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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 09.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189709097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970909
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-09
- Tag 1897-09-09
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Monat
1897-09
-
Jahr
1897
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Tagesgeschichte. — Deutschland. Ueber die Ursachen der neuerlichen Häufung den Eisenbahnunfällen hat die Auslastung de« Reich«eisenbahnamt« nur unbestimmte Andeutungen ent halten. Klarer äußert sich über diesen Punk« ein Erlaß de« preußischen Minister« der öffentlichen Arbeiten, der vom 2b. August dalirt und an die sämmtlichen Eisenbahndirektionen gerichtet worden ist. Nach dem „Berl. T." hat derselbe folgenden Wortlaut: .In neuester Zeit sind bedauerlicher Weise auf den preußischen Staat-bahnen mehrfach zum Theil schwere Unfälle zu beklagen gewesen. Sie sind, so weit hat festgestellt werden können, meistentheil« darauf zurückzuführen, daß die für die sichere Handhabung de« Eisenbahnbetriebe» bestehenden Borschriften nicht genügend beachtet worden sind. Ich nehme hieraus Anlaß, den Königlichen Eisenbahndirek tionen aufzugeben, erneut den im äußeren Betriebsdienst be schäftigten Beamten und Bediensteten die genaueste und pein lichste Beachtung aller ihnen für die Sicherung de» Eisen bahnbetriebe« crtheilten Anweisungen einzuschärsen und dafür Sorge zu tragen, daß nur solche« Personal im äußeren Be triebsdienste beschäftigt wird, da« die ihm in der bezeichneten Richtung ertheilten Vorschriften nicht nur kennt, sondern auch versteht und anzuwenden weiß." — An sämmtliche Truppen-Kommando» ist eine Ka- binetSordre de« Kaiser« ergangen, die auf die kürzlich erfolgte Erhöhung der Gehälter für eine Reihe höherer Klassen de» Osfizierkorp« Bezug nimmt. Die KabinetSordrc ordnet an, daß den Offizieren erneut an da« Herz gelegt werde, in ihrer Lebensführung jeden Luxu« zu vermeiden, der mit der Bermögen«lage de« Betreffenden nicht in Einklang zu brin gen sei, und betont auf da« Nachdrücklichste, daß standesgemäße Lebensführung der Offiziers nicht mit einer aufwandreichen verwechselt werden solle. — Die Anwesenheit de» Reichskanzler» Fürsten Hohenlohe am kaiserlichen Hcflager in Homburg wird die schleichende Krisi» zum AuStrag bringen. Wie der ,B. B. C." wissen will, sei an dem Rücktritt de» Fürsten nicht mehr zu zweifeln, auch sei der Nachfolger Eingeweihten bereit» bekannt. E» soll ein General sein, der dem Botschafter v. Bülow nicht fern steht. — Oesterreich-Ungarn. Pest, 5. Septbr. In oller Stille, aber mit Eifer, rüstet die ganze Stadt, Behörden und Private, für den Empfang de» deutschen Kaiser«. Die Blätter eifern den Pester Stadlmagistrat an. Alle« auf- zubietcn, damit die Stadt in würdigem Festschmuck erscheine. Für die Stimmung bezeichnend ist u. A. ein Artikel de» der Regierung am feindseligsten gesinnten Blatte» der äußersten Linken „Magharorszag", da» in seiner heutigen Abendausgabe schreibt: .Wir grüßen ehrfurchtsvoll den deutschen Kaiser und blicken beruhigt seinem scharfen Urtheil entgegen. Au» Preußen wurde Oesterreich zuerst darauf aufmerksam gemacht, daß e» seinen Schwerpunkt nach Ungarn