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Amts- mi> AnMblatt für den -«LLL Stück des Amtsgerichts Eibenstock tag und Sonnabend. In- ' ^7 ! Expedition, bei unfern Bo- und dessen WrngeSung. "" Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hanncbohn in Eibenstock. > —— 43. Zahrgang. - — L44. Sonnabend, den 5. Dezember L8NG Die in Gemäßheit von Art. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Jan. 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Oktbr. dss. Js. festgesetzte und um Fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Ouartierwirthen ini Monat Novbr. d. I. an Militärpserde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für SV Ko. Hafer 7 M. «8 Pf., für 50 Ko. He« 3 M. 47 Pf. und für 5« Ko. Stroh 2 M. «3 Pf. Schwarzenberg, am 2. Dezember 1896. Königliche Amtshanytmannschnst. Frhr. v. Wirsing. P. Bekanntmachung. Der ani 15. November dis. Js. fällig gewesene 4. Änlagentermin ist bei Vermeidung der Zwangsvollstreckung nunmehr unverzüglich anher zu entrichten. Zugleich wird darauf aufmerksam gemacht, daß Ende dieses Monats der letzte Renten- und Wasserzinstermin fällig sind. Eibenstock, am 4. Dezember 1896. Der Rath der Stadt. Hesse. Beger. Montag, den 7. Dezember 1896, Vormittags von 18 Uhr ab sollen in den Souterrainräumen des Rathhauses zu Schönheide verschiedene Nachlaß gegenstände, als: Möbels, Küchengerüthe, Betten, Kleider, Wäsch« re. gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Schönheide, am 28. November 1896. Der Ortsrichtcr. Haupt. Mil Ende dieses Jahres läuft die gegenwärtige Wahlperiode der dem hiesigen Gcmeinderath als Ausschutzpersonen angehörenden Herren Kaufmann Vietor Oschatz, Oeconom Ernst Gustav Unger, Baumeister Earl Ferdinand Berger und Ludwig Männel ab Es macht sich daher die Neuwahl zweier Ausschußpersonen aus der Klasse der Gutsbesitzer, einer Ansschnßperson aus der Klasse der Hausbesitzer und einer Ansfchutzperfon aus der Klasse der llnansäsfigen erforderlich. Außerdem sind sechs Ersatzmänner zu wählen, von denen je zwei einer der drei verschiedenen Klassen anzugehören haben. Unter Hinweis auf die nachstehends abgedrucktcn Bestimmungen der Art. 5, 6 und 7 des hiesigen Ortsstatuts wird hierdurch bekannt gemacht, daß die vorzunehmen den Ergänzunaswahlen Mittwoch, den 16. Dezember 1896, Vormittags Ist bis 1 Uhr sür die Ansässigen, Nachmittags 4 „ 7 „ „ Unansässigen, stattfinden. Als Wahllokale sind bestimmt: das Speisezimmer der Rathhauswirthschaft sür den die Häuser Nr l bis 53, 265 bis 4308, 444 bis 471 des Brd.-Pers.-Kat. unsassenden unteren Wahlbezirk, das Schankzimmer der Wiltive Männel'schen Restauration Nr. 228 des hies. Brd.-Kat. für den die Häuser Nr. 54 bis 264, 431 bis 4431! um fassenden oberen Wahlbezirk. Schönheide, am 3. Dezember 1896. Der G c m c i n d c r a t h. Auszug aus dem Ärlsltatul für Schönheide. Art. 5. Die Ausschußpersonen und Ersatzmänner werden von den nach der Land gemeindeordnung stimmberechtigten Personen und zwar die Vertreter der Ansässigen beider Klassen durch die sämmtlichen Ansässige», die Vertreter der Unansässigen dagegen durch letztere in je einem Wahlakte gewählt. Art. 6. Die Wahl der Ersatzmänner hat mit der Wahl der Ausschußpersonen jedes mal gleichzeitig zu geschehen, wobei in jedem der beiden Wahlakte — ocrgl. Art. 5 — die sämmtlichen Namen der zu wählenden Vertreter auf einem Stimmzettel in der Weise aufzuführen find, daß die Namen der Ausschuß personen zuerst stehen, danach diejenigen der Ersatzmänner folgen und außer dem hinter jedem Namen die Bezeichnung „Ausschußperson" oder „Ersatz mann" enthalten sein muß. Insoweit Stimmzettel diesen Erfordernissen nicht entsprechen, sind sie ungültig. Art. 7. Zu den Stimmzetteln darf nur weißes Papier genommen werden, sie dürfen keine äußeren Kennzeichen