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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 07.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189708072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-07
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Monat
1897-08
-
Jahr
1897
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6. »ach Neumark sowie den südlich und westlich darcnliezen- den Stationen, ebenso umgekehrt: außer für den Umweg über Meißen-Nossen ober über Meißen Roßwein oder über Meißen-Dübeln oder über Riesa oder Röderau-Döbeln auch für den Umweg über Riesa-Leipzig-Gößnitz. Da« Reisegepäck wird über die gleichen Wege abgeserligt. — Leipzig. Wenig bekannt dürste c« sein, daß der tschechischen Aufschrift: „IloLlinee d Lokula" auch innerhalb der grün-weißen Grenzpfähle zu begegnen ist. In unmittel barer Nähe unsere« nationalen, al« reich-deutsch jederzeit be währten Leipzig, in Neu-Plagwitz, findet man diese« Uni kum al- Firma eine« Restaurant«, welche« die Tschechen dort errichteten. Den Bewegungen jenseit« der Grenze gegenüber, wie sie gerade die jüngste Vergangenheit in sich schließt, ver dient jedensall« diese Erscheinung Beachtung und zeugt von der Duldsamkeit de« Deutschen. Ob wohl ein ähnliche« Verhältniß in der Heimath der Wenzel«brüder sich hätte her- auSbilden können? Wir zweifeln daran. — Chemnitz, 4. August. Welch kolossale Regen massen in den letzten Tagen, insbesondere am vergangenen Freitag niedergingen, zeigt, daß am Nachmittage de» genannten Tage« da« Wasser im Sammelbecken der Thalsperre zu Ein siedel 3b en: gestiegen war, da» sind über 20,000 ein» oder, da l obm Wasser 20 Ccntner wiegt, in circa 6 Stunden 400,000 Centner Wasserzuwachs. — Zwickau, 3. August. Ferienstrafkammer 1. Bei Gelegenheit eine« am 2b. Mär; d. I. in Hund-Hübel beim Gaftwirth Möckcl stattgefundenen Brande« hatten eine große Anzahl von Personen in angetrunkenem Zustande Schlägerei und sonstigen groben Unfug verübt. In der Sitzung de« Kgl. Schöffengericht« zu Eibenstock vom 16. Juni d. I. wur den wegen Verübung groben Unfug« der Maurer Friedrich Tröger, der Strumpfwirker Kvsmo« Tanzhau«, der Waldarbeiter Loui« Brei schneide» , der Fabrikarbeiter Al ban Graupner und der Fabrikarbeiter Gustav Riedel, allerseits in HundShübel, zu je 10 Mark Geldstrafe, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit je eine fünf tägige Haftstrafe zu treten hat, vcrurtheilt, dagegen der Sticker Hermann Unger und noch andere Personen von der wider sie erhobenen Anklage sreigesprochen. Da» schöffengerichtliche Urthcil hatten der Kgl. Amtsanwalt zu Eibenstock und der Angeklagte Tanzhau» mit dem Rechtsmittel der Berufung angefochten. Nach stattgcfundener Beweisaufnahme verkündete der Gerichtshof zweiter Instanz da» Urthcil dahin, daß Tanz hau« sreizusprechcn, Unger zu 10 Mark Geldstrafe zu vcr- urtheilen und im übrigen die Berufung de» genannten Amt«- anwalte« zu verwerfen sei. — Plauen i. V., 4. August. Am Sonnabend früh traf ein Gutsbesitzer in Meßbach zwei in den zwanziger Jahren stehende Männer au« Plauen in seinem Felde auf Meßbacher Flur beim Ausziehen von Kartoffelstöcken und wurde, al» er sich ihnen näherte, von dem einen mit einem Revolver bedroht, so daß er sich veranlaßt sah, die Flucht zu ergreifen und im Dorfe Unterstützung zu holen. Als man wieder hinau» auf die Flur kam, befanden sich die beiden Leute in einem Schotenfcldc und empfingen den ersten, der sich ihnen näherte, mit einem Revolverschuß; da« Projektil flog dem Gutsbesitzer knapp am Kopfe vorüber. Mit vorgc- haltencm