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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 14.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189709140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970914
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970914
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-09
- Tag 1897-09-14
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Monat
1897-09
-
Jahr
1897
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Keim Koffriseur. Erzählung von Wilhelm Appell. I. lNochdr. verboten.) In einem ärmlichen, fast unter dem Dache gelegenen Stübchen eine» Vorstadlhause« Wien« saß in den späten Morgenstunden eine» schönen Maitage« im Jahre 1785 ein liebliche« Mädchen von ungesähr neunzehn Jahren am Fenster und schaute, den Kopf gedankenvoll in die Hand gestützt, in den wolkenlosen Himmel hinauf, der sich in leuchtender Klar heit über den Häusern au«spannte. Feucht erglänzten ihre blauen Augen und Wehmuth überschattete ihre Züge; waren doch in letzter Zeit Roth und Elend in aller Bitterkeit über sie hereingebrochen und halten ihre Hoffnung«sreudigkeit, die früher so reich ihre Brust beseelte und sie manche- Schwere ertragen ließ, fast ganz zerstört. Bor drei Jahren ungefähr hatte ihr Vater, der al« Offizier ruhmvoll in vielen Schlachten gekämpft, schwerer Wunden halber mit dem halben HauptmannSsolde al» Warte gebühr in den einstweiligen Ruhestand treten müssen. Da hieß c« denn recht sparsam leben und sich einzig und allein auf die häuslichen Freuden beschränken ; nur die Musik war es, die den Beiden mitunter Stunden eine« stillen Glücke« heraufzauberte, denn mit großer Fertigkeit und tiefer Em pfindung verstand Auguste Klavier zu spielen. Ihre verstorbene Mutter, eine Meisterin aus diesem Instrument, war der Tochter eine sorgsame und treffliche Lehrerin gewesen. So hatten denn Vater und Tochter ein stille«, von gegen seitiger Liebe verschönte« Dasein geführt. Aber vor drei Monaten wurde der Hauptmann Bergen wegen andauernder Unfähigkeit, je wieder Dienste leisten zu können, plötzlich mit Entziehung der bisherigen Wartegebühr gänzlich aus dem Armeeverbande entlassen, mit der Pensionirung jedoch auf später vertröstet, unter dem Vorgeben, daß man zur Zeit nicht im Stande sei, solche zu zahlen, und jeder wahre Patriot in dieser Bedrängniß dem Staate eben Opfer bringen müsse. Der alte Soldat war außer sich vor Schmerz und Ent rüstung, hatte er denn dem Staate in den blutigen Kriegen, in denen er mitgekämpft, nicht Opfer genug gebracht?! Sein Leben hatte er stet« mulhig in die Schanze geschlagen und auch über die Wunden nie gemurrt, die er für da« Vaterland erhalten und deren Folgen ihn nun untauglich zum Dienste, ja selbst zu jeder bürgerlichen Beschäftigung machten. Konnte man verlangen, daß er den Bettelstab ergreifen solle? Da konnte de« Kaiser« Wille nicht sein, daß ein braver Soldat dem Hunger preisgegeben werde, während viele der Großen von dem Marke des Landes in Ueppigkeit schwelgten. Für diese nur konnte der Befehl gelten, nicht aber für diejenigen, die von der kleinen Pension da» Leben fristen mußten. — Aber überall, wohin er auch ging, um sein gute« Recht, eine ausreichende Pension, zu