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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 19.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189612190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18961219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18961219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-19
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Monat
1896-12
-
Jahr
1896
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folgende Herren geuätztt, be;. wiedergewählt worden: Au« der Klasse der Ansässigen Landwirth Ernst Unger mil 120 Stimmen, grieden»richter Victor Oschatz m. l2l St., Baumeister Carl Berger in. 115 St. al« AuSschußmitgliedcr; Fabrikant Schurig m. >12 St., Landwirth Goitlieb Kunstmann m. l2l St., Handelsmann Preuß m. 1l6 St., Fabrikarbeiter Fritz Fickel m. I2l St. al« Ersatzmänner. Au« der Klasse der Unan lässigen Kaufmann Guido Baumann al» AuSschußmitglied m. 176 St., Schuhmachermeister Gustav Winkelmann m. 180 It., Kaufmann Johanne« Oschatz m. 181 St. al« Ersatzmänner. Die übrigen Stimmen war zersplittert. Die Wahlbetheiligung war sehr schwach, denn von 1315 stimmberechtigten Bürgern haben 318 gewählt. — Schönheide. Am Donnerstag wurde hier einem Manne, da man einen Diebstahl vermuthete, von hiesigen Bewohnern ein Pferd mit Geschirr, welche» derselbe verkaufen wollte, abzenommen. Derselbe, zur Rede gestellt, riß sich lo« und floh nach Stützengrün zu. Wie sich herau«gestcllt, ist auch da« Pferd mit Schlitten dem Gasthofrbesitzcr Müller in Auerbach, al« derselbe in Ellefeld hielt, gestohlen worden. Der defccte Schlitten war vorher von dem Dieb im Hendel- schen Gasthofe zu Schönheiderhammcr zurückgelassen worden. — Dresden, 16. Dezbr. Die Untersuchung gegen den noch immer in Hast befindlichen Grundbuchsührer Richter soll ergeben haben, da« ein Thcii der ihm geschenkten Gelder sich al« Honorar für Kaufverträge und ähnliche Schriftstücke, welche Richter für zahlreiche Personen angeferligt hat, erwiesen. Hierdurch erscheint ein Theil der Richter zur Last gelegten Straslhaien in wesentlich milderem Lichte und e« ist nicht unmöglich, daß Richter demnächst gegen Kaution au« der Untersuchungshaft entlassen wird. — Dresden. Zu den beiden Staatsbahnlinien, welche gegenwärtig den großen Verkehr zwischen Dresden und Leipzig vermitteln, soll nun auch noch eine elektrische Eisenbahn hinzutreten. Der Plan, welcher, wie das ,L. Tagebl." ausdrücklich versichert, von einem aus diesem Gebiete erfahrenen Ingenieur hcrrührt, ist bereit« der königl. LiaatS rcgierung cingercicht worden. Von Leipzig ausgehend, soll die Bahn zunächst die Bornaische Chaussee über Probstheida, Wachau rc. bis Magdcborn verfolgen, dann über Göltzschen, Dreiskau, Mölbis und Trage« nach Otterwisch abbiegen und hierauf über Großbuch, Großbardau in den Bahnhof Grimma einmünden. Von dort au« wird sich die Bahn über Bröhscn, Zschoppach und Ablaß nach Mügeln wenden, hierauf Ostrau (an der Linie Riesa-Döbeln) erreichen, sodann über Marschütz nach Lommatzsch führen und weiter über Zehren (an der Elbe > nach Meißen. Dann soll sich die Linie über RöhrSdors nach Wilsdruff wenden und endlich über Kaufbach, Steinbach, Gompitz und Löbtau ihr Ziel Dresden erreichen, woselbst die Wagen unter Mitbenutzung der Gleise der Dresdner Straßen bahn-Gesellschaft bis in'« Inn. re der Stadt gehen sollen. Die Anlage der Bahn ist normalspurig gedacht. Auf