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An demselben Tage wurde zu Mirka der Arbeiter Rieger von einer Thonwand erschlagen. Er hinter» läßt eine Fcdu und 4 Kinder. — Aus Cölln bei Bautzen wird mitgetheilt: Schon im vergangenen Jahre wurde auf unser.» Fluren vergeblich nach Braunkohlen gegraben. Ja diesen Tagen fand nun ein hiesiger NahrungSbesitzer beim Graben eincS Brunnens ein Braunkohlenlager. Bei näherer Un tersuchung har sich herauSgestellt, daß dasselbe acht Ellen Mächtigkeit hat. Obgleich man noch nicht weiß, wie groß dieses Lager ist, so ist doch jeden falls ein lohnender Abbau zu hoffen, und daß um so mehr, als die Nähe der Stadt Bautzen,,wohin eine gute Chaussee führt, guten Absatz verheißt. kretscham eim uubekaante Frau in dyt dortige Ge«^ ^r»ßhm-H««herzttzkchrn gegen »st, meindehtW» gekommen, um sich zu Mrmrn und A tzlütvich« PS»a midM durch das mit Ru-kaud da von ynem plötzlichen Tode übereilt worden. — geschlossen« Vüadai- nahezu an dem Punkte ange kommen, England, Frankreich und Oesterreich zu Gegnern Preußens zu machen. Herr v. BiSwark möchte genial sein, er macht närrische Bocksprünge, verdreht die klarsten RechtSsätze der beschworenen Verfassung, will dann Politik in „Blut und Eisen" machen und setzt das Land in die äußerste Ver wirrung. So geht eS, wenn Wahrheit und Recht, Ehrlichkeit und Biederkeit nicht die ersten Säulen eines Staates sind; wie ganz ander» war rS unter Friedrich dem Großen, unter König Wilhelm M. — An einem milden Herbsttage saß Friedrich dtt Große auf der Terrasse von Sanssouti. Vor ihm stan» ein blühender Knabe, der Sohn seines Nach folgers, der später unter dem Namen Friedrich Kit-, Am 27. Februar Nachmittags hat ein Knecht von 19 Jahren vor dem zum Braunkohlenwerke in Gvoßporitzsch bei Zittau gebörigen Maschinen hause dadurch auf der Stelle seinen Tod gefunden, daß ein mit Schüttkohle vollgelavener Wagen, auf einer großen, eine unebene Fläche bildenden Menge Schüttkohlen stehend, gegen das Maschinenbaus umgestürzt und auf den zwischen Wagen und HauS stehenden Unglücklichen gefallen ist. Am 24. Februar wurden in dem Anenteiche bei Nimbschen in der Nähe von Grimma ein 26 Jahr alter Diener mit einem 23 Jahr alten Stuben mädchens auS einem Gasthofe, beide mit einem Gür tel zusammengeschnallt, ertrunken aufgefunden. Das Mädchen war in anderen Umständen, und der leichi- finnige Liebhaber hatte schon in Rochlitz ein Mäd chen mit drei Kindern, von der an beide mahnende Briefe gerichtet worden waren. DieS dürfte die Ursache zum Doppelselbstmorde gewesen sein. AuS Chemnitz schreibt man vom 26. Februar. In Gornsdorf bei Stollberg ist in vergangener Nacht eine grausige That verübt worden. Der Guls- besiyerSsohn Friedrich G., welcher mit einer früheren Dienstmagd seines Vaters, der 19jährigen A. W. D. auS Eibenberg, ein Liebesverhältniß hatte, daS seine Eltern mißbilligten, hat in vergangener Nacht seine Geliebte mit einem zu diesem Behufs mitgenomme nen Hammer durch mehrfache Schläge «ödtlich am Kopfe verwundet. Als Beweggrund wird Eifersucht vermutbet. Der verhaftete Thäter hat nach einem mißglücklichen Versuche, sich zu ertränken, seinem Vater selbst die That eingestanden. An dem Auf kommen des Mädchens ist zu zweifeln. Sie hat sechs schwere Wunden am Kopfe, von denen zwei die Hirnschale zerbrochen haben, so daß das Gehirn bloßliegt. Das Schrecklichste an der That ist aber, daß sie verübt worden ist nach Stunden dcS zärt lichsten Beisammenseins. Munöschau. Die preußische Politik, wie sie Hr. v. BiSMrk treibt, ist ein wahrer Jammer. Im Innern ent fremdet er das Volk immermehr von der Regierung und dem Könige, nach Außen hin begeht er die Helm IU. ehrlich, bieder und deutsch sein Volk re gierte. Der König hatte eben mit seinem Groß neffen ein kleines Eramen angestellt und ihm «ine französische Fabel übersetzen lassen. Der König lobte den Prinzen, daß die Übersetzung so gut ging. Dieser aber sagte offen und ehrlich, er hab« sie erst gestern bei seinem Hofmeister übersetzt. DaS ernste Gesicht des Königs erheiterte sich bei diesem offenen Geständniß, freundlich streichelte er dem Kinde die Wangen, indem er hinzusügte: „So ist'S reckt, lieber Fritz, nur immar ehrlich und aufrichtig. Wolle nie scheinen, was du nicht bist, sei stets mehr als du scheinst." In Gedanken versunken, hielt der König noch immer die Hand seines künf tigen Nachfolgers fest, während vor seinem inneren Auge die Geschicke Preußens, die Geschick« einer Welt vorüberzogen, die sich seinem Seherblick in der Nähe deS Todes erschlossen. „Run Fritz", fuhr er nach' einer feierlichen Pause fort, werde etwas Tüchtiges. ES wartet Großes auf dich. Ich bin am Ende meiner Carriere, mein Tagewerk ist bald adsolvirt. Ich fürchte, nach meinem Tove wird cs schlecht gehen. Uebcrall liegen GährungSstoffe. Die Massen fangen an, von Unten aufzudrängen, und wenn die» zum Ausbruch kommt, ist der Teufel los. Ich fürchte, du wirst einen schweren Stand haben. Rüste dich, sei fest, denke an mich. Wach« über unsere Ehre und unseren Ruhm. Begehe keine Ungerechtigkeiten, dulde aber auch keine. Sieh' diese Spitzsäule, schlank, aufstrebend hoch und doch fest in Sturm und Ungewitter. Sie spricht zu dir: Meine Stärke, ist mein Recht. Die höchste Spitze überschaut und krönt das Ganze, aber trägt nicht, sondern wird getragen von Allem, waS unter ihr liegt, vorzüglich von dem unsichtbaren, tief untergebauten Fundament. Das tragende Funda ment ist daS Volk in seiner Einheit. Halte eS stets mit ihm, daß cs dich liebe und dir vertraue I Darin allein kannst du stark und glücklich fein." So sprach der große König, der den Grundsatz hatte:.Ich bin nur der erste Diener meines Volkes, in meinem Lande kann Jeder nach seiner Fayon selig werden. — Wozu ist Preußen heute gemacht, unter dem Einfluß der Adelspartei? DaS Volk wird nicht behandelt als das Fundament deS Thro nes, sondern als eine feindliche Masse. Nach In-