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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 03.08.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189708030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18970803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18970803
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-08
- Tag 1897-08-03
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Monat
1897-08
-
Jahr
1897
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»Da seht Ihr'« Wolter«, man hält diese zerbrechlichen Treibhaulgewächse für zu edel und zu sein, um mit den Lin dern eine« Plebejer» zu spielen. Nur zu, Ihr Geldprotzen und Leuteschinder, da« befördert unsere Sache besser, al» alle unsere Reden und Schriften gegen Euch," schimpfte der offen bar schon angeheiterte Mensch. »Aber so ereifern Sie sich doch nicht wegen der Linder," beschwichtigte Wolter« den Aufgeregten. »Bedenken Sie, wenn Herr Schilling Ihre Worte soeben gehört hätte, so wären Sie Ihre Stelle lo«. Zum Glück sind die Herrschaften ver reist." ,O, der da weiß längst, wie ich über ihn denke. Und an der Stelle ist mir garnicht« gelegen, solchen Hungerlohn, wie er zahlt, kann ich überall mit weniger Arbeit verdienen." Die Linder waren inzwischen mit scheuen Blicken nach ihrem Vater eine Strecke Wege» nach der Stadt zu fortgc- gangen, jetzt ries sie Wolter« wieder zurück. »Lassen Sie mich noch einen Augenblick mit Ihren Lindern sprechen," wandte er sich an Sommer, der bereit« wieder von der Bank herunter gestiegen war. »Ich mag so gerne Linder leiden und vollend« diese beiden, die ich schon eine Weile vor Ihrem Erscheinen beobachtet habe. »Kommt mal hier her, Willy, und Du Lleinc dort — wie heißt Du denn gleich?" „Ach, Unsinn! Wüßte nicht, wa« Ihnen an den beiden Rangen besonder« gefallen könnte, der Schmutz der Straße gewiß nicht; wie Sie sehen, müssen sie sich den ganzen Tag au« Mangel an einem geeigneten Spielplatz auf der schmutzi gen Straße Herumtreiben," erwiderte Sommer. Die Linder kamen nur langsam und zögernd zurück, offenbar fürchteten Sie sich vor ihrem Vater. Dieser stieg jetzt wieder auf die Bank und befahl den Lindern an die Mauer zu kommen, und al« sie dem Befehle gehorchten und ängstlich herzutraten, da beugte sich Wolter« tief über die Mauer und reichte dem Jungen die Hand. »So, Willy, und nun heb' mir mal Dein kleine« Schwesterchen auf, daß ich e« fassen kann. Die Lleine zeigte vor dem Fremden durchau« keine Furcht; im nächsten Augenblick befand sie sich aus seinem Arm und Wolter« lachte ihr freundlich zu. .Welch' ein prächtige« Mädel haben Sie da, Sommer! Mensch und diese« liebe, süße Gesicht erfreut Sie nicht, Sie wissen wohl gar nicht, wie reich Sic sind!" »Hat sich wa- mit dem Reichthum! Plage und Aerger und Sorgen und Last hat man von ihnen," knurrte Sommer, aber seine Stimme klang doch nicht mehr so herb und barsch al« vorhin. Daß Jemand, und ganz besonder« Wolter«, der ihm sonst in Allem entgegen arbeitete, dessen Person ihm aber trotzdem und besonder« seit dem Tage, an dem er in der Familie seine« sonst wählerischen Vorgesetzten Aufnahme gefunden hatte, einen gewissen Respekt abnöthigte, daß dieser Mann sich für seine Kinder intcreffirte, daß er an denselben sogar, wie e« schien, Vorzüge entdeckte, da« machte ihn auf merksam und