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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 05.11.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189611053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18961105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18961105
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
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Jahr
1896
-
Monat
1896-11
- Tag 1896-11-05
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Monat
1896-11
-
Jahr
1896
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halten, die Verordnung, daß keine Stadt in Zukunft ohne Genehmigung und Bewilligung Wappen und Farben und damit auch den Siegeislempet verändern dürfe. In dem jetzt erschienenen Hefte der Verhandlungen de» Aemeindetage« in Zittau ' Juni d. I.) ist nun der Vortrag de» RegierungS- rathe» Itt. Posse, gehalten vor dem Gemcindetage, abgedruckk, der die Resultate der vom Ministerium über Wappen und Farben der Städte veranstalteten Erhebungen zum Gegenstände hat. Darnach ergiebt sich, daß von den >43 Städten Sachsens II je eine falsche Farbe, 10 irrthümlich 3 statt 2 Farben führen, >3 konnten überhaupt keine Farben angeben, IO führen unheraldische. Al» unrichtig mußten die Farben von 7 Städ ten verworfen werden. Betreff» der in den Siegeln über lieferten Wappen wurde festgestellt, daß sie, wie auch in andern Staaten, zum größeren Theile gegen die Regeln der Heraldik und die DrtSgeschickte verstoßen, daß sie in künstlerischer Be ziehung fast alle einer Neugestaltung dringend bedürftig sind. Fast ein Drittel der Städte haben bereit» um die Revision ihrer Wappen gebeten, und e» steht zu erwarten, daß die übrigen bald dem Beispiele folgen werden, weil in kurzer Zeit die mit deni die Skizzen aursührendcn Maler abgeschlossenen, überau» günstigen Kontraktbedingungen hinfällig werden. De» weiteren wird von Posse für eine allgemeinere und sorgsamere Anwendung de» Siegel» eingetreten. Er weist nach, daß die jetzige Handhabung der Farbenstempel zur Förderung der Vagabondage wesentlich beitrage, die Unterschrift de» beglau bigenden Beamten auf lkegitimationSpapieren ein sekundäre» Hilfsmittel für die Beurtheilung der Echtheit eine» Schrift stücke» sei. Um Verbrechen auszudecken, verwendet man die Photographie und Messung von Schädel nnd anderen Körper- thcilen mit Erfolg. Wenig oder nicht» ist bisher gethan, um auf leichte und zuverlässige Weise die Legitimations papiere zu prüfen und damit die Pest der Vaga bondage einzuschränken. Posse spricht sich deshalb für ein Siegelalbum der deutschen Städte und Land gemeinden als werthvolle» Hilfsmittel in der Handhabung de» öffentlichen Sicherheitsdienste» au». Um nun diese» nicht zu einem allzugroßen Umfang kommen zu lassen — Sachsen hat 3106 Gemeinden — ist c» nöthig, daß den Landgemein den, wie auch in einzelnen anderen Staaten, ein übereinstim mende», gleichmäßige» Siegel zUnisormsiegeli verliehen werde anstatt de» bisher nicht wappenmäßigcn Siegels. Die Be theiligung sämmtlicher 23 Bundesstaaten vorausgesetzt, würden 23 Typen für die Landgemeinden Deutschland» nöthig werden. Erst dann könne an die Publikation eine« Albums herange treten werden. Posse hofft, daß der sächsische Gemeindetag Mitwirken werde an der Verwirklichung dieser Idee. Was 200,000 Vagabonden in Deutschland, die Zahl ist sestgestellt, erbetteln und ergaunern, dazu die vermehrten Kosten für Ber- pflegungSstationen und Sicherheitspolizei, die Gefängniß-, Ge richts-, Schub- und