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Schwarzen Meere und aus der Wolga, alle dortigen Eisen bahnen, Maschinen u. s. w. mit Naphlha geheizt werden, so kann man sich eine Vorstellung von der unendlichen Ergiebig keit dieser Quellen machen. — Da« Land der schönsten Stimmen. Ein viel gereister englischer Opernsänger behaupte«, daß in den Ländern, wo viel Fleisch und besonder« Fisch gegessen wird, am selten sten schöne Stimmen zu finden sind, während man dort, wo die Leute am meisten von Feldfrüchten, Obst und Gemüse leben, sehr häufig schöne, glockenreine Stimmen hören kann. Obgleich Italien ebenso wie Spanien ein Recht daraus hätte, da« Land de« Gesänge« genannt zu werden, ist e« doch Thal sache, daß jene Italiener, die in Neapel und Genua leben und deren Nahrung fast ausschließlich au» Fischen besteht, nur sehr wenige wirklich gute Sänger, bez. Sängerinnen in ihrer Mitte haben. Auch da» fischessendc Norwegen kann « ur selten einmal eine schöne Stimme aufweisen, während Schweden wiederum ein Land de» Lorn» und de» Gesang» ist. Fisch- und fleischfressende Vögel krächzen nur, diejenigen dagegen, die nur Kornnahrung zu sich nehmen, sind mit wen igen Ausnahmen im Besitze lieblicher Stimmen. Nach der Meinung de» englischen Sänger» ist nun Irland — die „Smaragden-Insel" — dasjenige Land, wo man nm aller- bäufigsten die »schönsten, süßesten Frauenstimmen" antrefscn kann. E» sind jedoch weniger die Städterinnen al» die jungen Landmädchen de» grünen Eilande« stimmbegabt, wovon man sich am besten überzeugen kann, wenn man den Eher- und Sologesang in einer irländischen Dorskirche mit anhört. — Ein sonderbarer Kauz. Kürzlich verstarb in seiner Wohnung in der Luisenstraße in Berlin der pensionirte Beamte Max D., der wegen seiner Sonderbarkeiten in der ganzen Umgegend schon seit Jahren berüchtigt war. Der alte Herr hatte sein ganze« Leben im Aktcnstaube seine« Bureau» -»gebracht und auch im Ruhestände konnte er sich der Ge pflogenheiten de« Amisverkehr» nicht entschlagen. Klassisch zu nennen war beispielsweise die Art, in der er seine Finanzen behandelte. D. legte seine kleine Pension in drei Fächern seine« Schreibtische» nieder, die die Ausschrift »Departement re« Aeußern", „Departement de» Innern" und »Reserve- Departement" trugen. Kam nun D. mit den Mitteln der einen Kosse nicht au», so griff er nicht etwa in die andere. Gott bewahre! Er nahm Papier und Feder und stellte einen sormgerechten Antrag, in dem er eingehend motivirte, daß da» Departement de» Innern sehr ergebenst die werthe Kollegial instanz ersuche, in eine Ueberlragung der Summe von so und so viel Mark au» dem und dem Grunde einzuwilligen. Diese» Gesuch legte er Abend» auf seinen Schreibtisch, um e» am nächsten Morgen al« Vertreter der ersuchten Kasse in Em pfang zu nehmen. Ganz unparteiisch entschied er sich für Bewilligung oder Ablehnung und reichte da» Papier urschrift lich dem Petenten zurück. Empfing D. nun am Abend diese» Tage» den Antrag zurück, so konnte er im Fall einer abschläg igen Anwort seiner Entrüstung in den gräßlichsten Verwünsch ungen Ausdruck geben; andernfalls aber war er glänzender Laune, gratulirte sich selber zu dem glücklichen Erfolge und reichte ein