schmeichelte seine Eitelkeit, denn ein wenig eitel war er noch heute, obschon der Branntwein alle edleren Em pfindungen bei ihm schon getödtet zu haben schien. Wolter« gab der Kleinen ein Geldstück, fragte sic nach ihrem Namen und Alter, strich ihr über da« wilde Lockenhaar und gab sie dann dem verwundert ausblickcndem Vater aus den Arm. »Ich habe Ihre Kinder vorhin beobachtet u. mich über deren Klugheit und Frische gefreut. Wie wenig gleichen sic den Kindern unsere« Brodherrn. Hier bei Ihren Kleinen ist noch Alle« Natur, die rothen Wangen, da« kindlich freudig leuchtende Auge, au» dem ein Himmel an Unschuld u. echter Daseinsfreudigkeit au»strahlt. Ich habe mich auch gefreut über de« Knaben Muth und dessen Vertrauen zu der eigenen Kraft in den gestählten, elastischen Gliedern. Wie wenig ist von alledem dort bei jenen bcmitleidenrwürdigen Wesen zu finden! Wie Drathpuppen aufgeputzt, eingesperrt hinter Gitter und Mauern achten sie kaum auf die von Blumen strotzende, prunkvolle Umgebung, ihr kindlicher Sinn strebt ja hinaus zu ihre« Gleichen — sic wollen spielen und mit anderen Kindern sich herumtummeln. Wenn Sie wirklich auch mit dem da tauschen möchten, Sommer, mit den Kindern würden Sie da» sicher nicht thun. Und wenn ich der Vater jener beiden Sinder wäre, Sommer, ich würde in erster Linie nur für sie leben. Sind Sie denn nicht stolz auf Ihre Kinder und glücklich im Besitz derselben?" Na, ja, freilich, sie sind ja nun einmal da und die Leute sagen ja auch, daß sie bi« soweit gut gcrathen," sagte Sommer gedehnt.. „Ungehorsam sind sic gerade nicht. Unserein« hat blo« keine Zeit, sich mit der Erziehung der Kinder zu be fassen. Da« ungewöhnlich warme Interesse, welche« Wolter« für seine Linder zeigte, setzte Sommer in Verlegenheit, wurde er doch durch dasfelbe daran erinnert, wie wenig er sich um da« Wohlergehen seiner Linder bislang gekümmert hatte. „Sagen Sie so etwa« nicht, Sommer. Sie haben ja Zeit zum Agitiren für die Partei, der Sie angehörcn. Ver wenden Sic diese Zeit einmal auf die Unterhaltung mit Ihren Kindern und deren Erziehung und Sic werden sehen, daß Sie damit zehnmal mehr Freude ernten, al» wenn Sie in der schmutzigen Herberge sich mit den wüsten Genossen unterhalten, von denen Ihnen Leiner für Ihre Mühe und Arbeit danken wird; im Gegentheil, wie ich beobachtet habe, mißtraut man Ihnen im Geheimen und scheint hinter Ihrer rührigen Thätigkeit für die Partei eigennützige Zwecke Ihrer seits zu wittern." »Ich weiß da«, Undank ist nun einmal der Welt Lohn; aber ich kann wegen einiger Lumpen meine Ueberzeugung nicht ändern," kam e« wüthend über Sommer« Lippen, und um seinen Aerger zu verbergen, bückte er sich tief über die Mauer und reichte seinem Jungen die Lleine hin. »Geht jetzt nach Hause," sagte er barsch. »Hier, Willy, hast Du auch etwa« von mir," rief Wol ter« dem Knaben zu und warf dabei eine Silbermünze auf den Weg. »Morgen ist ja Sonntag, da holt Euch Luchen für da« Geld. Grüße auch Deine Großmutter; wenn Dein Vater nicht« dagegen hat, befuche ich Euch morgen Nachmittag." ,O, meine Großmutter kennt Dich schon. Du hast ihr ja schon mal die Karre geschoben," rief der Junge, hob die Münze auf, zog dankend die Mütze und eilte, da« Schwester chen an der Hand, erfreut nach Hause. »Also Sie waren der fremd« Handwerk« - Geselle, der meiner Mutter vor