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Amts- M AiiMM für den Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Ps. Schrk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. — 43. Jahrgang. ' -n — Sonnabend, den 12. Dezember. Abonnement viertelj. 1 M. 20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. Bekanntmachung. Tie öffentliche Auszählung der bei der diesjährigen Ltadtverordneten- SrgSnzungSwahl abgegebenen Stimmzettel erfolgt Montag, den 14. Dezember 1888, von Nachmittags 3 Uhr ab im Wahllokal«. Im klebrigen wird hierbei nochmals daran erinnert, daß von den zu wählen den 7 Stadtverordneten mindestens vier ansässig sein müssen, daß die zu Wäh lenden auf den Stimmzetteln unter Angabe ihres vollständigen Namens, des Standes und der Wohnung so zu bezeichnen sind, dasi über deren Person kein Zwei fel übrig bleibt, und daß insbesondere bei Personen gleichen Namens jeder Zweifel durch Angabe der Wohnung auf dem Stimmzettel zu beseitigen ist. Eibenstock, den 10. Dezember 1896. Der Rath der Stadt. Hesse. Gnüchtel. Wegen Reinigung der Lokalitäten bleiben die Expeditionen des Gemeinderaths, der Sparkasse und des Standesamts hier Sonnabend, den 12. Dezember 1896 mit Ausnahme der Zeit von Vormittags 11—12 Uhr, in welcher Zeit nur dringliche Angelegenheiten erledigt werden, geschlossen. Der Gcmkindevorstand zu Schönheide. Montag, den 14. dss. Mts., 11 Uhr Vormittags sollen die im Restaurant „Aekdschköhcheil" hier eingestellten Pfänder, als: 2 blaue Portieren, 2 Fenster weiße Gardinen mit Uebergardinen, i 3-armiger Gas leuchter, i Waschtisch mit Marmorplatte und Marmoraufsatz nnd i goldene Taschenuhr versteigert werden. Eibenstock, den 10. Dezember 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Aöhme. Montag, den 14. dss. Mts., 11 Uhr Vormittags sollen die im Restaurant „Mdschlößchen" hier eingestellten Pfänder, als: l Deeimal- waage, t Copirprefse, 1 Tisch, l Wanduhr, 2 vollständige Gebett Betten und 3 zweithiir. Kleiderschränke versteigert werden. Eibenstock, den 10. Dezember 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Nähme. Der Abgabenrestanl Nr. 285 des Verzeichnisses der dem Schank- und Tanz- stättenvcrbot unterstellten Personen ist zu streichen. Stadtrath (sibcnstock, am 8. Dezember 1896. Hesse. Gnüchtel. GrimdstutkS Versteigerung. Erbtheilungshalber sollen auf Antrag der Betheiligtcn Montag, den 14. Dezember 1896, Vormittags 11 Uhr im Speisezimmer des Gasthofs „zum Schwan-- in Schönheide die Bischoss- berger'schen Immobilien, als: 1) die in bester Lage des hiesigen Ortes befindlichen, bei der Landesanstalt mit 13,560 M. versicherten Gebäude Brand-Kataster-Nr. 271 nebst anstoßen dem Garten, im Flurbuche unter Nr. 556, 556 b., 557 eingetragen, 2) die am Stangenberg gelegenen nach dem Flurbuchc 1 Hektar 28 Ar (2 Acker 98 OK) Gesammtfläche umfassenden Flur-Parzellen Nr. 1539, 1540 und 1541 freiwilliger Weise, getrennt oder nach Befinden zusammen, versteigert werden. Erstehungslustige werden hierzu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Ver äußerungsbedingungen bereits vorher bei dem Unterzeichneten cingesehen werden können. Schönheide, am 28. November 1896. Der Orts richtcr. Haupt. Tagesgeschichte. — Deutschland. Eine der wichtigsten Neuerungen, welche die dem Reichstage zugegangene Novelle zu den Unfall- versicherungögesetzen gegenüber dem jetzigen Rechtsstande auf weist, ist die Erweiterung der UnfallvcrsicherungSpflicht auf häusliche und andere Dienste, zu denen ver sicherte Personen neben der Beschäftigung im Betriebe von ihren Arbeitgebern oder deren Beauftragten herangezogen werden. Es wird auch bereit» festgeslellt, daß ein recht be trächtlicher Theil der deutschen Industrie mit der Idee der Erweiterung an sich einverstanden ist. — In kolonialen Kreisen wird gegenwärtig lebhaft dafür agitirt, die Regierung zu ersuchen, StaatS-Untcr stütz ungen an