fordern, begegnete er nur mitleidigem Achselzucken, Bedauern und Vertröstungen aus spätere, bessere Tage. Al» er endlich allzu stürmisch wurde, gab e« überall nur verschlossene Thüren für ihn und nirgend« wurde er mehr vorgelassen. Und Kaiser Joseph II., von dem er fest über zeugt war, daß er ihm Gerechtigkeit widerfahren laßen werde, war bisher auf Reisen gewesen und gestern erst wieder in Wien eingetrosfcn. Welch' entsetzliche, trostlose Zeit halten sie diese letzten Monate durchlebt! Da nicht» Ersparte« vorhanden, waren sie aus da» wenige Geld angewiesen, da« Auguste verdiente. Wenn sie aber auch noch so fleißig Musikunterricht ertheilte und bi« in den Hellen Morgen hinein am Stickrahmen saß, so wollte e« trotz aller Sparsamkeit nirgend« langen und schon mußte manche« werthvolle Andenken an bessere Zeilen dahingegcbcn werden. Um da« Unglück voll zu machen, warfen Schmerz und Aufregung den Vater aus« Krankenlager, so daß Auguste den größten Theil der Zeit anstatt auf die Ar beit, fortan aus seine Pflege verwenden mußte. Da gelangte immer rascher ein bessere« Kleidung«- oder Einrichtungsstück nach dem anderen zum Verkaufe, standen die Armen doch ganz ohne Freunde und Verwandle da. -schließlich war selbst Augusten» letzter Besitzthum, da» so innig geliebte Klavier, ein Erbstück von der Mutter, zum Trödler gewandert. Der Vater war dann wenigsten« wieder gesund gewor den und nun vor kaum einer Stunde in die Hofkanzlci ge gangen, um sich eine Privataudicnz beim Kaiser zu erwirken. E» war fürchterlich sür sie gewesen, al« sie ihn, zum Fort gehen gerüstet, in der geflickten und abgetragenen Uniform erblickte; seine besseren Kleider hatten ja auch verkauft werden müssen. Aufschreien hätte sie mögen vor tiefem Weh, da sie bemerkte, wie ihm bei diesem Gedanken, so vor die Hofkavaliere zu treten, die brennende Röthe der Scham in die Wangen stieg. Al» sie ihn dann vom Fenster au» mit gesenktem Kopfe die Straße hinabschrciten sah, da« Gesicht weder recht« noch link« kehrend, da fühlte sie, daß die« der schwerste Gang seine« Leben« sei. — So harrte sie denn jetzt mit wechselnden Gefühlen der Rückkunft ihre» Vater«. Nachdem sie sich recht ausgeweint, zog still und unbemerkt wieder eine HofsnungSfreudigkeit in ihre Brust, war c« ihr doch ganz undenkbar, daß Kaiser Jo seph, von dem sie stet« so viel Gute« vernommen, dem Vater nicht Gerechtigkeit widerfahren lassen werde. Dann mußte e« ja wieder Sonnenschein in ihrem Leben geben, und — vielleicht ging auch noch ein süßer, sehnsüchtiger Herzenswunsch in Erfüllung, der ihre Brust erfüllte. Waren auch die reichen Eltern ihre« Leopold, an dem sie mit aller Schwärmerei einer ersten, unentweihten Liebe hing, gegen eine Verbindung ihre« Sohne« mit ihr, dem armen Mädchen, und wollten sie den selben auch zur Wahl einer reichen Braut bewegen, so hatte er doch vor längerer Zeit, vor dem Antritte einer großen Ge- schäfttreise, voll tiefer Innigkeit zu ihr gesagt: »Dir bleibe ich treu und nur Du allein sollst da« Glück weine« Leben bilden! Mächtiger al« wie mit ehernen Ketten bin ich durch Deine blonden Locken an Dich gefesselt, die ein Band um mich gewoben haben, da« unzerreißbar ist.' Zum ersten Male hatte er sie Du genannt und dann so fest