einigen Wochen die Karre schieben half und ihr sogar mit Gewalt einen Thaler schenkte, wofür sie den Lindern wa» Schöne« kaufen sollte," sagte Sommer mit einem staunenden Blick auf Wolter«, der den Lindern, die sich ost nach ihm umsahen, freundlich zunickte. »Da man mich bereit» wieder erkannt hat, so darf ich da» nicht ableugnen," antwortete Wolter«, indem er mit Sommer von der Bank herabstieg und sich aus dieselbe nieder setzte. Sommer nahm an seiner Seite Platz. »Ihre Mutter, die, nebenbei bemerkt, solchen Marschleistungen wie die nach O. entschieden nicht mehr gewachsen ist," fuhr Wolter« fort, »gab mir eine so reizende Schilderung von ihren Enkeln, daß ich nicht umhin konnte, denselben eine Freude zu bereiten." »Na, Sie müssen ja heidenmäßig viel Geld verdient haben. Wie ich hörte, haben Sie auch an demselben Abend in der Herberge für Ihnen ganz fremde Leute verschiedene Mark au«gegeben." »Ja, ich hatte gut verdient, ehe ich nach hier kam, und da ich weiß, wa« derjenige, der sein Brot wegen Arbeit«losig- keit vor fremder Leute Thüren erbetteln muß, zu leiden hat, so frage ich nicht lange, wer der Bedürftige ist, sondern gebe jo lange ich etwa« zum Geben habe." „Hm, da« macht zwar Ihrem guten Herzen Ehre, aber manchmal wird denn doch die Gutheit mißbraucht." »Nun ja, da« kommt auch und leider zu ost vor, aber ich habe nun einmal den Grundsatz, jedem in Noth gcrathenen Menschen zu helfen und Jedem, soweit e« in meiner Kraft liegt, eine Freude zu bereiten." »So, na, weshalb haben Sie mir denn in der Versamm lung vor vierzehn Tagen mit Ihrem Zwischcnreden die Freude verdorben?" fragte Sommer ironisch. »Weil ich e« nicht stillschweigend mit ansehen konnte, daß Leute, die in ihren einfachen bescheidenen Verhältnissen glücklich leben, durch eine Rede, wie die de« Doctor Schröder, gegen alle« Bestehende verhetzt wurden. Sagen Sic mir doch, wa« bieten Sie den Leuten, wenn Sie ihnen den Glauben an Gott, die Liebe zur Heimath, zu Weib und Kind und da« Vertrauen zu den Menschen genommen haben? Wissen Sie denn nicht, daß man in Amerika schon ein halbe« Dutzend mal versucht hat, ganz nach sozialdemokratischen Ideen kleinere Gemeinwesen cinzurichten, daß aber alle diese nach kurzer Zeit an der Gewissenlosigkeit der Leiter und Unzuverlässigkeit und Faulheit der Mitglieder kläglich zu Grunde gegangen sind? Nein, da« wissen Sie nicht? Nun dann besuchen Sie mich einmal, ich will Ihnen gern die Berichte darüber zur Ver fügung stellen." „Er mag ja sein, daß da«, wa» den Leitern unserer Partei al» Ersatz für die heutige Gescllschaft«ordnung vorschwebt, nach dem allgemeinen Kladderadatsch, der bei der heutigen Mißwirtschaft über kurz oder lang über die Staaten herein brechen wird, nicht da« richtige sein mag, zugeben werden Sie doch gewiß, daß die heutigen Zustände sich nicht auf die Dauer halten können, daß etwa» geschehen muß," erwiderte Sommer. lFortsttzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Wien. Eine Schlucken-Epidemie war unlängst in einer hiesigen höheren Töchterschule au»gcbrochcn, worüber I)r. Berdach an die Wiener Acrzle - Gesellschaft berichtete. Von fünsunddreißig Schülerinnen erkrankten in einer Woche nicht weniger al« 16. Da« Schlucken konnte von den da von Befallenen freiwillig nicht angehaltcn werden, hörte nur im Schlafe völlig aus, um beim