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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 14.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189611141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18961114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18961114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-14
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Monat
1896-11
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Jahr
1896
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Amtlich« Mittheiluugeu au» der Hitz«»- der Stadtrat-«» zu KiöeultaL vom 9. November 1896. Anwesend: 5 NathSmitglieder. Vorsitzender. Herr Bürgermeister Hesse- 1) Man nimmt Kenntmb at von den Übersichten der Stadt- und Sparkasse auf Monat Oktober, 1.) von dem Ergebnisse der kürzlich stattgefundenen Butterrevision, von dem Dankschreiben des Kaufmanns August Brandt für die ihm aus Anlaß seines 50jährigen Bürgerjubiläums und der Feier seiner goldenen Hochzeit von der Stadtgemeinde daraebrackten Glückwünsche. 2) Das vom Herrn Kgl. Oberförster Bach über den Karlsfeldersteig auf genommene Berainungsprotokoll wird anerkannt und Herr Stadtrath Iusiizrath Landrock zu dessen Mitvollziehung ermächtigt. 3) Der Vorschlag des Bauausschusses, wonach das Dach des Feuer« löschaeräthehauseS gründlich hergestellt werden soll, wird zum Be« schlusse erhoben. Außerdem kommen noch 3 Steuersachen und 12 innere Verwalt« ungsangelegenheiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung, die des allgemeinen Interesses entbehren bez. zur Veröffentlichung nicht ge eignet sind. 8. Ziehung 5. Klaffe 130. Königs. Sachs. Landes-Lotterie gezogen am 10. November 1896. 30,000 Mark auf Nr. 51825 57948. 15,000 Mark auf Nr. 24194. 5000 Mark auf Nr. 12400 49012 95497 99741. 3000 Mark auf Nr. 1977 6336 9117 12463 12635 13671 17101 23570 25593 26076 28441 31325 31830 31932 33266 37213 38314 38587 40313 46388 46796 46854 53737 54041 55002 55525 56448 59446 59953 60015 60382 61600 63187 67102 69204 74014 74569 80238 80343 80754 82840 85705 87591 89636 90627 92155 93051 94152 97870 99240. 1000 Mark auf Nr. 1665 2078 10081 12584 17010 17766 21778 22987 23489 29238 30292 33684 33710 35865 36047 36598 37132 38585 42601 44003 46717 46851 48756 48763 49475 50189 59709 62079 64005 65756 67878 68765 70888 74^22 75018 75755 76835 77809 78545 79445 81577 839N 84533 86587 86768 88088 91427 94609 95202. 500 Mark auf Nr. 4001 4271 7418 7433 8033 10728 14098 14132 16367 16888 20550 21498 24109 26174 30054 35428 36610 37734 38066 39986 40588 43368 43750 47959 48432 48507 54562 55107 57359 57665 58947 60558 60810 60864 64085 64498 67126 68151 68806 71710 73091 74006 75156 77862 78214 82620 88982 90078 92227 92973 93359 93624 98134. 300 Mark auf Nr. 949 4573 4713 4947 7759 8015 8105 8511 9091 11442 II456 11574 12102 12428 13736 15521 17853 18035 18060 19656 19804 20016 20501 20747 21417 21524 23316 24534 24966 25331 25777 26187 27172 28965 29377 31919 32531 32848 32859 33498 35959 35971 37023 37575 38153 38934 39414 43206 44879 46720 47206 48356 48655 48752 50276 50412 51226 51743 51836 52557 55972 56247 57464 58354 59855 61221 61252 61529 62571 64483 65072 65957 69429 69686 70559 71525 75152 75949 76743 78302 79292 80634 80918 81426 86545 86922 89126 89331 89463 89549 90146 91055 93521 94411 95558 96429 96364 96987 97013' 97568 97741 98090. Ziehung, gezogen am 11. Novbr. 