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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 25.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189709256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-09
- Tag 1897-09-25
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Monat
1897-09
-
Jahr
1897
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dietmal in Meiner un-arischen Haupt- und Residenzstadt willkommen zu heißen. Ich begrüße in Eurer Majestät den treuen Freund und Bunde«genosten, den beharrlichen Mit arbeiter an dem großen FricdenSweike, dem unsere besten Kräfte immerdar gewidmet sein mögen, und, von der Gleich artigkeit der Gesinnungen überzeug«, die uns bei dieser er habenen Ausgabe leiten, leere Ich Mein Gla« aus da« Wohl Eurer Majestät mit dem Ruse: Seine Majestät Kaiser Wil helm lebe hoch!" Daraus anlworlete der Deutsche Kaiser in folgender Rede: »Mit Gefühlen tiefsten Danke» nehme Ich Ew. Majestät so herzlichen Willkommengruß entgegen. Dank der Einladung Ew. Majestät habe Ich diese herrliche Stadt besuchen können, deren großartiger Empfang Mich geradezu überwältigt hat. Mit sympathischem Interesse ver folgen Wir daheim die Geschichte de» ritterlichen Ungarn volke», dessen Vaterlandsliebe sprichwörtlich geworden ist, da» in seiner kampfeöreichen Vergangenheit Gut und Blut für die Vertheidigung de« Kreuze« zu opfern nicht gezögert hat. Namen wie Zriny und Szigelh lassen noch heute da» Her; eine» jeden deutschen Jüngling« höher schlagen. Mit sympa tischer Bewunderung haben Wir die Feier de» tausendjährigen Geburtstage« begleitet, den da« getreue Ungarvolk, um seinen geliebten König gefchaart, in überraschender Herrlichkeit gefeiert hat. Die stolzen Baudenkmäler geben Zeugniß von seinem Kunstsinn, während die Sprengung der Fesseln de» Eisernen Thore« dem Handel und Verkehr neue Wege eröffnete und Ungarn al« gleichberechtigt unter die großen Kulturvölker cinreihte. Was Mir aber während meine« Aufenthalte« in Ungarn, und zumal bei Meinem Empfange in Buda-Pest den tiefsten Eindruck macht, da« ist die begeisterte Hingabe de« Ungarn an Ew. Majestät erhabene Person. Aber nicht nur hier, sondern in Europa, und vor Allem bei Meinem Volke erglüht dieselbe Begeisterung sür Ew. Majestät, deren auch Ich Mich thcilhastig zu nennen erkühne, indem Ich nach Sohne» Art zu Ew. Majestät al« Meinem väterlichen Freunde aufblicke. Dank Ew. Majestät Weisheit besteht Unser Bund, zum Heil Unserer Völker geschlossen, sest und unauflöslich und hat Europa den Frieden schon lange bewahrt und wird e« auch fernerhin Ihun. Die begeisterte Hingebung für Ew. Majestät, dessen bin Ich gewiß, lodert auch heule in den Herzen der Söhne Aipad«, wie damals, al« sie Ew. Majestät großem Ahnherrn „inoriunuu- pro re^e no»tro" zuriefen. Diesen Gefühlen Ausdruck gebend, wollen Wir Alle-, wa» Wir für Ew. Majestät zu fühlen, denken und bitten vermögen, in den Ruf zusammcnfassen, den jeder Ungar bi» zum letzten Athemzugc auSrust: „si.Isen u siiralv!" Berliner Blättern wird hierüber geschrieben: Die Trink sprüche der beiden Kaiser bei der heutigen Festtafel in der Ofener Hofburg erregen gewaltiges freudige« Aussehen. Ins besondere übertrifft der Toast Kaiser Wilhelms selbst die kühnsten Erwartungen. Zündeten bereit« die Worte de« Deutschen Kaiser«, so steigerte die getragene Art seine« Vor trog» noch die mächtige Wirkung. Ein Ohrenzeuge sagte mir, der Eindruck des Toastes des