Revolver rannte der Dieb auf zwei andere, mit Flinten bewaffnete Gutsbesitzer zu, erhielt aber nunmehr von dem einen der Gutsbesitzer einen Schuß, wobei er durch einige Schrote an der linken Seite verletzt wurde. Gleichwohl setzte er die Flucht fort, wurde aber am Nachmittag in der Nähe de« Meßbacher Wasserbassin« angetroffen. Er befindet sich gegenwärtig im hiesigen Krankenhause. Der andere der beiden Diebe wurde von den Bauern cingefangen. Die Erregung darüber, daß der Landwirlh vor Leuten der geschilderten Art nicht einmal mehr aus seinem Grundstücke sicher ist, ist selbst verständlich groß. — Meißen, 2. August. Eine furchtbar aufregende Scene spielte sich heule Nachmittag '//> Uhr aus dem Strom ab. Ein zertrümmerte« Floß kam mit einigen Menschen auf dem hochangeschwcllcncn Elbstrom angeschwommcn. Unterhalh der Gcipelburg wagten es mehrere Schiffer, denselben Rettung von dem Untergang zu bringen, der ihnen sicher drohte, da die Floßtheile direkt auf die Pfeiler der Eisenbahnbrückc zu- fteuerten. Nach kurzer, aber schwerer Arbeit gelang die Rettung. Bei den Brücken schaute eine große Menschenmenge der Rct- 8 — Löbau, 3. August. Aus dem hiesigen Schlachthofe fand der SanitälSthierarzt in einem Bullcnviertel eine tuber kulöse Lhmphdrüse. Die genauere Besichtigung ergab aber, daß sie alt und faulig und unzweifelhaft künstlich in da» Nierenfett eingesetzt war. Daraufhin wurde der Verkäufer, ein Schlächter, zur Rechenschaft gezogen. Die gerichtliche Beweisaufnahme ergab Folgende«: Der Schlächter hatte dem Bullen an verschiedenen Körperstellen tuberkulöse Lhmphdrüsen von einer vorher geschlachteten, kranken Kuh künstlich eingesetzt. Er hatte dann den Verkäufer de» Bullen» zu Besichtigung desselben aufgesordert, da er minderwerthig sei. Vor den Augen de» betrübten Bauern hatte er sodann mit unfehlbarer Sicherheit mehrere kranke Lhmphdrüsen au« dem Bullen »her- ausgeschnitten" und dadurch den 'Nachlaß eine» Drittel» de» Kaufpreise« bewirkt. Nachher sollte der Bulle natürlich al» gesund, wie er war, verkauft werden. Der brave Mann hatte nur vergessen, dem Bullen alle künstlich einvcrleibten Lhmph drüsen vor dem Fcilbietcn wieder abzunchmen und so wurde eine davon von dem SanitätSthierarztc gesunden. Diese trug dem vergeßlichen Betrüger zwei Jahre Zuchthaus ein. — Die vergangenen SchreckenStagc in unserem Vaterlande haben wieder so manche» erhebende Beispiel von Opsermuth und Pflichttreue gezeigt, da» werth ist, dem Ge- dächtniß der Nachwelt erhallen zu werden. Ein besondere« Ruhme«blatt aber muß den braven Feuerwehren gewid met werden. Wo zur Tage«zeil oder zur Nachtstunde sich da« Element de« Wasser« al« verheerender Feind nahte, griffen außer Militärmannschasten, diesen gleich eifrig, die Feuerwehren in den Dienst ein, um, sich den Anordnungen ihrer Gemeinden bez. ihrer Führer bercitwilligst fügend, auf gefährlichen Posten nicht nur Eigenthum zu sichern, sondern auch Menschenleben vor dem Untergang zu wahren und Ord nungsdienst zu übernehmen zum Zwecke der Aufrechterhaltung de« Verkehr«. E« ist diese wirksame Hilfeleistung um so höher anzuschlagen, al« sich die Feuerwehren der Dörfer und Kleinstädte meist nach dem Grundsätze der .Freiwilligkeit" gebildet haben. Durch die neuesten Vorkommnisse haben die Feuerwehren glänzend da« vielfach herrschende Borurtheil widerlegt, daß ihre nach militärischer Art betriebenen Heb ungen .nutzloe Spielereien" seien; sie haben im Gegentheil bewiesen, baß dadurch Unterordnung und Pflichtgefühl in den Mannschaften erzogen werden, Eigenschaften, die in der Stunde