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Amts- M AiiMlM für den Erscheint >1^ * s « * s ß /Sl^*s ßl Abonnement ötö EÄtllllöu! 2 llu^ tag und Sonnabend. In- s l Expedition, bei unfern Bo- sertionspreis: die kleinsp. L. c eV ten, sowie bei allen Reichs- s - «Pf und dessen Mmgevung. Po^-stalt-n. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. 43. Jahrgang. LAS. Somiabcud, den 7.9t'ovember L8NV 4118 Stück Herkaäj. Sonnabend, den 7. November ds. Js., 3 Uhr Nachmittags sollen die im Restaurant „Felvschlötzchen" eingestellten 2 Gebell Betten versteigert werden. Eibenstock, den 5. November 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Böhme. 07 Rm. ficht. Nrennscheitc, Ärennknüppek, ! in den Abth. 12, 24, 28, 35, 53 und 55. Kefte, I Stöcke in den Abth. 46, 48, 49, 51, 64, 69 und 74 38 110 ca. 1000 unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. König!. Aorstrcvierverwaltung Earlsfeld und Königliches ^orstrentamt Eibenstock, Hehre. am 2. November 1896. Holz-Versteigerung auf dem Staatsforhrevier Karlsfeld. In Hendels Hotel in Schönheiderbammer sollen Sonnabend, den 14. November 189«, von Vorm. '/,9 Uhr an folgende aufbereitcte Nutz- und Brennhölzer und zwar: ----- ficht. Stämme von 10—19 cm Stärke, j . . ,o — I m den Abtheilungen 12, 18, 24, " j 28, 47, 52, 53 und 55, „ in Abtheilung 28, " 1'3 "und"",! den Abtheilungen I ! m"ang i 24, 28, 53 u. 55. 7'.,8 23—42 121 DerbKangen 10—15 2550 Klötzer 7—15 734 16—22 63!» 23—44 « « t i » n. Montag, den 9. November M6, von Kormittags 1l> Uhr ab sollen die zu dem Nachlaß des Wirthschaftsbesilzers Johann Gottlieb »<-«-«« gehörigen Gegenstände, als: Möbels, Haus- und Wirthschaftsgeräthe, Kleider, Betten, Wäsche re. in dem Hause Nr. 185 zu Schönheide (Oberdorf, Ncuheiderweg) ge gen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Schönheide, am 5. November 1896. Der Ortsri chtcr. Montag, den 8. dss. Mts., II Uhr Vormittags sollen die im Drechsler'schen Gasthofe in Wildenthal eingestellten Pfänder, als: 5 Hirschgeweihe, 7 Rehgeweihe und 1 Nähmaschine (Singer) versteigert werden. Eibenstock, den 5. November 1896. Der Gcrichtsvollziehcr beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Aöhme. A u c t i o n. Im ikounor'schen Konkurse sollen Montag, den tt. November ds. Js., von Vorm. 9 Mhr ab die vorhandenen Bretter, Hölzer, Werkzeuge und dcrgl. mehr'in dem an der Albertstraßc gelegenen Zimmerplatze gegen Baarzahlung um das Meistgebot zur Versteigerung gelangen. Erstehungslustige werden hierzu eingeladen. Eibenstock, am 29. Oktober 1896. Der Konkursverwalter. Justizrath Landrock. Die Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten. Am Dienstag sind in den Vereinigten Staaten die Wahl männer gewählt worden, welche bei der am 2. Dezember statlfindendcn Präsidentenwahl ihre« Amte« zu walten haben. Der Ausfall dieser Wahlen giebt einen sicheren Aufschluß über die Frage, wer da« künftige Oberhaupt der großen transatlantischen Republik sein wird. Nach den bisher ein gegangenen Meldungen dürfte e« Mac Kinley sein, bei un« bekannt durch seine Schutzzollpolitik, die dem deutschen Ausfuhrhandel nach Amerika schwere Schäden gebracht hat. Von den 447 Wahlmänncrn, welche am Dienstag gewählt worden sind, sind nach den letzten Meldungen 285 Anhänger Mac Kinleys. Da bei der Präsidentenwahl die absolute Mehrheit der abzugebenden Wahlmännerstimmen, in diesem Falle 224 Stimmen, entscheidet, erscheint die Wahl des repu blikanischen Kandidaten sonach gesichert. Der Erfolg der Republikaner ist unstreitig dem Umstande zu danken, daß die Demokraten in dem Wahlkampfe die WährungSsrage aufwarfen. Sie bildete diesmal im Gegen sätze zu früheren Wahlkämpfen da« Leitmotiv. Alle übrigen, insbesondere die handelspolitischen Fragen traten in