gehorsame» Dankschreiben mit anliegender Quit tung der Nachbarbehörde ein! — So geschehen Berlin Anno 1897! — Jeder Wanderer durch da« baherische Ge birge oder Throl findet häufig kleine Gedenktafeln, auch Marterln oder Bildftöckl genannt. An Straßen, Felsen, Bäumen, Flußufern usw. sind sie angebracht und geben Kennt- niß, daß hier ein Unglück geschehen, ein Menschenleben jäh zu Grunde gegangen ist. Ost veranschaulicht ein von unge übter Hand in grellen Farben gemalte« Bildchen da» Drama und die darunter befindlichen Zeilen geben die nöthige Er klärung dazu. Der Inhalt dieser Zeilen mag ja recht ernst gemeint sein, aber schwer ist e«, den Ernst zu bewahren, wenn man folgende Sprüchlein liest: In St. Gilgen. »Hier ruht in Gott Der verstorbene St. Gilgener Bot; Sei ihm gnädig, o Herr! So, wie er e» auch wär, Wenn er wär Gott Und Du der St. Gilgener Bot." — An der Kitzbichlcr Ach. »Hier ruht die ehrengeachtete und tugendsame Jungfrau, Genovefa Voggenhubcrin, betrauert von ihrem einzigen Sohne." Bei Saltau«. »Durch eine» Ochsen Stoß Kam ich in de» Himmel» Schooß, Mußt ich auch gleich erblassen, Weib u. Kind verlassen. Kam doch zur ewigen Ruh Durch Dich o Rind vieh Du! Kaspar Werndl." — Am Berg Jsel. „Hier liegt Elia« Gfahr, Gestorben im Mstcn Jahr. Kaum hat er« Licht der Welt erblickt. Hat ihn ein Wagenrad erdrückt." — In Baheribrunn. „Ausi gstieg'n, obi gsalln, Gnack brocha, hin g'wescn, Herr schenk ihm die ewige Ruh. Amen!" — In Schongau. „Seb. Burker, Kanonier IV. Art. Reg. geb. 17. Mai 1848, f 23. März 1874. Ein braver Soldat ist er gewesen, Bei siebthalb Schuh hat er gemessen! Er zog für König und Vaterland Hinein mit in» Franzosenland! Da haben die feindlichen Granaten Zerrissen ihm Schienbein und Waden. Einen Fuß mußt er in Frankreich lassen Und hier dann ganz zu Tod erblaßen. O heilige Dreifaltigkeit, Mach ihm den Himmelsweg nicht weit. Und heißt e» einmal aus erstehn, Schenk ihn den andern Fuß zum Gehn, Damit er bei der Parade droben Dich recht kann mit zwei Füßen loben!" — In Breitbrunn am Chiemsee. „Hier in diesen Gruben Liegen die zwei Müllerbuben, Geboren am Chiemsee, Gestor ben am Bauchweh! Im Leben wie Zinnober, Im Tod wie Schnee so bleich. Geboren am 6. Oktober, Am 24. war die Leich." — In Gmund am Tegernsee. „Vom Baum fiel hier der Josef Bräu Und brach sich da» Genick dabei, Drum liegt seine arme Seel jetzt drunt Im alten Kirchhof z' Gmund." Kirchliche Nachrichten ans der Z>arochie Kiöeu stock vom 10. bis I«. Oktober 1897. Aufgkbotrn: 69) Hermann Moritz Stemmler, Fabrikarbeiter hier, ehel. 2. des Herman Stemmler, Handarbeiters hier und Helene Emilie Seidel hier, ehel. T. des weil. Erdmann Fürchtegott Seidel, Zimmer manns hier. 70) Friedrich Alban Franke. Wäichegeschäftstührer hier, ehel. S. des weil. Gottlieb Friedrich Franke, Weißwaareniabrikanlens in Lauter und Marie Helene Bauer in Schneeberg, ehel. T. des Karl Getraut: 67) Gustav Friedrich Oeser, Waldarbeiter in Wilden thal mit Auguste Marie geb. Höhlig ebendas. Gelaust: 226) Waller Eugen Städller. 227) Ehrhard Hermann Wappler. 228) Ernst Gustav Biehwea. 229) Hanna Marianne Tröger. 230) HänS Paul Leistner. 