tragen und müssen dem Wahlvorsteher derart zusammengefaltet übergeben werden, daß die darauf verzeichneten Slawen vollständig bedeckt sind. Diesen Vorschriften nicht entsprechende Stimmzettel sind vom Wahlvorsteher zurückzuweisen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Die deutsch-russische Kom mission zur Beratung der handelspolitischen und son stigen Schwierigkeiten, die seit dem 19. November in Berlin tagt, hat ihre Arbeiten beendet. Ueber das Ergebniß ver lautet noch nicht«; e« liegt aber nach der „Hamb. Korr." keine Veranlassung zu der Annahme vor, daß die Verhand lungen einen ungünstigen Verlauf nahmen. — E« verlautet, daß die Schwierigkeiten, welche sich bei den Verhandlungen mit Portugal wegen Abschlüsse« einer deutsch-portugiesischen Handelsvertrages ergeben hatten, zum weitaus größten Theile behoben sind. E» ist nicht ausgeschlossen, daß der Entwurf de» Vertrag« bald den gesetzgebenden Körperschaften de« Reiche« zur verfassungs mäßigen Genehmigung wird vorgelegt werden können. — Zur Beseitigung de» DuellunwescnS in der Armee und um Beschränkung der Militärgerichtsbarkeit aus die Aburtheilung von Dienstvergehen sind beim Reichstage 7101 Petitionen cingegangen. — Hamburg, 3. Dezbr. Der Verband der Arbeit gebcr von Hamburg-Altona begründet in einem Schreiben an Senator Hachmann die Ablehnung der Vermittelung de» Schiedsgericht» im Hafenarbeiter-Streik. Die Arbeiterführer hätten im Vertrauen auf die Unterstützung fremder, insbesondere englischer Arbeiter den Ausstand provo- zirt. Aber die Arbeiterführer, die in so frivoler Weise den Streik geschürt hätten, hätten sich in ihrer Hoffnung auf fremde Hilfe getäuscht. Nirgend», am wenigsten in England, werde ihrem Beispiele gefolgt. Auf pekuniäre Unterstützung sei nicht zu rechnen, und die Kaffen der Union seien leer. Inzwischen gehe die Arbeit im Hafen, allerdings mit Stör ungen, weiter, und e» zögen immer mehr fremde Arbeiter zu, welche gern zu den hiesigen Löhnen arbeiteten. Unter diesen Umständen sei für die Arbeitgeber die Durchführung de« Kampfe« unbedingt geboten, nicht nur um ihrer selbst willen, sondern auch im Interesse der Arbeiter und de« sozialen Frieden« überhaupt. Ein fauler Friede würde in kurzer Zeit zu neuen Kämpfen führen, da« hätten vielfache Erfahrungen bewiesen. Zu einer schiedSamtlichen Vermittelung sei die gegenwärtige Lage nicht angethan, sie wäre vielleicht vor Aus bruch de« Kampfe» am Platze gewesen. Nachdem derselbe aber von den Arbeitern eröffnet sei und mit solcher Rücksichts losigkeit geführt werde, müsse er durchgekämpft werden. Zu einem schiedSamtlichen Ausgleiche eigne sich überhaupt nur ein Lohnstreit. Ein solcher liege hier aber nicht vor, wie der ganze Hergang zeige. Hier handele e» sich um einen Macht streit. Jetzt würde der Versuch einer schiedSamtlichen Ver mittelung nur zur Verlängerung de» Kampfe» führen können, unter welchem ganz besonders die zum großen Theile ver führten oder in ihrer freien Entschließung behinderten Arbeiter leiden würden. Au» diesen Gründen müßten die Arbeitgeber bedauern, aus die schiedSamtliche Vermittelung nicht eingehen zu können, auch abgesehen davon, daß sie gegen die beabsich tigte Besetzung de« SchiedSamtcS mit einem Vertreter der Arbeitgeber und vier Vertretern der Arbeiter entschiedenen Widerspruch würden erheben müssen. — Zu dem Hamburger Ausstande schreiben die „Hamb. Nachr.": Die Ueberzeugung greift immer mehr um sich, daß der hier ausgebrochene streik der Hafenarbeiter aus englischer Anstiftung beruht und den Zweck hat, die für England immer unbequemere Konkurrenz der deutschen See häfen, speziell Hamburg», zu schädigen. So lange nicht der Streik auch in den englischen Hafenplätzen wirklich statlfindet, wie e» von englischer Seite angekündigt wirb, und sich die dortigen