenen Ständen zu entfernen. Das Einpacken der Waaren in die Kisten re. muß spätestens um 11 Uhr Abends beendet sein. Das Absahrcn ein gepackter Kisten und gepackter Waaren hingegen ist noch an der darauffolgenden Mittwoch gestattet. 4) Das Feilhalten mit Bier, Branntwein und anderen geistigen Getränken außer halb der coneessionirten Schankstättcn ist verboten. 5) Buden, in denen Etzwaaren feilgeboten werden, sowie Caroussels, Schaukeln, Schieß- und Schaubuden sind Abends spätestens um neun Uhr zu schließe«. 6) Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnungen werden, soweit nicht bereits in den bestehenden Gesetzen Strafen angedroht sind, mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder mit Haft bis zu 8 Tagen bestraft. Eibenstock, am 27. Oktober 1897. Der Ralh der Stadt. Hefte. Müller. BckainttmachUN g. Die nachgcnannten Herren, als: Akvert, Max Ferdinand, Kaufmann, Nauer, Alber: Hermann, Stickmaschinen besitzer, Nauer, Gustav Oswald, Krankenkassenbote, Äilchoff, Traugott Hermann, Tischlcrmstr., Hlank, Karl Ernst, Hauptzollamtskontro- lcur. Dick, Moritz Louis, Postschaffner, Dörfles, Gottlob Friedrich, Stickmaschinen besitzer, Gikmann, Hermann August, Gutsbesitzer, Ficker, Albert, Fürchtegott, Kaufmann, Flach, Erdmann Emil, Stickmaschinenbes., Georgi, Paul Gustav, Vordrucker, Genscher, Albin Richard, Musterzeichner, Horsdorf, Ernst Heinrich Richard, Grenz aufseher, Günther, Karl Richard Hermann, Grenz aufseher, Haubuer, Richard Louis, Amtsgerichts- Aktuar, Hörig, Friedrich Wilhelm Bruno, Amts- > gcrichts-Sekretär, Huker, Ernst, Schneider, Hlemm. Curt Otto, Kaufmann, Hoher, Adolf Moritz, Maschincnstickcr, Tcikncr, Emil Karl, Postschaffner, i Horenz, Karl William, Uhrmacher, ' Meichsner, Paul Gustav, Maschinensticker, Mothes, Albin Ernst, Bäckermeister, Mühlmann, Gustav Emil, Bicrschröier, Neef, Franz Friedrich, Restaurateur, Äeubert, Ernst Julius, Maschinensticker, Äeumeyer, Paul Georg, Wassermeister, H-ilz, Bernhard Alban, Former, Scheffler, Emil, Zeichner, Schierer, Emil Friedrich, Maschinenstickcr, Schubert, Bernhard Emil, Maschincnsticker, Schubert, Gustav Friedrich, Lohgerber, Schulter, Hermann Moritz, Stickinaschincn- besitzcr, Seidel. Friedrich Ludwig, Bäcker, Süb, Ernst Emil, Maschinensticker, Stcmmler, Gustav Emil, Maschinenstickcr, Eitles, Ernst Emil, Schiffchensticker, Nhlcman». Richard Ernst, Graveur, Bogel. Albin Emil, Polizeiwachtmcistcr, Weigel. Ernst Friedrich, Maschinensticker, Werner,Friedrich Erdmann,Ockonomicgeh., Wippert. Robert Albert, Kaufmann, sind am 23. Oktober dieses Jahres als Bürger der Stadt Eibenstock verpflichtet und ausgenommen worden. Eibeustock, am 25. Oktober 1897. Der Rath der Stadt. Hefte. Gnüchtel. Donnerstag, den 28. dss. Mon., 3 Uhr Nachmittags sollen die im Restaurant „zum Feldfchlöbchen" hier eingestellten Pfänder, als: 1 Ver tiko, 2 Kleidcrschränke, 2 Rohrstühle, 1 Handschtittcn, 1 kleiner Hand wagen und bersch. Kleidungsstücke versteigert werden. Eibenstock, 26. Oktober 1897. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Nähme. Herr Kassenassistent Louis War Keorgi hier ist am 14. dieses Monats als Eontroleur der hiesigen Sparkasse in Pflicht genommen worden. Schönheide, am 22. Oktober 1897. Der Gemeind crath. Die Bedeutung der See für Deutschlands koloniale Zukunft. In der .Deutschen Kolonial-Zeitung" veröffentlicht der Privatdozent an der Universität Jena I>r. G. lk. Anton unter vorstehender Ueberschrift einen Artikel, in welchem nach dem Vorgänge von vielen anderen weitblickenden Mannern die Nolhwendigkeit einer Verstärkung der Seegewalt de» Deutschen Reiche» beredt und überzeugend hervorgehoben wird. Die wirthschastlichen Kämpfe der Zukunft aus den Weltmärkten werden in der Hauptsache von jenen riesenhaften Wirlhschaft«- Sinheiten au»gesochten werden, deren Bildung sich in der Gegenwart langsam anbahnl: Großbritannien strebt die Begründung eine» ungeheuren wirthschaftlich einheitlichen OrganiSmu» an, Nordamerika sucht durch seine Zollpolitik den Wettbewerb fremder Staaten von seinem Territorium au«zuschließen und die anderen amerikanischen Staatengebilde näher an sich heranzuziehen, Rußland konsolidirt im Vor dringen nach Ostasten seine Kräfte, die australischen Kolonien sind aus dem Wege sich zusammenzuschließen; kurz, wirthschaft- liche Riesenreiche sind im Entstehen, denen gegenüber wir Gefahr lausen, erdrückt zu werden oder doch hinabzusinken zu einer Bedeutung, wie sie heute im europäischen