231) Else Toni Rau. 232) Ella Carola Römisch, unehel. Begraben: 166) Wally Helene, vorehel. T. des Paul Arno Spitz- ner, Maschinenstickers hier, 1 I. 6 M. II T. 166) Frida Milda. ehel. T. des Felix Conrad Flechsig, Maschinenstickers hier. 2 M. 21 T. 167) Mathilde Auguste Lipsert geb. Schubart, nachgel. Wiltwe des weil. Karl Friedrich Lipsert, ans. Bs. und Fabrikanten« hier, 70 I. 9 M. 26 T. 168) Paul, ehel. S. des Hermann Gündel, Maschinenstickers hier, 2 I. 7 M. 2 T. 169) Hans Heinrich Bruno, ehel. S. des Heinrich Johann Tesching, Ob-rmüllcrS in Wolssgrün, 2 M 19 T. 170) Max Han», S. der Wilhelmine Friederike vcrtv. Baumann geb. Lippold hier, 6 I. 6 M. 21 T. 171) Friedrich Hermann Blechschmidt, ans. B. u. Handels mann hier, ein Ehemann, 67 I. 2 M. 4 T. Inm Lrifirfkft: sAm 18. Sonntage nach Trinitatis). Vorm. Predigttext: Matth. 6, 11. Herr Pfarrer Bött- rich. Die Beichtrcdc hält Derselbe. Kirchenmusik: Gott ist mein Hirt, Motette siir gem. Chor von Gustav Jansen. Nachm. I Uhr: PrediztgotleSbienst. Herr Diac. Rudolph. In Wildenthal: Vorm. 9 Uhr: Erntefestgotte»dienst und heil. Abendmahl. Herr Diaconu» Rudolph. Kirchennachrichtcn aus Schönheide. Vom. XVIII post. Trinit. (17. Oktober 1897.) Vorm. 9 Uhr: Gottesdienst mit Predigt. Herr Pfarrer Hartenstein. Nach dem Gottesdienst Beichte u. heil. Abend mahl, zugleich für die jetzt zum Militär etnzuberusenden Re kruten. Herr Diaconu» Wolf. Nachm. 2 Uhr: Gottesdienst zur Weihe de« Konfirmanden- Unterrichte». Herr Diaconu» Wolf. An demselben haben alle Konfirmanden theilzunehmen. Die Eltern, Lehrer und Freunde der Kinder werden zur Thcilnahme herzlich eingeladen. Das Wochenamt führt Herr Diaconu» Wolf. «hemnitzer Marktpreis« vom 13. Oktober 1897. Weizen, fremde Sorten 10 Mk. 40 Pf. bis 10 Mk. 00 - sächs. 8 - - - besch.,- 50 « , 0 » 25 Roggen, niederl. sächi. 7 10 . . 7 « 50 , hiesiger. 6 60 « » 6 > 85 » preußischer, 7 50 » ' 7 . 80 - - neu — a - — A - fremder 7 70 . , 8 - — Braugerste, fremde 0 25 » » 10 » 50 s sächsische 8 — « - 8 > 75 Futtergerste 5 Hafer, sächsischer, durch Regen beschädigt, — <10 » » 7 « — — » , — , — - sächs. 6 «ad « . 7 « 50 » preußischer — - fremder 7 25 » . 7 « 6ld Kocherbsen 7 25 « , 0 , — Mahl-u. Futtererbsen 6 50 . « 7 , 50 Heu 3 50 , , 3 « 70 Stroh 2 80 , . 3 - 20 Kartoffeln 2 50 . - 2 r en Butter 2 20 . » 2 - 60 Pf. pro KO Kilo Wachsten Montag, von Wormittag 9 Mr an bSrtOlkLsLSLK in Schönheide. 6rö88te8 Illlöbel-Zlu88tattung8 -ktLbIi88ement In OIkvninItL. I'adrLLs.tions-Ossekätt EZA ^.H8stsIIun§s-^LlIsL Niit 7O comxl. NmLörv. Lllsr skrt oir «o1!<l6L4 4RLIl<I KL « <41 6 jL « n 6 »r LU uur diiliAsteu kreisen. «luliusr Lokler Haekkolxer, Okemnit? inim?« XIo8tor8trrl88e 12 u. 14. Amerikaner Tafel-Aepfel' in Originalfässern und ausgewogen um» A-wb-t-b. Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Theilnahme bei dem Tode und Be gräbnisse unseres lieben Aax sagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekann ten unfern herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Or. Schlamm für seine Bemühung, sowie Herrn Lehrer Voigt für das schöne Geschenk und seine ehren volle Begleitung zur letzten Ruhestätte. Möge Gott Allen ein reicher Vergelter sein. Eibenstock, 14. Oktbr. 1897. 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