Spitalkostcn, beläuft sich bei einem Durch schnitt von nur 2 M. pro Kops und Jahr auf eine Summe von 73 Millionen. Wenn auch mit diesem Siegelalbum die Vagabondage nur beschränkt werden dürfte, so wird doch der Gemcindetag dereinst mit Genugthuung darauf zurückblicken können, an der Lösung einer hochwichtigen sozialen Frage mit gewirkt zu haben. — Leipzig, l. Rovbr. Viel des SehenSwerthen wird die im nächsten Jahre Hierselbst stattfindende Sächsisch- Thüringische Industrie- und GewcrbcauSstcllung ihren Besuchern bieten. Ein großartiges Bild deutschen Gc- werbcsteiße» wird zur Schau gestellt sein, das den Fachleuten eine Fülle von Anregung und den Laien reichen Stoss zur Belehrung und Entwickelung ihrer Kenntnisse bieten wird. Neben diesem Hauptzwecke der Ausstellung soll aber auch die heitere Seite des Vergnügens und der Unterhaltung zu ihrem Rechte kommen; dieser ist eine Anzahl von Belustigungen und festlichen Veranstaltungen gewidmet. Zunächst ist Las 400- jährige Jubiläum der Leipziger Messe zu erwähnen, da» Anlaß geben wird zu manchen scstlichcn Veranstaltungen. Der Schauplatz für letztere wird die 'Nachbildung des Leipziger Mcßviertel» (Auerbachs Hof und Naschmarkl) sein, zwischen ressen anheimelnden, altersgrauen Häusern gewiß ein sröhlicheS, lebhaftes Treiben herrschen wird. Auch in dem reizenden Thüringer Dörfchen werden verschiedene Unterhaltungen ge plant. Der Lebensfreude soll auch da» stattliche Theater dienen, in dem die leichtgeschürzte Muse herrschen soll. Ernstere Gemüter werden sich an den anmuthigen Kindern der Flora freuen, deren Pflege man ganz besondere Sorgfalt angedeihcn läßt, oder an herrlichen Schöpfungen der bildenden Künste, welche die weiten Räume der Kunsthalle füllen werden. Ein Vergnügungspark wird für reiche Abwechselung und gediegene Unterhaltung, und große und kleine Restaurant» sollen für leibliche Erholung und Erquickung sorgen. — Da» Gebiet der Ausstellung umfaßt da» Königreich Sachsen, die Thüringi schen Staaten, Anhalt, die preußischen Regierungsbezirke Pot-dam, Frankfurt a. O. und Liegnitz, sowie die drei fränki schen Kreise Bayern», also die wirthschastlich weitaus reichsten Theile von ganz Mitteldeutschland. Man darf darum auch von dieser Ausstellung erwarten, daß sie in ganz hervorragen der Weise die hochentwickelte industrielle und gewerbliche Thätigkeit dieser Länder zur Darstellung bringen werde. Der Schlußtermin sür Anmeldungen von Au»stellung»objekten ist aus den lb. Dezember d. I. festgesetzt worden. Die Indu striellen werden gut daran thun, baldmöglichst sich zur Be schickung der Ausstellung zu entschließen, zumal nach einer Mittheilung der Ausstellungsleitung der verfügbare Raum in der 40,000 gw großen Haupthalle ansängt knapp zu werden und Nachzügler gewärtigen müßten, daß ihre Objekte in einem Anbau untergcbracht werden. — Bautzen, 3. Rovbr. Der Maurer Roche lödtete gestern Abend seine Ehesrau durch Beilhicbe, weil ihm diese Geld zum Schnapskausen verweigerte. Der Mann wurde eine Stunde nach vollbrachter Thal in einem Restaurant fest genommen. — Auerbach, 2. Rovbr. Eine seltsame Ueber- ra schung hatten am Reformationstag Abend die Passagiere de» um 6 Uhr von Auerbach nach HerlaSgrün verkehrenden Personenzuge». Während der Fahrt zwischen Auerbach und Eich kletterte aus den Trittbrettern de« Zuge» ein Mann umher, der ein Vergnügen darin fand, zu den Coupofenstern hineinzuschauen und bald taraus immer wieder zu verschwinden, um an anderer Stelle wieder auszutauchen. Hier und da