Erwachen wieder zu begin nen. Die Mädchen wurden sofort au« der Schule genommen und zum größten Theile sehr bald wieder hergestellt. Zweifel te« handelt e« sich um eine Nerven-Affektion hysterischer Na tur. Da« erste Kind, da« von diesem Anfall ergriffen, zeigte unverkennbare Symptome von Hysterie, und der zweite Fall wurde sogar durch einen hysterisch-epileptischen Zustand ein geleitet. Nach Charrot kommen solche Schluckenansälle bei bleichsüchtigen Mädchen sehr häufig vor und sind sehr schnell zu heilen. — Kassel. Der Wunderdoktor Schäfer Ast hat Nach folger gesunden. Ein solcher oder vielmehr eine Nachfolgerin ist, so meldet die »Rh. Wests. Ztg." au» Niederwöhren, in der Ehefrau de« Schneidermeister« Niehoff in Obernkirchen erstanden. Wir können konstatiren, schreibt da« genannte Blatt, daß dieser Tage ein ganzer Wagen voll Patienten von hier abfuhr, um bei Frau Niehoff Hilfe für ihr Leben zu suchen. Wie wir hören, ist neulich ein Mann von Frau N. durch Einreiben mit Seifenschaum von einem schweren Magen leiden kurirt worden. — Von Dover nach Calais zu schwimmen ver suchte der Amerikaner Peter S. McNally am vorletzten Sonn abend. Um '/,12 Uhr sprang McNally vom AdmiralitätS- Pier in Dover in die See. Lin Boot begleitete ihn. Da» Meer war völlig glatt. Die Strömung war nicht groß und c« herrschte kein Wind, aber Nebel. Um 6 Uhr Abend« passirte er die Boje von Varnc. Die hcreinbrcchende Fluth begann McNally nun nach Calai« zu treiben. Er erquickte sich mit Fleischcxtrakt, Ingwer und amerikanischem Kautabak. Um 8 Uhr ging die Sonne unter. Die Leuchtfeuer von Kap GriSncz und Calai« schienen durch die Dunkelheit, al« der Schwimmer Zeichen von Erschöpfung zu zeigen begann. Häufig litt er an Krämpfen in den Beinen, Armen und am Halse. Zugleich stellte sich Blutspeien ein. Trotzdem gab er jein Wagniß noch nicht auf. Um '/,3 Uhr Morgen würden seine Leiden furchtbar und seine Freunde zogen ihn wider Willen in ihr Boot. Um 6 Uhr Morgen« kamen sie in Calai« an, wo sie der amerikanische Konsul empfing und bewirlbete. — Die Verschiebung eine« Schornstein« von 8b Fuß Höhe wurde vor kurzem in Manchester im Staate New-Aork vorgcnommcn. Der Schlot wurde 1000 Fuß von seinem alten Standpunkte ausgestellt, ohne daß irgend ein Stein in dem ganzen Bauwerk locker wurde. Da« Gesammt- gewicht de« Schornsteine« betrug 2,000,000 Pfund. Die Be wegung de« Schornstein« erfolgte mittel« einer Winde, e« arbeiteten sechs Mann neun Tage daran. E« ist die» wohl der erste Fall, daß ein Schornstein verschoben wurde, während man bisher schon in Amerika Häuser und sogar auch in jüng ster Zeit eine ganze Kirche von ihrem Standpunkt fortgerückt hatte. — Gewehrkugeln au« Papier mit einem Alumi niummantel sind, wie die Zeitschrift »Der Militärarzt" mit- theilt, die neueste Errungenschaft. Sie sind die Erfindung eine» französischen Offizier« und bezwecken die Zahl der Ver wundungen mit tödtlichem Au«gange Infolge der knochen zersplitternden Wirkung der Bleigeschoffe mit Stahlmantel zu vermindern. Die Genauigkeit de« Schufst« soll durch die genannte Veränderung de» Material« in keinerlei Weist be einflußt werden, doch ist der durch da« neue Geschoß geschlagene Wundkanal vollständig glatt und gestattet »in« schnelle Heil ung der Wund«. Die Zahl der Verwundeten würde danach ein» gleiche bleiben, die Wunde