der Noth jeden Einzelnen zur muthigen, selbstlosen Arbeit und zur Pflichterfüllung auch an gefahrdrohender Stelle an spornen. Möge e« immerdar so bleiben, daß die Feuerwehren sich treu in den Dienst ihrer Gemeinden stellen: .Dem Näch sten zur Wehr — und Gott zur Ehr'!" — Versicherung gegen Wasscrlgefahr. Indem Zeitalter der Versicherungen klafft hier noch eine große Lücke. Dieselben Gründe, die seiner Zeit in Sachsen zur staatlichen Gebäude-Versicherung sührten, sollten auch hier maßgebend sein. Die Versicherung gegen Wasser-zesahr, eventuell gegen elementare < Erdbeben :c.) Gefahren überhaupt, wäre die natür liche Ergänzung der einseitigen Versicherung gegen Feuer«- gefahr. Bei der relativen Seltenheit der Schäden durch an dere elementare Ereignisse würde die Au«dchnung der Ver sicherung der Anwesen vielleicht ohne Prämienerhöhung bei un« durchzuführen sein. Die private Versicherung der Mo bilien :c. müßte dann nachkommen, bezw. könnte sie auch auf Conto der freiwilligen staatlichen Versicherung übernommen werden, fall« die Privatinitiative hier fehlt. Man wende nicht ein, daß nur beschränkte Gegenden von Wassernoth :c. heimgesucht werden können; denn ein Wolkenbruch kann überall niedergehen. Welch- ein Segen wäre c«, wenn die Geschädigten, die jetzt auf die stet« unzureichende Hilfe der Mildthätigen angewiesen sind, al» Recht fordern könnten, wa« sie jetzt erbitten müssen. Da« staatliche Interesse er fordert die thunliche Erhaltung nutzbringender Existenzen; e» liegt also auch im staatlichen Interesse, eine erweiterte Versicherung gegen elementare Ereignisse einzusühren. Sachsen hat e« leicht, hierin mit gutem Beispiele voranzuzehen. — Die GeneralLirection der König!. Sächs. Staat«- eisenbahne» hat vor einigen Tagen eine Verordnung erlassen, deren Folgen besonder« vom reisenden Publikum wohllhätig empfunden werden dürsten. E« ist schon ost von Seiten de» Publikum« al» auch von Seiten- der Presse viel fach darüber Klage geführt worden, daß die Reisenden oft unnölhiger Weise beim Besteigen der Züge vom Zugiperscnale bald zu dem, bald zu jenem Wagen geschickt wurden. Wie unangenehm e» ist, wenn im Augenblick der Abfahrt der Mit fahrende erst nach dem Wagen hinter der Locomotive und dann vielleicht bi» zum Schlußwagen gewiesen wird, kann nur derjenige ermessen, dem e» schon so ergangen ist. Die General- direction ha! nun au» diesem Grunde eine Verordnung an ihr gesammtc» Zug» und Station-personal erlassen, in welcher demselben zur Pflicht gemacht wird, streng darüber zu wachen, daß ein unnöthige» Hin- und Herschicken dc.r Reisenden am Zuge vermieden wird. 2. Ziehung 2. Klasse 1S2. Königl. Sächs. Landes-Lotterie. Gezogen am 3. August 1897. 20,000 Mark auf Nr. 57857. 15,000 Mark aus Nr. 47000. lO.VVO Mark aus Nr. 39157, 5000 Mark aus Nr. 4551 52098 70384. 3000 Mark aus Nr. 3048 45702. looo Mar« aus Nr. 13989 14188 22138 24803 40897 4S9OI S80S3 02012 78197 91851. LOO Mark aus Nr. 7890 10955 14858 35767 38714 37092 37459 43132 43577 48748 48239 54837 76293 81698 84259 85401 88875 90468 91408 97248. 300 Mark aus Nr. 2001 2342 8963 7607 10015 11841 14928 15727 17061 21878 23016 23874 23918 25572 25997 33771 35592 36515 38657 41073 4I9II 45468 47402 49052 50477 54445 56054 56297 58474 58955 58968 61901 66467 67505 71472 82425 82901 83843 84284 85890 86537 86823 89008 92181 93480 94193 94348 99176. Oeffentlichc Sitzung des Bezirksausschusses der Königs. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, am 3>. Juli 1897. den Beihilfen für Volksbibliotheken wird beigestimmt. 