in seine Arme geschlossen und auf ihre blühenden Lippen geküßt, daß sie vermeinte, vor Seligkeit vergehen zu müssen. Daran eben dachte sie jetzt wieder und da umzog ein Lächeln ihren Mund, und so holde Purpurrosen färbten ihre Wangen, wie sie schon lange nicht darauf erblüht waren. Plötzlich wurde sie durch schwere Männertritte, die auf der Treppe zu vernehmen waren, au« ihrem Traume aufge schreckt, und gleich daraus wurde die Thür geöffnet und der Vater erschien im Zimmer. Finsterer Ernst lag auf seinem blaßen Gesichte und e» zuckte so schmerzlich um seinen Mund, daß Auguste nur zu deutlich au« seinen Zügen la», daß sein Gang nicht den ge hofften Erfolg "gehabt. Schüchtern fragte sie danach, wa» ihm fehle und wa« er au-gerichtet habe. »E« ist nicht«, mein liebe« Kind, der weite Weg hat mich eben über Gebühr angestrengt, da ich seit der Krankheit da« viele Gehen noch nicht gewohnt bin,' gab er ihr aus weichend zur Antwort. »Ein wenig Ruhe wird mich wieder Herstellen.' Auguste trat aus ihn zu, schlang innig den Arm um seinen Hal« und schaute ihn bittend an, während sie mit weicher, bebender Stimme versetzte: »Täusche mich nicht, Vater, Dir ist beim Kaiser gewiß ein Leid widerfahren, denn Du kommst trauriger zurück, al« Du gegangen bist. Vater, ver traue mir Deinen Kummer, damit ich darau« ersehe, daß Du mich noch so liebst wie bisher.' Ein schwerer Seufzer entwand sich der Brust de« alten Krieger«, dann trat er an da« Fenster, seiner Tochter den Rücken kehrend. Mit tonloser Stimme und schweratmender Brust begann er nach einer langen Weile: »Al« ich vorhin in der Hoskanzlei war, um eine Privataudienz beim Kaiser nachzusuchen, da musterte mich ter dienstthuendc Kammerherr und fragte dann ernst, zugleich aber auch etwa« verlegen, ob die Uniform, die ich anhabe, meine einzige und beste sei, die ich besitze. ,E« ist da« Kleid meine« Kaiser«!' konnte ich nur mühsam entgegnen. Er aber hatte verstanden, denn er fuhr fort: »Eben weil e« da« Kleid de« Kaiser« ist, soll e« auch ein solche« sein, daß sich derselbe dessen nicht zu schämen braucht!' Einlenkend ging e« dann bei ihm weiter, daß er trübe Verhältnisse verdienter Offiziere wohl zu würdigen wisse, allein ich möchte zuerst trachten, mir eine bessere Uni form zu besorgen, da er mich in meiner jetzigen doch unmög lich zur Privataudienz melden könne; wenn ich eine solche besitzen werde, wolle er recht gern meinem Wunsche Rechnung tragen. Fast von Sinnen vor Schmerz und Scham eilte ich hinaus. Aus der Treppe streifte ich einen geputzten Hos- kavalier, der mit seinem gestickten Taschentuch sofort an der Stelle seine Kleider putzte, die ich berührt, al« sei dieselbe durch mich verunreinigt worden ; mich verächtlich mit den Augen messend, eilte er rasch an mir vorüber. Ich aber war durch da« Erlebte unfähig, den Frechen zur Rechenschaft zu ziehen. — Auguste, die Schmach und Schande! So wurde Dein Vater, dem die Ehre stet« da« Höchste war, gedemüthigt!' »Mein armer Vater!' Die« war Alle«, wa« da« junge Mädchen, bi« in« Innerste erschüttert, rufen konnte. Todten- blaß, aber mit brennendem Feuer in den Augen, stand sie eine Weile regungslos, während der Vater finster zu Boden starrte, dann aber breitete sie plötzlich ihre