den Hintergrund. Dadurch aber, daß die Demokraten die Ein führung der Silberwährung zur Wahlparole machten, begingen sie einen großen taktischen Fehler, trugen sic den Zwiespalt in ihre eigenen Reihen. Ein nicht unbeträchtlicher Theil der Demokratie sagte sich von der Kandidatur de« Silbermanne« Brhan lo« und stellte in der Person de« Senator« Palmer einen eigenen Präsidentschaftskandidaten auf, der an der be stehenden Goldwährung gleich Mac Kinley feslhält. Diese demokratischen Seccssionistcn gaben nun ebenso wie die Deutsch- Amerikaner ihre Stimmen bereit« am Dienstag für Anhänger Mac Kinley« ab, ermöglichten oder erleichterten wenigsten» Letzterem hierdurch den Sieg. Gerade in den Sübstaaten, bisher einer Hochburg der Demokratie, haben die Anhänger BryanS in Folge ihrer verfehlten Taktik Einbuße erlitten, zu Gunsten der Republikaner. Für Deutschland gewährt da» Ergebniß der Wahl an gesichts de« Schaden«, welchen Mac Kinley mit seiner Schutz zollpolitik dem deutschen Handel und der deutschen Industrie zugefügt hat, keine besonder» erfreuliche Aussicht. Immerhin wäre e» aber falsch, sich auf Grund diese» WahlauSsalle» einem unbeschränkten Pessimismus hinzugeben. Zwar ging in Folge der Mac Kinley-Bill im Jahre l894 der Wcnh der deutschen Ausfuhr nach Amerika aus 271,i Millionen M. zurück, er hob sich aber bereit« im vergangenen Jahre wieder aus 368,7 Millionen. Diese Veränderung geschah, weil sich in den Vereinigten Staaten eine kräftige Reaktion gegen die hochschutzzöllnerischen Tendenzen Mac Kinley« geltend machte und zu einer Abmilderung der durch ihn geschaffenen hohen Zolltarife führte. Mit Rücksicht darauf steht zu hoffen, daß Mac Kinley auch während seiner Präsidentschaft keine hin reichende Unterstützung für eine schroffe Schutzpolitik finden wird. Insbesondere dürste er im Senat keine Mehrheit für seine handelspolitischen Interessen erlangen. Anderseits niuß man in Betracht ziehen, daß ein Sieg BryanS und der von ihm vertretenen Anschauungen für den deutschen Ausfuhr handel nach Amerika vielleicht schwerere Rachtheile im Gefolge gehabt haben würde, als da« jetzige Wahlergebnis Bryan beabsichtigte bekanntlich, die Silberwährung in Amerika cin- zuführen, gleichviel ob andere Staaten sich diesem Vorgehen anschließen würden oder nicht. Da die europäischen Staaten in ihrer überwiegenden Mehrheit aber dem Aufgebcn der Goldivährung zur Zeit abgeneigt sind, würde cs dahin ge kommen sein, daß die Amerikaner die von den Ländern mit Goldwährung bezogenen Maaren, da ihr Geld minderwcrthig geworden, thcurer hätten bezahlen müssen al» bisher. Eine solche Entwickelung der Dinge hätte nolhwcndigcrwcise zu einer Einschränkung des au» dem Auslande bezogenen Be darfes geführt und den deutschen Ausfuhrhandel nicht weniger geschädigt, als hohe Zölle es vermögen. Tagesgeschichte. — Deutschland. Im Reichstage werden sofort nach dem Wiederbeginn der Sitzungen »große Aktionen" er wartet. So werden die Enthüllungen ter »Hamb. Nachr." über da» deutsch-russische Abkommen ihren Widerhall im Sitzungssaale der deutschen Volksvertretung finden. Auf verschiedene» Seiten besteht die Absicht, eine Interpellation in dieser Richtung einzubringen. Eine andere Interpellation wird von der Affäre Brüsewitz auSgchen und wird dem Vernehmen nach von der sozialdemokratischen Fraktion bereit» vorbereitet. — Au» Anlaß der Thatsache, daß unter dem Vorsitze de» Königs Albert von Sachsen im Ministerialgebäude zu Dresden das Schiedsgericht über die Lippc'schc Thronfolge zusammentrat, wird der »Köln. Ztg." geschrie ben: »König Albert ist nicht nur ein im besten Sinne kluger, umsichtiger und dabei sehr wohlwollender Fürst, sondern auch ein tüchtiger Jurist, als welcher er in höchsten Kreisen mit Recht in nicht geringem Ansehen