2) Die Ausbczirkung des Mehlhorn'schcn Grundstückes aus dein Ge meindebezirk Niederschlema wegen Einverleibung in den Stadtbezirk Aue wird genehmigt. 3) Die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichk it feiten der Stadt gemeinde Grünhain wird genehmigt. 4) Der Rekurs des Fuhrwerksbesitzers Gustav Kreutz in Breitenbrunn in Anlagens^-eNswird abgewiesen. 6) Die Dismembrationen der Grundstücke Fol. 108 des Grund- und Hypothekenbuchs für Sofa, Fol. 56 des gleichen Hypothekenbuchs, Fol. 105 und 226 des Grund- und Hvpothenbuchs für Schönheide, ,^ol. 34 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberrittersgrün, Fol. 59 des Grund- und Hypothekenbuchs für Oberaffalter, Fol. 117 des Grund- und Hypothetenbuchs für Bermsgrün werden genehmigt. Die Dismembration des Grundstücks Fol. 142 des Grund- und Hypothekenbuchs für Zschorlau abgelehnt. 7) Das Gesuch Ernst Emil Epperieins in Obersachsenfeld, Errichtung einer Schlächtereianlage betr., und das gleiche Gesuch des Fleischers 8) Der Haushalt^lan für die Bezirksanstalt auf das Jahr 1897/98 wird in der vorgeschlagcnen Weise festgestellt. 9) Der Rekurs des Privaüers Johann Gottlieb Herrmann in Lauter in Anlagensachen wird an den Gcmeinderath zurückverwiesen. Der Rekurs des Handelsmannes Viktor Sattler in Johanngeorgenstadt wird abgewiesen, desgl. der Rekurs des Kaufmanns Pratz in Ham burg gegen seine Abschätzung zu den Gemeindeabgaben in Raschau. 10) Die Hinzuschlagung einer ehemals forstfiskalischen Fläche zum Ge- meindeverbande Bockau, die Einbezirkung der Parzellen Nr. 123, 129, 1310 und 132 des Flurbuchs für Zelle in den Gemeindeverband A>le und die Aenderung des Bezirks des selbständigen Gutes Wittigs- thal und des Staatssorstreviers Breitenbrunn werden genehmigt. 11- Eine Wegeeinziehung in Schönheide wird genehmigt. 12) Wegen Vertheilung der Zinsen von den Beständen der Schwarzen berger und Eibenstocker AmtSarmenkasse auf das Jahr 1897 sollen zunächst weitere Erörterungen angestellt werden. 13) Für den Bau der Staatseisenbahn ZwönitzScheibenberg wird die Wahl eine- Sachverständigen vorgenommen. 14) Die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit feiten der Gemeinde Oberstützengrün, das Regulativ über Erhebung einer Biersteuer in Zschorlau, das Gesuch des Gastwirths Scheibner in Albernau um Erlaubniß zur Errichtung einer Acetylengasanstalt u. das Quartier- leistungsregulativ für Oberschlema werden genehmigt. 15) Die Gesuche des Königl. Blaufarbenwerks Oberschlema, Schank betrieb betr., Anton Hermanns in Perlas um Uebertragung der Bruno JunghanS in Schönheide ertheilten Erlaubniß zum Brannt weinkleinhandel und zum Weinschank und Karl Paul Schubert- in Neudörfel um Uebertragung der seinem Vater ertheilten Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank, sowie um Erlaubniß zur Ab haltung von Tanzmusik, Krippensetzen und Beherbergen werden, letzteres mit Ausnahme der Tanzmusik und des Beherbergen-, ge nehmigt, das Gesuch Anton Oswald Unger- in Schönheide um Uebertragung der Anna Tugemann daselbst ertheilten Erlaubniß zum Branntweinkleinhandel mangels Bedürfnisse- abgelehnt. 16) Da- Gesuch des HammergutSbesitzerS Breilfeld in RicterSgrün, Erlaubniß zur Errichtung einer Grabenanlage in Pöhla betr., wird genehmigt. 