Deutschen Kaiser« und der ganze Vorgang sei unbeschreiblich gewesen. Beide Trink sprüche, welche die Unlöslichkeit de« Bündnisse« feierlich manifcstirten, hätten wie ein Eidschwur geklungen. Die Toaste wurden stehend angehört. Al« Kaiser Wilhelm in ungarischer Sprache den Trinkspruch geschlossen und die beiden Kaiser sich die Hände reichten, brach ein Sturm der Begeister ung lo«, und brausende Eljenrufe ertönten. Eine derartige Scene ist in der Hofburg bei einer Galatafcl wohl noch niemals vorgekommen. — Frankreich. Der Wortlaut de« vertraulichen Rundschreiben«, da« der französische Krieg«minister an alle Korpsbefehlshaber gerichtet hat und da« sich aus die fran zösischen Offiziere bezieht, die in Deutschland reisen, wird von der „Patrie" mitgeiheilt. Den Offizieren, die sich nach Deutschland begeben, wird cingeschärft, Alle« zu vermeiden, wodurch sie den Schein wecken könnten, al« forschten sie mili tärischen Dingen nach. Sie müssen sich immer unter ihrem wahren Namen in die Fremdenbücher der Gasthöfe einschreiben und ihren Beruf angeben. Ihr Aufenthalt in befestigten Plätzen de« Deutschen Reich« muß kurz sein und darf nicht über vier Tage währen. Endlich wird den Offizieren, die in der Nähe der russischen Grenze wohnen, wo ihre Gegen wart Argwohn erregen könnte, die Weisung crtheilt, sich mit einem Passe zu versehen, der da« Visa der deutschen Botschaft in Pari« trägt. Der Kriegsminister, General Billot, setzt als selbstverständlich Vorau«, daß die Aorpsbefehlshaber und Militärgouverneure nur solchen Offizieren, deren Diskretion sie erprobt haben, die Erlaubniß crthcilen werden, sich nach Deutschland zu begeben. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. (Eingesandt.) Für alle Fabrikanten, welche in Tüllstickereien arbeiten und augenblicklich sür die in den nächsten Wochen ev. zu erwartenden Einkäufer mustern, dürste e« von großer Wichtigkeit sein, vor Aufstellung ihrer Preise sich erst über die jetzige Lage de« Rohtüllmarkte« eingehend zu unterrichten. Die eingetretcnc Steigerung der Tüllpreise ist so enorm und noch täglich zunehmend, daß größte Vorsicht geboten ist, wenn nicht der Stickereisabrikant seinen vermeintlichen Verdienst durch höhere Tüllpreise ganz verloren gehen sehen will. Eine Erhöhung der Verkaufspreise ist unter diesen Umständen unvermeidlich und bei geschlossenem Vor gehen auch gut erreichbar. Wer in der glücklichen Lage ist, über alte billige Posten Tüll zu verfügen, lasse sich sür seine vorräihige Waare die neuen Preise kommen und lege diese seiner Ealculation zu Grunde; dann kann Jeder, Fabrikant und Arbeiter, verdienen. Al« Beweis der enormen Tüll- steigerung sei scstgestellt, daß eine hier in E. ganz gut bekannte Qualität Tüll 340 e., welche im Frühjahr mit 2l ci. jede« Quantum zu kaufen war, heute nur noch mit 3b ci., Lieferung pr. März-April abgeschlossen werden kann; eine andere Waare früher 21'/, <1. heute zu 32 cl., eine bessere Waare früher 37 ei. heute zu 60 <1. Vorsicht ist also dringend geboten, zumal eine Aenderung de« Markte» nicht vor April-Mai zu erwarten ist. — Den Hauptprofit, oder richtiger den alleinigen Nutzen ziehen au» dieser Steigerung natürlich die Herren Engländer — denn Rohbaumwolle ist heule nicht theurcr, al» damals —, und unsere sächs., speziell vogtländischen und erzgebirgischen Fabri kanten sind ganz von ihnen abhängig. Unsere Stickereifabri- kanten schaffen fortwährend neue formenreiche Muster, ge