Arme, umfaßte den Vater und überschüttete ihn mit den süßesten Schmeichel namen. »Mein lieber, theurer Vater, nicht an den Kleidern hängt ja der Werth eine» Menschen. Wenn die thörichten Leute vermeinen, diese seien ausschlaggebend, so schauen doch die Besten unserer Zeit auf da« Herz und den Charakter. Deine Wunden, die Du im Dienste de« Vaterlandes empfingest, verleihen Dir höheren Werth al« Gold und Diamanten e« vermögen, womit sich die Großen schmücken. Und die Liebe und Verehrung Deine« Kinde« soll nicht müde werden, Dein bittere« Weh zu lindern!' Da hob er ihr da« Gesicht empor, blickte ihr lange in die thränenschimmcrnden Augen. Gleich darauf wurden auch die seinen feucht und erst langsam, dann aber immer schneller und schneller rollt« Thräne auf Thräne über seine hageren Wangen. (Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. - Dresden. In einer hiesigen Knabenschule hatte der Lehrer für den NaturgeschichtSunterricht mehrere Pflanzen zur Veranschaulichung mitbringen lassen, die unter den Kindern vertheilt wurden. Ein Knabe hatte noch keine Pflanzen, sein Nachbar hatte deren mehrere Exemplare, wes halb der Lehrer zu ihm sagte: »Gieb ihm eine.' In dem selben Augenblick verabreichte dieser seinem Mitschüler eine laut schallende Ohrfeige. Tableau! — Swincmünde, 11. Seplbr. Der Llohddampfer »Kaiser Wilhelm der Große' ist wieder flott und passirte heute Nachmittag den Ausgang der Kaffeefahrt und die Swineeinfahrt. Derselbe ist mit Hilfe von drei Eisbrechern, drei Bcrgung«dampscrn und drei Schleppdampfern im hies. Hafen cingetroffen. — LSwenbcrg i. Schl. In der Schreckensnacht vom 29. zum 3V. Juli d. I. ist ein dem Tischlermeister Männich in Steine gehöriger, zwei bi« drei Eentner schwerer und auf einem hölzernen, fchrankartigen Untersatze ausgeschraubter, eiserner Kasten durch da« Hochwasser fortgerißen norden. Der Unlersatz wurde tag« daraus zu RöhrSdorf im Ueber- schwemmungSgcbiete gefunden, freilich zum Schrecken de« Be sitzer« ohne den eisernen Kasten, nach dem noch heute täglich gefahndet wird. Man vermuthet, daß er durch seine Schwere in da» KieSbett de« Bober» eingesunken ist und darin be graben liegt sammt seinen werthvollen Inhalt. E« befanden sich nämlich darin außer etwa 23,000 M. in Gold und Goldwerth noch zwei Sparkassenbücher über 4038,so M. und 4059,«? M., dazu zahlreiche Beläge und Rechnungen für 1896 -97. — Da« folgende amüsante Geschichtchen er zählen Berliner Blätter: Photographien de« neuen General postmeister« v. Podbielrki sind von der Berliner Oberpostdirek tion allen Postämtern der Stadt überwiesen worden, damit die Beamten sich die GestchtSzüge ihre« neuen Chef« genau einprägen können. Herr v. Podbielrki liebt e« nämlich, zu weilen, nach dem »berühmten Muster' de« Harun al Raschid, sich ganz unbemerkt vor den Schaltern und in den Höfen der Postämter über die Handhabung de« postalischen Dienste« zu informiren, weil er wohl nicht mit Unrecht glaubt, aus diese Art der »Revision' geeignete Grundlagen sür nothwen- dige Reformen de« inneren Dienste» zu gewinnen. Die Ber liner Oberpoftdirektion hält nun derartige unbemerkt bleibende Ermittelungen, über die freilich kein vorfchrift«mäßige« Pro tokoll in den Akten de« betreffenden Amte« Kunde