aber würde in den meisten Fällen nur Kampfunfähigkeit, aber nicht die schweren, unheil baren Verletzungen oder gar den Tod zur Folge habm. — Ueber da» Geheimniß der Cremoneser Geigen schreibt Karl August Völker au« Hannover in der »Zeitschrift für Instrumentenbau": Ich habe meine halbe Leben«zeit darangesetzt, um da« Räthsel zu ergründen und zu lösen. Bekanntlich ist e« die menschliche Stimme selber, die die reinsten und vollendetsten Töne zu entwickeln vermag, sie ist allen Instrumenten überlegen, folglich muß e« unser Bestreben sein, möglichst der Menschenstimme nahezukommen. Diese« verstanden die alten Meister außerordentlich, deshalb ist e« auch für un» von größter Wichtigkeit, die Klangfarbe de« Instrumente«, die auf unser Gehör wirkt, genau zu be stimmen und zu treffen. Die« läßt sich nur durch die Form der Wölbung erreichen. Der Vokal :c de« Italiener» ist e«, wonach Guarneri und Stradivari gebaut haben. Ihr weit tragender Ton entsteht dadurch, daß ihre Geigen rein aus » singen, da bekanntlich der Vokal :> in seinen zahlreichen har monischen Obertönen auf die größte Entfernung gehört wird. Geigen, die auf e klingen, haben lange nicht den Wohlklang und die Tragfähigkeit. Der Musiker bezeichnet solche In strumente, indem er sagt: »Der Ton ist nicht italienisch" oder »der Ton ist zu spitz" (hell). Dadurch, daß ich die Geigen, genau wie die alten Meister, 2'/, mm stark baute und so wie sie modellirte, erzielte ich Geigen, die den höchsten Anforder ungen entsprachen. Einige Winke mögen hier folgen. Ich habe ausdrücklich da« italienische u betont. Wir Deutsche haben wenig Gelegenheit, ein gut klingende« u zu hören. Bei un« in Norddeutschland klingt da» u nach ne, in Mittel deutschland nach u. Wer nicht in der Lage ist, ein gute«, rein klingende« n zu bilden, muß sich durch GesangSkünstlcr unterstützen lassen. Ist die Klangfarbe zu hell, so muß die Wölbung höher modellirt werden, bei Guarneri und Stradi vari nicht über 15 mm Decken- und 15 mm Bodcnwölbung, 30 mm Zargen, also zusammen 60 mm hinauSgehen. Durch Ansingen de» Boden« und der Decke nach der Modellirung und Ausarbeitung kann man durch die Schwingungen der Resonanz die Klangfarbe scststellen. Noch bester ist, sic fest- zustellen nach Vollendung der Geige mit Hilfe eine« Kunst sänger«. Singt die Geige dann rein auf a, so ist sic al- gelungen zu betrachten und vollständig den alten Cremoneser Instrumenten gleich. Daß die Geigen einen vorzüglichen, ge schmeidigen Lack verlangen, ist selbstverständlich. — Die »St. Petersburger Zeitung" schreibt: Die Leser erinnern sich de« gehcimnißvollen Verschwinden» eine« Fäßchen« Cognac, da« der Präsident der französischen Republik in liebenswürdiger Weise den Offizieren de« Ural- schcn Kosakenheere« übersandt hatte. Ebenso bekannt dürfte e» sein, daß da« Ministerium der Kommunikation neugierig war, auf jeden Fall erfahren zu wollen, wa» au« dem „lins Liwmpsgns" eigentlich geworden sei. Wie die »Nowoje Wrewja" mittheilt, hat nun die Untersuchung ergeben, daß der Cognac die Südwestbahn glücklich passirt hat, auf der Charkow-Nikolajewer Bahn aber „ausgelaufen" ist. (Doch nicht direkt in menschliche Kehlen?) Vor einigen Tagen ist dem französischen Generalkonsulat in Odessa von dem Ches der Charkow-Nikolajewer Bahn ein Schreiben zugegangen, in dem ihm mitgetheilt