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Wochenblatt str - Bifchofswer-a, Stolpen und Umgegend^ Amtsblatt -es königlichen Gerichtsamtes unb -es Ita-trathes zn Kischos»wer-a. Diese Aeitschn'st erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwochs und Sonnabends, und kostet vierteljährlich 121 Rgr. Inserate werden die gespaltene Seile oder deren Raum mit 6 Pf., dergleichen unter vier Seilen mit 2z Rgr. berechnet. I Mittwoch, den 4. Marz.j 1863. Sachsen. Dem wegen seiner Betheiligung an den Mai ereignissen 1849 in'S Ausland geflüchteten Otto Scheuffler aus Lommatzsch, dermalen evangelischer Prediger in Brüssel, ist von Sr. Maj dem Könige di« straffreie Rückkehr nach Sachsen bewilligt worden. Bischofswerda, den 2. März. Der hiesige Theaterverein, der vor wenig Wochen das schon längere Zeit allhter bestehende Privattheater durch Ausgabe von Aktien erworben hatte, gab gestern im Saale deS „Gasthauses znm goldnen Engel" seine erste Vorstellung, die sehr stark besucht war. Die beiden Lustspiele wurden von sämmtlichen Spielenden sehr gut zur Darstellung gebracht, rbmso wurde der eingelegte Soloscherz von der be treffenden Dame ausgezeichnet durchgeführt. Ge bührender Beifall lohnte die mitwirkenden Herren und Damen. — 2. März. Der hiesige Militärverein hielt gestern Nachmittag eine sehr besuchte Haupt versammlung im gewöhnlichen Vereinö-Locale ab, in welcher verschiedene Vereins-Angelegenheiten zur Sprache kamen, die sich hauptsächlich auf den An schluß zu dem projeciirien „Alderisdunde" in Zwickau bezogen. Ebenso ward der in Neustadt b. St. ge gründete „KrciSverein" erwähnt, an welchen sich heute ebenfalls der hiesige Mililärverein als Zweig verein anschloß. Man war zwar größtentheilS für «inen Anschluß an den „AlbertSbund", wollte dabei aber vorher eine Revision der Statuten abwarten und dann «eiteren Beschluß fassen. Für abge brannte Kameraden in Geier und Heeselicht wurden 8 Thlr. gesammelt, sowie für eine anzuschaffenve Fahne abermals 5 Thlr. 10 Rgr. gegeben, Hierauf wurden die Rechnung auf das Jahr 1862 vorge lagert und einem Rechnungs-Revisor übergeben. Die Einnahmen betrugen nach derselben incl. eines UeberschuffeS von 147 Thlr. 25 Ngr. 6 Pf. aus dem Jahre 1861, in Summa 278 Thlr. 15 Ngr. 5 Pf. (darunter 5 Thlr. 15 Ngr. Eintrittsgelder und 110 Thlr. 16 Rgr. monatliche Beiträge) und die Ausgaben 83 Thlr. 29 Rgr. 3 Pf. (darunter 34 Thlr. 15 Ngr. Krankenunttrstütznngen und 12 Achtzehnter Jahrgang. Thlr. Begräbnißgelder), so daß rin Cassenbestand von 194 Thlr. 16 Rgr. 2 Pf. verblieb. Nachdem noch weitere Mittheilungen in Betreff einer pünkt lichen Einzahlung der Beiträge erfolgt waren, wurde AbenbS 7 Uhr die Versammlung, an welcher nicht nur mehrere Ehrenmitglieder, sondern auch Kameraden aus Bautzen und Radeberg Theil nah men, geschlossen. — Für sämmtliche Militärvereine Sachsens wlrd in Pirna vom 1. April d. I. an eine Zeitschrift, „der Kamerad" in wöchentlichen Lieferungen erscheinen, welche durch die verschieden sten Mittheilungen auS den Vereins- u. Soldaten leben ein engeres Band unter den einzelnen Bruder vereinen Herstellen soll. Der vierteljährige Prä- numerationSpreiS ist auf 8 Ngr. festgesetzt und als Redakteur der Bibliothekar deS Pimaischen Militär- vereioS, Namens Scholz, bezeichnet. Wie der „Adler" meldet, haben sich^ mehrere WaldHeimer Maigefangene vereinigt, in gewissen haftester Weise ihre Erlebnisse und Wahrnehmungen in Waldheim zusammenzustellen und zu veröffent lichen. 2z. Umschau in der Lausitz, den 28. Ftbr. Am 17. feierte der MechanikuS Joh. Georg Kieß ling in Crostwitz mit seiner Ehefrau Magdalena geb. Ledzbor sein 50jährigeS Ehejubiläum. Sein Schwiegersohn Wawrich hatte ihnen ein Fest be reitet, wozu er 50 Gäste eingeladen, die mit Kaffee unv Kuchen bewirthet wurden. Nachher folgte Tanz und ein solennes Abendessen. Der Jubilar ist 76 Jahr alt und als Schlosser unv Thurmuhrverferiiger (seine erste Thurmuhr hat er, wie auch in diesem Blatte bereits erwähnt wurde, in Ostro vor 50 Jahren gefertigt) in weiteren Kreisen rühmlichst be- kannt. Seine mechanische Fertigkeit und sein Kunst geschick bat er durch sich selbst, ohne besondere Lehre/ durch eisernen Fleiß und unermüdlichen Eifer er« worben. Möge es ihm vergönnt sein, mit seiner 72jährig«n munteren Frau noch lange einen ruhigen Lebensabend zu genießen. — «m selbigen Tage wurde der 30 Jahr alte Arbeiter Rietschel auS Dürrwicknitz auf Kuckauer Gebiet besinnungslos aufgefunden unv ist balv darauf trotz ärztlicher Be handlung verschieden. — Den 20. ist zu Drei«