verlegen müsse, wenn e» ferner bestehen wolle. Kaiser Wilhelm weiß genau, wa» in Oesterreich geschieht; Alle« zerfällt drüben, Kraft und Zu sammenhalt der Monarchie liegt bei un». Die Lage hat sich auch in Europa neuesten» einigermaßen geändert, aber an dem Dreibunde soll sich nicht» ändern; davon wird der Em pfang de» deutschen Kaiser» in Budapest erneut Zcugniß geben/ Locale und sächsische Nachrichten. — S o sa, t>. Septbr. Die Waldarbeiter Friedrich August Mildncr, Karl Heinrich Lucian Schott und Johann Christian Unger in Sosa, welche seit 53 bez. 47 und 33 Jahren aus dem Sosacr StaalSsorstrevier beschäftigt sind, er hielten da» Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit. Ersterem wurde außerdem ein Geldgeschenk von 50 M. au» der Forst kaffe bewilligt. — Sosa. Der I. und 2. September brachte für Sosa zwei Festtage, wie sie wohl so bald nicht wicderkehren werden. Galt e» doch am l. Septbr. die neue Schule zu weihen! Festlich waren allenthalben die Häuser mit Fahnen u. Guir- landen geschmückt. Nachm. 2 Uhr versammelten sich bei herr lichem Sonnenschein vor der alten Schule die Schulkinder mit ihren Lehrern, die geladenen Gäste: Herr BezirkSschul- inspcktor l)i. Hann«, Herr Schulrach Müller, Herr Bezirks arzt vr. Kalkofs, Herr Ur. Zschau, Herr Brandversicherungs inspektor Mann, Hr. Baumeister Bochmann, der Gemeindcralh, der Kirchenvorstand, der Schulvorstand und sämmtl. Vereine in stattlicher Anzahl mit ihren Fahnen. Nachdem Herr Kirchschullehrer Meier vor der alten Schule ausdrucksvolle Worte de» Abschied» gesprochen hatte, bewegte sich der Zug unter Borantritt eine» Musikcorp» nach der neuen Schule, wo Herr Bczirksschulinspektor Ur. Hann» eine tiefempfundene Weiherede hielt. Er weihte die neue Schule zu einer Pflanz stätte l., de» Wissen», de» Können» u. de» Streben» 2., der edlen Zucht und Sitte und der echten Vaterlandsliebe 3., der rechten Gottesfurcht, der christlichen Frömmigkeit und de» festen evangelischen Glauben«. Nach einem zu Herzen gehen den Weihcgebet de» OrtSpsarrer» erfreute der Gesangverein die große Versammlung durch eine schöne Motette. Darnach fand die Uebergabe de- Schlüssel» von Seilen de» Herrn Baumeister Bochmann an Herrn Gemeindevorstand Frölich und durch denselben an Herm Kirchschullehrer Meier unter besten Segen-Wünschen statt. Unter Glockengeläut ward von Letzterem die neue Schule aufgeschlossen und von der Ver sammlung besichtigt. Da» herrliche Gebäude sand durch seine solide Bauart sowie durch die großen freundlichen Räume all gemeinen Betsall. Nach der Besichtigung bewegte sich der Festzug der Gäste und Vereine nach dem Gasthofe zum Ring, wo ein solenne« Festmahl alle Theilnehmer vereinigte. Kernige und humoristische Trinksprüche, fröhliche Gesänge und frohe Weisen der Capelle machten da« Fest zu einem höchst ange regten. Um 8 Uhr erglänzte die neue Schule, sowie viele andere Häuser de» Dorfe» im Hellen Lichterschein, der von einer festlich wogenden Menge bewundert ward. Der 2. Fest tag war hauptsächlich unserer lieben Jugend gewidmet und wieder vom herrlichen Wetter begünstigt. Um 12 Uhr durch wanderte ein langer Zug sestlich geschmückter Kinder mit ihren Lehrern und den Mitgliedern de» Schulvorstande» unter Musik und fröhlichem Gesang da» ganze Dors und endete auf dem neuen