18W. 5000 Mark auf Nr. 31969 35665 75688 76073. 3000 Mark auf Nr. 4756 5798 6452 6522 8150 9208 10646 16044 20450 22639 25166 25990 28304 29607 40836 44246 46930 47928 48274 48943 51122 53825 56505 59082 59515 62611 62647 66114 66841 66984 69896 71604 73281 75464 77741 79078 80952 82033 83044 83988 84662 85438 89201 97591 99649. 1000 Mark auf Nr. 937 1161 5430 7045 12447 12697 19630 21871 22049 30020 30847 31632 32175 33322 35508 35679 36855 37519 40816 45614 55182 58667 59020 59108 61584 63030 65178 71594 72242 73I2I 74794 78015 79791 82836 83372 83699 94391 95585. 500 Mark auf Nr. 251 864 3494 5342 5673 6316 8050 9513 10808 12646 13670 15319 22028 23023 24050 24820 27413 31453 31778 36975 37260 41665 43345 44312 47946 53147 60190 63346 63753 64313 64376 65172 65290 65883 69244 70977 71911 71959 72513 72623 72688 75744 77156 79093 83428 85945 87229 90761 92154 95039 95095 97344. 300 Mark auf Nr. 86 1188 1637 2092 2586 4655 5675 8388 8909 9191 10146 10178 10500 10910 12493 13490 15945 16671 17850 21030 211-12 22860 25759 26036 28869 31156 33991 34872 36291 3632936551 372253792039801 39805 24456 42611 43034 43437 46019 46726 47249 50183 50335 50532 50814 51061 52703 53504 53601 56809 57052 57695 58337 58658 60597 61490 62788 62969 64022 643N 64769 64869 66825 66882 76198 67480 68223 68271 69000 69372 70308 71572 72020 73612 75399 75760 76089 79294 79524 80915 82057 82181 82560 83301 83726 88704 89048 89261 89278 91395 92362 92645 92754 94568 94787 96059 96444 97380 97525 98550. Ariede. Erzählung aus dem deutsch-französischen Kriege von Gustav Lange. <1S. Fortsetzung.) 'Nach Allem was Schwaller von dem unheilvollen Treiben diese« Manne« wußte und e« in den letzten Monaten selbst empfunden, zu welch" schändlichen Thaten die Leidenschaft ihn hinrcißen lassen konnte, mußte er gefaßt sein, in dunkle Geheimnisse eingcweiht zu werden, aber wa« er au« dem Munde de« sterbenden Burmüller jetzt erfuhr, versetzte ihn in da« größte Erstaunen, ließ ihn mit Entsetzen erfassen und fast suhlte er sich versucht, an der Wahrheit von Burmüller« Worten zu zweifeln — doch der Augenblick war zu ergreifend, die Situation zu tief ernst, um die Möglichkeit einer Un wahrheit seitens de« ehemaligen Fabrikleiters zuzulassen. — Schwaller mußte schließlich doch daran glauben, daß der Zufall eine seltsame Verkettung seiner Lebenswege mit den jenigen Burmüller« hcrbeigeführt. Ohne allen Zweifel ging e» au« den wenigen Worten de« Sterbenden hervor, daß er vor vielen Jahren in Köln am Rhein, nachdem "er von seinen Eltern nach deren Tod ein bedeutende« Vermögen geerbt, Theilhaber einer angesehenen Firma geworden, während der andere Compagnon Schwaller« Vater gewesen war. Lüdcrlicher Lebenswandel und eine un bezwingbare Spielleidenschaft hatten Burmüller schließlich auf Abwege gebracht, er betrog fortgesetzt Schwaller« Vater auf die rasfinirteste Art um große Summen, er wurde zum Dieb und Fälscher, bi« eine« Tage« die Missethaten zur Kennt- niß seine« Eompagnon« kamen, aber da war e» auch schon zu spät, der Ruin der Firma ließ sich nicht aushalten und Schwaller wurde dadurch so sehr in Mitleidenschaft gezogen, daß er darüber den Kopf vollständig verlor und in einem Anfall von Schwermuth in den kühlen Fluthen de« Rheine« den Tod suchte. Burmüller aber, der nicht allein indirekt zum Mörder