fuhr man bei dieser Erscheinung erschreckt zusammen. Auf Station Eich sprang der Betreffende ab und entfernte sich eiligst nach dem Walde zu. Wie festgestellt ist, war der Mann, da er betrunken gewesen ist, aus dem hiesigen Bahnhose in ein Wagenabtbeit für sich gewiesen worden, war aber unter wegs auf de>. Gedanken gekommen, den oben erwähnten ge fährlichen „Ulk" au»zuführen. Er verließ sein Coupe und brachte die ganze Fahri aus den Laufbrettern der Wagen zu. Auch seine Coupethüre ließ er offen stehen. — Freiberg, 3l. Oktober. Auf dem geschmückten Platze vor dem Hauptportal de« Domes sand gestern 'Nach mittag l Uhr die Weihe der neuen Glocke statt, welche an Stelle einer zersprungenen dem Geläute der Domkirche eingesügt werden soll. Mit dem Geläut der alten Glocken wurde die vom Bahnhof her tranSportirte neue Glocke em pfangen. Sie trägt die Inschrift: „31. Oktober 1896. Ein' feste Burg ist unser Gott." — Die Weihrede hielt Super intendent Hässelbarth, indem er, anknüpfend an diese Inschrift, unter Zugrundelegung von Worten au- dem 46. Psalm und unter Bezugnahme auf das bevorstehende ResorinationSfest das Thema durchführte: Unsere neue Glocke — eine Luther glocke, eine ReformationSglockc, I. sie möge un« eine Erinner ung sein an die Gnade, die Gott in der Reformation an uns gethan hat; 2. sie möge uns eine Mahnung werden, uni dieser Gnade stets würdig zu beweisen. Hierauf weihte der Superintendent die Glocke feierlich im 'Namen des Drei einigen Gotte». Unter Instrumentalbegleitung wurden vom Singchor vor der Rede die 3 ersten Verse, nach derselben der letzte Ver« de« LutherliedeS: „Ein' feste Burg ist unser Gott" vorgetragen. Die Glocke hat ohne Klöppel ein Gewicht von 1607 kg. — Annaberg, 30. Okibr. Unsere Stadt besitzt einen einzigen Weinstock, der an der Südseite de» Haufe» aus der oberen Badergasse, da» jetzt dem Tischlermeister Ichreitcr gehört, vor 50 Jahren von deni damaligen Besitzer, dem Musikus Martin, angepflanzt wurde. In guten warmen Jahren, wenn die mittlere Sommerlempcratur 8 bi» lb" 0. beträgt, sind die blauen Klevner Trauben mit ihrem reichen Ansatz auch im Freien zur Reise gekommen, aber in diesem, wie in früheren kalten, regnerischen Sommer- und Herbst monaten werden die sruchttragendcn Reben in da» Zimmer gezogen und darin zur Reise gebracht. Wir haben un» selbst von der Süßigkeit der Trauben überzeugt. Im Winter wird der Weinstock durch gehörige Umhüllung vor dem Erfrieren geschützt und die meisten seiner Zweige werden im Zimmer gehalten. Wenn inan nun bedenkt, daß unser Annaberg 3M ni über dem Spiegel der Ostsee liegt, und der Weinbau z. B. in Ungarn nicht über 280 m, am 'Nordabhang der Alpen und in Mitteldeutschland bi» bOO >n sich erhebt, so ist da» Vor kommen diese» gesunden, fruchttragenden Weinstock» in unserer Stadt al» eine große Seltenheit zu bezeichnen. Dazu kommt noch, daß weder die Breitenlage Annaberg«, noch die Boden art dem Weinbau günstig sind. — Annaberg, 3l.Okibr. Unser Nachbarort Tannen berg ist gestern von einem größeren Brandunglück heimgesucht worden. Die alte Evansche Baumwollspinnerei, die durch ihren hohen, weithin im Thaie sichtbaren Bau al« Wahrzeichen der Gegend galt, ist bi« auf die gewaltigen, au» Bruchstein hergestellten Umfassungsmauern ausgebrannt. Da» Feuer kam in dem Spinnereigebäude, in welchem Kämpf jetzt Pappenfabrikalion und Prägerei betreibt, in dem Trockenboden de« zweiten Stocke« gegen 9 Uhr zum AuSbruch und ver breitete sich so geschwind über alle Theile de» großen