schmackvolle Ideen rc., zu denen die englischen Rohtülle immer mehr verwandt werden, und wenn dann die mit großem Fleiß und vielem Geschick herau«gebrachten Muster gelungen sind und der Bedarf in größerem Maße eintritt, dann dictiren die englischen Tüllfabrikanten ihre Preise für ein Fabrikat, welche« an die Intelligenz de» Fabrikanten nicht die gering sten Ansprüche stellt, wenn nur seine Tüllstühle und die sie bedienenden Arbeiter gut und brauchbar sind! — Sollte e« nicht möglich sein, diese« schreiende Mißverhältnis bei dem der hiesige Fabrikant die Kastanien sür den englischen au» dem Feuer holt, endlich einmal zu beseitigen und unsere In dustrie auch in diesem Punkte auf eigene Füße zu stellen durch Errichtung von Tüllfabriken, zumal man nicht wissen kann, welche Ueberraschungen der neue Handelsvertrag mit England bezügl. der Zölle un» bringen wird? Iv. V. — Leipzig. Ein wundersame» Vorkommniß spielte sich in Lcipzig-Plagwitz ab. Dort steht ein alle» baufällige» Häuschen, welche« von einem fast ebenso alten absonderlichen Ehepaare, Besitzern de« Hause«, allein bewohnt wird. Schon zu verschiedenen Malen gab da« Paar Stoff zur Unterhalt ung, am meisten jedoch am Sonnabend, al« der Besitzer mit eigener Hand alle Fenster seine« Hause» mit Ziegelsteinen vermauerte und die geschlossenen Fensterläden noch besonder» mit Mörtel rc. verstrich oder mit Pappe verklebte, sodaß auch nicht ein Strahl de« Tageslichte« einzudringen vermochte. Nur nach dem Hose zu befindet sich eine kleine Luke, durch welche ein winziger Schimmer dringt. Die Thür de« Häus chen« ist jederzeit von innen fest verbariikadirt, sodaß kein fremder Fuß da« Hau« betreten kann. Wie merkwürdig da« alte Ehepaar im Verkehre ist, zeigt auch der dort viel erzählte Umstand, daß der Rath, welcher den Leuten die Herstellung de« Fußwege« seiner Zeit aufgcgeben hatte, diese nur dadurch erlangen konnte, daß er selbst die Ausführung de» Trottoir» anordnetc und die Kosten hierfür hypothekarisch auf da» Grundstück eintragen ließ. — Chemnitz, 21. September. Am Sonntag Nach mittag 1 Uhr wurden auf der äußeren Johanni«straße die vor den Kutschwagen eines hiesigen Kaufmann« gespannten Pferde vermuthlich durch da« Geräusch eine« in der Nähe herabgelassenen Rollladen« scheu. Die erregten Thiere, welche der Kutscher trotz der größten Kraftanstrengung nicht zu be wältigen vermochte, drängten seitwärts aus den Plattenweg hinauf und zertrümmerten mit der Deichsel da» große Schau fenster de« Seilcrmcister» Müller. Da« Handpferd stürzte in die zerbrochene Scheibe und schnitt sich hierbei den Leib aus. — Oelrnitz i. V-, 23. September. Einen ausgesucht pfiffigen Gemeindediener besitzt bezw. besaß da« zwi schen OelSnitz und Schöneck gelegene Dors Eschenk ach. Derselbe zog sich durch folgenden Geniestreich fünf Tage Ge- fängniß zu. Er hatte einen au» der BezirkSarmenanstalt VoigtSbcrg entwichenen arbeitsscheuen Schuhmacher, Eichhorn mit Namen, von Eschenbach nach Boigt«berg zurückzubringen, und bedurfte zur Zurücklegung de« etwa dreistündigen Wege» volle zwölf Stunden. Dieser bedeutende Zeitaufwand kam daher, daß Transporteur u. TranSportirter unterweg» Hunger und Durst bekamen, aber keiner führte einen Pfennig Geld bei sich. Behuf» wirksamer Abhilfe diese« Mangel« gestattete der nachsichtige Gemeindediener dem fleißigen Schuster, in den zwischen Eschenbach und Voigl-berg liegenden Dörfern zu fechten, und der Erlös wurde al-dann im WirthShause