Schulplan, wo da» die«jährigc Schulfest zur bleibenden Erinnerung an die Schulwcihe für die Kinder abgehalten ward. Abschießen der Vögel, allerhand frohe Spiele usw. usw. brachten viel Jubel und Freud», die leider gegen 6 Uhr durch Gewitterregen unterbrochen ward. Al» derselbe um 8 Uhr etwa» nachgelassen hatte, sand ein stattlicher Lampionzug statt. der eine große Anzahl von Theilnehmern auswie« und in schöner Weise die Festtage abschloß, die All und Jung hoffent lich in froher Erinnerung bleiben werden. — Johanngeorgenstadt. In der Nacht zum Sonn tag sind in hiesiger Stadt und nächster Umgegend nicht we niger al« 5 Einbrüche au«gesührt worden, doch ist außer in einem Falle, wo ca. 55 Mark entwendet worden sind, von dem oder den Dieben eine wesentliche Beute nicht erlangt worden. — Drerden, 6. September. Gegen da» Au-Heben dienstuntüchtiger Handwerker zum Militär war unlängst die Schuhmacherinnung zu Oschatz bei der Dresdner Gewerbekammer vorstellig geworden. Al» Gründe für da» Vorgehen hatte die Innung erklärt, daß im Schuhmacherge- wcrbe ein nicht unerheblicher Theil guter Arbeit»kräfte ver loren gehe und daß diese, wenn sie die Militärarbeitstälten, in denen Theilarbeit herrsche, verließen, gar nicht mehr selb ständig arbeiten wollten und lieber zum Fabrikbetrieb über gingen. Die Dre-dncr Gewerbekammer beschloß die Absend ung der Petition an da» Ministerium de» Innern. Hieraus antwortete da» Kriegsministerium in ablehnendem Sinne, da die betr. Punkte durch Reichrgesetz, bez. die Bestimmungen der Heerordnungen festgelegl seien. — Dresden. Durch die Presse ging vor einigen Wochen die Notiz, daß die Regierung dem nächsten Landtag einen Gesetzentwurf wegen Einführung einer Ver mögenssteuer unterbreiten werde. E» war dabei der Besorgniß Ausdruck gegeben, daß damit auch eine Menge von kleinen Rentnern getroffen werden könnten. Diese Besorgniß dürfte, so schreibt jetzt da» „Vaterland", hinfällig sein, da nach unserer Kenntniß der Dinge die Bermögen-steuer erst von einem gewissen höheren Vermögen an erhoben werden soll. Würde aber die Vorlage eine solche Beschränkung nicht enthalten, so kann man mit Bestimmtheit jetzt schon sagen, daß der Landtag eine solche Beschränkung in da» Gesetz hineinbringen würde. Ueber der Vermögenssteuer wird gleich zeitig von feiten der Regierung eine Erhöhung der Erb schaftssteuer in mäßigem Umfange geplant. Die Einführ ung der Vermögenssteuer entspricht den insbesondere von der konservativen Partei in den letzten Landtagen zum Zweck der Entlastung der unteren und mittleren Klassen energisch aus gesprochenen Wünschen und ist unbedingt nöthig, um diejenigen Ausgaben, die nothgedrungen bis jetzt durch Aufnahme von Anleihen gedeckt wurden, au» den laufenden Erträgnissen de» Staate» bestreiten zu können. — Dresden. Da» Südasrikanische Handel»kontor zu Drerden beabsichtigt in Transvaal eine permanente Muster-Ausstellung drüben absatzfähiger deutscher und hauptsächlich sächsischer Industrie-Erzeugnisse nach der in Süd afrika gebräuchlichen Art zu errichten. Selbstverständlich kann e» sich dabei nicht um einfache Musterauslagen handeln, wie sie wohl bei un» auf dem Continente zumeist zweckentsprechend sein mögen, sondern e« müssen vollständig verkaufsfähig ge haltene Artikel sein, die für die Interessenten