an dem ehrenwerlhen Schwaller geworden, sondern durch seinen Leichtsinn auch noch dessen Familie in« tiesste Elend gestürzt, wußte sich noch rechtzeitig bedeutende Summen Gelder zu verschaffen, um damit da« Weite zu suchen. Ein gar abenteuerliche« Leben hatte Burmüller nach seiner Flucht au« seiner Vaterstadt geführt; nirgend« Rast noch Ruh konnte er finden und so wandle er schließlich Deutschland den Rücken, um in Amerika, wohin schon mancher heimathlose Flücht ling seine Schritte gelenkt, ein neue« Leben zu beginnen. Vorübergehend war ihm auch da« Glück günstig gewesen, er war unter die Goldgräber gekommen und mit der ihm eigenen Schlauheit und Gewissenlosigkeit hatte er e» verstanden, in kurzer Zeit bedeutende Reichihümer zusammenzurassen. Der Spielteufel hatte ihn aber auch hier wieder um einen großen Theil der Früchte seiner Arbeit gebracht, und so war er schließlich wieder nach Europa zurückgekehrt, wo ihn sein Schicksal nach Dieuzheim geführt und seltsame Verkettung der Umstände, er hier die Wege de« Sohne« kreuzen sollte, dessen Vater er gemordet, dessen Familie er an den Bettelstab gebracht. Al« der Verwundete zu Ende, schauerte Schwaller bei seinem Anblick zusammen, er konnte e« kaum fassen, daß ein Mensch wirklich so viel Unheil über eine Familie zu bringen vermochte, wie der vor ihm liegende, mit dem Tode ringende Burmüller. Einen Augenblick fühlte er sich fast versucht, sich auf den Verwundeten zu stürzen, ihn mit eigenen Händen vollend« zu erwürgen. Lieutenant von Leinau, welcher An fang« den Zusammenhang gar nicht recht begreifen konnte und erst nach und nach zur Erkenntniß kam, welcher Roman de« Leben« sich hier abgespielt, mochte errathen, welche Empfind ungen den jungen Mann beseelten; er trat darum auf Schwaller zu, die Hände auf dessen Schultern legend, sagte er: „Fassen Sie sich, Unteroffizier, Gotte« Gericht hat hier der menschlichen Gerechtigkeit dorgezriffen und vor dieser All gewalt müssen wir sündigen Menschen un« alle beugen." Noch einmal flackerte der schon im Erlöschen begriffene schwache LebcnSfunkcn in Burmüller auf, der nach Beendigung seine» Geständnisse« wieder in Bewußtlosigkeit gefallen. „Vergebung! Vergebung!" flehte er mit röchelnder Stimme, dann verließ ihn die Kraft vollends, die Augen nahmen mehr und mehr einen gläsernen Ausdruck an und starrten in« Weite; nach einer kleinen Weile öffneten sich de« Sterbenden Lippen nochmal«, aber die Laute starben in unverständlichem Gemurmel — Burmüller halte au«gerungen — er stand vor dem himm lischen Richter, nachdem da« Schicksal ihn der irdirschen Gerech tigkeit entzogen hatte. i). Kapitel. ES >var Blonde! in jener verhängnißoollen Nacht wirklich geglückt, wie durch ein Wunder, sich seinen Verfolgern zu ent ziehen, obschon durch einen Streifschuß verletzt und nach Ueber- windung mancherlei Schwierigkeiten die neutrale schweizerische Grenze zu überschreiten. Nachdem er einmal die« erreicht hatte, siel e« ihm leichter, von Basel au« seine Reise nach Frankreich fortzusetzcn. Wie finden wir den einst so stolzen, durch und durch egoistischen und in seiner Sucht nach Wiedergewinnung de« durch eigene Schuld verlorenen Reichthum« kein Mittel ver schmähenden Maurice Blonde! wieder? E« war zu Ansang de« Dezember 1870; der Verlaus de» großen Kriege« gestaltete sich für Frankreich immer ungün stiger, e« war bereit« al« überwunden