ge meinschaftlich »verwichst." Kurz vor dem Ziele, der Bezirks anstalt, erklärte der Schuster seinem milden Hüter: »Nu brauchste Dich weiter nich um mich zu kimmcrn, ich gehe alleene nein!" Der Gemcindediener glaubte die« und lenkte seine Schritte im Bewußtsein treu ersüllter Pflicht wieder gen Eschenbach; leider aber war Eichhorn nicht in die Bezirks anstalt gegangen, sondern beflügelten Schritte« nach Eschenbach zurückgekehrt, woselbst er früher anlangte, al« fein gewissenhafter Transporteur. Wegen Entweichenlassen« eine« Gefangenen ereilte ihn nun die Nemesis. — Auerbach, 21. Scplbr. Auf dem Wege von Auer bach nach ReiboldSgrün zur Weihe de« Genesungsheim« „AlbcrtSberg" hat sich eine allerliebste Scene abgespielt. Der Königl. Wagenzug bewegte sich die Straße nach Hohen- grün hinan, e« regnete, die ganze Stimmung in der Natur war trüb und düster. Da ertönten vom letzten Wagen her, in welchem Se. Exzellenz Staat-Minister v. Metzsch und der Kämmerer Sr. Maj. de« König«, Se. Exzellenz Wirkt. Geh. Rath v. Metzsch, Platz genommen halten, die getragenen Weisen de» „Den König segne Gott!" über den Plan. Da« erregte Auf merksamkeit. Der Postillon, der diesen letzten Wagen fuhr, blie« rein und tadello« auf seinem Posthorn da« schöne Volkslied. Auch dem König kam e« zu Ohren und Se. Majestät beugte sich au« dem Fenster de« geschlossenen Wagen«, in welchem er und die Königin Platz genommen hatten, heraus u. schaute sich nach dem Bläser um. Später, al« der Wagenzug bei Georgengrün im Walde an einem bekannten Echo entlang fuhr, stimmte der Postillon noch da« Lied an »Deutschland, Deutschland über alle«!" Auch hier nahm der König von der sinnigen Kundgebung Notiz. Der wackere Bläser war der Postillon Jodel von der Posthalterei Reichenbach. — Adorf, 20. Septbr. Ein werthvoller Fund, eine altcrthümliche Eisenplatte, die muthmaßlich in früheren Zeiten al» Grabdeckplatte gedient hatte, wurde am Freitag in der hiesigen Stadtkirche gefunden. Die gut erhaltene Inschrift der Platte (leider fehlt die Jahreszahl) lautet: »Frau Erdmuthe Sophie v. Tettau geborene v. Gößniß au« dem Hause Jugelsburg, geboren zu Mechelgrün, 15. Juli — hat sich im Leben da« Grabmal fertigen lassen, weil ihr Leben ein stete« Sterben war, sie wollte erben, ehe sie sterbe, damit sie nicht erbte, wenn sie stürbe." Der Sinn ist, wie man sicht, etwa» dunkel. Krone und Wappen zieren da« gut au«- geführtc Kunstwerk. — Stolpen, 20. Septbr. Der Einsturz de« hiesigen im Baue begriffenen Kirchthurme« brachte natürlich unter der Bevölkerung eine begreifliche Aufregung hervor und noch ist sie nicht gewichen. Die Ursachen de« Einstürze« sind noch nicht erkannt, e« scheint jedoch, daß der Mörtel nicht derart bereitet war, daß er die Basaltstcine, die an sich schwer zu binden sind, dauerhaft mit einander verbinden konnte. Plan steht vor einem Räthscl. Der massive Bau bestand au« Ba salt, Sandstein und Mörtel. Manche vermuthen, daß die unteren Schichten der Sandsteine von dem harten Basalt zerdrückt worden sind. Man schließt die« au« den großen Riffen, welche sich am Tage vor dem Zusammensturz« zeigten. Wenn auch unter dem Sandstein harte Schichten sich vor finden, so bleibt er mit seiner Härte hinter der de« Basalt» doch weit zurück. Der hiesige Kirchenvorstand hat beschlossen, da» Konsistorium zu ersuchen, eine Abordnung von Sachver ständigen nach Stolpen zu entsenden, die nach genauester Prüfung aller in Betracht kommenden