2) 3) 6, hält t cmpffl empffl von 75 M. Südab geschri, noch di vcn zv lawinc breit, 1 sie all« Mann seine s proben betete Kinde, 4) »1 Millim. Misch»: und di, noch et befinde» D Obigen stand d vom S polaris! Strom de« Re gegeben welche bewirke E: erwähn Metall Pelan! derselbe wieder der Ri in beste Resultc T haben geben, 14,r le die Er halten« auf die Wirkt» T Jugcnl noch d bevor 1 Result, gewisse spiel«» Schiff, Jedcnf man ii ohne weitest: Die Hel'egrapyie ohne Draht. Mitgelheilt vom Patentbureau H. L W. Pataky in Berlin. Schon seit vcrhältnißmäßig langer Zeit ist e« bekannt, daß elektrische Leiter, wenn sie vom Scrome durchflossen wer den, aus in der Nähe befindliche andere Leiter elektrische Wirk ungen au-übcn. Man nennt diese Erscheinung die Induktions- Wirkung elektrischer Leiter auf einander. E« ist nun erklärlich, daß sich verschiedene Forscher mit der Frage beschäftigten, bi« aus welche Entfernungen diese elektrische Fernwirkung reicht, und ob man diese Erscheinung nicht zum Uebermitteln von Signalen aus größere Distancen benutzen könne. Die die«- bezüglichen Versuche datiren ungefähr seit 5 Jahren, und c« gelang thatsächlich, damit telegraphische Signale bi« auf eine Entfernung von mehreren Kilometern zu übermitteln. Die« wurde in der Weise auSgcführt, daß man an der Senvestation einen mehrere Hundert Meter langen Droh! ausspannte und durch ihn Ströme von möglichst hoher Frequenz sandte. Auf der Empfangsstation war ein ebenso langer Draht parallel zum ersteren angeordnet und in eine Leitung, in welcher sich ein empfindliche» telegraphische» Relais eingeschaltet befand, geschlossen. Wurde nun auf der ersten Station durch Nieder drücken eine» Morsetaste!« durch den langen Draht ein inter- mittirender Strom gesandt, so ries er in dem Drahte der Empfangsstation entsprechende JnduktionSströme hervor, welche durch Vermittelung de« Relai« da« auf der Empfangsstation gegebene Zeichen fixirten. Diese Anordnung war jedoch noch sehr unvollkommen, da die hervorgerusenen JnduktionSströme ter verhältnißmäßig geringen Frequenz wegen außerordentlich schwach waren, so daß die Entfernung zwischen den Stationen in ziemlich engen Grenzen gehalten werden mußte. Da brachte im vergangenen Jahre der italienische Physiker Marconi diese Frage in ein neue» Stadium. Die Stärke der Fernwirkung hängt bekanntlich von der Energie de« Geber strome« ab, und zwar hauptsächlich von der Höhe seiner Frequenz. Bei den oben erwähnten JnduktionSströmen kann man nun nicht gut eine höhere Frequenz erzielen, al« 2k>0 per Sekunde. Man muß also danach trachten, einen Strom zu finden, der eine bedeutend höhere Schwingungszahl auf weist; bei dynamischer Elektrizität kann man mit derselben nur bi« zu einer gewissen Grenze gehen, hingegen bietet sich un« in der statischen Elektrizität ein Mittel, sehr hohe Schwingung«zahlen zu erzielen. Der elektrische Funke, wel cher hier in Betracht kommt, besteht nämlich nicht, wie ge wöhnlich angenommen wird, au« einer einzigen Entladung, sondern au« einer großen Anzahl rasch hinter einander folgen der Entladungen. Diesen Umstand nimmt nun Marconi zur Grundlage seine« System«. Die rasch hinter einander folgen den Entladungen versetzen nämlich den umgebenden Aether in Schwingungen, welche sich bi» auf große Entfernungen fort pflanzen können. Gelingt e», diese Schwingungen aus einer entfernten Station zu fixiren, so hat man eine neue Methode der Tele graphie ohne Draht vor sich, welche man für bedeutend größere Entfernungen verwenden kann. Marconi hat al« Sender zwei große Metallkugeln, zwischen welchen man ver mittelst eine» entsprechend starken Ruhmkorff« Funken über springen läßt. Bereit« Herz hat diese Anordnung, Radiator genannt, benutzt, Marconi verbesserte dieselbe jedoch, indem er zwischen die beiden Kugeln Oel al« Isolator bringt, wo durch er die Länge der elektrischen Wellen bedeutend ver kleinert, also deren