der Strecke sollen im Ganzen fünf Krafistaiioneii errichtet werden, und zwar möglichst auf Kohlenfeldcrn, so daß da« Feuerungs material billig in die Dampjkessel kommt. Der Güterverkehr soll nur Lokalverkehr bleiben. Der Personenverkehr ist wie folgt gedacht i Stündlich soll ein Moiorwagen (event. mit An hängewagen) von Leipzig nach Dresden und umgekehrt fahren. Im Laufe de« Tage« soll sodann eine Anzahl Wagen als Schnellwagen verkehren, die nur in Grimma, Mügeln, Ostrau, Lommatzsch, Meißen und Wilsvruff halten. Alle anderen Wagen nehmen den Landverkehr mit aus. — Leipzig, 16. Dezbr. Nicht geringe« Aussehen hat in ganz Sachsen ein Vorfall hervorgcrusen, der in der letzten Sitzung de- ärztlichen BezirkSvercin« Leipzig zur Sprache kam. Seit dem 1. Oktober d. I. ist in Sachsen eine Stan de»- und EhrengerichtSordnung für die ärztlichen Bezirksvcr eine in Kraft getreten. Danach ist den Aerzten unter An derem auch da» dauernde Anbieten ärztlicher Hilfe in öffentlichen Blättern und durch Plakate unter sagt, und e» können, wenn Verwarnungen und Verweise nicht« helfen, dem betreffenden Arzte Geldstrafen bi« 1500 Mark zuerkannt werden. In der letzten Sitzung de« ärzt lichen BezirkSvercin« Leipzig nun Iheilte der Vorsitzende, nach der »D. W.", mit, daß ein Leipziger Arzt das Gesuch an den VcreinSvorstand gerichtet habe, ihm das sortgesetzlc Jn- seriren und Anbieten ärztlicher Hilfe zu gestatten, weil er sonst mit den Seinen nicht« zu thun Hobe und er keinen anderen Weg kenne, in einer Großstadt al« Arzt bekannt zu wer den. Wenn man seinem Gesuche nicht entspräche, so würde er genöthigt sein, sich seiner ärztlichen Würde und seine« Doktortitel» zu entkleiden und den Rath der Stadt Leipzig zu bitten, ihm einen Gewerbeschein al« Laienpraktikant zu geben; denn al» solcher habe er wenigsten« freie Bewegung und sei nicht in seinem Gewerbe behindert. Wie der Vor sitzende de« ärztlichen Bezirksvereins weiter mittheilte, hat der Arzt diesen Entschluß inzwischen bereits ausgeführt, ist aber vom Rathe der Stadt abschlägig beschicken worden. — Leipzig, 16. Dezbr. Heute Mittag ereignete sich auf der Grimmaischkn Straße bez. am Markt ein schwerer Unglück »fall. Aus der dort befindlichen Curve sprang zur angegebenen Zeit ein die Katharicncnstraße herauskommcn- dcr Motorwagen der Elektrischen Straßenbahn mit solcher Gewalt, daß er die Bordkante und das Trottoir überschritt, in da» Magazin für WirthschaflScinrichtunzen von Milbrand hineinfuhr und die Scheibe des Magazins, sowie den Stein sockel des Fenster« zertrümmerte. Leider sind auch 2 Personen, eine Passantin, die etwa 19jährige Bertha Clara Hund, sowie ein Student der Medizin, Namen« Frankenstein, au« Lands hut i. S. gebürtig, dabei schwer verletzt worden. Die junge Dame besichtigte zur angegebenen Zett vermuthlich die im Schaufenster der genannten Firma ausgelegten Gegenstände und konnte infolgedessen da« Nahen de» Wagen« nicht bemerken; sie wurde von dem Motorwagen gegen Scheibe und Sockel gedrückt und erlitt dadurch einen Oberschenkclbruch und schwere Quetschwunden. Der Student erlitt einen complicirten Unter- schenkelbruch. Beide Verunglückte fanden im städtischen Kranken hause Aufnahme. Der Zustand de« jungen Mädchen« giebt zu großen Besorgnissen Veranlassung, da die Verletzungen sehr schwerer Natur sind. — Der verstorbene Amt-gcricht«- rath Or. Kind hat der Stadt die Summe von 80,000 M. zu wohlthätigcn Zwecken