zu betrachten, umfaßt von den Krallen de« deutschen Aar. Pari«, da« Herz von Frankreich, die Königin der Städte, da« moderne Babel, war von den deutschen Truppen so ziemlich eingeschlossen und von der Außenwelt abgeschnitten; immer dichter legte sich der eiserne Gürtel um die größte Festung der Welt und nur noch kurze Zeit angestrengter Arbeit der deutschen BelagerungStruppen bedurfte e«, um die Stadt mit todt- und verderbenbringenden Geschossen überschütten zu können, dadurch den trotzigen Wider stand endlich brechend. Waren Au«gang« Oktober und Anfangs November die Nahrungsmittel in Pari« noch hinreichend vorhanden, um den täglichen Bedürfnissen dieser ungeheuren Menschenmenge ge nügen zu können, so änderte sich die« bereit« Mitte 'November und der Mangel wurde von da ab von Tag zu Tag fühlbarer. Hunde, Katzen, Ratten, Mäuse und andere« Gelhier, welche« sonst selbst in den untersten Volksschichten wohl nicht al« Gaumengenuß oder zur Stillung de« Hunger« diente, wurde um diese Zeit bereit« in der Küche besserer Familien al« Lecker bissen betrachtet und konnten nur für schwere« Geld erworben werden. Ta« graue Elend griff immer weiter um sich; zu dem Gespenst der HungerSnoth gesellte sich noch die Kälte und vervollständigte die Qualen der Bewohner in dem belagerten Pari« und die natürliche Folge davon war der Ausbruch von Krankheiten aller Art. Die Sterblichkeit unter der,Bevölker ung vervierfachte sich, ganz abgesehen von den enormen Ver lusten, welche die Franzosen bei ihren wiederholten aber ver geblichen Ausfällen erlitten. Die meisten öffentlichen und viele Brivatgebäude mit verfügbaren Räumen wurden al« Lazarethe eingerichtet und waren gar bald mit kranken Menschen über füllt. Der Mangel an Aerzten und sanitärer Einrichtung in den meisten der provisorischen Krankenhäusern erhöhte natür lich die Sterblichkeit noch ganz bedeutend. Aber die» Alle« war noch nicht hinreichend, den ver zweifelten Widerstand der Pariser zu brechen — c« mußte noch schlimmer kommen — Hunger, Krankheit und all die anderen unsichtbaren Feinde mußten erst noch Tausende von Opfern fordern, ehe sich Pari« und damit Frankreich für besiegt er klärte. — — — — — — — Hinweg über Schutt, Stcingeröll und sonstiges in gefahr drohender Weise den Weg versperrende» Gerümpel, meistentheil« herrührend von dem fluchtartigen Umzug der Vorstadtbewohner in da« Innere von Pari«, führt un« unser Weg in da« Quar tier La Roche. Die Ruhe und Stille eine« Kirchhofes herrscht in dem vor der Belagerung ziemlich verkehrsreichen Pariser Stadt viertel. Au« einem geräumigen, massiven Gebäude mit vor springenden Balkon, vor dem ein graugestrichencr, von allen Seiten geschlossener Wagen steht, tragen auf einer Bahre mehrere Männer einen sargartigen, roh gezimmerten Kasten. Wortlo« öffnet der infolge de« durch die Straßen fegenden Wintersturme« in einen dichten Mantel gehüllte Kutscher den Hinteren thürartigen Theil de« Wagen«. Ein Blick in da« Innere desselben läßt erkennen, daß bereit» sich« bi» acht ähn liche Behälter, wie einen solchen die Männer au« dem Hause tragen, darin aufgcschichtet sind. „E« ist genug de« grausigen Handwerk« für heute," sagte einer der Träger, zu dem Kutscher gewendet, „wir wollen un« beeilen, Piere, damit wir nach Hause kommen." „Ich habe e» auch schon lange satt, diese« Hundeleben," entgegnete der Angeredete mürrisch. „Wenn