giebt, keines wegs sür »Revisionen' und hat sogar den Versuch gemacht, einen derartigen Besuch auf dem Postamt 19 in Berlin unter dem Gesichtspunkte de« amtlichen Begriffe« .Revision' direkt in Abrede zu stellen, immerhin möchte sie e« aber, wie e» heißt, doch vermeiden, daß Beamte von »Unbekannten' aus gefragt werden über Ding», über die nur die zuständigen Vorgesetzten in entsprechender Weise Auskunft geben können, deren Bekanntgabe aber die Postbehörde in eine schiefe Stell ung bringen könnte. — Dann bekommt allerding« der.Pod bielrki au« dem Busch' wenig von dem zu sehen, wa» er sehen möchte. — Ein bedeutender Fel»sturz ereignete sich beim Bau der Eisenbahnstrecke Marienbad-Karlsbad in der Nähe de« Orte» Petschau. Ein über den Eingang am Grün berger Tunnel überhängender großer baumbcwachsener Felsen komplex sollte durch die Portalmauerung untergesangen und vor dem Abreißen geschützt werden. Die mit der Mauerung beschäftigten Arbeiter wurden glücklicherweise durch den vor herigen Absturz lockeren Gestein«, gewarnt. Mit Gefahr konnten der größte Theil de« Gerüste» und die Geräthschaf- ten noch in Sicherheit gebracht werden. Bald darauf stürzte der ganze FelSabhang hernieder. Mehr al« 1200 cdu> Schutt und Steine verschütteten den Tunnel und eine große Masse stürzte in den Teplfluß. Ein großer stehengebliebener Fel«- block mußte mit Dynamit abgesprengt werden, da er weiter eine drohende Gefahr bildete. — Eine furchtbare Gefahr erwächst den Radfahrern der französischen Armee — wie der Pariser »Figaro' ver sichert — durch die preußischen Militärhunde. Der große Generalstab soll eben dabei sein, da« Korps der Militärhunde zu reorganisircn. Diese Vierfüßler sollen Munition und De peschen tragen, eine Schaar von Bulldoggen aber soll dazu abgerichtet werden, französische Radfahrer in die Waden zu beißen. Wie diese preußischen Militärhunde französische Rad ler von deutschen unterscheiden sollen, verräth »Figaro' nicht. — Ein internationaler Kongreß zumSchutze insektenfressender Vögel soll im Oktober d. I». zum ersten Male abgehalten werden. Die Gründung wird in erster Linie von Louis Adrien Levat, dem Vorsitzenden der Ligue frantzaisc ornithophile, angestrebt. E« handelt sich da bei um einen Gegenstand von hervorragender praktischer Be deutung, der nur auf internationalem Wege gefördert werden kann. Bekanntlich fällt alljährlich eine große Zahl unserer heimischen Singvögel bei ihrem winterlichen Aufenthalte in südlichen Gegenden, wo e» um den Vogelschutz noch schlechter bestellt ist al« bei un«, den Vogelstellern zum Opfer. Da diese Vögel zumeist auch nützliche Jnsektenfänger sind, so würde ein internationaler Schutz doppelt zu wünschen sein. — Ein gefährliche« Schönheitsmittel hat, wie eine wissenschaftliche Zeitschrift berichtet, in letzter Zeit unter den Farbigen Nordamerika» viel Unheil angerichtet. Die schwarzen und braunen Damen sind bekanntlich mit der von der Natur ihnen verliehenen Hautfarbe nicht zufrieden. Sic möchten weiß sein, wie ihre weißen Mitschwestern. So wen den sie gewisse Entfärbungsmittel an, um Gesicht, Hal«, Arme und Hände wenigsten« in einem annähernden Weiß erstrahlen zu lassen. In manchen Fällen halten nun einige neue ko«- metische Mittel, wenn