vermacht. — Leipzig. Ein räuberischer Ueberfall, wenn nicht gar Raubmordvcrsuch, ist am Dienstag Mittag von dem am 17. Juli 1880 zu Augsburg geborenen Schreiber Carl Ernst Friedrich Pommer an der 21 Jahre alten Generalagenten« Ehesrau, Elisabeth Bühring, in deren An der alten Elster Nr. 1 dritte Etage gelegenen Wohnung verübt worden. Der Thatbesland ist folgender: Pommer, welcher bei einem Rccht«- anwalt Stellung hat, ist stundenweise in der Wohnung Büh ring« mit schriftlichen Arbeiten beschäftigt gewesen, so auch am Dienstag. In der Wohnung ist außer Frau Bühring noch da« 1876 zu Schkeuditz geborene Dienstmädchen, Hed wig Heiking, anwesend gewesen, während sich Herr Bühring zur Zeit auf Reisen befindet. Gegen '/,! Uhr ist Pommer in die Küche gekommen und hat ein Gla« Wasser getrunken. Nachdem er die Küche, in welcher sich da« Dienstmädchen befunden, wieder verlassen gehabt, hat er die Küchenthür von außen verschlossen. Da« Mädchen hat geglaubt, daß sich Pommer nur einen Scherz mache. Er hat sich aber nun mehr direkt in die Wohnstube, in welcher sich Frau Bühring auszehallen, begeben und die Letztere hat, als er eingetretcn ist, wahrgenommen, daß er ein Küchcnmesser in der Hand gehabt hat. Nicht« Gute« ahnend, Hai sie versucht, Pommer wieder zur Stube hinau«zudrängen. Dieser aber hat ihr mehrere Stiche ins Gesicht versetzt, woraus die Frau ohn mächtig geworden ist. Inzwischen ist da« Dienstmädchen, wel che« die Hilferufe ihrer Herrin gehört, und hierauf die Füll ung der Küchenthür gewaltsam durchbrochen ha«, zur Hilfe gekommen. Da» couragirte Mädchen hat Pommer so lange sestgehaltcn, bi» die durch den Lärm aufmerksam gewordenen Hausbewohner Polizei hcrbcigcholt haben, die den Burschen dann festgenommen hat. Pommer, welcher wegen Diebstahl« schon vorbestraft ist, soll die Absicht gehabt haben, sich eine größere Summe Geldes zur Reise in'« Ausland anzueignen. Derselbe stammt au« einer achtbaren Familie. Die Verletz ungen der Frau Bühring sollen glücklicherweise nicht lebens gefährlich sein. Dieselbe Hal einen Stich in die 'Nase und einen in die rechte Ichläse erhalten. — Reichenbach. Sicherem Vernehmen nach wird den Landwirthen Sachsen« mit nächstem Jahre insofern eine kleine Steuererleichterung zu Theil, als bei der Ein schätzung zur Einkommensteuer hinfort das Betriebskapital und der Unternehmer Gewinn nur mit 50 Pro;., also blo« zur Hälfte zur staatlichen Besteuerung herangezogen werden soll. Dies ist auf der Bezirks-Konferenz bekannt geworden, die am Dienstag im Wettiner Hof zu Plauen in Anwesenheit der Depulirten der Landwirlhschaft treibenden Bevölkerung de« Steucrbezirk» Plauen stattfand. Diese Steuererleichter ung ist al« ein neuer Beweis dafür anzusehen, daß die hohe Staatsregierung in ihrer weitgehenden Fürsorge für die Land- wirthschaft beständig Mittel und Wege sucht, um die nicht beneidenswcrthe Lage de« Landmanne« ihunlichst erträglich zu gestalten. — Treuen. Nach Einführung der Fleischbeschau sind durch den hiesigen Thierarzt im Monat -November bei 6 Rindern, 14 Schweinen und 3 Schafen die Lunge bez. Leber als ungenießbar und außerdcin ein Schaf als minder- werthig besunden worden. Hieraus geht zur Genüge hervor, wie nothwendig die Einführung der Fleischbeschau war. — Schneeberg, 16. Dezbr. Daß die sogenannten „Streik«", wie die Arbeitseinstellungen zur Erlangung höherer Arbeitslöhne durch ein englische« Wort bezeichnet werden, keine Errungenschaft