nicht bald eine Aenderung eintritt, dann kann e« Vorkommen, daß man mich eine« Tage«, eine« regelrechten Hungertode« gestorben, aus diesem vermaledeiten Karren hinau-schafft nach Madelaine." „E« müßten denn Zeichen und Wunder geschehen, oder die Erde thäte sich aus und verschlänge die verwünschten Preußen um Pari« alle mit einmal, sonst kommen wir nicht au« der Falle, paß aus Piere; die aus dem Stadthause mögen un« dummen Volk vorschwätzen wa« sie wollen, sie leiden freilich keine Noth und können darum gut reden vvn der Vertheidigung bi« zum letzten Mann. Doch da nun einmal alle« Räsonniren nicht« Hilst, so trösten wir un« damit." (Fortsetzung folgt). Vermischte Vachrichten. — Kiel, 9. Novbr. Am Sonnabend Abend stieß ein Fuhrwerk vom Lande mit einem Wagen der elektrischen Straßenbahn zusammen, wobei ein Gymnasiast, der aus dem Vorderperron de» Straßenbahnwagen« stand, sowie ein in dem Landsuhrwerk sitzender Kandidat der Theologie ge- tödtct wurden. Mehrere andere Personen wurden mehr oder weniger schwer verletzt. — EinschlasenderJägcr. Dem bekannten schlafen den Ulanen folgt jetzt ein schlafender Jäger, und zwar der vor Kurzem bei dem hessischen Jäger-Bataillon Nr. II in Marburg eingetretene Sohn de« bekannten langjährigen Burg- wirth« Reinecke aus dem Kyffhäuser. Dem jungen Manne wurde beim Exerziren unwohl, so daß er vom Fleck weg in« Lazareth gebracht werden mußte. Dort versank er in einen todtenähnlichen Schlaf, der zunächst fast 6 Tage andauerte. Beim Erwachen erkannte er seinen au« der Heimath herbei geholten Vater, der am Krankenlager stand. Doch konnte er die« nur durch Kopfnicken zu erkennen geben. Nachdem e« gelungen war, ihm etwa« Wein cinzuflößen, verfiel der junge Mann sofort wieder in tiefen Schlummer. Dieser halt auch heute noch an, zur großen Ruchlosigkeit der 5 Aerzte, die den Kranken behandeln. — Neue Eisenbahnverbindung mit Italien. Nach einer Mittheilung de« „Giornale dei Lavori Public!" wird der Bau einer bedeutend kürzeren Eisenbahn al« die Gotchardlinie beabsichtigt. Von der Linie Münchcn-Meilheim- Garmisch-Partenkirchen abzweigend, soll sie durch da« Loisach- thal, den Griesenpaß über Lermoo« nach Imst führen, von Landeck längst de« Inn« da« Engadin, dann, den Malviapaß übersetzend, da« Thal Valbrcgaglia durchziehen und in ühia- venna in die Linie Chiavenna-Lecco-Mailand einmünden. Die neue Linie hätte eine Länge von 440 icin und könnte in 9 Stunden durchfahren werden, während die heutige Linie über Verona 602 Icin lang ist und eine 16stündige Fahrt erfordert. Durch diese Linie würde sich München mit der internationalen Linie Berlin-Mailand Genua in Verbindung setzen und an einem großen Thcile de« Verkehr« zwischen dem östlichen Deutschland und Genua Ancheil nehmen. Auch die Verbind ung zwischen Wien und Mailand über Simbach und München, 850 Icin, wäre kürzer als die über Pontasel von 990 Icin Länge. Mailand würde von dieser Eisenbahn den bei weitem größten Vorthcil ziehen. Der Weg über da« Engadin wäre dem über den Splügen wegen dessen bedeutend größerer Höhe vorzuziehen. Außer Italien hätte zunächst die Schwei; ein Interesse an einer kürzeren Verbindung de» Engadin» mit dcm Eisenbahnnetze. Nur Oesterreich zöge vielleicht einen geringeren 'Nutzen; dort wird auch ein völlig entgegengesetzter Plan er wogen, nämlich eine Eisenbahn über Jmst-Nassereith-Rcutte- Füssen, also