Baue«, daß an eine Rettung desselben nicht zu denken war. Da» viele eingebaute Holz der oberen Stockwerke, da» zum großen Theil mit Baumwollöl getränkt war, sowie etwa tausend E.ntner fertige Pappe, welche in dem Gebäude lagerten, gaben dem Feuer von Anfang an so viel NahrungSstvff, daß die Arbeit der schnell erschienenen Wehren sich in der Hauptsache auf die Bergung der Mobilien der Bewohner der Fabrik beschränken mußte. In den oberen Stockwerken ist sehr viel vom 'Mobiliar verbrannt, während im Parterre da« meiste geborgen werden konnte. Von hier war unsere Landspritze an der Brandstelle lhätig, von allen 'Nachbarorten waren die Wehren zugegen. Der Schaden ist nur theilweise durch Ver sicherung gedeckt. Die Spinnerei, welche von dem Schotten Evan Evans gegründet war, hatte ein historisches Interesse, da sie die erste Spinnerei aus sächsischem Boden war. Nur rauchende Trümmer sind der Ucberresl des stolzen Besitzt hum», an das sich die Entwickelung einer der größten Jndustrieen unseres Sachsenlande» knüpft. — Kirchberg, 3. Rovbr. Am gestrigen Montage fand die feierliche Weihe de« neuerbauten Schulpavillons statt. Derselbe enthalt in seinem Parterre 4 Schulzimmer, I kleineren Raum und l großen Vorraum als Wartehalle für die ankommenden Schulkinder. Im Souterrain hat man die Osenanlagc sür die Centralheizung untergebracht, außerdem befindet sich daselbst noch eine Badeeinrichtung für die Schul kinder. Eine Uhr -hat der neuen Schule Herr Stadlrath Unger hier gestiftet. Aehnliche Schulgebäude besitzt bis jetzt nur noch Ludwigshafen in der Pfalz. — Am Sonnabend Vormittag zerrissen an einem Güterzug auf der Linie Eger-Reichenbach bei Station Neundorf die um Langhölzer gewundenen Ketten. Die Baumhölzer fielen rechts und links vom Wagen, stemmten sich in den Bahnkör per und verursachten eine Stauung, so zwar, daß der letzte dem Zuge angehängte Güterwagen einen starken Ruck nach vorn erhielt und die Stirnseite de» Güterwagen» durch die Berührung mit den Langhölzern eingedrückt wurde. Der Güterwagen enthielt 200 Ccntner Eier für eine Eicrhandiung in Plauen. Diese Einsendung ist, wie sich denken läßt, arg mitgenommen worden. Kurz nach dem Unfälle traf der Per- sonenzug Eger-Reichenbach ein, doch gelang e» dem Führer, seinen Zug zum Halten zu bringen und so einen Zusammen stoß zu vermeiden. — 'Niederschlema. In vergangener Woche haben die Erdarbeiten zur Vergrößerung de» hiesigen Bahn hose» ihren Anfang genommen, und ist man zunächst damit beschäftigt, da» Muldenbctt unterhalb de» Bahnhofe« zu ver legen. Wie wir hören, treffen zu den bereit« vorhandenen Arbeitern in diesen Tagen mehrere Hundert auswärtige Ar beitskräfte ein, welche zum Theil in einem größeren Baracken lager, welche« neben dem Bauterrain errichtet wird, Unterkunft finden sollen. Bei den gegenwärtigen kurzen Tagen will man mittelst elektrischer Beleuchtung der Bauflächc eine 10 stündige Arbeit»zcit erzielen. Die in der Nähe befindliche Leonhardt'schc Papierfabrik soll sich bereit erklärt haben, die erforderliche elektrische Kraft dazu abzugeben. veffentliche Sitzung »es Bezirksausschusses der ostömal. »mtshauptmannschatt Schwarzenberg Sonnabend, den 7. November 1896, Nachm. 3 Uhr. Tagesordnung: 1) Beschluß der Kgl. Kreishauptmannschaft Zwickau, den Bericht deS StadtratheS zu Aue wegen Bereinigung der Gemeinde Zelle mit der Stadt Aue betr. 2) Nachtrag zum Regulativ über die Wasserversorgung der Gemeinde Niederscküema. 3) Gesuch der Firma F. E. Weidenmüller in Antonsthal um Ertheil. ung der Erlaubniß einer Graben-Anlage in Wittigsthal. 