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, 7 ., 7 . 7' " für V ' Brfchofswerba Molpen rmd Umgeg Amtsblatt Leo königtichenGerichtsamtes und Les Sta-trathes zu PischoAMttLs. ' ' 7 ' ' -'.7- Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabend-, und kostet vierteljährlich t2jNgr> Inserate werden nur bis Dienstag und Freitag früh 8 Uhr angenommen.. , . ' 8. Mittwoch, den 22. Januar. I18K4. Der Wendepunkt des 14. Januar. Am 14 Januar ist in Frankfurt, wie wir bereit« schon mitgeiheilt haben, über den österreichisch-preußi schen Antrag, Schleswig zu besetzen, fall» Dänemark in kurz bemeßner Frist nicht die November-Verfassung auf hebe, abgestimmt worden. Die Lage, in welche Deutschland durch Schuld seiner unS feindlich verbündeten Großstaaten gekommen ist, grenzt an'S Unerhörte. In dem Augenblicke, wo sich die Macht deS Geschickes unter unS niedergelassen hat, um unS zwei der schönsten Länder an der Nord- und Ostsee zu geben, entblöven sich unsere Großstaaien nicht, sie dem uns feindlichen ÄuSlande zuzuwenden, welche- seit einer Reihe von Jahren unsere deutschen Brüder in Schleswig-Holstein qemißhandelt hat, ent- blöcen sich BiSmark und Rechberg nicht, Deutschland lieber an den Rand del Bürgerkriegs zu führen, als ras zu tbun, was vernünftige Politik, was die ganze deutsche Nation will Selbst Napoleon will unS, laut seiner unS wohlwollenden Note, nicht hindern, die bei den Elbprovinzen für Deutschland zu gewinnen. Nur allein Oesterreich und Preußen find unS feindlich, um traurige, unverständige Politik zu treiben. Es ist in Erfüllung gegangen das Wort der Schrift: des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Was mag wohl der Grund zu solchem verrätheri- schen Beginnen sein? Oesterreich hat sich schon Eng land die Zusage machen lassen, ihm seinen Besitzstand in Italien schützen zu helfen, auch gönnt eS dem pro testantischen Norden nicht den Zuwachs zweier Pro vinzen, die auch am Bunde auf Abstimmungen mit einwirken würden. Bismark fürchtet, er möchte seinen ihm äußerst lieben Ministerposten einbüßen, wenn der nationalen Regierung in Deutschland Rechnung getragen würde, die man an nzaßgebender Stelle>alS revolutionär und demokratisch schildert; auch sucht man dort in Berlin an entschiedener Stelle begreiflich zu machen, daß der ganze schleswig-holsteinische Streit nur geführt werde, um den Mittelstaaten «in Übergewicht über Preußen zu ver schaffen. Dem will man in Berlin vorbeugen, auch Neunzehnter Jahrgang. Deutschland zwei seiner schönsten Länder Dänemark an den Hals werfen, mag auch unser Äesammiv-atedland, für welches BiSmark keinen Begriff und kein-Herz hat, an den Rand des Verderben- kommen. Natürlich ist eS volkommeu richtig, , daß dje-.Pa- trioien in Deutschland BiSmark'- Rücktritt wünschen. Aber warum wünschen sie diese- .Ereigniß? - Etwa weil Bismark das gute Recht der Herzogthümer zu verlheiligen sucht? Nein, sondern weil er nach seinen eigenen Erklärungen nicht daS Recht der Herzogthümer, sondern das Londoner Protokoll, folglich da» Unrecht will. Wollte BiSmark vaS Recht der Herzogthümer, so würde ihm die preußische Kammer Geld bewilligf haben, so würde geradezu jetzt Niemand seinen Rück tritt wünschen. Für die Dauer deS Kampfes würden alle Parte» ückstchten verstummen. Hauptsache wäre, daß BiSmark den Feind schlagen ließe, DaS wist fr aber nicht. '7 Ferner ist eS richtig, daß sich di« MittelftaateNj durch ihre nationale entschiedene Politik in ihrem Ab sehen in Deutschland und selbst im AuSlande bedeutend gehoben haben, auch ist eS unzweifelhaft, daß di« Pa- trivlen in Deutschland der Politik der Mittelftaalen daS UebUgewicht über Deutschland und Oesterreich wünschen. Aber warum wünschen fle eS? Etwa des halb um Preußen verdunkelt zu sehen? Sie .ver langen ja nicht mehr, al- daß Preußen mit den Mittelstaaten Hand in Hand gehen möchte. Von allen plumpen und gemeinen Lügen ist die plumpste und gemeinste die, daß dir Bewegung für Schleswig-Holstein eine demokratische und revolujivnäp« sei, wie die preußische, .Kreuz. Ztg." unaufhörlich pu- digt. Sind ja die Regierungen der Mittel- und Kleinstaaten, die noch Niemand für tevolutionär ge scholten, di« eifrigsten Vertreter der nationalen Idee, find ja die Aristokraten der ersten Kammern Deutschland» mit Ausnahme der preußischen Junker, für Eroberung SchleSwig-HolstelnS durch Deutschland. Gewiß ist, daß die freifinnige Partei, die Bi-maxk .Demokraten" nennt, Patriotismus genug besitzen, um ihr Parteiprogramm aufzugebrn und blas noch di« EH« und Wohlfahrt Deutschland« in dieser Frage zu behan deln. Aber eine andere Beziehung zur Demokrats«