eine Verbindung zwischen der Linie AugSburg- Ulm und Innsbruck. Wie Mailand heule der Mittelpunkt de« italienischen Verkehr« mit Deutschland ist, so würde Mün chen nach Herstellung der crstgedachten Eisenbahn zum Mittel punkte de« deutschen Verkehr« mit Italien. — Anfang» der fünfziger Jahre diese« Jahr hunderts wurden in Preußen Postfreimarken und Brief umschläge mit dem eingeprägten Kopsbilde de« König- Friedrich Wilhelms IV. in den Verkehr gebracht. Sie waren aber nur kurze Zeit in Gebrauch, und als die erste Ausgabe verausgabt war, wurde da» Bild de« König« fort gelassen, und zwar auf Wunsch de« Monarchen. Al» der König ganz zufällig einen solchen Briefumschlag zu Gesicht bekam, erregte da« Bild bei ihm große« Aergerniß, und zwar deshalb, weil e« durch den sogenannten EntwerthungSüempel verunzirt war. Darüber sehr ungehalten, sagte Friedrich Wilhelm IV. zu seinem Kabinet«sekretär: „Da« werde ich dem Schmücken (Generalpostmeister) schon eintränken." Bei dem nächsten Vortrag wurde Schmücken denn auch vom Mo narchen sehr ungnädig empfangen. „Sie geben ja Ihren Beamten ein gute« Beispiel, den Werth meiner Person herab- zusctzen!" Schmücken war wie vom Donner gerührt und wußte nicht, worin er gefehlt haben sollte. Al« der König seine Verlegenheit bemerkte, sagte er scherzend zu dem General- postmeister: „Die Postbeamten vergreifen sich ja an meiner Person, und Sic erlassen noch dazu eine Verfügung, Ihren König zu entwerthen?" Jetzt begriff der Beamte, um wa» e« sich handelte, und seit der Zeit wurden Freimarken nicht mehr mit dcm Bildniß de« König» geschmückt. — Nicht husten! Man glaubt gar nicht, welche Zau berkraft diese Worte besitzen, wenn man sich dieselben al» Er wachsener vornimmt, oder wenn man sie Kindern eindringlich zurufl! Ein Arzt behauptete, daß jeder Husten durch diese« einfache Mittel sozusagen im Keime erstickt werde, indem man durch den festen Vorsatz, nicht zu husten, dem unangenehmen Drange und Gekitzel im Kehlkopf widerstehe. Natürlich muß man trotz aller Vorsätze hier und da mal tüchtig aushusten, aber dem beständigen, gedankenlosen, schier gewohnheitsmäßigen Hüsteln, welche« unfehlbar einen lange andauernden Husten, wenn nicht gar ernste Erkrankungen der Lunge nach sich zieht, diesem gedankenlosen Hüsteln wird durch da» energische Wort „Nicht husten!" ein Ende gesetzt. Bei Kindern kann man durch nachdrückliche« Wiederholen diese« Machtwortes viel erreichen und sollte sich'« daher jede Mutter zu Herzen nehmen. «himnitztr «arklpreise vom I I. November 1896. »b Pf. di« 9 Mk. Pf. pro SO «Uo Mrizen, fremde Sorten 9 MI. . ftlchf.,geld. < - < besch., Roggen, ndrl., sächs., pr. . hiestger, feucht fremder Braugerste, fremde . sächsische FuUergerft« Hafer, sächs. u. pr., alt - > - beschädigt, . vreutz. - fremder jtocherdsen Mahl- u. Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter 8 - 40 » » 8 . 65 »«» » 7 « 45 « « 7 . 75 « , , , 7 » 10 . - 7 , 30 « « » « 5 « 80 » » 6 . 30 ... . 7 - 10 . - 7 . 25 » , , , 8 » 40 » , 9 , 50 » » » » 7 - 25 , . 7 . 75 » , , , 8 » — i » 6 , 60 » » » « - - « — a I M — » « » « 6 « 05 , , 6 » 40 « » » 7 . 40 , , 7 . 65 « » » « 7 « 15 » 7 , 45 «ODO 8 » 50 » » 9 , 25 . , , , 7 » — i « 7 . 15 » , , , S . 75 . - » . 50 - « , , 2 - 60 , . 3 - — » » , « 2 . 60 - - 3 , «Mi» 2 , 50 . . 2 . 70 . . I .
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