steht. Mit Vorliebe pflegt er, ein Freund prunklosen, geistvollen Verkehr», in kleiner«! Kreise bei Tisch die Unterhaltung auf juristische Fragen zu lenken, und auch Fachleute scheiden häufig von dem Monarchen mit dem beglückenden Gefühl, in ihm dem ersten Diener de» Staate» überhaupt, aber namentlich dem ersten Diener de» Recht» und der Gerechtigkeit begegnet zu sein. Da» König reich Sachsen ist nicht so umfangreich, daß nicht der König alle Gnadensachen, in»besondere die TodeSurtheile selbst prüfen könnte, und die« läßt sich der Königliche Herr in seiner Ge wissenhaftigkeit und Pflichttreue, zu denen sich eine ausge sprochene Hineigung zum Recht gesellt, schlechterdings nicht nehmen. Von der in allen diesen Dingen stet» bewährten echten Bescheidenheit und Zurückhaltung wäre noch zu reden. wenn sich nicht im Sinne de« Fürsten und nun zumal bei der hier gegebenen Veranlassung jede, auch die nicht über tünchte Höflichkeit von selbst verböte. Eins aber muß doch ausgesprochen werden: die streitenden Theile dürfen sich na mentlich auch in Bezug auf den erlauchten Vorsitzenden des Schiedsgericht« aller Sachkunde und Gründlichkeit versichert halten. Strenge Geheimhaltung der vertrauten Verhandlungen verstand sich von selbst. Mit voller Zuversicht darf man dem wichtigen Schiedsspruch entgegensetzen, dessen hohe Ausgabe es ist, eine innerdeutsche Erbfrage so friedlich wie ichiedlich endgiltig zu lösen." — Im bayrischen Finanzministerium will man, wie die „Münchener N. N." von zuständiger Seite erfahren, da« parlamentarische -Schicksal der preußischen und anderen Konvertirungsprojekte abwarten, bevor man sich über die Gewährung eine« Zeitraumes entschließt, innerhalb dessen eine weitere ZtznSherabsetzung auszuschließcn wäre. — Berlin, 4. Novbr. Der „Reichs-Anzeiger" ver öffentlicht heute Abend Folgende«: „Aus dem Artikel eine« hiesigen Blatte« über „den Zweck der Enthüllungen" sind nachstehende Behauptungen in verschiedene Zeitungen überzcgangen: „Zar -Nikolaus II. hatte die Absicht, während seine« Auscnthalt« in Deutschland dem Fürsten Bismarck in FriedrichSruh einen Besuch abzustattcn. Der junge Zar hegt für den deutschen Staatsmann da» Gefühl aufrichtiger Ver ehrung und Zuneigung. Da« Vorhaben seine« Besuchs war kein Geheimniß. Der Besuch ist unterblieben auf eine An regung hin, die nicht von niedriger Stelle kam. Wenn der Zar auf die Erfüllung seine» Vorhaben» und Wunsche» ver zichtete, so konnte c« nur geschehen sein, weil ihm von höchster Regierungsstelle der Verzicht nahegelegt wurde. Wie wir zu verlässig erfahren, ist da« auch der Fall gewesen." — Wir sind zu der Erklärung ermächtigt, daß weder an Allerhöchster Stelle noch in amtlichen Kreisen von einer Absicht de« russi schen Kaiser», den Fürsten Bismarck zu besuchen, etwa» be kannt geworden ist. Die vorstehenden Angaben über die Gründe, warum der Besuch unterblieben sei, beruhen daher aus Er findung." — Berlin. Mit der Konfrontation der beiden Mörder Bruno Werner und Willy Grosse, welche am 3. November vor dem Untersuchungsrichter Telle statt fand, dürfte die Untersuchung in den Hauptpunkten al» er ledigt anzusehen sein. Die Bctheiligung der beiden Verbrecher an dem Morde de« Justizrath» Levy scheint bi» in da kleinste Detail festgestelll zu sein, und der Widerspruch, wel cher bisher bezüglich der Vcrthciiung der Rollen und der Aus führung der That zwischen Werner und Grosse herrschte, ist völlig aufgeklärt. Beide haben zugcstanden, daß Werner den Justizrath und Grosse die Frau tödtcn sollte. Werner wußte oder vermuthcte, daß der Justizrath in dem von der Thür au» recht« in der Nähe der Wand stehenden Bette schlafe und begab sich nach dem Eintritt sofort in den schmalen Gang zwischen Bett und Wand. Da er kurzsichtig ist, bemerkte er