solche Künstler zu gewähren, die Studienreisen in unseren Kolonien unternehmen wollen. ES unterliegt wohl keinem Zweifel, daß die weitere Verbreitung guter künst lerischer Darstellungen von Land und Leuten au» den deut schen Kolonien ganz außerordentlich viel dazu beitragen würde, den kolonialen Gedanken populär zu machen. Die andern Nationen mit Kolonialbesitz haben sich denn auch diese» Agita- tion»mittel von jeher in ausgedehntem Maße zu Nutze gemacht. — Eine für da» Eisenbahnwesen wichtige Ent scheidung ist vom Reich»gericht ergangen. Der preuß ische Eisenbahnfirku» war auf Schadenersatz verklagt, weil die Pferde de» Kläger» dadurch, daß eine Lokomotive fast in gerader Richtung auf sie zugesahren kam, scheu geworden, durchgegangen und mit solcher Wucht gegen die Ecke eine« Slallgebäudc» angcrannt waren, daß eine« derselben in Folge der erhaltenen Verletzungen verendete. Da» Berufungsgericht verurtheilte den Fisku» zum Schadenersatz gemäß 8 25 de« Eisenbahngesetze». Die von dem gi«ku» eingelegte Revision machte geltend, daß da» angeführte Gesetz auf den Staat al« Eisenbahnunternehmer nicht Anwendung finden könne, da die Staat«eisenbahnen im Gegensatz zu den Privateisenbahnen, in erster Linie nicht auf pekuniären Gewinn, sondern auf Förderung de« allgemeinen Wohle» de« ganzen Staate« ab zielen. Da« Reichsgericht verwarf die Revision de» Fi»ku» und bestätigte da» verurtheilendc Erkenntniß, indem c» her vorhob, daß der Eisenbahnbetrieb de» Staate» al» ein Ge werbebetrieb anzusehen wäre, sodaß der Staat für den Dritten an ihren Personen oder an ihren Sachen erwachsenen Scha den in gleicher Weise verantwortlich sei wie jeder Privatunter nehmer. Diese reich-gerichtliche Entscheidung, welche den Staatsbetrieb der Eisenbahnen den Privalunternehmungen derselben Art gleichstellt, ist für alle zukünftigen Fälle, wo Enlschädigungransprüche an die Sisenbahnverwaltung erhoben werden sollen, entschieden von prinzipieller Bedeutung. — lieber eine neue Schiffikatastrophe meldet man au» Bremen, 1V. Dezbr. .Boetmann» Telegraphisch,« Bureau" meldet: Die Agentur de» »Norddeutschen Lloyd" in Corunna hat soeben dem letzteren mitgetheilt, daß dort die Befürchtung herrscht, daß der nach dem La Plata bestimmte, am 7. d. M. von Corunna nach Villa Gareia abgegangene Dampfer »Salier" in einem schweren Orkan an der Küste verunglückt ist. Der Dampfer » Salier" ist in der Nähe von Villa Garcia verloren gegangen. Die Besatzung betrug 66 Mann; außerdem befanden sich 209 Passagiere an Bord. Man befürchtet, daß alle Personen umgekommen find. Bon den Zwischendeckspafiagieren, die der Dampfer „Salier" an Bord hatte, war nur einer ein Deutscher namens Oscar Drebber au« Hannover, 113 waren Russen, 35 Galizier, IO Italiener und 50 Spanier. — Metz. Der Gemcinderath zu Metz war am Dienstag vor. Woche ein Schauplatz aufgeregter nationaler Leidenschaften. Anlaß gab die Mittheilung de« Bürgermeister» Frhrn. v. Kramer, er habe dem Komitee zur Errichtung eine« Denkmal« für den Prinzen Friedrich Karl im Sardin Bouffier« einen geeigneten Platz hierzu überlassen und er nehme an, c« werde Einsprache nicht erhoben werden, nach dem e« sich um ein verstorbene« Mitglied der Hcrrschersamilie handle. Diese Voraussetzung de« Bürgermeister« erwie« sich al« ein irrige. Unter den größtentheil» französisch gesinnten, von dem Aufenthalt de» Zaren in Frankreich immer noch hoffnungsvoll angeregten Gemeinderäthen brat sofort großer Tumult lo«, und Gemcinderath Samson vcrstieg sich zu den Worten: »Da wir zu einer erfolgreichen Nolhwehr leider un fähig sind und da» Prinz Friedrich Karl-Denkmal auf einem unserer schönsten Plätze ertragen werden muß, mache ich we nigsten» den Vorschlag, den Prinzen darzustellen, wie er den Marschall Bazaine m't dem Stricke um den Hal» festhält." Die Sitzung mußte nach dieser lärmenden Kundgebung ge schlossen werden. — Amerika. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat, wie bereit« gemeldet, eine Verfügung erlassen, laut welcher er die den deutschen, in amerikanischen Häsen einlaufenden Schiffen bisher zugestandene Befreiung von Tonnen abgaben zurückzieht und vom 1. März 1897 alle deut schen Schiffe wie die der übrigen seefahrenden Nationen einer Tonnenabgabe von 6 bi» 30 Cent» für die Tonne und da» Jahr unterwirft. Nach den amerikanischen Gesetzen sind Schiffe au» denjenigen au-ländischen Häfen, in denen keine staatlichen Tonnengeldcr erhoben werden, in den Staaten der Bereinigten Staaten gleichfall« von jeder staatlichen Tonnen abgabe befreit. Die deutsche Regierung hat sich diese« Steuer vorrecht am 26. Januar 1888 von dem Präsidenten au«- drücklich bestätigen lassen. Da die französischen und englischen Rheder wegen der in ihren Heimathhäfen bestehenden Tonnen- gelder eine gleiche Vergünstigung für ihre Schiffe nicht in Anspruch nehmen konnten, ist ihr Streben seit Jahren darauf gerichtet, da« Vorrecht der deutschen Konkurrenz zu beseitigen. Unterstützt wurden sie hierbei durch die amerikanischen Rheder deren Schiffe, wenn sie au« Southampton, einem Tonnen gelder erhebenden Hafen, die Rückfahrt nach der Heimath antraten, im HeimathShafcn nach dem Wortlaute de« Gesetze» von 1886 gleichfall« die amerikanischen Tonnengelder bezahlen müssen. Die in der letzten Session eingebrachtc »Bill Pahxe", welche die Steuerfreiheit der deutschen Schiffe aufzuheben vorschlug, scheiterte an dem Widerstande de» Senats-Präsi denten. Cleveland hat jetzt au» eigener Machtvollkommenheit den Fortfall der Vergünstigung dekretirt, indem er sich, wie e» heißt, darauf beruft, daß in den deutschen Häfen ebenfalls Tonnengelder erhoben werden. Diese Behauptung ist aller dings unzutreffend, denn die deutschen Hafenabgaben sind unzweifelhaft Abgaben für die Benutzung besonderer Hasen einrichtungen, wie sic auch in allen amerikanischen Häfen neben den Tonnengeldcrn erhoben werden, nur daß dort Privatunternehmer, hier die Landesregierungen die bezüglichen Einrichtungen (Quai«, Hebekrähnc :c.) den Schiffern zur Verfügung stellen. Rechtlich ist kein Zweifel darüber, daß die Einwendung de« Präsidenten Clevcland unbegründet ist. Wie offiziös mitgetheilt wird, hat die deutsche Regierung jene Be hauptung, in deutschen Häfen würde von amerikanischen Schiffen Tonnengeld erhoben, bereit« bestritten, und einstweilen eine Verwahrung gegen die Verfügung de« Präsidenten eingelegt. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock. Um Jrrthümer, wie solche bei der vorjährigen Stadtverordncten-Wahl vorgckommen sind, zu vermeiden, machen wir die Wähler hiermit noch besonder« darauf aufmerksam, daß die Abgabe der Stimmzettel nur in der Zeit von Vorm. 9 Uhr bi« Nachm. 1 Uhr im Rath- hau«saale Hierselbst persönlich zu erfolgen hat. — Eibenstock. Wie au» dem Jnseratentheil ersicht lich ist, begeht der hiesige Militär-Verein nächsten Sonntag die Feier der Schlachten von Brie s. M. und Villier», wobei derselbe von verschiedenen Damen und Herren freundlichst unterstützt wird. E« kommt unter Anderen diesmal zur Auf führung »Der Alte Dessauer, oder Schön ist da» Soldatenleben," Lebensbild mit Gesang von Hilmar Mückenberger in Plauen (eine« Eibenstocker Kinde» > der durch seine humorvollen Schöpfungen sich einen Ruf weit über Sachsen» Grenzen hinaus erworben hat. Obige» Stück ist in vielen Militär- Vereinen (so in Plauen 4 Mal hintereinander) mit großem Erfolge aufgeführt worden, so daß gewiß ein sehr genußreicher Abend in Aussicht steht. E» wird nochmal» darauf hinge wiesen, daß die Aufführungen öffentlich sind und wünschen wir dem Militär-Verein und seiner Unterstützung»-Casse von Herzen ein volle« Hau«. — Schönheide. Seit vergangenen Sonnabend hat sich die nächste Ostern mit zur Confirmation gelangende Toch ter einer hiesigen Wittwe au« der mütterlichen Wohnung ent-