erst der Neuzeit sind, läßt sich au» lokal geschichtlichen Uebcrlieferungen mehrfach nachweisen. Einer der ersten und merkwürdigsten Streik« ist ober wohl der der Schneeberger Bergleute vor 350 Jahren gewesen. Der ungeheure Silberrcichthum der Bergwerke hatte in Schneeberg so grenzenlosen Luxus und ein so üppiges Leben im Jahre 1542 erzeugt, daß selbst da« Bergvolk über die Maßen schwelgte und eine Lohnerhöhung forderte. Al« die Bergherren sie nicht bewilligen wollten, legten die Bergleute ihre Arbeit nieder und rüsteten sich zum Abzüge nach Lößnitz, Geher und Schlettau. Nur wenige Tage standen die Schneeberger Gruben verödet, denn die Bergherren beeilten sich, ihre Arbeiter zurück zuhalten und mit ihnen einen günstigeren Vertrag abzuschließe», al« diese beansprucht hatten. Diese hohe Blüthe der Stadt währte bi« ;um 30jährigen Kriege und an sie erinnern jetzt wohl nur noch die Kunstschätze der berühmten, von 1516 bi« 1540 erbauten Stadtkirche. — Waldheim. Die Episode der Weiber von Weinsberg ist keineswegs alleinstehend, auch Sachsen weiß von einer solchen zu berichten und zwar knüpft sie sich an die Burg K riebstein im Zschopauthale zwischen Waldheim und Mittweida, bczw. deren Eroberung im Jahre 1415. Die sächsische Episode hat aber vor der süddeutschen den Vorzug, dl ß sie nicht sagenhaft, sondern geschichtlich ist. Die näheren Umstände sind folgende: Der Eigcnthümer der Burg, Ritter Dietrich von Becrwalve, gericth 1415 mit einem Ritter Staupitz in Fehde, in welcher er unterlag und Kriebstein preisgeben mußte. Er wandte sich nun um Hilfe an Fried rich den Streitbaren, Markgrafen von Meißen, der sie ihm auch angedeihen ließ. Dä*Staupitz nicht gutwillig von Krieb stein weichen wollte, wurde er belagert, mußte aber bald die Wahrnehmung machen, daß er sich gegen die ihm gegenüber stehende Macht nicht werde halten können. Er erklärte sich auch zu Unter Handlungen bereit, Friedrich der Streitbare aber forderte, daß Staupitz sich ihm auf Gnade und Ungnade er gebe; seiner Gattin aber gestattete er, frei abzuziehcn und mit sich zu nehmen, wa» ihr da« Liebste sei. Da lud die wackere Burgfrau ihren Ehegatten aus die Schultern und zog so zum Burgthore hinaus. Einer solchen Auslegung seiner Zusage hatte sich der Markgraf freilich nicht versehen. Aber wie in der Wein«berger Sage König Konrad III. sein Wort hielt, so auch der Markgraf, und so konnte denn der Ritter Staupitz mit seiner Gattin frei von dannen ziehen. — SauperSdorf, 16. Dezbr. Der hiesige Militär verein gedenkt au« dem Sächs. Militärvereinsbunde auS- zutretcn, weil viele seiner Mitglieder dem Konsum in Kirch berg angehörcn bez. demselben Maaren liefern und infolgedessen au« dem Verein auSgeschiercn werden sollen nach einer Ver ordnung de« Bundespräsidiums der Militärvereinc Sachsen«. — Auch au« verschiedenen anderen Orten werden Austritte au» dem sächs. Militärvereinsbunde gemeldet. — Die erweiterte Giltigkeit der Rückfahr karten bei den sächsischen u. preußischen Staal-bahnen anläßlich de« Weihnachtsfestes (vom 22. Dezember d. I. bi» zum 6. Januar 1897) erstreckt sich, wie man mitthcilt, auch auf den Verkehr mit österreichischen Bahnen, und zwar mit der österreichischen Nordwestbahn, der Böhmischen Nord bahn, der Aussig - Tcplitzer Eisenbahn, der Buschtiehrader Eisenbahn, der Oesterrcichisch-Ungarischen Staat-eisenbahn- Gesellschast und der Kaiser Ferdinand«-Nordbahn. Im Ver kehre mit