drüben auSge- auSgeslellt und nach Besichtigung von ihnen käuflich erworben werden können. Diese Ausstellung würde also den Charakter eine» Bazar« tragen. Dix Vorarbeiten hierzu haben schon vor einem Vierteljahr drüben begonnen, und da» Handels kontor ist zu diesem Zwecke mit einer größeren Anzahl von Firmen in Verbindung getreten. — Zwickau, 7. Septbr. Die Marschlage der bei den in: Vogtlands und Erzgebirge stattfindenden Manövern der 23. und 24. Infanteriedivision belheiligten Truppen haben mit dem heutigen Tage ihr Ende erreicht und sind nunmehr dieselben in die Quartiere cinzerückt, in welchen sie zunächst bi» zum 13. September verguartiert bleiben. Morgen findet allgemeiner Rasttag statt und e» beginnen am 0. September bei allen 5 Infanterie-Brigaden unter Betheiligung der 23. und 24. Kavallerie-Brigade und de» 1. und 3. Feldartilleric- RegimentS die Brigade-Manöver, welche am l3. September ihr Ende erreichen. Hierauf beginnen am 14. September die DivisionS-Manöver, welche bei der in den AmtShaupt- mannschaften Zwickau und Schwarzenberg manövrirenden 24. Division am 15. September durch einen Rasttag unterbrochen werden und allgemein am 18. September enden. Am 19. September findet Rasttag statt und am 20. September ist Marschtag, wobei die Truppen enger zusamwengezogen werden, da am 21. September da« zweitägige KorpS-Manöver beginnt. Letztere» dürste, da Se. Majestät der König während der Korps-Manöver in Zwickau Wohnung nehmen wird, in der Gegend zwischen Reichenbach, Werdau-Zwickau und Crimmit schau stattfinden. — Schneeberg, 6. September. Die Brigade- Manöver werden vom 9. bi» 11. und am 13. September bei Schneeberg stattfinden. — Plauen. Der „Verein der Erzgebirger" beging am Freitag, den 3. September, in der „Centralballe" sein zweite» Stiftung-fest. Dasselbe begann mit ge meinschaftlicher Tafel, bei welcher vom hiesigen Stadtorchester Concert gespielt wurde. E» folgte die seilen de» Vorsitzenden Herrn Ziegler gehaltene Begrüßung und Ansprache, au» der hier einige» erwähnt sei: Die VereinSbibliothek hat durch Neuanschaffung sowie durch Geschenke eine ansehnliche Zu nahme zu verzeichnen. Au» der Unterstützung»kasse wurden im Lause de» Jahre» 30 Mark bewilligt und zwar in zwei Brandfällen (Jöhstadt und Eibenstock), sowie für die Hoch wassergeschädigten. Al» freiwillige Gaben wurden M. 78^° gesammelt, welche zusammen mit der Untcrstützung»summe den gewiß für einen so kleinen Verein hohen Betrag von Mark 108,»o ergeben. Für da« König-Albert-Denkmal wurden 14 Mark gesammelt. Dank den edlen Gebern! Weiter ge dachte der Vorsitzende der Sedanfcicr und brachte auf Se. Majestät unser» allverehrtcn König Albert ein dreifache» Hoch au«. Herr Ziegler schloß seine Ansprache, indem er auf sernere» Blühen und Gedeihen de« Verein» ein dreifache« „Glück aus" ou«brachte. Im Verlause Le» Abend» sprach Frl. Rosa Zürn einen Prolog; dem Absingen eine« vom Mitgliedc Herrn R. Fischer verfaßten Taselliede« schloß sich nach Aushebung der Tafel ein Ball an, der die Gäste und Mitglieder bi» in die frühen Morgenstunden beisammen hielt. — Netzschkau. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist auf dem Kuhberge bei Netzschkau der seiner Zeit vom hiesigen Verschönerung«verein erbaute Aussicht«- lhurm niedergebrannt. Die betreffenden Brandleger müssen ein nicht zu kleine« Feuer nöthig g«habt haben, um ihren verderblichen Zweck zu erreichen. E« ist bedauerlich, daß auch hier die Zerstörungtwulh Platz greift. — Lengenfeld i. V. Für nicht weniger al« 5000 bi« 0000 Mark Stickereien und Gardinen hat ein 19 Jahre alter Handlung«gehilfe von hier seinem hiesigen Prinzipal in der Zeit von Ende 1893 bi« zum Frühjahre diese« Jahre« nach und nach gestohlen, für ein Spottgeld (zum Theil unter den Herstellungskosten) verkauft, um — bester leben zu können. Der Dieb, nach dem Zeugniß seine» Prinzipal« ein gewandter, guter Arbeiter, der volle« Vertrauen besaß, wurde am Sonn abend vom Landgericht zu Plauen zu zwei Jahren Gesängniß verurtheilt; da er sechs Monate in Untersuchung-Haft saß, wurden ihm auf die erkannte Strafe fünf Monate angerechnet. — Rein«dorf. Gestohlen wurden am Sonnabend vor acht Tagen am Hellen Tage in hiesiger Kirche die Altar- leuchter und die Taufschüssel. Gegen 2 Uhr Nachm. sollte eine Trauung stattfinden, wozu kurz vorher die Kirche geöffnet worden war. In dieser Zeit müssen die Diebe in da» Gotte»hau» cingedrungen sein, sie schlossen die Kirchthür von innen ab und verließen die Kirche mit ihrer Beute durch ein Fenster. Al- man die Trauung vornehmen wollte, mußte da» Got!e»hau» von Neuem mit einem herbeigeholten zweiten Schlüssel geöffnet werden; der andere fand sich innen auf der Bank vor. Die Thäter sind noch unbekannt. Die Leuchter waren 1847 vom Jungfrauenverein zu Kahmer der Kirche gestiftet und 1857 schon einmal geraubt, jedoch glücklich wieder ausfindig gemacht worden. Hoffentlich geschieht die» auch jetzt wieder. Theater. Donnerstag bleibt die Bühne geschlossen. Freitag wird da» Sensationsschauspiel „Der Irre von Mariaberg" oder „Im Kloster der Alexianer" aufgeführt. Der Stoff de» Stücke lst durch den großen Prozeß, welcher sich vor einigen Jahren in Aachen abspielte, genügend bekannt geworden. Dort wurde da» schändliche Treiben der Alexianerbrüder an'« Tageslicht gezogen und wenn auch die Strafe etwa» mild aussiel, der gute Zweck war doch erreicht. 1. Ziehung 3. Klasse 132. Aömgl. Seichs. Landes-Lotterie. Gezogen am 0. Septbr. 1897. 50,000 Mark aus Nr. 38787. 40,000 Mark aus Nr. 1384. 30,000 Mar« aus Nr. 71825, sä.NW Mark 2357. änna Mark auf Nr. 7883 7INNS 73281 83132 30851 33I3I. MW Mark aus Nr. IN87 9483 15083 284IN 38025 33732 53118 S8I2V 8331« 87478 1000 Mark aus Nr. ISNNS 24043 28387 38733 43173 5338« 57217 S74S3 81338 84070 83334 71330 78240 73337 82431 83134 500 Mark aus Nr. 2833 3383 7013 7081 IIS33 18874 2I48I 28883 27283 31313 34II8 35483 41837 44333 45424 43881 47282 52810 53783 88828 «7883 83241 74835 75184 78383 80088 85823 88333 87871 88885 37084 87855 88148 38407. 300 Mark aus Nr. 38 8584 8715 10127 12708 12878 13530 I3«48 15812 15824 I8I78 1841I I7I77 18583 20870 2IS88 22883 2388« 24130 25328 28805 2821I 30455 3073« 31388 35838 35307 38308 38882 41008 42884 43542 44887 4514« 43357 45580 45734 45885 48172 47555 48134 33303 53547 57188 «0351 «0383 «1350 «1317 «2043 «3552 «4407 «4708 «5330 ««118 8848« 70478 71074 71531 72348 73740 73373 74803 75140 75271 787S3 78853 78430 80038 80374 80580 81083 84814 85241 88188 88748 88887 88500 8885« 88734 33270 348S0 35580 88800 38418 88238. Auf der Wanderschaft. Original-Erzählung