IchwingungSzahl erhöht, er erhält hier durch eine Frequenz von ca. 2Ä> Millionen pro Sekunde. E« handelt sich nun noch darum, einen entsprechenden Empfänger zu konstruiren. Zu diesem Zwecke wird von einer eigenthümlichen physikalischen Erscheinung au«gegangen, welche darin besteht, daß Metalltheilchen in seiner Vertheilung die Eigenschaft haben, sehr schlechte Leiter beziehung-weise Iso latoren für Elektrizität zu sein, während sie, wenn sie in ein elektrische« Feld kommen, bezw. von elektrischen Strahlen ge troffen werden, zu guten Leitern werden. Die Metalltheil chen werden nämlich hierdurch polarisirt, d. h. in »ine gewisse Ordnung gebracht, wodurch ein leichter Uebergang der Elek trizität ermöglicht wird. Diesem Princip entsprechend, besteht der Marconi'sche Empfänger au« einer kleinen Gla«röhrc, in welch« zwei cylinderförmtge Platinschuhe eingesetzt sind, die zwischen sich einen Zwischenraum von etwa einem halben ist da L 7V slimer berg, U». Saari W«« d«»tz und I tons unschi Amtliche Mittheikuuge« ans der 7. öffentlichen Sitzung »es Stadtoerordneten-Koffeginms am 30. Juli 1897, Abend« 8 Uhr im Rathhau«saale. Vorsitzender: Herr Vorsteher Hannebohn. Anwesend: IS Mitglieder, unentschuldmt I. Der Rath ist vertreten durch Herrn Bürgermeister Hesse. Vor Eintritt in die Tagesordnung giebt der Herr Vorsitzende zu nächst der Trauer über den Verlust deS verstorbenen Mitgliedes, des Herrn Gutsbes. Karl Reuter, Ausdruck, indem er hierbei an die Verdienste erinnert, welche sich der Verstorbene um die Stadt durch seine treue Mitarbeit und durch seine Collegialität erworben hat. DaS Collegium ehrt da- Andenken des Verstorbenen durch Erheben von den Plätzen. l) Sodann wurde zu Punkt I der Tagesordnung übergegangen. Der Rath hat beschlossen, der Firma Liebold L Co. auf Ansuchen 4000 M. für die Dorfbachsüberwölbungsarbeiten auszuzahlen und den Betrag aus dem slädt. Dispositionsfonds zu nehmen, dafür aber die hierfür in Aussicht genommenen 8 Raten von je 500 M. dem vorgen. Fond zuzuführen. Da- Collegium beschließt, an die obenaen. Firma vorläufig nur 2000 M. auszuzahlen und sodann zunächst die im Vertrage vorge sehene Probebelastung der Brücke vorzunehmen. Der vorgen. Betrag soll aus dem städt. Di-Positionsfond ge nommen werden. Von dem Schreiben des Kgl. sächs. Militärvereins hier, wonach dein Kaiser Wilhelm Büstenfond 107 M. 24 Pf. zugewiesen worden sind, und von dem Rathsbeschlusse über die Verleihung des Stimmrechtes Wegen Einziehung des zwischen der Neugasse u. Gartenstraße liegen den Gäßchens ist Bekanntmachung erlassen u. zur Erhebung etwaiger Einsprüche eine 14 tägige Frist gestellt worden. Gegen die Einziehung wurde rechtzeitig von dem Stickmaschinen besitzer Morgner und Gen. unter entsprechender Begründung Wider spruch erhoben. Der Rath konnte die in dem Schreiben angegebenen Gründe nur als gerechtfertigt anerkennen und hat deshalb beschlossen, von der Einziehung des Weges abzusehen. Das Collegium tritt diesenr Beschlüsse bei. Die Stadtantagen-Rechnung auf das Jahr 1896 wird Hrn. Stadtv. Männel, der sich dazu bereit erklärt, zur Nachprüfung überwiesen. Die Schulgelder - Rechnung auf das Jahr 1896 wird nach erfolgter Nachprüfung von Seiten des Herrn Stadtv. Rudolph für richtig gesprochen. Das Collegium erklärt sich nut der Anschaffung von mänteln für die Schutzmannschaft zum Gesammt-Preise einverstanden. Der Betrag soll aus der Position „Polizeiaufwand" genommen werden. Nach einer weiteren Aussprache in Eisenbahnsachen wurde die Sitzung geschlossen.
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