Bahern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen beträgt die Giltigkeitkdauer der Rückfahrkarten zehn Tage. — Altenburg. In einem benachbarten Dorfe wurde in diesen Tagen ein eigenartiger Wettkampf veran staltet, der leider für den Sieger recht verhängnißvoll werden sollte. Auf einem Zimmerplatze kamen die Arbeiter auf den Gedanken, zu versuchen, wer am schwersten tragen könne. Al» Lasten wurden Balken de« Zimmerplatze« gewählt, und c» war erstaunlich, welche schwere Bürde die kräftigen Zimmerer auf sich nahmen. Alle aber überbot ein junger muskulöser Geselle, indem er den schwersten Balken aus seine Schultern schwang. Andere wären wohl unter solch schwerer Last zu sammengebrochen, unser junger Herkules nicht. Al« er jedoch die Last wieder abwarf, mußte er einige Tropfen Blut au«- spucken und fühlte sich bald darnach unwohl, so daß er den Arbeitsplatz verlassen mußte. Nach einigen Tagen führten innere Verletzungen seinen Tod herbei. Noch nicht 26 Jahre alt, wurde er zur Gruft gebettet. Zum Gebrauche der künstlichen Düngemittel. Da« Bemühen jode« Landwirthc« geht auf die Erziel ung reicher Ernten hinaus; dazu drängt ihn die heutige Zeit, die ganz andere Anforderungen an die Landwirthschast stellt al« die Vergangenheit. Reiche Ernten haben eine solch starke und regelmäßige Düngung zur Voraussetzung, daß die Stallmistdüngung, trotz bester Konservirung de» Stallmistes nicht auSreicht; e» müssen künstliche Düngmittel zu Hilfe genommen werden. Von diesen nehmen die phoSphorjäurchaltigcn unsere Aufmerksam keit in erster Linie in Anspruch, weil sie nirgendwo entbehrt werden können, wo die Erträge gesteigert werden sollen. Mit jedem Liter Milch, mit jedem Thiere, mit jedem Zentner Ge treide u. s. w., die au« der Wirlhschaft verkauft werden, wird dem Boden ein gewisse» Quantum PhoSphorsäure entzogen, da« durch die Düngung mit Stallmist nicht wieder ersetzt wird. So ist e« leicht erklärlich, daß der Boden, der von Natur au« nur spärlich mit Phosphorsäure ausgestattet ist, im Lause der Zeit an diesem 'Nährstoff verarmt, sodaß die Pflanzen ohne direkte PhoSphorsäurczufuhr nicht mehr gedeihen wollen. Auch daS Kali wird durch alle Gewächse dem Boden ent zogen, namentiich durch Rüben, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Klee- und GraSarten. Doch findet eine besonders starke Aus fuhr dieses Stoffe- durch Korn und Vieh nicht statt; nur wenn Zuckerrüben und Kartoffeln in ausgedehntem Maße zum Verkaufe angebaut werden, nimmt die dem Acker entzogene Menge beachtenSwerlhe Dimensionen an. Da nun aber der Harn der Thiere bezw. die Jauche, worin sich der größte Theil des Kali« findet, in sehr vielen Wirtschaften ungenutzt verloren geht, so macht sich aus Len von Natur kaliarmen leichteren, sandigen, aus anmoorigen und moorigen Bodenarten überall ein Mangel au Kali bemerkbar; wenigstens erweisen sich die sämmtlichen Pflanzen für die Zufuhr von Kali durch üppigere Entwickelung dankbar. Phosphorsäure und Kali kommen also, wenn es sich um Ergänzung de« Stallmistes, d. h. um Steigerung der Ernteerträge handelt, in erster Linie in Betracht. Und diese 'Nährstoffe bezieht der Landwirth am besten und billigsten im Thomasschlackenmchl und Kainit. Beide Düngemittel besitzen neben einer genügend raschen, auch den Vortheil einer andauernden Wirkung, ein Vorzug, der besonder« da« ThomaS- stblackcnmchl vor anderen phosphorsäurehaltigen Dünge mitteln auSzeichncr. E« läßt