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Bischofswerda, Stolpen und UmgegsvW Amtsblatt-es Königlichen Verichtoamtrs und -es Sta-trathes zu Kischofswer-a So««abe»d, de« LV Februar Verstimmungen. Die BundeSeommiffare in Holstein find auch ver stimmt, nicht nur gegen die Preußen in Altona, son dern gegen ihre hohen Auftraggeber; st« sollen sogar ihr» Entlassung angeboten haben, wenn »er Bundestag Neunzehnter Jahrgang. Vies« Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet viertelsöhrlich 12j Nge., Inserate werden nur di« Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. Der Cabinrttrath »e« Herzogs von Coburg, Herr vr, Tempeltei, welcher sich einige Zeit io Schleswig aofhielt, ist von dem preußischen Civilcomwissar von Zedlitz ohne irgend welche Veranlassung, ohne alle Schul» und trotz der gegen diese Gewaltmaßregel ein gebrachten Protestation auSgewiesen worden. Eine ge nauere Beschreibung riese« ächt preußischen, d. h. des potischen Handlungsweise befindet sich in der »Coburger Zeitung' vom Herrn Lr. Tempeltei selbst ausgezeichnet. In Coburg merkt man nun allerdings rie Absicht dieser Ausweisung und ist verstimmt darüber. Wa« thut'S? Man wird seiner Verstimmung wieder Herr werden wie Ander« auch, durch deren Städte und Län der die Herren Preußen und Oesterreicher marschirt find, ohne viel zu fragen. ES ist eben «ine große Zeit, in der man nach kleinen Verstimmungen kleiner Länder rc. nicht viel frage» kann. Der Großherzog von ^Oldenburg mußte auch feiner Verstimmung Meister werden, obgleich ihm die Beilschläge noch in den Ohren dröhnen, mit welchen di« preußischen Pioniere in seiner Stadt Schwartau die Barrier« in Schwart«» hieben, hinter denen seine Beamten mit dem großherzoglichen Proteste stanren. Mehr noch al» eine große Zeil ist eine solche, in welcher der Starke keinen Schritt zurück weicht, weder vor »em Bundesrecht, noch vor der Sou veränität und am wenigsten vor der Schicklichkeit. Der König von Hannover wußte sich wunderbar in diese Zeit zu schicken; er protestirte nicht, als sein Land von fremden Truppen ^durchzogen wurde; wa« hätte «» ge holfen? fragte später sein Minister. Der bairische Löwe schläft; wozu die stolze Mähnr schütteln und vor aller Welt ein ohnmächtige» Gebrüll erheben? Der Löwe kann den Adlern ja doch nichts anhaben! Der hohe Bundestag selbst ist ficher auch verftimmt, aber mit welcher stillen Würde trägt er seine Verstimmung und incommodirt mit ihr nicht einmal seine lieben Kinder und Völker! Mißtrauen in ihr Verhalten setze. Ran steht daran» 1) daß fie die Würde Deutschland» in Holstein allzu- eifrig zu wahren suchten und dadurch »em Bundestag allzuviel Mühe und Verdruß bereftetea; 2) daß der Bundestag seine Verstimmung allerdings hat verfpüren lassen, aber nach unten, da eS nach anderer Seite hin unthunlich schien. Sogar Hr. v. BiSmark ist verstimmt, nämlich über den Herrn Minister von Beust in Dresden. Dieser deutsche Mann ist ihm mit stieren, Depeschen und An trägen allzu munter, namentlich wa» den letzten betrifft, daß der Bundestag mehr Truppen nach Holstein schicke« müsse. Da» steht ja beinahe wir Demonstration au». Hr. v. BiSmark ist zum Glück eine so gesunde Natur, daß er sich sogleich Luft macht. Statt traurig und gedankenvoll zu sein, macht er da» 6. Armeeeorp» mo bil und stellt eS in der Lausitz auf; da» 5. Armeeeorp» soll zum Theil mobil gemacht werden. Hr. v. Beust kann wirklich stolz sein: 2 Armeekorps gegen 1 mo bilen Mann! Wenn alle seine College« eben so mo bil wären, wie viel Armeekorps würde Preußen mobil machen müssen? Und doch haben die preußischen Ab geordneten Herrn von BiSmark viel Geld abgeschlagen, und die deutschen Volksvertreter rc. suchten noch viel mehr Geld ihren unmobilen Ministern fast aufzu drängen — schrecklich zu sagen! Sachsen. *** Großröhrsdorf, 22. Februar. Auch in hiesigem Orte sind 60 Thaler für die in Holstein befindlichen Soldaten eingesammelt worden, welch« sofort an den Ort der Bestimmung geschickt wo,den L— Crostwitz, 24. Februar. Auch Unsere Gemeinde unterstützte ihr« sieden in Holstein befind lichen OrtSsöhne mit 22 Thlr. 10 Rgr., welche Summe bereit» vor einigen Tagen an die Be treffenden adgesendet worden ist. Die beabsichtigt« und finanziell so gut wie ge sichert« Fortführung der Großenhainer Zweigbahn durch die preußisch« ziemlich weg- und steg-ffe Rtedrrlaufitz, «eich« in dieser Provinz f» dringend gewünscht wird, ist zur Zett leider wiederum daran