sie nicht allzu scharf und schnell wirke» sollten, auch insofern einen Erfolg, al« sie den bronzcfarbenen und schwarzen Teint der Indianerinnen und Negerinnen in ein schmutzig-bräunliche« Gelb oder in ein charakterlose« Grau verwandelten, jedenfalls aber nicht zum Borthcile dieser schön- heitSdurstigen Damen, bei denen ihre natürliche Haut von glänzendem Mahagonibraun oder sammetartigem Ebenholzton sicher am schönsten ist. Manche aber bedienten sich der Ent färbungsmittel so energisch, daß sie sich Blutvergiftung zuzogen und als Opfer der »AuSbleichungSsucht' starben. Im kleb rigen braucht man solche Opfer der Eitelkeit nicht erst bei farbigen Damen zu suchen. ES giebt weiße Ladie« mit wunderschönem Teint, die sich durch Anwendung schädlicher kosmetischer Mittel gleichfalls ihre Schönheit und ihre Gesund heit ruiniren. — O, weh! Herr: „Nun Sie Glücklicher, wie gefällt Ihnen denn Ihre junge Frau und noch dazu ohne Schwieger mutter?' — Junger Ehemann: »O! Meine Anna ist mir Alle«, Gattin und Schwiegermutter!' Gedankensplitter: Wer geringschätzig über sich selbst spricht, wird ärgerlich, wenn man ihm glaubt, und wülhend, wenn man nachspricht, was er gesagt hat. Prinzipien sind Dinge, welche man dazu gebraucht, etwas Unan wahrstes Ich. Es giebt Menschen, denen ihr Hut besser steht als ihr Kops. Der Liebesrausch, von dem der Nüchternste nicht bewahrt bleibt, ist ost der gefährlichste, denn ihm kann ein lebenslänglicher Katzen jammer folgen. Nichts drückt schwerer, als ein leeres Portemonnaie. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom 5. bis II. September 1897. Geboren: 253) Der unverehelichten Bürstenein;iehcrin Milda Marie Lenk hier 1 S. 254) Dem Bürslenfabrikarbeiter Friedrich Wilhelm Unger hier I T. 255) Dem Maurer Ernst Emil Tröger hier 1 S. Aufgeboten: 48) Der Maurer Emil Männel in Neuheide mit der Bürsteneinzieherin Anna Emilie Georgi hier. 4») Der Bürstenfabrik« arbeiter Richard Adolph Thümmel hier mit der Wirthschaftsgehilfin Minna Frieda Stockburger hier. 50) Der Tischler Robert Otto Siegel hier mit der Tambourirerin Minna Elise Baumann in Schönheider» Hammer. Eheschließungen: 48) Der Bretschneider Oswald Eonrad Wolf hur mit der Wirtschafterin Anna Ida Löscher hier. Gestorben: 174) Des Kaufmanns Max Friedrich Wehnert hier T., Martha Ida, 3 Monate. 175) Die Strickerin Charlotte verw. Meine! geb. Richter hier, 84 Jahre. «himaitzer Marktpreise vom II September 1 ;97. Leizen, fremde Sorten 10 Mk. 40 Pf. biS 10 Mk. 90 Pf. pro 50 Kilc « sLchs., gelb 8 75 « , 9 , 50 » » » » « . . besch., — — s » I ' » » » » Roggen, nieder!, sächs. 7 — » « 7 , 50 » » » « « hiesiger. 6 60 > . 6 , 90 « preußischer, 7 50 - » 7 , 80 « * neu — « , L e ' ' s - fremder 7 40 « , 7 . 80 » » « » Braugerste, fremde 9 50 - - 11 , 50 Gerste, sächsische 8 — » , 8 » 75 »II» Futtergerste Hafer, sächsischer, durch 5 90 » » 7 ' — ' ' ' ' Regen beschädigt, 7 — « » 7 , 50 «II« - sächs. neuer 8 60 » « 7 « 15 I I I I - fremder 7 25 , . 7 , 65 I « I I Kocherbsen 7 25 , , 9 Mahl« u. Futtererbsen 6 50 , . 7 , 50 , , , , Heu 3 50 , , 3 , 70 I « I I Stroh 2 80 « « 3 , 20 , I « « Kartoffeln 2 50 « . 2 . 75 , I « I Butter 2 20 . « 2 , 60 » 1 -
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