4) Dismembration des Grundstücks Fol. I I des Grund« u. Hypotheken« buchS für Bockau. 5) Desgl. des Grundstücks Fol. 89 des Grund- und Hypothekenbuchs für HundShübel. 6) u. 7) Desgl. des Grundstücks Fol. 104 und 57 des Grund- und Hypothekenbuchs für Riederschlema. 8) Desgl. des Grundstücks Fol. 149 des Grund« und Hypothekenbuchs für Oberschlema. 9) Gesuch deS Carl Gustav Weißslogs in Lauter um Crtheilung der Erlaubniß Wmr Bier- und Branntweinschank. 10) Gesuch des Carl August Bauers in Lindenau um Crtheilung der Erlaubnis; zum Bierschank. 11) Gesuch des Moritz WeigelS in Rittersgrün um Ueberlragung der seiner verstorbenen Mutter Auguste Wilhelmine Wenzel geb. Weigel ertheilten Erlaubniß zum Kleinhandel mit Branntwein. 12) Gesuch dcs Alban Schössers in Zelle um Crtheilung der Erlaubniß zum Betriebe der Gastwirthschaft im Erzgebirgischen Hof in Zelle. 13) Gesuch des Fleischermeisters Gustav Adolph Schmidt in Schönheide um Crtheilung der Erlaubniß zum Bier- und Kaffeeschank, sowie zum Beherbergen an den dasigen Sommer- und Winterjahrmärkten und der Borabende. 14) Dismembration des Grundstücks Fol. 300 des Grund- und Hypo- thekenbuchs für Schönheide. 15) Gesuch des Friedrich Emil Epperleins in Reuwelt um Crtheilung der Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank. 16) Gesuch des Friedrich Emanuel Wehrmanns in Lauter um lieber« tragung der Carl Friedrich Bretschneider in Zelle ertheilten Erlaub« niß zum Gaslhofsbetriebe, Beherbergen, Ausspannen, Krippensetzen und zur Abhaltung von Tanzmusik. 17) Gesuch des Friedrich August Tuchscherers in Schönheide um Er- theilung der Erlaubniß zum Bier- und Branntweinschank. 18) Desgl. Hermann Gehrisrbs daselbst um Ertheilung gleicher Er- Ämttiche Mitttzeitnngen aus der 10. ötserrtticheu Hitzung des Stadtverordneten-Kollegiums am 26. Oktober 1806, Abends 8 Uhr im RathhauSsaale. Borsitzender: Herr Stadtverordneten - Vorsteher E. Hannebohn. Anwesend: 16 Stadtverordnete, 3 entsch., 2 unentsch. Der Rath ist vertreten durch Herrn Bürgermeister Hesse. 1) Der Rachträg zum Sparkassenregulative wird in seinem Wortlaute genehmigt. 2) Zur Herstellung einer Eisbahn wird ein Betrag bis zu 200 Mark zur Verfügung gestellt. Sollte diese Summe zu gedachtem Zwecke nicht ausreichen, so ist die Zustimmung des CollegmmS wegen Ver« willigung der Mehrkosten vorher einzuholen. 3) Die durch die Feier des Schulfestes entstandenen Mehrkosten von 143 Mark 55 Pfg. werden anstandslos nachverwilligt. 4) Für die Unterhaltung und Beaufsichtigung des Grüner GrabenS sind bisher Beiträge gewährt worden. Der Rath hatte in einer seiner Sitzungen beschlossen, den für die Beaufsichtigung dieses Grabens gewährten Beitrag von 30 Mark in Wegfall zu stellen, dagegen den für die Unterhaltung weiter zu verwilligen. DaS Stadtverordneten-Collegium hatte mit Rücksicht auf die bestehende Wasserleitung dagegen den Beschluß gefaßt, überhaupt diese Beiträge einzustellen. Nach dem neuerlichen, dem Collegium zur Mitent schließung unterbreiteten Rathsbeschlusse soll jedoch, da noch nicht festgestellt ist, ob die Wasserleitung für alle Zukunft genügend aus reicht, der für die Beaufsichtigung des Grüner Grabens bisher ge« zahlte Beitrag von 30 Mark weiter gewährt werden. Herr Bürger meister begründet den Rathsbeschluß eingehend und betont hierbei, daß die Stadtgemeinde bet Jnwegfallstellung dieses Beitrages das Recht am Grüner Graben-Wasser aufgeben würde. Das Collegium erkennt, nachdem die Herren