Umstände ein endgültige» Urtheil über den Grund de« Einstürze« abzeben soll, natürlich soweit die« überhaupt möglich ist. — Die Absperrung der Bahnsteige, verbunden mit der Verlegung der Aahrkartenprüfung an die Ein- und Au»gänge der Bahnhöfe, ist bekanntlich bi«her nur auf den sächsischen Staat»bahnlinien Leipzig-Hof, Leipzig-Borna- Chemnitz, Chemnitz Reichenbach, Reichenbach-Eger, Greiz-Neu- mark, Glauchau-Gera u. Gera Weischlitz durchgeführt worden. Da die Einrichtung sich gut bewährt hat, namentlich eine wirksamere Fahrkarienkontrole und bessere Uebersicht bei der Abfertigung starkfreguentirter Züge erreicht worden ist, wird die Ausdehnung derselben nunmehr vom 1. Dezember d. I. ab auf folgende Linien in Aussicht genommen: Dre»den- Chemnitz, Dre«den-Görlitz, Dre«den-Bodenbach bez. Tetschen, Bischos»wcrda<Zittau, Löbau-Eber-bach, Löbau-Oberodcrwitz, Zittau-Nikrisch, Zitlau-Reichenberg, Zittau WarnSdorf-Eibau, Bautzen-Wilthen, Niederneukirch-Schandau, Pirna-Arn-vors- Kamenz, Freiberg - Bicncnmühle, Flöha - Annaberg - Weipert, Flöha-Reitzenhain, Chemnitz-Aue, St. Egidicn Höhlteich und Zwickau-Falkenstcin Oelrnitz i. B. Die verbleibenden Linien Dresden - Riesa(Röderau) - Leipzig, Dresden - Meißen - Döbeln- Leipzig , Dresden - Elsterwerda, Priestewitz - Großenhain, Elsterwerda-Riesa-Nossen-Freiberg, Riesa-Chemnitz, Chem nitz Roßwein, Glauchau-Wurzen, Leipzig-Lausigk-Geithain, Aue-Adorf, Zwickau-Schwarzenberg-Buchholz und HerlaSgrün- Falkcnstein-Muldenberg sollen erst gegen Ende 1898 in die Bahnsteigsperre einbezogen werden. Die hier nicht genannten Neben- und Schmalspurbahnen Sachsen» erhalten die Ein richtung voraussichtlich nicht. — Angesicht« der demnächst statlfindendcn Einstellung der Rekruten sei darauf aufmerksam gemacht, daß die Rekruten verpflichtet sind, vor ihrer Einstellung ein etwa gegen sie schwe bende» Gericht-verfahren der Militärbehörde anzuzeigen. Sie werden event. nicht eher eingestellt, al« bi« die Strafsache einschließlich Strafvollstreckung gegen sie erledigt ist. Unter lassen sic die Anzeige, so werden sie bei einer Verurtheilung behuf« Verbüßung der Strafe wieder entlassen, ungeachtet dessen, wie lange sie bereit» dienten. Im nächsten Jahre werden sie dann erneut au-gehoben, ohne daß die vorherge gangene Dienstzeit angerechnet wird. — Weiter sei ganz be sonder» darauf hingewiefen, daß die jetzt für die Rekruten benützte, zumeist wohl bei der zuständigen Krankenkasse hinter legte OuittungSkarte der Invalidität«- und Alter«-Bersichervng nach abgeleistetcr Militärdienslzeit bei Wiedereintritt in ein versicherung-pflichtige« Beschäsligungrverhällniß wieder ge braucht wird. Zur Vermeidung späterer lästiger Schreibereien und Erörterungen liegt c« daher im Interesse eine« jeden ein zelnen Rekruten, sich die OuittungSkarte vor seinem Eintritt beim Militär zu beschaffen und zum späteren Gebrauch gut auszubewahrcn. Theater. Sonntag wird im Schützenhause eine Extra-Vorstellung gegeben werden und zwar wird da« berühmte Gesangsstück „Waldlierchen" oder: »Die Tochter der Freiheit" ausgeführt. Marie Prevor singt die Titelrolle. Die vielen GesangSein- lagen werden dem Stück jedenfalls zum Vortheilc sein. Montag geht da« Lustspiel »Da« Mädel ohne Geld" in Scene und zwar int Deutschen Hause. Da« Stück ist ebenfalls mit Ge- sang«nummern au«gestaltet, welche von Franz Beß, Richard Neumeister und Marie Prevor vorgetragen werden. Diese Woche ist der Schluß der