au» der sozialen Bewegung der Gegenwar'. Von Th. Schmidt. (24. Fortsetzung). Schilling griff mit einer gewissen Hast nach den beiden Gegenständen und trat damit stumm an da» Fenster. Den Paß zuerst prüfend, la» er für sich: „Der unten durch Signalement näher Bezeichnete hier wohnhafte Redakteur der X Zeitung und Mitinhaber der Buchhandlungsfirma Hart und Scholle, t)r. plni. Fritz Scholle, gebürtig au» Blankenfeld in Westfalen, welche: sich unter dem Namen „Fritz Wolter», Schlostergcsell" zum Zwecke volkSwirthjchastlicher und sozialer Studien auf die Reise begiebt, wird hiermit dem Schutze u. der Unterstützung aller p. t. Behörden crgebensl empfohlen." Hiernach folgte Datum, Unterschrift und Siegel der Polizeibehörde in H-, sodaß an der Aechtheit de« Passe» nicht zu zweifeln war. Schilling legte den Paß neben sich auf den Tisch, seine Hand zitterte. Nun entfaltete er den Vertrag, dabei drehte er Wolter» den Rücken zu, um demselben sein jähe» Erschrecken zu verbergen, sah er doch auf den ersten Blick, daß an der Aechtheit diese» Vertrage» ebensowenig zu zweifeln war, wie an der de« Passe». Er war verloren, entehrt, wenn der Mensch dort diese» Schriftstück dem Staatsanwalt übergab. E» flim merte ihm vor den Augen, und mit der letzten Kraft hielt er sich an dem Schreibtische ausrecht. Wie er den Menschen haßte! Er hätte ihn mit kaltem Blute erwürgen können, wenn er der Stärkere gewesen wäre. Ah — zwanzig Jahre hatte er im Glück gelebt und alle Freuden de» Leben« genossen. Er galt für einen Ehrenmann; er war reich und angesehen und bekleidete alle möglichen Ehrenämter; er besaß die schönsten Pferde im Orte, da» stattlichste Hau», die gefeiertste Schön heit al» seine Frau — und da« Alle« sollte er verlieren, er sollte al» Meineidiger und Betrüger gebrandmarkt werden, weil — nein so leicht sollte dem Menschen da, von dem er bi» vor wenigen Tagen noch nicht» gehört halte, der Sieg über ihn nicht werden. Nein, noch stehe ich oben, und wer mich von der Höhe herunterstoßen will, mag sich hüten! Scheinbar mit dem größten Interesse ging Schilling die einzelnen Paragraphen de« Vertrage« durch, in Wirklichkeit aber la» er nicht einen Satz; ihm war daran gelegen, sich zu sammeln, denn in seinem Kopse blitzte soeben ein teuflischer Gedanke aus. Wie, wenn der Vertrag plötzlich verschwand? Wenn er jetzt z. B. dem Elemente zur Beute fiel, welche« ihn schon vor fünfzehn Jahren verschlungen haben sollte? Wie e« ihm in den Schläfen pochte und wie jeder Nerv von dem einen Gedanken elektristrt ward: Vernichte ihn — rasch — im Nu, und Du bist gerettet! „Wirklich interessante« Schriftstück, Herr Ur. Scholle!" ließ sich Schilling jetzt vernehmen. „Bitte, nehmen Sie doch Platz; ich bedauere e» sehr, einem Herrn in Ihrer Stellung gegenüber den unlieben-würdigen Wirth gespielt zu haben. Hätten Sie sich doch nur gleich demaSkirt, Herr Dcctor, dann hätte ich einen ganz anderen Ton angeschlagen. Wir müssen da« Krieglbeil begraben — ohne Frag», schon allein wegen meiner Frau, die mir leider bislang ihren Namen verschwie gen hat. Hier, bitte, machen wir'» wie die Wilden, rauchen wir eine Friedentpscise." Er hielt Wolter«, ohne seinen Platz zu verlassen, mit der Linken ein Kistchen Cigarren hin und
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