sich also ruhig behaupten, daß der Landwirth mit der Anwendung Lieser beiden Düngemittel sich überall höhere Erträge sichern kann, beim Getreide- und Hackfruchtbau sowohl als auch beim Futlerbau auf dem Acker und der Wiese. Vermischte Nachrichten. — Dämpfige Pferde. Der „Hannov. land- und sorstw. Zeitung" entnehmen wir im Auszug folgendes: In den meisten Fällen entwickelt sich die Dämpfigkeit unter der Einwirkung heftiger Anstrengungen (Schnellaus, Ziehen schwerer Lasten, namentlich gegen starken Mind); da« erste Auftreten der Krankheit kann aber beinahe immer auf erbliche oder durch Diätsehler hervorgerufene Disposition zurückgcführt werden. Vor der Arbeit muß ein nur wenig voluminöse», aber nährendes Futter gereicht werden, und man muß nicht bi« kurz vor dem Anschirren füttern. Ein größere» Fuhr- werkSetablissement, da» über 20 Pferde zu anstrengender Ar beit verwendet, hat nie ein dämpfiger Pferd im Stalle gehabt. Die au- 8 kg Hafer, 5 kg Kleie, 6 kg Heu und 6 kg Stroh bestehende tägliche Ration dieser Pferde wird folgendermaßen verth-ilt: Morgen» und Mittag« 3 kg Hafer und 2 kg Stroh, Abend« 2 kg Hafer, 5 kg Kleie, 2 kg Stroh und 6 leg Heu. Bei der abendlichen Rückkehr von ihrer Arbeit finden die Pferde ihr Heu und Stroh in der Krippe; eine Stunde später wird getränkt, darauf giebt man die leicht angefeuchtetc Kleie und zum Schluß Len Hafer. Nach Beendigung dieser Mahlzeit bleiben noch genügende Mengen Heu und Stroh zum langsamen Fressen während der Nachtruhe. Lin nach solchen Grundsätzen angeordnetes substantielle» Abendsutter empfiehlt sich au» dem Grunde, weil die Pferde während der Nacht alle Muße haben, ruhig zu fressen und zu ver dauen. Der Dampf ist unheilbar. Alle Ankündigungen, die da« Gegentheil behaupten, beruhen auf Schwindel. Dämpfige Pferde müssen in geräumigen, sorgfältig ventilirten Stallungen aufgestellt, und dürfen nie zur Arbeit benutzt werden, bevor eine Zeit nach dem Fressen verflossen ist. Da» Rauhfutter ist möglichst zu beschränken; der FrühjahrS-Weidegang, sowie Grünsutter bekommen dagegen den dämpfigen Pferden außer ordentlich gut. Schonung bei der Arbeit ist vornehmlich bei Beginn derselben sehr geboten. — Diamanten und Rubinen. Ueber den relativen Werth von Diamanten und Rubinen macht Pros. Bauer im Sitzungsbericht der Marburger Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften folgende interessante An gaben, welche wir der, Naturwissenschaftlichen Wochenschrift" entnehmen: Ein schöner, al- Brillant geschliffener .blauweißer" Diamant von 1 Kar. oder 205 mgr Gewicht kostet etwa 300 M., während ein ganz feiner, dunkelkarminrother oder taubenblutrother, fehlerfreier Rubin von derselben Form und Größe etwa doppelt so viel kostet. Ein drcikarätiger Diamant erster Qualität in Brillantschliff hat einen Werth von etwg 3000 M„ ein ebenso schwerer Rubin derselben Form aber wird mit 30,000 M. bezahlt. Bel einem Gewichte von 5 Karat ist da« Werthverhältniß dasselbe, indem der Preis für den Diamanten 6000 M. und für den Rubin 60,000 M. beträgt. manr stell» «ntne kein, ander Der t Ange Eghp nehm die F seine kleine sehr s Zwist ist u thut, manch was i blütig langt, er wi rathet kürzlic daß e früher jetzt a Danke verzich Sie un Sei heute e Preisen Sie hat nm und' serer Groi geb. unse der« dol; ani > Ei stadt 8» iu div. ( CK. 3SL' o »10/" b /»o» ebenso Lxseia L > Jetrt g: 8Ici
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