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befchädig« DätXWqrk, der geAcht« Termin -Lei zt, kurz; der Oqschluß des deutschen Bunde- seivon den deutschen Großmächten mißachtet; der verstärkte Druck, Welcher gegen Dänemark geübt werde, fordere den energischsten Widerstand desselben heraus und der Krieg» welchen Europa vermieden wissen wolle, könne dadurch herbeigefübrt werden. Werden Preußen und Oesterreich an dem Lon doner Protokoll auch dann noch festhalten, wenn'- in Schleswig mit den Dänen zum Kriege komm»? Kaiser Napoleon Kat sich darüber in Berlin und Wien eine unzweideutige Erklärung auSgebeten. Auf daS BiSmark'sche Preußen, weiches, wie Turin in Italien, die Mittel- und Kleinstaaten, welche ihm bequem liegen, annectiren möchte, ist für die deutsche Sache gar keine Hoffnung zu setzen; BiSmark kennt nur ein preußisches kein deutsches Interesse nach seiner eigenen Erklärung. Im Ab geordnetenhaus« äußerle Herr von BiSmarf u. A.: Ein Minister, der sich daS Vertrauen der Majorität deS HaufeS erwerben wollte, müßte gegen die Ver fassung, gegen den preußischen VolkSgeist und gegen die geschichtlichen Traditionen handeln. Auf eine Bemerkung Schwerins, das Ministerium fürchte die Demokratie Und das Ausland, erwiderte Herr von BiSmark: Die Demokratie hoffe er zu besiegen, die Besorgniß vor dem Auslande sei eine geborene Vor sicht; er behaupte heute wie immer die Politik freier Hand. Die Anleihe wurde schließlich mit 275 gegen 51 Stimmen verworfen. Der Abgeordnete Virchow aniwortete dem Mi nister kräftig. Sie sprechen, >»sagte er zur Rechten deS HauseS, Preußen müsse in seiner Stellung als Großmacht so handeln; Sie renommiren immer mit Preußens GroßmachtSstellung. Wenn die kleinern deutschen Staaten am Bunde einen patriotischen Beschluß fassen, dann rufen Sie: die-Großmacht Preußens dürfe sich nicht majorisiren lassen von den , Kleinen — aber von den Großen. Beweisen Sie doch einmal gegen Große, daß Preußen eine Groß macht ist. Die Masse der Armee besteht aus Bürgern wie wir, aus unseren Söhnen und 'krüdern, die an dem EntwickelungSgange der Nation vollen Aniheil nehmen, die ihr Uitheil heben, wenn sie auch zeitweilig verhindert sind, ihm Ausdruck zu geben. Oesterreich wird für seine Rolle jedenfalls eine Entschädigung sich ausbedungen haben, etwa den Schutz VeneticnS. So bietet die Regierung dem preußischen Volke ein Schauspiel, daS eS seit dem siebenjährigen Kriege nicht erlebt Hai, Kroaten und Panduren im Lande zu sehen. Wenn erst nach dem Willen der „Kreuz-Zeitung" die nationale Bewegung nirdergeworsen ist, dann ist Preußen, nach Schwarzenberg'« Ausspruch, erniedrigt im eigenen Hause. Wer glaubt, eS bandele sich noch gegenwärtig um Schleswig und Holstein, i«t sehr; die ganz« Angelegenheit ist in eine ganz andere Phase getreten. Oesterreich und Preußen wollen die deutschen Mit tel- und Kleinstaaten dcmüthigen und zu ihren Vasallen machen. Diese Frage wird auf dem Rücken der SchleSwig-Holsteiner auSgesochten. ' u»ffa«e -sagte - Die,'«ttiec dem Befehle KtztWU PsUvpei, hadm- chi« Men,en v.^"„chüo»«r überschritten. Dee General Hake ißr j^Vßrqgt, dem General Wrangel zu erklären, dßßi-wlx pedapstgSgemäße Notifikation erwartet hät- tey, M Truppen auch nicht als BundeSreserve an- erßWNM (das wollen sie gar nicht sei»), uns aber hl, die unabänderliche Thaisache fügen. Da die , Verhältnisse der Bundescommission und der Erecu- tionStruppen dadurch nicht geändert werden und dje Truppe» nur durch Holstein durchpasstren, so möchten die Bewohner sie freundlich aufnehmen und die geforderten Leistungen gewähren. Auch di« österreichischen und preußischen Reservetruppen, die nur dann laut Bundesbeschluß einziehen sollten, wenn General v. Hake sie hierzu ausforberte, sind eingerückt. Ein schwacher Trost bleibt eS, daß Oesterreich und Preußen den Einmarsch ihrer Trup pen dem Bunde noiificirt haben, daß der Bund einverstanden gewesen ist, eS sollten dadurch die Befugnisse der ErecutionStruppen und der BunveS- commiffare nicht geändert werden und es sollten neu« Truppen der beiden Großmächte als Reserve an die holsteinische Grenze rücken. Die Sachsen in »Holstein sind auf Befehl Hake'S nach südlicher Richtung vorgegangen, waS nur den Zweck haben kann, den „europäischen" Truppen Platz zu machen. Am 23», Januar früh 2H Uhr traf der durch Ovationen unterwegs verspätete Eisenbahnzug mit der schleswig-holsteinischen Landes-Deputation in Frankfurt a. M. ein und wurde vom Turnverein, dem Liederkranz und von einer großen Volksmaffe von hier und auS der Umgegend begrüß«, sowie von Sigismund Müller bewillkommt, um den Bundestag zu ersuchen, den Herzog Friedlich an zuerkennen. Ist wohlgemeint, aber ziemlich unnütz; di« deuischgtsinnlen Regierungen werden dies ohne^ hin thun; Oesterreichs und Preußens Regierung wird in ihrer Meinung durch solche „demokratische" Demonstrationen, wie eie Herren sagen, doch nicht geändert werden. Prinz Friedrich Carl von Preußen ist zur Ärmer nach Plön abgereift. Wahrscheinlich werden die österreichischen und preußischen Truppen am linken Ufer der Eider stehen bleiben, um Dänemark Zeit zu neuen Verhandlungen zu lassen. Sollten aber diese Truppen die Eider überschreiten, so hält map «S für möglich» daß sie Schleswig nur bis zur DannewerkSst-Uung besetze», ohne die letztere aMgreisen. Der Krieg zwischen Dänemark und den beiden deutschen Großmächten wird beginnen, wenn die letztern zum Angriff auf das Dannewerk schreiten sollten. Dänemark kann und wird seine Bollwerke in Schleswig nicht räumen, weil eS keine Garantie dafür hat, daß vaS einmal ihm abgenom« MM Schleswig ihm wieder zurückgegeben wird. UsedrigenS kommt den Dänen daS eingetreiene Thau- wetter zu Hilfe; die günstigste Zeit zur Krieg- sübrWg haben Oesterreich und Preußen vorüber gehen lassen. Nicht ohne Bedeutung ist, daß die Okkupation Schleswigs durch Oesterreich und Preu ßen durch den Pariser „Konstitution»«!" entschieden