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Wochenblatt ' ' / .^! - ft-,: - E?-' ' ' ' Bischofswerda, Stolpen und Umgegend. Amtsblatt des königlichen Verichtsamtes and des Sta-trathes )« Kischvfswerda. Diese Jeitschnft erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch- und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich 12j Rgß. Insepate werden nur bis Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen. 10.1 Mittwveh, den L. Februar. 1864. Sachsen. Bischofswerda, 1. Februar. Unter sehr zahl reicher Betheiligung der Mitglieder des Gewcrbe- vereinS und deren Angehörigen wurde gestern Abend im SchießhauSsaale das Stiftungsfest des genannten Vereins abgedalten. Das Programm zu dieser Festfeier bot sehr viel Abwechslung dar und be friedigte allgemein. Mit einer Ouvertüre wurde dieselbe eröffnet, worauf der Vorsitzende deS Vereins Herr Oberlehrer Pache den Jahresbericht vortrug, a«S welchem wir nur entnehmen, daß die Mitglieder zahl bis auf 179 gestiegen ist, im abgelaufenen Vereinsjahre 8 Versammlungen abgehalien wurden und die Sonntagsschule, vom Gewerbeverein ge gründet, jetzt 51 Zöglinge zählt, die in wöchentlich 4 Stunden, im Zeichnen, Stylübung, Technologie, Rechnen und Geographie, unteriiwtet werden. Es folgten nun mehrere interessante Vorträge, zwischen denen Gesänge und Instrumentalmusik abwechselten. Die beiden wissenschaftlichen Vorträge hielten Herr Schuldirektor Schwabe über das Thema: „Die Küche vom chemischen Standpunkte auS", und Herr Lehrer Kneschke über psychologische Fragen, die beide mit großem Fleiß auSgearbeitot waren. Eben so erntete Hr. SiadtmustkuS Schöne für seine kunst voll vorgetragenen Variationen auf der Violine großen Beifall, sowie auch der Gesangverein, „Süngerlub-, und die jungen Damen, welche den genußreichen Abend durch einige Gesänge verschöner ten, sich den Dank derzahlreichen Zuhörer erwarben. § Pulsnitz, 31. Januar Der mit dem heu tigen Tage verflossene Monat war für unsere Kirch gemeinde ein sehr bedeutsamer. Nachdem nämlich unser Herr Oberpfarrer U. Richter bereits am ReujahrStage sein neues Amt angetreten, wurde heute durch denselben der DiaconuS Kretschmar, dessen Designation schon früher in diesem Blatte er wähnt worden ist, feierlich ordinirt und in sein neues Amt etugewiesen. Herr DiaconuS Kretschmar zog bereits am Donnerstag, den 28. Jan., Mittags, unter Glockengrläute in hiesige Stadt ein, und wurde von den Vertretern, der «ingepfarrtm Oft- Stnmzehater Jahrgang. schäften und der Stadt feierlich empfangen und vor seinem Wohnhause, wo eine Ehrenpforte erbaut war vom Herrn ?. A. RiLter,-um welchen da-Lehrer- Collegium versammelt war, mit herzlichen Worten begrüßt, welche er eben so herzlich erwiderte. Am Abend desselben TageS wurde ihm von dem hiesigen Männergesangvereine eine Serenade gebracht. Die heutige Ordination erfolgte, wie schon erwähnt, durch Henn Obrrpiarrrr III. Richter unter Gegen wart deS Herrn Gerichtsamtmann Fellmer und unter Beisttz der Herren Pastor Forster auS Bischheim und DiaconuS eurer. Lehmann von hier. Nach der erfolgten Ordination hielt Herr DiaconuS Kretschmar eine tiefergreifende, mit dem ungetheil- testen Beifall aufgenommene Antrittspredigt über Apostelgeschichte 18, 9 und 10, die 3 Worte deS Herrn an Paulus bei seinem Eintritte zu Corinth: 1) Rede, und schweige nicht! 2) Fürchtx dich nicht, denn ich bin mit dir! 3) Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt. — Heute Nachmittag fand auch in der Kirche «in Vocal- und Orgel-Coneert deS Organist Pötsch nebst seiner Frau statt. —r Pulsnitz, 1. Februar. Die Blattern krankheit greift hier in einem bedenklichen Grad? um sich, so daß die Zahl der Krankenfälle eine sehr bedeutende ist. In kürzerer Zeit find mehrere ge achtete Persönlichkeiten hiesiger Stadt der Krank heit zum Opfer geworden. In der am 30. Jan. abgehaltenen Sitzung der ersten Kammer ging ein köotgl. Dekret ein, betref fend den Gesetzentwurf einer bürgerlichen Proceß-, Coneurs- und Gerichtsordnung. Auf der Tages ordnung stand der Bericht der zweiten Deputation über die schon aus der zweiten Kammer bekannte Abtheilung 8. des AuSgabe-BudgetS, das Gesawmt- ministerium nebst Dependenzrn betreffend. Di« De putation beantragte, die Summe von 31,980 Thlr. in Uebereinüimmung mit den Beschlüssen der zwei ten Kammer zu bewilligen, was ohne Debatte ge- nehmigt ward. Sodann folgt« die Berathung und Annahme deS ebenfalls schon bekannten Gesetzt entwurf», einig« Abänderungen deS Gesetzes über