wird, daß die Administration der Bahn die Absicht habe, ein zweite« Fäßchen auf eigene Rechnung zu bestellen. Gleichzeitig wurde der Konsul gebeten, über den Tag de« Eintreffen« de« Cognac« Mittheilung zu machen, da die Bahn da» Fäßchen unter Bedeckung eine« Spezial agenten befördern wolle. Die außerordentliche Liebenswürdig keit der Eijenbahnadministration ist indessen zu spät gekommen. Noch vor dem Eintreffen de« erwähnten Schreiben« war dem Konsul aus Pari« die Nachricht zugegangen, daß der Herr Präsident von sich au» ein zweite« Fäßchen bereit« abgcsandt hätte. Am köstlichsten ist e«, bemerkt die Nowoje Wremja, daß c« der Chef der Charkow-Nikolajewer Bahn für gefähr lich hält, Cognac ohne die Aufsicht eine« Spezialagenten zu befördern. — Milderungsgrund. Richter: „Sie haben einen EinbruchSdiebstahl versucht! Warum haben Sic ihn nicht ausgeführt?" — Einbrecher: „Ich hatte mir während der Arbeit ausgerechnet, daß ich nicht aus die Spesen käme?" — Ein Taugenichts. „Ich habe Sie gestern mit Ihrem Vater gesehen. Welch ein distinguirt aussehender Herr und die wundervollen weißen Haare!" — „Ja, sehen Sie, die hat er mir zu verdanken." Standesamtliche Nachrichten »an Schönheide vom Sft. bis 3t. Juli I8S7. Geboren: 214) Dein Bürstenfabrikarbeiter Friedrich Pfötschler hier 1 T. 215) Dem Bürsteilfabrikarbeiter Karl Ludwig Lenk hier I T. 216) Dem Bürstenfabrikarbeiter Carl Friedrich Männel hier 1 T. 217) Dem Cisenhüttenarbeiter Fanz Louis Hergert hier 1 T. 218) Dem HilfSfeuermann Moritz Paul Blei hier 1 S. Aufgeboten . 41) Der Bürstenfabrikarbeiter Franz Emil Schädlich hier mit der Bürsteneinzieherin Anna Minna Klötzer hier. 42) Der Ingenieur Ernst Hermann Maximilian Gräf in Leiezig mit Margarethe Clementine Baumann hier. 43) Der Fleischer Adolph Rosenhauer hier, ein Wittwer, mit der Wirthschaftsgehilfin Hulda Raschdorf hier. Eheschließungen: 41) Der Hüttenarbeiter Oswald Ernst Pippig in CainSdorf mit der Bürstenfabrikarbeiterin Auguste Alma Klötzer in Neuheide. 42) Der Eisengießer Karl Er.il Baumann hier mit der Stickerin Marie Emilie Sippach hier. 43) Der Mechaniker Albin Clemens Liebig hier mit der Dienstperson Pauline Wilhelmine Werner in Oels. nitz im Erzgeb. Gestorben: 127) Die unverehel. Schnittwaarenhändlerin Wilhelmine Fügert in Rothenkirchen, 40 I. 128) Des Eisengießers Friedrich Emil Möckel hier Sohn, Emil Alfred, 4 M. 129) DeS ansässigen Bäckers Arno Fischer hier Tochter, Johanne Marie, I I M. «hemnitzer Marktpreis« vom 31. Juli 1897. Weizen, fremde Sorten 9 Mk. Ob Pf. ' sächs.,gelb, 7 > 75 « « ' « besch.,— » — » Roggen, ndrl., sächs., 6 - 25 . « hiesiger, 5 « 80 « « preußischer alt 6 « 75 « « fremder 6 . 80 « Braugerste, fremde — — » - sächsische — > — » Futtergerste 5 . 30 « Hafer, sächsischer, durch Regen beschädigt, 6 . 75 « - vreuß. — , — , - fremder 7 . 35 « Kocherbsen 7 . 25 « Mahl. u. Futtererbsen 6 , 50 , Heu 4 « — « Stroh 2 . 80 . Kartoffeln 3 . 25 « Butter 2 . 20 - bis 9 Mk. 45 Pf. pro 50 Kile , 8 «, — « , « « I - M , , M M I I » 6 « 90 » » « » « 6 « 05 « « » - « 7 , — , , , « » 7 , 15 » « , » « 7 « 05 , « « « « — » — ««»« , » , M I , a » 6 , 30 » « « « » 7 . 25 « .«« O O —— M « W W , 7 « 75 « ... , 8 . 50 « « » « , 7 . — « « » , . 4 . 20 « . , , . 3 , 20 ... « - 3 « 25 « . , « . 2 . 60 , - 1 -
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