Genossen der hiesigen Streikenden auf Versprech ungen beschränken, theilcn wir diese Ansicht. Träfe aber die andere Auffassung zu, daß die deutschen Arbeiter ihren eng lischen Genossen die Kastanien aus dem Feuer holen und ihnen bessere Bedingungen von ihren eigenen, englischen, Arbeitgebern erzwingen helfen sollen, so läge auch in diesem Falle der Versuch der Täuschung deutscher Arbeiter durch englische und de« Mißbrauch» der Ersteren zu Gunsten der Letzteren, also eine Nachahmung der Maxime der englischen Politik vor, die englischen Interessen durch andere wahr nehmen und diese die Gefahr lausen zu lassen, die damit ver bunden ist und der man sich sonst selbst aussetzen müßte. Die Hamburger Arbeiter können mit ihren Frauen und Kindern gerne hungern und frieren, wenn nur der englische Zweck er reicht wird, entweder Hamburg zu schädigen, oder die hiesigen Arbeiter den englischen Lohnkampf auf ihre Rechnung und Gefahr führen zu lassen, während die englischen Interessenten in aller Gcmüthlichkcit den Anstrengungen de« Michel» zu ihren Gunsten schmunzelnd zusehen. — England. Der Unterstaatssekretär de» Auswärtigen, Curzon, hielt dieser Tage in Manchester eine Rede, in wel cher er auch die deutsch-englischen Beziehungen er wähnte. Er gedachte der Mißstimmung, welche im letzten Jahre zwischen England und einer Macht de« Festlandes herrschte. Curzon glaubt, daß diese Mißstimmung jetzt ganz beseitigt sei; trotzdem möchte er wünschen, daß die Presse jene« Lande« die englische Regierung bei Behebung solcher Miß stimmungen ein wenig unterstütze. — Spanien. Ein langer Bericht de« Vertreter» der „Times" in Havana stellt die Lage der Dinge aus Cuba als trostloser dar denn je. General Weylcr hat bis her trotz aller Anstrengungen die Erhebung nicht cinzuschränken vermocht, und in der Havana gilt seine Kriegführung al- verfehlt und ihr Ergebniß al- eine Niederlage. Nach wie vor zieht er mit beträchtlichen Streitkräften gegen die Orte, wo die Aufständischen stehen, und nach wie vor ziehen sich vor ihm die aufständischen Führer zurück und lassen höchstens kleine Trupp« im Hinterhalt oder an zugänglichen Punkten, die dann mit den spanischen Kolonnen einige Tage lang ein crgebnißlosc» Feucrgefecht unterhalten. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 4. Dezbr. Gestern Abend fand im Saale de» „Deutschen Hause»" da» von Hrn. Musiker Götz mit seinen Schülern gegebene Concert zu Gunsten der hiesigen Armen statt, an welchem auch diesmal Frl. Meißner u. die hies. Stadtkapelle theilnahmen. Die mit großer Sorg falt einstudirten Concertnummern gelangten durchgehend« in vorzüglicher Weise zur Aufführung und erfreuten sich de« reichsten Beifall« der anwesenden Zuhörer. Ist un« die jugendliche Virtuosin Elsa Zschau schon vom vorigen Jahre her in vortheilhaftefter Weise bekannt, so war doch der Vor trag der 8jährigen Martha Meinelt, Pflegetochter de» Hrn. Obergrenzaufsehcr Voigt, insofern überraschend, al« die kleine ZukunftSsängerin mit ihrer lieblichen und Hellen Stimme die Anwesenden in der Thal auf da- Herzlichste erfreute. Klare Textaußsprachc zeichnete diesen kindlichen Gesang besonder« au« und war derselbe in allen Theilen de« großen Saale« jehr gut hörbar. Wenn der Besuch de« Concerte« diesmal nicht den zahlreichen Besuch de« vorigen Jahre« aufzuweisen hatte, so dürfte die Veranlassung wohl in dem nahe bevorstehenden Weihnacht-feste zu suchen sein. Nichtsdestoweniger waren die Zuhörer von dem Gebotenen in hohem Maße befriedigt und werden einem späteren gleichen Unternehmen sicherlich gern ihre Theilnahmc schenken. — Eibenstock. Weihnachten nickt näher, und e« ist rathsam, mit den Einkäufen nicht zu lange zu zögern. Wer lauge wartet, erhält in vielen Fällen nur eine Waare, die übrig geblieben ist, und Spender wie Beschenkte haben