Vorstellungen angesetzt. Vermischte Nachrichten. — Kiel, 19. Septbr. Ein unheimliche« Schiff liegt seit Kurzem in unserem Hasen. Der Dampfer »Hein rich Schuld!" stieß in der Nähe der Insel Goihland auf einen anscheinend finnischen oder schwedischen Schconer, der auf seiner Holzladung trieb, von der Mannschaft verlassen und stark beschädigt war; unter anderem fehlten die Schanz kleidung und da« Heck. Der Kapitän de« Dampfer», Paulsen, sandte einige seiner Leute an Bord de» „todten Schiffe»", da« nur wenig au« dem Wasser hervorragte, und e« ergab sich, daß da« Schiff au»geraubt worden sei. Die Namcnbrctter waren weggerissen, die Segel, da« laufende Gut verschwunden. Der Dampfer nahm da« Schiff mit seiner werthvollen Lad ung in« Schlepptau und bugsirte e« nach Friedrich-ort, von wo ein hiesiger Dampfer da« Wrack in den inneren Hafen schleppte. Da« Schiff macht einen überaus traurigen Ein druck. Man vermuthete, daß e» sich um den schwedischen Schooner „Karl", Kapitän Möller, au« Skillinge handelt. Nach einer hier eingelroffenen Nachricht bestätigt sich diese Vermuthung. Die Besatzung hat da« sinkende Schiff verlassen und sich nach Gothland gerettet. Der Kapitän Möller befindet sich bereit« auf dem Wege nach Kiel. Da selbst Theile im Innern de« Schiffe« fehlen, die nur von Menschenhand her- au»gerissen sein können, scheinen thatsächlich Seepiraten aus dem Wrack gehaust zu haben. — Die Schönheit»galerie in Petcrhof. In einem Bericht über den Aufenthalt de« Präsidenten Faure in Rußland erzählt eine Zeitschrift auch eine Episode, die nicht ohne Interesse ist. Im Palast in Pcterhof fiel dem französischen Gast ein Saal auf, in dem sich nicht weniger al« 365 Bilder sehr schöner Frauen befanden. Auf den verwun derten Blick Faure'« erklärte nun der Zar, daß diese Por trät» die schönsten Frauen und Mädchen Rußland» verstellten, die zur Zeit der Kaiserin Katharina gelebt haben. Und diese merkwürdige Galerie ist folgender Maßen entstanden: Al« die launenhafte Zarin einst ihre Güter bereiste, bemerkte sie mit Verwunderung die große Zahl von Schönheiten, die sich unter ihren weiblichen Unterthanen befanden. Sie wählte nun überall, wo sie hinkam, die Schönsten au», bi» sie zu letzt 365 »Beaute-»" — so viel wie Tage im Jahre — bei sammen hatte, woraus sie dann alle nach Petersburg kommen ließ. Hier wurden sie in den verschiedensten Costümen gemalt. Einige hüllte man ganz in kostbare« Pelzwerk, andere in seltene orientalische Stoffe, sehr viel« in historische Costüme und in Gewänder, in denen griechische Göttinnen dargestellt werden. Einige mußten e» sich sogar gefallen lasten, nur von duftigen Schleiern umwallt, al» Nymphen und Elfen gemalt zu werden, und eine große, schlanke Blondine wurde sogar dazu gezwungen, dem Maler ohne jegliche andere Um hüllung zu fitzen al» die, weiche ihr eigene« prächtige» Haar ihr gewährte, da» sie allerdings wie ein goldschimmerndcr Mantel umfloß. Da« arm« Mädchen soll sich furchtbar ge sträubt haben, doch wandte man zuletzt Gewalt an, indem man sie in der gewünschten Stellung von zwei Soldaten fest ¬ hall Mi in Dat rietl Mä mit gem sich heil Die gewt ihre den berci stell, ige« eine bcfin hat l Prie die i beriö Arbe Der ricde dem könnt lasser sich > dem ' der i: sei. anbei merke einpfit Mc hierdu von j, Hard! ist iveo verkauf Stütz« »,i>< «.S-t Ml von dieselbe seitigt - die Hai in der! stock un K empfiehl Vs Sa
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