Concert etwa Portugal oder Griechenland einnehmen. .Wir können dieser Gefahr nur dadurch begegnen, daß wir dem Deutschthum die Au»breitung verschaffen, die unserer Bolk»kraft entspricht." Die Armee reicht al« starke Brustwehr unserer nationalen Ehre weder zum Schuhe unserer überseeischen nationalen Interessen, noch zum Schutze jener weiteren friedlichen Aul breitung au«, die unserer wachsenden Bolk»krast genügt. Hierzu bedarf e» eben der Serge walt. Diese« Thema spinnt der Verfasser weiter au», indem er schreibt: .Der Aulbau unterer Seegewalt ist ebento eine nationale Nolhwendigkeit, wie die preußische Armeereform seiner Zeit eine solche war, indem sie die Voraussetzung der Wiedergeburt de» Deutschen Reiche» bildete. Wie jene, so gereicht auch die Flottenvcrmehrung allen wirthschastlichen und sozialen Inter essen unsere« Vaterlandes gleichermaßen zum Segen. Indem sie dem Handel dient, dient sic zugleich unserer Industrie, deren Erzeugnisse der Handel über den Ozean trägt; die Steigerung der Konsumfähigkeit unserer industriellen Bevölker ung kann aber nicht ohne günstige Rückwirkung auf unsere zur Zeit leidende Landwirthschasl bleiben. In sozialer Hin sicht denke ich nicht blo« daran, daß wir die un» fehlenden Schiffe selber zu bauen im Stande sind und dadurch einem Theil unserer Industrie und unserer Arbeiter lohnende Be schäftigung verschaffen, sondern ich habe vor Allem jene Wahr heit im Sinne, daß eine wirksame deutsche Sozialpolitik heute der kommerziellen und kolonialen Erfolge nicht mehr entrathen kann. Steigende Arbeitslöhne, steigende untere und mittlere Einkommen lassen sich angesichts unsere» Bevölkerung-zustande« und seine« WachSthum» auf die Dauer nur dadurch ermög lichen, daß deutsche Arbeit und deutsche» Kapital außerhalb der engen Grenzen unsere» Vaterlande« Absatz und Arbeit»- Gelcgenheit finden. So ist die Flottenfraze in eminentem Sinne eine nationale Frage. Sollten wir gleichwohl einer ähn lichen Konflikt«;«! entgegen gehen, sollte die Kaiserliche Regierung hier demselben Widerstand begegnen, auf den die Königliche bei der Armeereform im preußischen Landtage stieß? können wir Deutsche wirklich noch nicht un« zu der politischen Einsicht unserer angelsächsischen Vettern erheben? — O, daß wir doch endlich lernten von unseren westlichen Nachbarn, die, aulgestattet mit dem schönsten Schmuck eine« Volke«, einem au«geprägten Nationalgefühl, au» nationalen Fragen niemal« Parieifragen machen." Ueber die Bedeutung der Flotte für Deutsch land« Zukunft äußert sich die.National-Ztg.": .Für die Behauptung seiner Weltstellung braucht Deutschland eine Flotte. Für den Krieg allein ist sie so wenig bestimmt wie da« Heer. Flotte wie Heer sind auch Erziehungsmittel de« Volke« und repräsentiren nach außen seine Macht und Größe. Niemand kann mehr daran denken, mit unseren Volksheeren kabinet«kriege wie im vergangenen Jahrhundert zu führen. Aber kein Staat würde ohne Heer, auch wenn er vor einem Angriffe seiner Nachbarn sicher wäre, ohne Sorgen in die Zukunft blicken. Erst die Rüstung giebt seiner Freundschaft Werth und seinem Ansehen den Rückhalt. Wa« von dem Heere, gilt in dem universalen Zeitalter auch von der Flotte. Die Erde Ist zu einem großen, im wirthschastlichen wie im politischen Sinne fortan untrennbaren Ganzen geworden. Land und Meer bedeuten nicht mehr, wie noch im Anfang diese« Jahrhundert«, wo Napoleon sein kontinentale« Kaiser reich ohne Flotte aufrecht halten zu können glaubte, einzig durch die große Armee, zwei verschiedene Wellen. Ein Volk, da« jetzt nicht achtunggebietend seine Flagge auf allen Meeren zeigt, scheidet au« der Reihe der großen Mächte, gleichsam au» dem Zusammenhang der Dinge au«. Unser Heer ver bürgt Deutschland seine Sicherheit und Unantastbarkeit in Europa; unsere Bedeutung in der Welt wird aber in der Zukunst mehr und mehr auf unserem Handel, der Entwickel ung unserer Kolonien, der Größe und dem Werthe unserer Flotte beruhen. Sie ist, wenn wir die Schiffe unserer Handelr und Srieg«marine al« eine Einheit zusammensassen, da« beste Werkzeug für unsere Zukunft im Kampfe um« Dasein. Ihr die Existenzberechtigung zu verkümmern, ihr« nothwendige Ent wickelung zu unterbinden, nicht au« sachlichen Gründen, son dern au» dem blöden Geschrei gegen den »Militarilmu«", au« der Abneigung de« Partikulari»mu« und de« Pfahlbürger- thum« gegen die Aulbreitung de« deutschen Einflüsse« in der Welt, hieße die alten Sünden und Verschuldungen de« un