Stadtv. Männel, Ludwig, Porst und Unger zur Sache gesprochen hatten, die vom Herrn Bürgernreister dargelegten Gründe an und tritt dem Rathsbeschlttsse m seiner Beiträge feslzuüellen und dem Collegium mitzutheil^n. 5) Dem Rathsbeschlusse, wonach eine weitere Turnklasse gebildet wer den soll, wird, nachdem Herr Stadtv. Herklvtz die Vorlage zur Annahme empfohlen hatte, beigetreten. Die hierdurch für das Halbjahr erforderlichen Mittel von 40 Ma^k werden verwilligt. Prüfers zu Weihnachten unter von ihm zu benennende Anne ver« theilt werden. Herrn Unger wird für seinen Gemeinsinn vom Collegium der Dank ausgesprochen. 7) Die Schulkassenrechnung vom Jahre 1895 ist von Herrn Stadtv. Männel nachgeprüft worden; auf dessen Vorschlag wird die Rech nung richtig gesprochen. 8) Als Mitglieder zur staatlichen Einschätzungs-Commission werden vom Collegium gewählt: 1) Herr Oeconom Carl Reuther, als ordentliches Mitglied, 2) „ Fuhrwerksbesitzer und Oeconom Alban Meichsner alS dessen Stellvertreter, 3) „ Kaufmann Schlegel, als ordentliches Mitglied, 4> „ „ Hirschberg, als dessen Stellvertreter, 5) „ Hutmachermeister Rau, als ordentliches Mitglied, 6) „ Buchdruckereibes. Hannebohn, als dessen Stellvertreter. 9) Von dem Organe des Vereins sächsischer Gemeindebeamter, sowie von der Zuschrift des Hausbesitzer-Vereins in Dresden-Blasewitz nimmt das Collegiui^ Kenntniß. Nach erfolgter ANsstellung der Tagesordnung sind vom Rathe noch folgende Gegenstände eingegangen, über welche mit Genehmig ung des Collegiums Beschluß gefaßt bez. Kenntniß genommen wird. 10) Von dem vom Stadtkassirer erstatteten Berichte über den Stand der Wasserwerkskasse, sowie von der Niederschrift betr. die bei der Wasserwerkskasse vorzunehmenden Buchungen wird Kenntniß ge nommen. 11) Dem Schulausschußbeschlusse, wonach der Handfertigkeitsunterricht in der hiesigen Schule eingesührt wird, ist der Rath beigetreten. Das Collegium erklärt sich gleichfalls mit der sofortigen Einführ ung einverstanden und verwilligt den durch Mehrstunden bis Weih nachten entstehenden Kostenaufwand. 12) Herr Bürgermeister theilt dem Collegium mit, daß man bei der König!. Staatsregierung die Errichtung einer Zweigabtheilung der König!. Industrie-Schule zu Plauen für Eibenstock erstrebe und giebt die den maßgebenden Behörden mitzutheilenden Gründe be kannt. Herr Stadtv. Ludwig spricht sich hierfür aus und wünscht, zumal die Nachbarstädte Auerbach und Falkenstein mit derartigen Einrichtungen bereits versehen seien, daß die Bestrebungen von Erfolg gekrönt sein möchten. Das Collegium genehmigt den vom Herrn Bürgermeister erstatteten Vortrag und billigt im Voraus die in der Sache ev. weiter zu unternehmenden Schritte. 13) Dem Handelsschulverein wird für das Winterhalbjahr 1896/97 daS Zimmer Nr. 2 in der alten Schule unentgeltlich überlassen. 14, Nach dem Kostenanschläge ist für die nothdürftige Herstellung deS nach dem Gerstenberge zu führenden Weges ein Aufwand von 900 / Mark erforderlich. Das Collegium beschließt hierauf von dieser Herstellung, namentlich da sie vom Collegium auch in dieser Weise nicht gedacht worden sei, abzusehen, und Herrn Bürgermeister zu ersuchen, mit den Adjacenten des fraglichen Weges darüber zu ver handeln, auf welche Weise die Anstauung deS WafserS auf frag lichem Wege beseitigt werden kann. Hierauf geheime Sitzung. l. Iie-«n, 5. Klasse I3U. S-chs. D-mtzes-^.tterie gezogen am 2. November 1896. non.ouv M.rf aus Nr. WMV is.ono Marl aus Nr. 7WS
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